Beziehung: Kaum tiefgründige Gespräche mit ihm möglich

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Ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es meist nicht gut geht, weil es keine gemeinsame Augenhöhe gibt, und er sich stets unterlegen vorkommen wird. Wenn es schon zu Beginn einer Beziehung so ist, dann ist kaum zu erwarten, dass es sich Jemals ändern wird, denn im Laufe einer langjährigen Beziehung entwickeln sich die Partner immer weiter, jedoch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit - so dass der Aktivere wahrscheinlich seine Geschwindigkeit beibehalten wird, und der Inaktivere seine Geschwindigkeit sogar noch verlangsamen wird, da es für ihn aussichtslos erscheint, den aktiveren Partner jemals einholen zu können. Man muß schon sehr einfühlsam sein, den Partner sehr lieben, und psychologisch bewandert sein, wenn man einen inaktiven männlichen Partner soweit motivieren kann, dass er eine weibliche Aktivität auf Augenhöhe erreichen kann. Es hat jedoch ganz und gar nichts mit Desinteresse an der Frau zu tun - im Gegenteil - sie hat etwas, was er nicht hat, und das fasziniert ihn. Vielleicht wird er sogar zum ersten Male gut unterhalten? - aber ob das auf Dauer der aktiven Frau reichen wird, wage ich zu bezweifeln.

Hüte Dich davor, in die fehlschlagende Kommunikation mehr hineinzuinterpretieren, als wirklich drin ist. Wenn das Interesse an IHR offensichtlich ist und nur der einsilbige Stil quer kommt, gibt es keinen Grund, das als Desinteresse auszulegen. Dieser Mann ist vielleicht einfach nicht begabt für tiefschürftende Gespräche oder hat keine Lust dazu, weil es ihm nicht liegt oder er hat es einfach nicht gelernt. Wenn Du da mehr siehst, als da ist, machst Du eine möglicherweise doch noch gelingende Beziehung schon im Vorfeld kaputt. Mein Rat, wenn es um Kommunikation und ihr Nichtgelingen geht, ist immer: Schulz von Thun, "Miteinander reden" Bd. 1 und 2. Vor allem das erste Buch kann viel dazu beitragen, Kommunikation und alles, was dabei schief gehen kann, gut zu verstehen. Überdies sind die Bücher leicht zu lesen. Gruß, q.

Mich würde es nerven, wenn ich jeden Tag Protokoll vor meinem Partner ablegen müsste, was ich getan und erlebt habe. Sowas will ich nicht. Heißt ja nicht, dass ich nichts erzählen will, aber ich mag es nicht, wenn mein Partner alles von mir wissen will. Zumal ich auch selbst kein so großer Redner bin und nicht auf Kommando los quatschen kann. Das ist unter anderem eine Charaktersache.

Ruhe und Schweigsamkeit erhöht die Spannung in einer Beziehung. Und ich liebe die Stille und Ruhe. Lustige Gespräche langweilen mich mittlerweile sogar so derart, dass ich mir keinen Partner vorstellen könnte, der neben mir so hibbelig, forsch, fordernd und aufgebracht ist, dass er nur am reden ist. Ich bezweifle, dass man sich jeden Tag so tiefgründige Gespräche zu erzählen hat.

Vielleicht musst du mal nen Gang runter fahren und etwas ruhiger werden und eben auch lernen, dich an deinen jeweiligen Partner anzupassen. Ich finde es viel angenehmer, wenn jemand zurückhaltender mit seiner Sprache ist und eben sein sprachliches Rednerpotential nicht immer maßlos ausschöpft.

Hallo,

ich habe so einen Ehemann und eben damit Erfahrung und bin geteilter Meinung, was mein Leben betrifft. Da ich diesen beschriebenen Mann nicht kenne, kann ich ja nur von meinem reden.

Wir sind jetzt immerhin 18 Jahre zusammen, davon 17 verheiratet. Mein Mann ist sehr verläßlich, aber von Grund auf pessimistisch. Der einzige Mensch den er mag bin doch tatsächlich ich, ertragen kann er außer mir, in echt, keinen so wirklich. Das stört mich schon desöfteren. Er kann wirklich sehr selten seine Meinung formulieren, aber wenn er mal eine Meinung hat, dann bin ich regelrecht platt und staune was da alles so kommt.

Ich denke es ist eine Charakterfrage, die sich aus der Familiensitiuation der Kinderheit - mehr oder weniger - ergeben hat. Er war das dritte Kind von vieren, die Mädels waren/sind. Außerdem hatte er nen ** sehr** gesprächigen Vater, da ist er wohl gar nicht zu eigenen Gedanken gekommen, weil er immer zugequasselt wurde. Diese Konstellation kenne ich nämlich auch als Partnerin eines Vielsprechers, wo ich nicht mal in mich reinhorchen konnte und alles "in meinem Sinne" schon entscheiden wurde. Das ist auch schlimm, wenn nicht noch schlimmer.

Der Mann sollte auf jedenfall tolerant sein und keinen Anflug von Eifersucht haben. Ich habe mir andere Gesprächspartner (auch im Internet) gesucht und gefunden, zu einer Verbindung hat sich zu ihm eine zaghafte Kameradschaft entwickelt. Allerdings weiß ich nicht, ob ich das mein Leben lang so ertragen hätte. Ich hatte vor den 18 Jahren ja auch schon ein Leben, wovon ich in gewisser Weise auch zehre.

Es kommt darauf an, worauf man den Schwerpunkt legt. Man findet wohl nie einen 100 % passenden Wunschpartner. Wenn man ähnliche Ziele hat, ein Projekt, was beiden gleichermaßen am Herzen liegt, mag ein Zusammenleben einzurichten sein.Wichtig ist auch z.B. ob beide Tag- oder Nachtmenschen sind. So können verschiedene Aspekte eine Beziehung fördern oder abträglich sein.

Man weiß immer erst hinterher, was man aneinander hatte. Oder anders gesagt: den Wunschpartner gibt es wohl nicht. 70 % Übereinstimmung, d.h. davon 30 % Übereinkunft sind schon gut, wenn man das mal so mathematisch ausdrücken mag.

Sprich mit ihm darüber und zeige ihm mal Situationen, wo es draufankommt miteinander zu reden. Ihr braucht Themen und Ziele, dann "muß" er quasi reden.

MfG Gelinda


Anna198  05.06.2012, 11:36

Hallo Gelinda, ich finde es toll, wie Du Dein Leben beschrieben hast, aber ich beziehe stets auch noch ein wenig die Sternzeichen mit ein. Das heißt aber nicht, dass ich Menschen nach Sternzeichen in eine Schublade stecke - das kann man gar nicht, aber es gibt eben Eigenschaften, die wurden einem bereits in die Wiege gelegt, unter denen ist man gewachsen und Erwachsen geworden, auch sein Umfeld erlebt man unter den verschiedensten Eigenschaften völlig anders - wo der Eine dran zerbricht, stampft der Andere mit dem Fuß auf- aber lange Rede gar kein Sinn - könnte es sein, dass Dein Mann Stier ist????

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Gelinda  06.06.2012, 09:51
@Anna198

Hallo Anna!

Mein Gatte ist Löwe - ist aber in keiner Weise ein Angeber oder Leithammel. Da ich aber meistens harmoniebedürftig bin, gehe ich auf seine von mir akzeptierten Bedürfnisse ein und fordere ihn sachte, bzw. kommt von mir üblicherweise der Hinweis (Infragestellung) auf evtl. Zwiespalt in seinen Wünschen und Verhalten.

Ich selber bin Wassermann, aber das sieht man ja im Profil - bin 59, klingt zwar alt, fühle mich lediglich gereift - in mancher Beziehung,. . . . in mancher Kind geblieben, in anderer auch jung * frisch * optimistisch * dynamisch... ;)

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Das stimmt - hab ich festgestellt - betreffs des unterschiedlichen Umgangs mit Problemen. Da ich auch anderswo noch schreibe im Internet, konnte ich von sehr vielen Menschen erfahren, daß sie an, den meinen, ähnlichen Erfahrungen zerbrochen sind und völlig andere Schlußfolgerungen ziehen und gezogen haben.

So bin ich auch zu dem Schluß gekommen, daß es aus dem Grunde, weil es so verschiedene Charaktere gibt, ganz unterschiedliche Notwendigkeiten gibt, darauf einzuwirken. Sprich: unterschiedliche Erziehungsmethoden. Was bei dem einen nötig ist, ist bei dem anderen grundfalsch und zerstörerisch. Das wichtigste, was ein jedes Wesen mit Charakter (unter anderem auch ein jeder Mensch) braucht, ist L i e b e, so zu sagen: Zuwendung und . . ., ob dus glaubst oder nicht Konsequenz.

Gelinda +winkt+ :)

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Ich maße mir nicht an, den Mann, den Du beschreibst, zu beurteilen. Aber ich kann Dir sagen, dass ich eine ähnliche Erfahrung gemacht habe mit einem Mann. Ich war damals lange Zeit geneigt, seine fehlende Kommunikationsbereitschaft mit wer weiß was zu entschuldigen. „Hat er nicht gelernt“, „er ist halt einer von der ruhigeren Sorte“ usw. Der Schuss ging gründlich nach hinten los, denn Kommunikation fand dann auch nicht statt, wo sie dringend nötig gewesen wäre. Schlussendlich zeigte sich, dass es schlicht und ergreifend Desinteresse an mir, meinen Gedanken und meinen Gefühlen war.

Heute führe ich eine Beziehung mit einem Mann, mit dem ich über wirklich alles sprechen kann, und das stundenlang. Für mich ist das nicht nur ein Zeichen von gegenseitigem Vertrauen, sondern auch ein Beleg dafür, dass wir uns für einander und für unsere Meinungen, Ansichten und Gefühle interessieren.

Du kennst den Mann, um den es hier geht! Ich nicht! Vor allem aber weißt Du, was Dir wichtig ist und worauf Du ggfs. verzichten könntest. Ich gehe davon aus, dass Du die Antwort auf Deine Frage längst schon selbst gefunden hast. Ich denke, Du bist nur noch nicht an dem Punkt angekommen, wo Du bereit bist, aus dieser Erkenntnis die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen.