Gibt es Synästhesie mit Menschen?

4 Antworten

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Hi👋🏻💀

Der Begriff »Synästhesie« kommt aus dem Griechischen und bedeutet »Vermischung der Sinne«.  Manche Synästhetiker spüren einen Geschmack auf der Zunge, wenn sie ein bestimmtes Wort hören. Bekannt ist das eindrucksvolle Phänomen schon lange.

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Es gibt noch weitere Arten der Synästhesie. Zum Beispiel  können Geschmacksrichtungen, Gerüche oder Körperempfindungen durch visuelle Empfindungen begleitet werden. Die Formen der Synästhesie sind so vielfältig wie die verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten unserer unterschiedlichen Sinneswahrnehmungen.

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Kann also durchaus vorkommen... kann aber auch ein Geschmack etc. sein.

Bye💀👍🏻

Neurologen erforschen ein bisher unverstandenes Phänomen: 160.000 Deutsche nehmen Reize mit dem "falschen" Sinnesorgan wahr

Völlig fasziniert starrte das kleine Mädchen auf das abstrakte Bild an der Wand des Museums. Mal ging sie mit weit aufgerissenen Augen ganz nah an die Leinwand heran, dann entfernte sie sich wieder. Ganz so, als wollte sie jeden Quadratzentimeter erfassen. Die Mutter verfolgte das seltsam anmutende Schauspiel. Schließlich drehte sich ihre Tochter um und fragte: "Was sind das für Fische, Mutti?" Irritiert nahm sie ihr Kind an die Hand, um zu gehen, denn außer blauen, grünen und braunen Farbklecksen war auf dem Bild keine besondere Form erkennbar. Im Vorbeigehen schaute sie aber noch auf den Titel des Bildes und erschrak. Dort stand in kleinen Lettern: Forellen im Bach.

Die besorgte Mutter konnte damals noch nicht wissen, dass ihre Tochter über eine ganz besondere Fähigkeit verfügt - die Synästhesie. So nennen Experten eine besondere Form der Sinnesvernetzung. Rund 160.000 Menschen in Deutschland verfügen über die gleiche Fähigkeit und leben wie im Rausch. Sie erleben, was anderen verwehrt bleibt, empfinden Musik in bunten Farben, können Töne schmecken oder Farben riechen. Das Phänomen ist nicht neu, wird aber erst jetzt von der Wissenschaft untersucht. "Synästhesie ist keine Krankheit, sondern das Resultat einer spezifischen Vernetzung innerhalb des Gehirns", sagt Dr. Simon Baron-Cohen, Psychoneurologe an der Universität Cambridge.

Bei Synästhetikern handelt es sich um Menschen, bei denen sich die Sinne vermischen", sagt Dr. Sabine Schneider, die selbst über diese Fähigkeit verfügt und am psychologischen Institut der Universität Leipzig eine Forschungsgruppe zu diesem Thema leitet. "Manche kombinieren geschmackliche Eindrücke mit bestimmten Farbempfindungen, bei anderen können Töne leuchten oder Farben klingen. Es spricht einiges dafür, dass diese einzigartige Fähigkeit genetische Ursachen hat und auch weitervererbt wird. Von 26 Synästhetikern, die an der Universität Cambridge untersucht wurden, hatte die Mehrzahl Verwandte, bei denen das Phänomen ebenfalls auftrat. Über 80 Prozent der Synästhetiker sind Frauen und auch der Anteil der homosexuellen Männer ist überdurchschnittlich hoch.

Die meisten Menschen kommen mit der Fähigkeit gut klar. Meistens sind sie hochintelligent, sehr gute Schüler und Studenten und im kreativen Bereich besonders erfolgreich. Schwierigkeiten macht nur die Umwelt, die häufig mit Kopfschütteln und Unverständnis reagiert. "Deshalb halten sich viele Menschen im Hintergrund, trauen sich nicht, davon zu erzählen", sagt Dr. Schneider.

Die Wissenschaftler sind sich mittlerweile einig. Die abenteuerliche Fusion der Sinne ist nicht das Phantasieprodukt äußerst kreativer Personen. Eine synästhetische Wahrnehmung ist immer etwas Zusätzliches, niemals überlagert sie andere Wahrnehmungskanäle wie hören, sehen, schmecken, fühlen oder tasten. Sie ist einfach da. Deshalb haben diese Menschen auch die allerbesten Chancen, kreative Höchstleistungen zu vollbringen. Gerade in der Kunst- und Musikszene gibt es zahlreiche Synästhetiker: der Maler Wassily Kandinsky, der Komponist Nikolaj Rimsky-Korsakoff, der Pop-Art Künstler David Hockney. Sogar Goethe soll mit dieser Fähigkeit ausgestattet gewesen sein.

"Unter den Synästhetikern gibt es einige besonders Begabte", wie der Neurobiologe Professor Hinderk Emrich von der Medizinischen Hochschule Hannover herausgefunden hat. "Viele leiden zunächst unter ihrer Veranlagung. Aber sobald sie herausgefunden haben, dass sie nicht alleine sind, leben fast alle glücklich damit." Die bunte Erlebniswelt ist laut Emrich vergleichbar mit dem, was viele Konsumenten von LSD oder Marihuana empfinden. Bis zu 100.000 Farben können sie unterscheiden.

Die Erforschung des Phänomens bereitet allerdings Schwierigkeiten. "Die Wissenschaft verlangt immer nach messbaren Ergebnissen", sagt Dr. Schneider. "Doch die Synästhesie beruht auf subjektiven Eindrücken. Jeder hat seine eigene Wahrnehmungswelt." Für den einen stellt der Buchstabe A eine rote, für den anderen eine blaue Farbe dar. Wieder andere nehmen nur Musik als Farbe wahr. Schwierigste Aufgabe der Wissenschaftler: Wo im Gehirn werden synästhetische Reize ausgelöst? Sie haben einen Weg gefunden. Man kann den Blutfluss im Gehirn mit radioaktivem Xenongas messen. Eingeatmet lässt sich dieses Gas durch die Blutbahn verfolgen. Ergebnis: Die Synästhesie ist höchstwahrscheinlich eine Funktion des limbischen Systems. Das ist jener Teil des Gehirns, der für Gefühle und Erinnerungen zuständig ist.

 Weitere Infos im Netz:

https://www.google.de/search?q=www.mhh-synaesthesie.de&source=hp&ei=Y1IiY7OjH5XSkPIPzf26wAM&iflsig=AJiK0e8AAAAAYyJgc8biSCg0YogbzOr2fB3eUSmbmwCY&ved=0ahUKEwjz4Jutp5X6AhUVKUQIHc2-DjgQ4dUDCAY&uact=5&oq=www.mhh-synaesthesie.de&gs_lcp=Cgdnd3Mtd2l6EANQ5gZY5gZg7hFoAXAAeACAAYQBiAGEAZIBAzAuMZgBAKABAqABAbABAA&sclient=gws-wiz


Clemony 
Fragesteller
 15.09.2022, 00:42

Nicht hilfreich sorry

Romane kann ich auch googeln. Ich wollte hier einfach antworten anderer Menschen. Ja oder nein.

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Da gibt es bestimmt ein paar Menschen die man direkt mit einer Farbe in Verbindung setzt und umgekehrt.

Die Farbe Orange ist ein sehr gutes Beispiel.

Ja, das gibt es. Ich habe das auch.