Ist die Ausbildung von Heilpraktikern verbesserungswürdig?

Das Ergebnis basiert auf 19 Abstimmungen

Ja, die Ausbildung zum Heilpraktiker ist hoffnungslos veraltet 58%
Andere Meinung 37%
Nein, man sollte alles so lassen, wie es ist 5%

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja, die Ausbildung zum Heilpraktiker ist hoffnungslos veraltet

Hi,

wie findet ihr das?

Der Heilpraktiker in der heutigen Form ist schlichtweg ein Anachronismus und eigentlich deutlich konträr zu der Entwicklung des Gesundheitswesens, wo immer größerer Wert auf fachliche Qualifikationen gelegt wird und auch für nicht-ärztliche Gesundheitsfachberufe der Trend Richtung "Studium" geht.

Gemessen an dem, was der Heilpraktiker darf - nicht weniger als die berufsmäßige Ausübung der Heilkunde - ist das, was er dafür können und nachweisen muss, meines Erachtens bedenklich.

Im Endeffekt gibt es zwei Lösungen, die ich beide für vertretbar halte:

  • die Kompetenzlösung, bei der eine verpflichtende, geregelte Ausbildung mit entsprechender Prüfung der Kompetenz (und nicht bloß zur "Gefahrenabwehr") vorgesehen oder eine entsprechende Vorbildung vorausgesetzt wird, oder
  • die Abschaffungslösung, bei der das Berufsbild einfach ersatzlos entfällt.

LG

Ja, die Ausbildung zum Heilpraktiker ist hoffnungslos veraltet

Ja!

Die Ausbildung zum Heilpraktiker wurde schon sehr oft kritisiert, z.b. hier:

"Heilpraktiker: Kritik an Ausbildung | NDR.de - Ratgeber - Verbraucher" https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Heilpraktiker-Kritik-an-Ausbildung,heilpraktiker108.html

Ein Heilpraktiker verfügt nicht über ein abgeschlossenes Studium der Humanmedizin > Vorklinik, klinische Semester, PJ, die Approbation und die entsprechende Weiterbildung zum FA > Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Chirurgie, Dermatologie, Gynäkologie, Pädiatrie, Anästhesiologie, Nuklearmedizin, Neurologie, Radiologie, HNO, Orthopädie, Augenheilkunde........

Innerhalb der inneren Medizin sind nochmals Spezialisierungen möglich in > Kardiologie, Endokrinologie, Gastroenterologie, Rheumatologie, Diabetologie, Haematologie, Onkologie etc. Das gilt auch für die Chirugie, z.b. Kardio/Neuro/Unfall/Thoraxchirugie.

Die Zusatzweiterbildung für Ärzte, in Bezug auf die Homöopathie, wurde mittlerweile schon von 11 Ärztekammern gestrichen, aus berechtigten Gründen.

Des öfteren wird die Homöopathie mit der Pflanzenheilkunde verwechselt. Die Pflanzenheilkunde hat durchaus Nutzen. Z.b. Tees, wie Blasen - und Nierentee, Salbeitee hilft bei Stomatitis, Ingwer bei Übelkeit. Bei vorübergehenden Schlafstörungen ist es besser, Baldrian oder Lasea Kapseln, basierend auf reinem Lavendelöl zu nehmen, als ein direktes Schlafmittel, wie das Non - Benzo Zopiclon, auf Grund der hohen Abhängigkeitspotentiale.

Ich persönlich habe noch nie einen Heilpraktiker konsultiert und das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Bei meinen chronischen Erkrankungen, wie ein Glaukom etc. sind renommierte Augenärzte in einer Augenklinik zuständig und mit Sicherheit kein Heilpraktiker.

Noch nebenbei bemerkt!

Die Promotion ist freiwillig. Viele Ärzte verfügen über keinen Doktortitel > Dr.med. Ein Doktortitel hat mit der Fachkompetenz eines Arztes nichts zu tun.

Besser noch wäre, das Berufsbild eines Heilpraktikers komplett abzuschaffen.

Mir ist ein Heilpraktiker bekannt, der ein Pankreaskarzinom mit Aprikosenkernen therapiert. Dazu fehlen einem die Worte!

Oder hier:

https://www.gutefrage.net/frage/kann-schlangengift-dazu-beitragen-krebs-fuer-immer-zu-heilen

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Andere Meinung

Kommt halt darauf an was man damit erreichen will.

Mit einer vernünftigen medizinischen Grundlage in der Ausbildung müsste meiner Meinung nach halt auch eine gewisse verantwortung einher gehen nur den medizinisch Sinnvollen Weg zu empfehlen.

Das können naturheilmittel sein, die ja durchaus eine wirkung haben, aber mir würde kaum bis keine Situation einfallen wo ein teures Placebo der medizinisch sinvolle weg gegenüber nichts tun oder Medizin mit wirkung wäre. Sprich ich würde erwarten das ein Heilpraktiker mit fundierten Medizinischen Grundlagen bei Erkältungen kein Placebo für 20 € verschreibt/empfiehlt wenn ruhe und Tee das Problem genau so schnell lösen.

In soweit müsste meiner Meinung nach eine erweiterung der Medizinischen Grundlagen auch mit streichung aller inhalte einher gehen die keinerlei nachgewiesene Wirkung haben. Sonst legitimieren wir hier bloß "Behandlungen" ohne nachgewisene wirkung weil "Mein Heilpraktiker ist ja medizinisch Ausgebildet und der hat gesagt es wirkt".

Da kann man eher den Beruf ganz einstampfen und die Teile die tatsächlich nachgewiesene Wirkung haben als zusatzqualifikationen für klassisch medizinisch ausgebildete Fachkräfte wie z.b. Ärzte anbieten.

Andere Meinung

Heilpraktiker sind quasi die Trockenbauer unter den Medizinern, kaum reglementiert, was jemand der sich so nennt, können muss und damit recht billig zu haben.

Das Problem ist, dass damit eine Kompetenz vorgegaukelt wird, die ggf. nicht vorhanden ist. Aber jeder und jede kann für sich selbst entscheiden, ob man seine Gesundheit dort sucht, also ist es mir relativ egal, so lange Menschen die mir lieb sind dort nicht die Heilung von ernsthaften Krankheiten suchen.

Ich will dem ganzen damit nicht den Sinn absprechen, Heilpraktiker können durchaus helfen, weil sie oft eine menschlichere Herangehensweise haben und wenn meine Oma meint dass ihre Schmerzen nach Handauflegen und drüber reden besser sind, dann ist das toll. Man darf eben nur nicht mit Krebs oder einem gebrochenen Bein da hin gehen bzw. höchstens begleitend zur schulmedizinischen Versorgung.

Ja, die Ausbildung zum Heilpraktiker ist hoffnungslos veraltet

Eigentlich ist der gesamte Beruf des Heilpraktikers veraltet und gehört abgeschafft /durch etwas Besseres ersetzt.