Ist unser Schulsystem Müll?
Ich finde dass Schule nur Auswendig lernen bedeutet. Man bekommt nichts wichtiges für die Zukunft beigebracht, zB welche Versicherung brauche ich und wie mache ich meine Steuererklärung. Stattdessen musste ich Sachen lernen die ich für das spätere Leben nicht mehr brauche. Richard David Precht fasst das in diesem Video ganz gut zusammen finde ich.
https://www.youtube.com/watch?v=MYjYLngXLtc
Ich habe in der Schule eine 5 in Mathematik auf dem Abschlusszeugnis gehabt. Dadurch konnte ich niemals Informatik studieren. Über eine Ausbildung zum IT-Systemelektroniker habe ich dann doch immerhin ein Fachabitur bekommen und konnte Informatik studieren. Und siehe da, das kann ich! Obwohl ich immer noch schlecht in Mathe bin.
Müssen wir unsere Schüler nicht lieber alle individuell erziehen in der Schule? Ich hatte schon immer ein Fabel für PCs, aber diese 5 in Mathe hat mir den beruflichen Einstieg immens erschwert.
Ich glaube wer in der Schule erfolgreich sein will muss nur Auswendig lernen. "Pauken" bedeutet nicht gleich Wissen und Verstehen, sondern das auswendig gelernte zum richtigen Zeitpunkt runter rattern. Meine Meinung.
Wie seht ihr das?
4 Antworten
Der letzte Satz bringt´s auf den Punkt: "Es ist ein völlig absurdes System".
- An Stelle vom Dreisatz werden Kinder mit der "Verhältnisformel" geplagt. Wer damit nicht zurecht kommt, hat auch schon bei der Prozentrechnung verloren.
- Was steht am Anfang der Winkelfunktionen? Viele Lehrer versuchen Zeit einzusparen und überspringen die Herleitung mittels Einheitskreis. Wer den Einheitskreis einmal kennengelernt hat, kennt die Winkelfunktionen ohne sie auswendig lernen zu müssen.
- Nach Abschluss der Schule (egal welcher Abschluss) sollte man vernünftig lesen, schreiben und sprechen können. Aber jahrelang deutsche Grammatik zu lernen ist gruselig. Beispiel: "Wenn man sich auf eine unbestimmte Person im Singular bezieht, kann man durch den unbestimmten Artikel als Pronomen (einer, eine, ein(e)s) ersetzt werden. Allerdings nur bei der ersten Erwähnung. Danach muss das Personalpronomen benutzt werden."
Viel wichtiger wäre, dass ein Schüler die Schule "lebenstauglich" verlässt. In einer Berufsausbildung oder einem Studium ist dafür (zu recht) kein Platz.
Tja, also dazu kann ich nur sagen: Letzte Woche hat mich eine Verkäuferin im Supermarkt gefragt, was "das", nämlich Artischocken, sei. Sie meinte, sie kenne "das" nicht, weil sie selbst "das" nie esse.
Da sage ich: Genau deshalb geht man zur Schule. Für die Allgemeinbildung. Wenn ich mal so weit bin, die Steuererklärung ausfüllen zu müssen, werde ich das hinkriegen, sofern ich anständig Lesen, Schreiben und Verstehen gelernt habe. Für Letzteres ist die Schule da.
Der Herr Precht will mit seinen pseudopolitischen Aussagen einfach nur Aufmerksamkeit. Und die kriegt er ja auch.
Danke, aber um die Macken der Schule zu kennen,
brauche ich den Experten für alles nicht. Die Probleme
bestehen, genau wie viele andere, aber der Politik
sind sie egal und andere Entscheider gibt es nicht.
Ich sehe es so, dass wir keine Informatiker brauchen, die schlecht in Mathe sind.
Die fünf auf dem Abschlusszeugnis hätte Dich davor beschützt, einer zu werden.
Wenn Du in der Lage bist, das zu leisten, was den Einsatz eines studierten Informatikers erfordert, dann hättest Du in der Schule keine fünf in Mathematik gehabt.
Fünfen können viele Ursachen haben - ich würde die Suche danach nicht beim Schulsystem beginnen, sondern bei mir selbst.
In dem Video geht es auch gar nicht um die Mathematik-Note, sondern um eine 6 in Französisch und Geschichte, die ein Studium verhindern können.
Und da sage ich: Wer studieren und Akademiker werden will, der sollte sich solche eklatanten Schwächen in der Schule nicht erlauben. Note 6 ist quasi schon Leistungsverweigerung - damit fehlt es entweder an geistiger oder an sittlicher Reife.
Ich mach nicht das Schulsystem dafür verantwortlich dass ich eine 5 in Mathe hatte. Wie gesagt, arbeite ich heute als Informatiker und leiste was ein Informatiker eben leisten muss. Im Studium ging es mit meinen mathematischem Geschick bergauf. Vielleicht hat es mir damals kein Spaß gemacht oder der Lehrer war halt blöd. Du sagst nun dass ich niemals als Informatiker arbeiten dürfe. Das ist nicht richtig. Fehler passieren nun mal und ich bin heute gut in Mathe und arbeite erfolgreich als Informatiker.
Oben hast Du noch geschrieben "obwohl ich immer noch schlecht in Mathe bin".
Das wirkt alles nicht schlüssig oder ansatzweise logisch.
Im Beruf seinen Mann zu stehen ist das eine, aber dafür muss man nicht studiert haben. Wer studieren will, für den sollten die Hürden, die man - vor allem zum Selbstschutz der Betroffenen - davor errichtet hat, kein Problem darstellen.
Freue Dich, dass Du trotz aller Widrigkeiten in der beruflichen Praxis angekommen bist, aber lege nicht gleich die Axt ans System.
Naja ich arbeite heute als Informatiker und verdiene damit mein Geld. Mein Chef ist zufrieden. Also war die 5 in Mathe nur ein dummes Hindernis.