Könnte eine Privatperson wirklich einen funktionierenden Atomreaktor aus Alltagsgegenständen bauen?

Da ist wohl ein Problem, wie der Begriff "Reaktor" zu interpretieren ist.

Das Problem ist wohl, was du unter einem Reaktor verstehst.

Wenn du einfach eine Vorrichtung meinst, wo eine Reaktion stattfindet, ist das kein Problem. Das Problem ist eher, an nachweisbare Mengen radioaktiven Material zu kommen, da war der verlinkte Mensch durchaus erfinderisch oder fleißig. Die Konzentration bzw. Reinigung des Reaktionsprodukts ist auch nicht einfach.

Meist wird unter einem Atomreaktor aber etwas verstanden, wo Kerne durch eine kontrollierte Kettenreaktion gespalten werden. Da sieht die Sache schon anders aus. Das ist technisch viel anspruchsvoller und auch das Mengenproblem ist ein ganz anderes, weil bei Grammmengen die Kettenreaktion nicht in Gang kommt.

Ja - theoretisch, denn woher kommt der Kernbrennstoff? Den bekommt man nicht einfach so...

Es gibt Forschungsreaktoren, die nichts weiter sind als eine Art Kochtopf wo ein paar Brennelemente drin hängen. Würde man die bekommen, kann jeder auch einen Reaktor bauen.

Wie gesagt: theoretisch, denn es wären wohl Ausgaben im 7 Stelligen Bereich erforderlich, um das alles hinzukriegen.

Bauen vielleicht schon - aber es dürfte für die Privatperson schwierig werden, an das spaltbare Material zum Betrieb heranzukommen… :-)

Klar, ein graphitmoderierter Reaktor braucht keine besonderen Werkstoffe und nicht mehr Fachwissen als man auf den üblichen DIY-Plattformen abgreifen kann. Die notwendige Fachliteratur für die Berechnungen ist ebenfalls online verfügbar.

Es ist, euphemistisch formuliert, nur etwas schwierig, an genügenden Mengen Bor (für die Steuerstäbe) und spaltbares Material zu kommen.