Motorrad Zitat man fährt immer dahin wo man hinguckt?

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Man neigt tatsächlich da hin zu fahren wo man hinschaut. In gewöhnlichen Situationen allerdings nicht, sonst könnte man ja keinen Schulterblick machen. Interessant wird es wenn man eine Kurve mal etwas schneller genommen hat als man es sich eigentlich zugetraut hätte. Mir selbst passierte dies in meiner Jugend als Motorradfahrer und mir fuhr ein Motorradfahrer wegen dem selben Problem fast unter meinen LKW als der aus einer Autobahnabfahrt auf eine Einfädelungsspur rechts neben mir kam.

Ist man etwas zu schnell neigt man dazu da hinzuschauen wo die Strasse aufhört bzw wo man nicht hin darf. Obwohl man schon langsamer wird und völlig problemlos die Kurve kriegen würde verstarrt man und schafft es kaum das Motorrad von der Stelle, die man nicht überschreiten darf, fern zu halten. In der Situation muss man sich daran erinnern da hin zu schauen wo man hin will, also ins Kurveninnere und fährt dann sicher durch die Kurve.

Bremsen sollte man wenn Bremsen reicht, ausweichen sollte man wenn Bremsen nicht reicht.

Dieser spezielle Trick nennt sich "Wegdrücken". Man bringt nur das Motorrad sehr schnell in eine Schräglage wodurch es schnell die richtung ändert.

Beim Fahren hab ich die Arme gewöhnlich leicht angewinkelt, beim Bremsen gewöhnlich auch (durch Gegenstemmen können die dann auch grade werden).

Ohne ABS darf man nur so stark bremsen wie auch Bremskraft auf die Strasse übertragen werden kann, also nicht bis zum Blockieren. Wenn es hinten kurzzeitig blockiert ist es aber nicht so dramatisch.

Fährt man immer dahin wo man hinguckt beispiel: Auto bleibt stehen und man soll ausweichen?

Im Prizip stimmt das, mit dme gucken. Wirst Du merken, wenn Du mal eine Kurve fährst, guckst Du in die Kurve rein, dann gelingt Dir die Kurvenfahrt auch besser, guckst Du aus der Kurve raus, dann gerätst Du auch aus der Kurve raus.

Wenn das jetzt das Auto steht und Du das mit dem Blick fixierst, dann zieht es Dich unweigerlich dort hin, also mußt Du Dir beim Ausweichen einen Blickpunkt nehmen, wohin Du ausweichen willst, je weiter der weg liegt, desto einfacher ist das.

Wann sollte man lieber Bremsen oder Ausweichen?

BEIDES !  Das allerwichtigste ist Geschwindigkeit und (für einen möglichen nicht zu verhindernden Aufprall) Energie abbauen, also VOLLBREMSUNG so lange wie möglich und dann (wichtig !!!) BREMSE LOSLASSEN und ausweichen, NICHT beim Ausweichen bremsen (!!!).

I.d.R. wirst Du bei uns, da Rechtsverkehr, links am Hindernis vorbei fahren wollen, das läuft optimaler Weise so ab.

  1. Erkennen der Gafahrstelle
  2. Vollbremsung so lange wie möglich
  3. Ausweichen, dazu am linken Lenkerende einen Impuls nach rechts geben, dieser Impuls erzeugt einen Gegenimpuls, der das Motorrad nach links lenken läßt.
  4. Blick dabei nach links (entfernter Punkt anvisieren)
  5. Direkt das gleiche nach rechts, also Lenkimpuls am rechten Lenkerende und Blick in die rechte Richtung
  6. Sobald das Krad geradeaus steht ggf beschleunigen und den Gefahrenbereich verlassen, oder mit weiterer Vollbremsung neben dem Hindernis stehen bleiben, das hängt von der jeweiligen Situation ab

Wie heißt dieser spezielle Trick um ein Hinderniss zu umgehen, ps. Habe mal ein Video gesehen wo das genau erklärt wurde finde das leider nicht mehr ....

Ausweichen, ggf meinst Du aber den von mir oben beschrieben "Lenkimpuls"

Beim Bremsen bez. Fahren arme grade lassen oder angewinkelt?

Da das eine Reflexreaktion ist, und Du dabei Kraft übertragen musst, wirst Du zwangsläufig Deine Arme anspannen und diese gerade machen.

mein Motorrad besitzt keine Abs deswegen sollte man mit der Fußbremse Bremsen wie ein ABS in dem Sinne stimmt das ?

Nein, das bekommst Du eh nicht hin. Du musst bei einer Gefahrenbremsung soviel Energie abbauen wie möglich.

Bei einer "normalen" Bremsung mit einer Bremsverzögerung von ca 2 m/s² verteilt man die Bremswirkung gleich also etwa 50 % Vorder- und 50 % Hinterradbremse.

Bei einer starken Bremsung von ca 8 m/s² übernimmt die Vorderradbremse aufgrund der dynamischen Achslastverteilung gut 80% der Bremskraft
und die Hinterradbremse nur noch knapp 20 %. Wenn jetzt die Fahrbahn noch trocken und griffig ist, kann das bis 100% Vorderachse gehen, so dass sogar das Hinterrad abheben kann.

Grundsätzlich Fahrzeuge ohne ABS nicht in Schräglage oder in der Ausweichbewegung bremsne, das geht in dne meisten Fällen schief, in Schräglage richtet sich das Krad eh auf und ein blockierendes Rad läßt Dich zu dem wegrutschen.

Bei einer Vollbremsung (in Geradeausfahrt machen) trittst Du hinten voll rein, um die möglichst vollen 20% des Hinterrades auszuntzen, vorne kräftig, aber so dosiert, dass das Rad nicht blockiert zu packen.

Das musst Du üben, da reagiert jedes Krad anders, vorallem, wnen Du mal eines fährst, das auf Stahlflexbremsleitungen umgerüstet wurde, da geht vom mit der Hand aufgebauten Bremsdruck nämlich wesentlich weniger verlorne, als bei Gummibremsleitungen, weil die nicht nachgeben.

Geh mal am WE auf einen leeren Parkplatz oder woas, wo Dich keiner stört,

Leg Dir irgendwas als Hindernis hin, ich habe zum Üben schonmal einfach zwei Äpfel hingelegt die dann die linke bzw rechte Ecke des stehenden Fahrzeuges markierten.

Ansonsten kannst Du Dir ja zu Weihnachten ein Fahrsicherheitstriniung schenken lassen, sowas kostet um die 100 EUR und macht wirklich Sinn.

Vorallem sind Techniken wie

  • Blickrichtung
  • Ausweichen
  • Vollbremsung
  • Lenkimpmuls

Dinge, die Dir die Fahrschule eher nicht oder nur unzureichend beibringt.

Ich empfehle Dir auch das Buch "Besser bremsen, länger leben" von Michael Melvin, sollte Dein Motorrad noch Gummibremsleitungen haben, so bekommst Du bei ihm auch vernüftige Stahflexbremsleitungen

Buch:

https://www.amazon.de/Besser-bremsen-Michael-P-Melvin/dp/3000427880

Bremsleitungen:

www.melvin.de

1. Unwillkürlich. Will sagen man kann natürlich in eine Richtung fahren, in die man nicht kuckt, aber das fordert eine bewusste Willensanstrengung und kostet Zeit. Und es ist ein sinnloser "Trick". Besser und einfacher ist das bewährte Mittel "korrekte Blickführung lernen". Mach Sicherheitstrainings.

2. Ausweichen ist in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle besser als bremsen, ganz besonders ohne ABS, und es geht öfter als gedacht. Man muss sich aber dazu trainieren, beim Fahren ständig Lücken zu suchen. Außerdem schließen die beiden sich nicht unbedingt gegenseitig aus. Das ist ein zu komplexer Zusammenhang, um ihn hier umfassend zu behandeln. Und vom Labern lernt man das sowieso nicht. Mach Sicherheitstrainings.

3. Ich vermute, du meinst den "Lenkimpuls". Mach Sicherheitstrainings.

4. Schultern immer locker hängen lassen, nie mit den Armen am Lenker abstützen, immer nur mit den Oberschenkeln am Tank und mit den Füßen auf den Rasten. Mach Sicherheitstrainings.

5. Mit der Fußbremse bei der Gefahrenbremsung ohne Nachdenken volles Pfund reinstampfen. Ein blockierendes Hinterrad ist geradeaus völlig bedeutungslos und ungefährlich, und selbst in Schräglage kann man es weit eher noch abfangen als ein blockierendes Vorderrad. Mach Sicherheitstrainings.

zu 1: wenn du aufs auto starrst, wirst du drauf knallen.

zu 2: das ist eine entscheidung je nach situation. leider entscheiden da viele falsch. häufig gibt es eine lücke, die man nutzen kann.

zu 3: keine ahnung was da geschult wird.

zu 4: bei gestreckten armen bist du zu steif, was sich negativ auf das kurvenfahren auswirkt. aber bei einer starken bremsung muss man das gewicht des oberkörpers kontrollieren. das werden die meisten am ehesten mit gestreckten armen schaffen. dennoch sollte man anstreben eine lockere leicht angewinkelte haltung einzunehmen.

zu 5: bremse grundsätzlich vorn. zum einen ist die bremsleistung vorne deutlich stärker, zum anderen besteht deutlich weniger gefahr das rad zu blockieren und dadurch zum ausbrechen zu bringen. wenn du beide bremsen einsetzt, kann es zu unangenehmen wechselwirkungen kommen. die bremskraft am hinterrad reduziert die last aufs vorderrad, so dass das plötzlich blockiert, was natürlich nicht sein sollte. das vorderrad blockiert also, weil du hinten bremst.

annokrat

1. Du fährst immer dahin wo du hin lenkst.

2. Eigentlich ist bremsen immer besser außer du bist dir sich das der Bremsweg zu lang ist, dann wenn möglich ausweichen.

3. Keine Ahnung 

4. Ich habe sie immer leicht angewinkelt. 

5. Eigentlich sollte man immer mit beiden Bremsen bremsen, egal ob ABS oder nicht. Wenn du aber kein ABS hast dann etwas mehr hinten bremsen als vorne. 


19Michael69  06.11.2017, 00:56

Du fährst immer dahin wo du hin lenkst.

... und lenkst dann dahin, wo du hinschaust.

Gruß Michael

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annokrat  07.11.2017, 00:45

die hintere bremse stört nicht bei abs, weil abs dann schlimmeres verhindert. aber gerade ohne abs sollte man nur die vordere bremse benutzen. machen auch die meisten motorradfahrer.

ausserdem füuhrt das bremsen hinten zu einer gesteigerten abnutzung des reifens in der mitte. dadurch entsteht dann eine platte, die das kurvenfahren ungünstig beeinflusst und der reifen nutzt sich unnötig schnell ab.

annokrat

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