Nicht binär und geschlechtsspezifische Vorsorge?

8 Antworten

Von Experte Adomox bestätigt

Ich bin mal so frei, zu antworten, denn ich selbst bin non-binary.

Wenn Ihr also zum Frauenarzt oder Urologen geht, steht ihr euch ja ein körperlich männlich oder weiblich zu sein.

Das streite ich auch überhaupt nicht ab! Mir ist bewusst, dass mein Körper rein biologisch betrachtet weiblich ist. Darum geht es aber überhaupt nicht und es spielt keine Rolle. Non-binary zu sein bezieht sich auf meine Geschlechtsidentität.

Mein Körper definiert nicht, wer ich bin. Er ist lediglich ein Teil davon, aber grundsätzlich ist das soziale Geschlecht bzw. eben die Geschlechtsidentität am ende das wichtigste.

das non-binary eigentlich nur eine Idee im Kopf ist, ein Gedanke der in real nicht existent ist.

Non-binary bezieht sich, wie gesagt, auf die Geschlechtsidentität. Nicht auf das biologische Geschlecht. Das hast du richtig erkannt.

Also wieso soll man nicht binäre überhaupt ernst nehmen wenn das nur ein Gedanke ist den sie theoretisch täglich ändern können?

Das gleiche könnte man über sexuelle Orientierungen sagen.

Wenn z.B. jemand bisexuell ist, ist das vom Prinzip her das gleiche. Die sexuelle Orientierung existiert so gesehen auch "nur im Kopf". Biologisch bedingt ist sie zwar, aber es gibt keine körperlichen Veränderungen, wenn jemand bisexuell ist.

Übrigens ist die Geschlechtsidentität ebenso angeboren. Und nur, weil man etwas nicht sieht, heißt das nicht, dass es nicht da ist.

Wie gesagt. Das müsstest du dann genau so über alle sexuellen Orientierungen sagen, einschließlich Heterosexualität.

Wie gesagt. Mir und wahrscheinlich den meisten nicht-binären Menschen ist durchaus bewusst, dass wir ein körperliches Geschlecht haben. Das leugnet niemand.

Der Punkt ist: es spielt keine Rolle! Es ist nicht wichtig, dass mein Körper so ist, denn ich definiere mich nicht über meinen Körper. Ich lebe in meinem Körper, aber das ist alles. Er macht mich nicht aus.

Übrigens gibt es sehr wohl nicht-binäre Menschen, die entweder in einem Zeitraum oder situationsbedingt ihr Geschlechtsempfinden ändern; nennt sich genderfluid. Auch das ist nichts komisches, und auch diese Menschen suchen sich das nicht aus.

Es ist an der Zeit, dass Menschen verstehen, dass nicht-binär sein nichts ist, was man sich aussuchen kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Teil der LGBTQ+ Community

annabg777 
Fragesteller
 19.05.2024, 22:46

Es interessiert nicht was im Kopf dieser Leute vorgeht, sprich, wenn diese der Meinung sind ihr Geschlecht von Ihrer Identität abzukoppeln. Das weiß niemand außer diese Leute erklären es jedem. Wenn sie im Alltag allerdings als Frau oder Mann wahrgenommen werden, dürfen diese Leute nicht sagen sie würden diskriminiert. Man kann übrigens auch nicht verlangen das Leute sich immer wieder neu auf jemanden einstellen denn theoretisch ist die Identität eine Idee, ein Gedanke der im Kopf stattfindet, und sich täglich ändern kann. Wenn nicht täglich, dann wöchentlich.

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Nun, meinen Tesla S, hätte ich denn einen, würde ich ja auch nicht zur Abgasuntershcung bringen, genausowenig wie ich bei meinem 33 Jahre alten Mercedes Kombi eine Isolationsprüfung für die Fahrbatterie machen lassen würde.

Das ist eine simple Frage der Biologie. Wenn ich Hoden hätte, würde ich sie, vor allem wenn Grund zum Verdacht besteht z.B. dass sie dicker werden, oder Hodenkrebs in der Familie aufgetreten ist, natürlich auf Hodenkrebs untersuchen lassen.

Ich war auch schon beim Urologen wegen meiner Harnwegsinfektion. also von daher ist da m.E. nichts komisches dran.

lg, Anna


annabg777 
Fragesteller
 20.05.2024, 09:50

Ist normal ein Mann zu sein und Hoden zu haben meinste nicht..

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Peppie85  20.05.2024, 10:49
@annabg777

sicherlich, ist es normal, wenn man biologisch ein Mann ist, Hoden hat. ob man sich auch als Mann sieht, steht auf einem anderen Blatt.

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annabg777 
Fragesteller
 20.05.2024, 10:51
@Peppie85

Wie man sich sieht ist ja deine Sache, deine Gedanken. Es geht mir darum wie die Außenwelt einen wahrnimmt.

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Zwischen dem biologischen Geschlecht und der Geschlechtsidentität gibt es einen Unterschied.

Biologisch gibt es nur 2 Geschlechter mit gelegentlichen Abweichungen. Da sagt der Körper schon zu welchem Arzt der/die/das Betroffene zur Vorsorge oder Behandlung muss.

Bei der Geschlechtsidentität ist die Auswahl praktisch unbegrenzt, ich bin nicht auf dem neusten Stand wieviele Identitäten es zur Zeit gibt.

Nicht binäre Menschen streiten nicht ab, dass sie Geschlechtsorgane haben.

Es geht um die Geschlechtsidentität. Also das soziale Geschlecht.

Die Gynäkologie ist zuständig für Gebärmutter, Vulva und Brüste. Wenn man diese Organe hat, dann ist man dort richtig aufgehoben. Dasselbe gilt für die Urologie.

Zudem gehen nicht nur Frauen zum Gynäkologen und Männer zum Urologen.

Männer mit Verdacht auf Brustkrebs gehen auch zum Gynäkologen. Und Frauen mit Blasenproblemen gehen zum Urologen.

Menschen können auch beiden Facharztpraxen besuchen. Es sagt nichts über das Geschlecht aus.


annabg777 
Fragesteller
 19.05.2024, 22:43

Der Frauenarzt heißt nicht umgangssprachlich Frauenarzt weil beide Geschlechter dahin gehen, es hat schon seinen Grund.. Wenn dem nicht so wäre würde diese radikale Community sich schon darüber beschweren weshalb es "Frauen"arzt heißt. Männer mit Verdacht auf Brustkrebs erfahren davon aufgrund von bestimmten Blutwerten die der Allgemeinarzt also Hausarzt feststellt und gehen dann erstmal zum Onkologen.

Sie streiten nicht ab Geschlechtsorgane zu haben, trennen diese aber von Ihrer Identität. Das heißt das diese Identität im Kopf dieser Leute existiert. Zu verlangen das Außenstehende das akzeptieren geht absolut nicht. Theoretisch kann man seine Identität jeden Tag aufs neue, immer und immer wieder neu auslegen.

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Ruzzzzzzzz  19.05.2024, 22:52
@annabg777

Ach so, also gehen nur Häuser zum Hausarzt?

Außerdem beschweren sich viele durchaus über die Bezeichnung Frauenarzt, die Qualifikation der dort arbeitenden Menschen wird dadurch weniger geschätzt, genauso wie die Bedeutsamkeit der dort erbrachten Gesundheitsleistungen.

Ich verstehe auch nicht, worauf zu hinauswillst, das ist doch alles nur Semantik. Selbst wenn es fachsprachlich richtig Frauenarzt und Männerarzt heißen würde, kann eine nichtbinäre Person trotzdem zu beiden gehen, ohne ihre Identität dadurch nichtig zu machen.

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annabg777 
Fragesteller
 19.05.2024, 22:57
@Ruzzzzzzzz

Eben.. Die Identität ist eine Idee im Kopf dieser Leute. Woher wissen denn Menschen im Alltag als was sich dieser Mensch identifiziert? Ganz genau, der Mensch kommuniziert es. Heißt das man kommuniziert es ständig.. An der Kasse, beim check in im Hotel, bei jedem Kellner der einen als weiblich identifiziert obwohl man das nicht so möchte.. Ahh stimmt, dann wird rumgeheult wie böse die Welt zu einem ist.. Wenn du einen weiblichen Körper hast, ist es egal als was Du dich identifzierst, die Welt nimmt diese Person als Frau wahr und behandelt diese auch so.

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Ruzzzzzzzz  19.05.2024, 23:21
@annabg777

Natürlich kann man Menschen ihre Identität nicht ablesen, das erwartet auch niemand.

Nicht binäre Menschen sind ja nicht blöd, idR spricht man mit seinen engsten Freunden/Familie (evtl. noch Arbeitskollegen) darüber und bittet sie Rücksicht auf ihre Identität zu nehmen und z.B. einen anderen Namen zu nutzen.

Niemand stellt sich jedem x-beliebigen Fremden als Nichtbinär vor und hält einen Vortrag über seine Identität. Da haben nichtbinäre Menschen doch auch keinen Bock drauf, vor allem da man sich dabei sicher auch viel Hass anhören muss.

Hast du dich schon mal mit einer Person unterhalten, die nicht binär ist? Im echten Leben meine ich, nicht im Internet.

Es hört sich so an, als hättest du viele unbegründete Vorurteile und ein falsches Bild.

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annabg777 
Fragesteller
 19.05.2024, 23:25
@Ruzzzzzzzz

Ich wurde schon auf einer Veranstaltung in ein Gespräch verwickelt mit so einer Person. Das war offensichtlich ein Typ, und hat sich mit einem weiblichen Namen vorgestellt. Ich hab das zb. völlig ignoriert und Ihn als Mann angeredet wenn ich mit Ihm reden musste, bzw hab ihm eigentlich gesagt warum er sich mit einem Frauenname vorstellt wenn er doch ein Mann ist. Aber klar, ich meide so Leute natürlich.

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Ruzzzzzzzz  19.05.2024, 23:30
@annabg777

Dann bist du einfach eine unsensible Person, die keine Rücksicht auf andere nimmt.

Es hätte dir ja überhaupt nicht geschadet, die Person mit ihrem Namen anzusprechen. Zudem es auch (cis) Männer gibt, die einfach feminine Namen haben können.

Nur weil Dinge sich für dich komisch anhören oder du sie nicht nachvollziehen kannst, heißt es nicht, dass sie etwas Schlechtes sind.

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annabg777 
Fragesteller
 19.05.2024, 23:34
@Ruzzzzzzzz

Wieso sollte ich etwas tun wenn ich es ablehne. Ich bin höflich zu zb. Behinderten oder Fetten Leuten etc. verstehst.. Ich zeig denen nicht wenn sie mich anekeln oder sowas.. Aber bei dem Thema bin ich nur konsequent. Es wäre sehr unehrlich würde ich dem Typen Höflichkeit vorspielen wenn ich ihn absolut ablehne in seinem ganzen Sein.

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Ruzzzzzzzz  19.05.2024, 23:38
@annabg777

Menschen mit Behinderung und Übergewicht ekeln dich an? Das sollte so nicht sein. Meistens verspürt man anderen Menschen Ekel gegenüber, um sich von ihnen abzugrenzen und weil man Angst hat "so zu enden" wie sie.

Ich würde dir ans Herz legen, an dieser Einstellung zu arbeiten.

Wir sind alle Menschen, egal ob man eine Behinderung hat, dick ist oder nichtbinär ist.

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annabg777 
Fragesteller
 19.05.2024, 23:41
@Ruzzzzzzzz

Mich ekeln nicht die Leute grundsätzlich an, aber es gibt zb. sehr unattraktive Menschen, oder jemand der sehr fett ist, ungepflegt etc. Manche Leute find ich eklig. Aber da zeig ich das nicht. Natürlich nicht. Aber wieso sollte ich bei einem Mann der sich mit Frauennamen vorstellt höflich sein? Ich lehne diese Leute vollkommen ab. Ist doch nur konsequent von mir das ich in Realität genauso agiere wie online, meinste nicht

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Ruzzzzzzzz  19.05.2024, 23:56
@annabg777

Natürlich musst du nicht alle Menschen attraktiv finden, das geht auch gar nicht.

Dein Argument hinkt, wenn du es richtig und konsequent findest, nicht binäre Menschen abzulehnen, dann wäre es nur konsequent, wenn du das auch mit dicken/behinderten Menschen so machst, die du ja immerhin auch ekelig findest.

Stattdessen kannst du versuchen, online und offline höflich zu sein.

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annabg777 
Fragesteller
 20.05.2024, 00:00
@Ruzzzzzzzz

Bei den Menschen die ich eklig finde, vermeide ich den Kontakt. Ehrlich gesagt rede ich mit so Leuten nicht. Ich sehe die zb. auf der Str. oder in der Bahn und schaue schnell weg, einfach weil ich die eklig finde. Ich lästere aber dann nicht über die, so wie das andere machen, denn das würde bedeuten ich müsste immer wieder hinsehen. Das vermeide ich. Der Typ, dieser mit dem Mädchennamen, mit dem wäre das nicht passiert wenn ich nicht in ein Gespräch mit dem verwickelt worden wäre. Natürlich gehe ich so Leuten auch aus dem Weg und meide jeglichen Kontakt.

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Ruzzzzzzzz  20.05.2024, 00:46
@annabg777

Du tust das alles, weil du negative Vorurteile hast.

Wenn du es schaffst, diese abzulegen, tust du den betroffenen Menschen, aber vor allem auch dir selbst etwas Gutes.

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jemand der sich in seiner Haut nicht wohlfühlt weil sie nicht seinen Schönheitsvorstellungen entspricht geht ja im Prinzip zu auch zum Dermatologen zur Krebsvorsorge, so ist es auch mit Sexualorganen, die man an sich nicht mag, aber dennoch gesundheitliche Probleme verursachen können.


annabg777 
Fragesteller
 20.05.2024, 09:51

Es geht nicht um Geschlechtsorgane sondern die Identität die ausschließlich im Kopf dieser Leute stattfindet.

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t987654321  20.05.2024, 09:56
@annabg777

Ein Arztbesuch ist grundsätzlich Organ und Beschwerden und bei Vorsorge risikomäßig bezogenund so zu bewerten. Sicher ist es manchmal sehr unangenehm, wenn z.B. ein Transmann, der durch Hormone recht männlich aussieht und trotzdem zum gyn muss dort im Wartezimmer sitzt.

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