Warum Glauben Atheisten nicht an einem Gott?

10 Antworten

Ich selber glaube zwar an Gott, aber ich kann die Ansichten von Antitheisten recht gut nachvollziehen.

Warum muss es einen Sinn im Leben geben? Dafür kann ich keinen Grund finden.

Es ist durchaus möglich, dass das Universum spontan entstanden ist, wenn man etwa winzige energiegeladene Teilchen (Quanten) als Ursache annimmt. Darüber hinaus verhält sich das Weltall keineswegs so, als wenn da eine Intelligenz hinter steckt. So gibt es ganze Galaxien, die in Millionen von Lichtjahren Entfernung zusammenstoßen. Dieses Schicksal werden auch unsere Milchstraße und der Andromedanebel irgendwann teilen.

https://www.youtube.com/watch?v=Bsm-Ai1jD0Q

Wie ich oben schon angedeutet habe glaube ich zwar auch an Gott, aber nicht weil ich Gott unbedingt benötige, um damit die Existenz des Weltalls zu erklären. Ich fände es nur sehr schön, wenn es Gott geben würde.


Mickey287 
Fragesteller
 05.01.2023, 04:51

Aber aus dem Nichts kann doch garnichts entstehen?

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Mickey287 
Fragesteller
 05.01.2023, 04:59
@SibTiger

Es ist möglich aber die Wahrscheinlichkeit ist zu extreeeeeem gering was zur Unmöglichkeit führt für die spontane Entstehung des Universums.

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SibTiger  05.01.2023, 05:01
@Mickey287

Ich finde diese Möglichkeit gar nicht einmal so gering. Ich finde es aber schöner mit Gott.

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SibTiger  05.01.2023, 08:07
@Mickey287

Mein eigenes Gottesbild ist auch zu sehr dezidiert, um mich beeinflussen zu lassen. Trotzdem danke für das Video - eines der wenigen Videos, welches ich noch nicht kannte. Die Argumente darin kannte ich natürlich. Sie sind zum großen Teil zirkulär. Sie tauchen in ähnlicher Form auch in anderen, älteren Videos auf.

Man kann daran zwar glauben, aber als Beweis ist es mir zu dünn.

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Warum Glauben Atheisten nicht an einem Gott?

Das sagt schon die Bedeutung des Begriffes Atheist aus, dass man nicht an einen Gott glaubt. Daraus folgt, wenn sie an einen Gott glauben würden, wären sie keine Atheisten.

Es muss doch ein Sinn unseres Lebens geben

Sicher, und den definiert jeder sowieso für sich allein, egal ob gottgläubig oder nicht. Der Glaube mag dahingehend eine gewisse Perspektive bieten, aber das Leben zum Sammeln eigener Erfahrungen, eigener Lebensziele und einem persönlichen Lebenszweck nimmt dieser auch nicht ab.

und wie kann aus den Nichts etwas entstehen?

Was soll denn aus atheistischer Sicht aus dem Nichts entstanden sein? Nur weil etwas noch nicht bewiesen ist, heißt das nicht, dass es nicht möglich wäre. Es heißt nur, dass es wissenschaftlich betrachtet noch nicht wirklich relevant ist.

(Ach so, und ich bin Christ und lebe entsprechend aktiv meinem Glauben. Das nur am Rande, falls durch das vorher Geschriebene der Eindruck entstehen sollte, ich wäre Atheist.)

Warum Glauben Atheisten nicht an einem Gott?

Z.B. weil es keine Beweise für Gott gibt.

Es muss doch ein Sinn unseres Lebens geben

Nein, dafür gibt es kein Gesetz.

und wie kann aus den Nichts etwas entstehen?

Wie ist Gott entstanden?

Woher ich das weiß:Recherche

Mickey287 
Fragesteller
 05.01.2023, 04:15

Gott muss eigentlich immer existiert haben und existieren damit überhaupt das Universum entstehen kann. Eine andere Erklärung ist für mich unmöglich.

Wieso darf man sich nicht erforschen warum überhaupt das Leben an sich existiert und das ganze Universum?

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Gruffalo  06.01.2023, 00:46
@Mickey287
Eine andere Erklärung ist für mich unmöglich.

Das liegt dann an deinem begrenztem Vorstellungsvermögen.

Wieso darf man sich nicht erforschen warum überhaupt das Leben an sich existiert und das ganze Universum?

Du darfst, aber du darfst nicht erwarten eine Antwort zu finden.

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Ich bin ein Atheist und kann es dir erklären.

Es muss doch ein Sinn unseres Lebens geben

Erstens wüsste ich nicht, warum es einen Sinn geben sollte. Zweitens wüsste ich nicht, warum durch einen Gott ausgerechnet das menschliche Leben einen Sinn bekommen sollte. Und das Leben von z.B. Gorillas, Walen, Hunden, Katzen ... hat weiterhin keinen Sinn?! Und die humanpathogenen Läuse, Flöhe, Lungenwürmer, Darmwürmer u.s.w. haben den Sinn den Menschen zu prüfen?! Sämtliche Religionen scheinen mir wenig durchdacht zu sein.

Wenn z.B. der Koran von einem Gott käme, dann dürfte er nicht so viele Fehler enthalten. Siehe

https://wikiislam.net/wiki/Scientific_Errors_in_the_Quran

und

https://wikiislam.net/wiki/Historical_Errors_in_the_Quran

Außerdem lässt sich leicht zeigen, dass ein allmächtiges Wesen weder in unserem Universum existieren kann, noch hier von außen agieren kann. Ganz einfach: Ein mächtiger Gott könnte seinem Propheten die Idee zu einem funktionstüchtigen Perpetuum mobile 2. Art übermitteln, aber nicht zu einem funktionstüchtigen Perpetuum mobile 1. Art. Damit wäre dieser mächtige Gott nicht allmächtig. Eine jede Religion, die einen allmächtigen Gott propagiert, ist damit bereits hinfällig.

und wie kann aus den Nichts etwas entstehen?

Ein Nichts kann es nicht geben. Diese Vorstellung ist ein logischer Rohrkrepierer.

Und warum sollte ausgerechnet ein Gott, das denkbar komplexeste Wesen, aus dem fast-Nichts entstehen können? Sollte das fast-Nichts nicht eher etwas ganz Einfaches sein, wie z.B. Quantenfluktuationen im leeren Raum?

https://www.tagesspiegel.de/wissen/wie-kann-das-universum-aus-dem-nichts-entstehen-5014741.html

Raum-Zeit-Bläschen können sich spontan bilden. „Wenn man Raum und Zeit ,quantisiert’, dann fluktuieren sie“, sagt Krauss. „Man kann virtuelle Raumzeit genauso erzeugen wie virtuelle Partikel.“ Dann stehen wir vor einer Situation, in der es keine Materie im Raum gibt – und noch nicht einmal Raum, argumentiert der Physiker. „Das ist deutlich näher am Nichts.“

Nicht alle Atheisten behaupten, dass aus dem Nichts etwas entsteht. Als Atheist berufe ich mich auf die Logik des Energieerhaltungssatzes, danach war unser Universum, das nur aus Energie und Materie bestehen kann, immer schon existent, wenngleich in sich in Bewegung. Diese innere Bewegung ermöglichte einst unseren Planeten und damit besondere physikalische, chemische und biologische Bedingungen für das Leben und relativ spät ergaben sich objektive Bedingungen für die Evolution des Menschen. Der Mensch wurde zum Schöpfer seiner selbst. Um sich Natur und Gesellschaft erklären zu können, um damit die irdische Herrschaft des Menschen über den Menschen zu rechtfertigen, erschuf er Götter, Göttinnen, Dämonen und sonstige Unsinnigkeiten. Die Idee von dem einen Gott änderte nicht etwa etwas daran, sondern schloss das falsche Bild von Natur und Gesellschaft noch ab und verschärfte damit, sozusagen, die ideologische Indoktrination, in deren Tradition immer noch die meisten Menschen erzogen werden, die es dann hier fertigbringen zu fragen, warum Atheisten nicht an die fixe Gottes-Idee glauben wollen.


iSolveProblems  10.01.2023, 22:03

Richtig, wenn Energie weder erzeugt noch vernichtet werden kann, ist sie für alle Zeiten existent und somit existiert sie ewig. Aber man geht ja beim Urknall davon aus, dass auch Zeit entstand. Ich denke mir das viel mehr so, als würde die zeitliche Dimension innerhalb unseres Universum entstanden sein und darüber hinaus gibt es mehrere Universen mit jeweils ihrer eigenen zeitlichen Dimension. Somit behauptet man auch nicht, dass die Zeit in sich einen Beginn hatte (absolute Zeit). Denn würde man dies tun, so würde man eine widersprüchliche Aussage haben. Beginn von etwas setzt Zeit voraus, um überhaupt von einem Beginn zu sprechen. Wir müssten also eine Zeit vor der eigentlich beginnenden Zeit annehmen. Das kann nicht richtig sein. Aber wenn man sich Zeit als Dimension denkt, dann kann man sozusagen von Eigenzeiten der Universen sprechen und man wäre aus dem Schneider. Andererseits könnte man auch argumentieren, dass etwas ewig existent ist, weil es durch einen infiniten Regress an Ursachen existiert. Es gäbe keinen Anfang und so wird Gott ja auch gedacht. Existiert ohne Anfang und Ende. Man könnte aber auch argumentieren, dass wenn etwas zu existieren beginnt, es keine Ursache braucht. Denn für das Konzept der Kausalität ist es logisch zwingend notwendig, dass Ursache und Wirkung existieren. Ansonsten würde die Ursache auf etwas wirken, was noch gar nicht existiert. Denk mal darüber nach. Es gibt viele Wege auf einen Gott zu verzichten. Deine Erklärung ist einer von vielen Möglichkeiten.

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bundesanwalt  11.01.2023, 14:45
@iSolveProblems

Wenn Energie weder erzeugt noch vernichtet werden kann, dann hat es vor allem keinen Urknall gegeben, dann hat das Universum schon immer so existiert wie es „jetzt“ - nach unserem Zeitempfinden - existiert.

Existierte so etwas wie Zeit, wäre sie das einzige immaterielle Phänomen im Universum, aber das verstieße auch gegen das Prinzip von der Energieerhaltung, wonach kein immaterieller Impuls etwas ändern könnte am und im Universum. Was dem Menschen als Zeit erscheint, das ist der Ablauf physikalischer, chemischer und biologischer Vorgänge, also vor allem bemisst der Mensch an seinem Leben die Zeit, weil diese Zeit aber ziemlich schnell vergeht und endlich ist, konzentriert er sich zur Objektivierung des Zeit-Konstrukts auf größere physikalische Vorgänge. Tatsächlich ist die Zeit nur ein Konstrukt des Menschen und brauchen Energie und Materie keinerlei Zeit, um sich so zu bewegen, wie sie es tun. Deshalb gibt es auch keine Dimension 'Zeit', die Du nur denken kannst, wie Du selber schreibst. Und Du schreibst auch:

„Beginn von etwas setzt Zeit voraus, um überhaupt von einem Beginn zu sprechen.“

Genau mit diesem Satz beweist Du rein logisch, dass es keinen Urknall gegeben haben kann. Aber dann schreibst Du:

„Aber wenn man sich Zeit als Dimension denkt, dann kann man sozusagen von Eigenzeiten der Universen sprechen und man wäre aus dem Schneider.“

Wieso das denn? Ob die Zeit als Dimension oder einfach als Zeit gedacht wird, spielt doch gar keine Rolle, wenn man weiß, dass keine Zeit existiert. Man muss auch nicht diese Paralleluniversen bemühen, für deren reale Möglichkeit nichts, aber auch gar nichts spricht. Das Universum ist unendlich und das muss erst mal verstanden werden, was das bedeutet. Auch dies ergibt sich aus dem Prinzip von der Energieerhaltung.

Für mich wird es immer ein Rätsel bleiben, warum Menschen von sich auf alles andere schliessen. Weil der Mensch einen Anfang und ein Ende hat, hat auch alles andere einen Anfang und ein Ende? Weil der Mensch eine Entwicklung durchmacht, mache auch das Universum, das nur aus Energie und Materie besteht, eine Entwicklung durch?

„Das Konzept der Kausalität“ ??? Gottes Konzept? Ursache und Wirkung existieren, weil das Universum so existiert, wie es existiert. Das Universum selbst benötigt keine Ursache, weil Energie nicht zu erschaffen und nicht zu vernichten ist.

Die Urknall-Idee soll den Schöpfungsglauben retten und stammt nicht ganz zufällig von einem katholischen Priester.

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iSolveProblems  11.01.2023, 15:46
@bundesanwalt

Ich habe das Gefühl, dass unsere Sprache hier zusätzlich versagt und das ganze noch viel problematischer macht. Das statische Universum ist nach wissenschaftlichem Konsens überholt und der Urknall die aktuelle Hypothese. Es gibt viele Gründe, die für ihn sprechen. Aber die kennst du sicherlich schon und hast sie wohl für dich zunichte gemacht bzw. entkräftet. Du kannst ja gerne an ein statisches Universum glauben, ich tue es jedoch nicht, auch wenn ich dadurch ein Argument mehr gegen Gott hätte.

Zur Zeit als Dimension: wenn du dir unterschiedliche Ansammlungen von Raumdimensionen denken kannst, also verschiedene Raumfassungsvermögen, dann sollte das mit der Zeit als zusätzliche Dimension analog funktionieren. Zeit als Konzept darzustellen, finde ich vage. Außerdem existieren Konzepte nicht in der physikalischen Welt. Ihnen fehlt es an Form und Lokation, um zu existieren. Die Raumzeit aber ist ein Gebilde, das existiert und wie Kehrseiten einer Medaille mit dem Raum zusammenhängt. Wenn die Zeit nicht existiert, existiert auch kein Raum und damit keine Materie oder Energie.

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iSolveProblems  11.01.2023, 15:52
@bundesanwalt
Genau mit diesem Satz beweist Du rein logisch, dass es keinen Urknall gegeben haben kann.

Aber nur unter der Prämisse, dass es eine absolute Zeit gäbe, die die Dauer von Prozessen beschreibt, eine Art Anfang der Ur-Zeit. An so etwas glaube ich aber auch nicht aus guten logischen Gründen. Wir sind uns zumindest darin einig (denke ich). Deine Schlussfolgerung gefällt mir aber nicht ganz, weil du vergisst, dass eigenzeiten der jeweiligen Universen existieren könnten. Jede von ihnen bildet mit dem jeweiligen Raum ihre eigene Raumzeit. Das, was du meinst, funktioniert nur bei einer absoluten Zeit. Sagen wir eine Uhr, die außerhalb unserer Universen tickt. Wobei auch das schon fragwürdig ist, weil wie kann man außerhalb von etwas sein, wo kein Raum ist? Anderes Problem an dieser Stelle.

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bundesanwalt  11.01.2023, 18:11
@iSolveProblems
 „Das statische Universum ist nach wissenschaftlichem Konsens überholt und der Urknall die aktuelle Hypothese.“

Ich weiß nicht, warum es nicht ausreichen soll, dass das Universum in sich bewegt ist und warum man versucht, das Universum von außen sehen zu wollen und noch dazu es ansehen zu wollen, als wäre es ein Organismus. Ich sag, dass das gar nicht möglich ist, wenn es unendlich ist, dann kann es kein Außen – keinen objektiven Standpunkt – geben und auch keine Gleichsetzung in puncto Entwicklung von Physik und Biologie.

Basis des „nichtstatischen Universums“ ist die Relativitätstheorie, die allerdings nur ein Modell sein kann und der Zeit eben jene materielle Qualität zubilligt, die sie im Modell bzw. in der Theorie, aber nicht in der objektiven Realität haben kann. Auch eine absolute Zeit gibt es entsprechend nicht. Ich spreche nicht von einem Konzept 'Zeit', sondern von einem Konstrukt der Menschen, damit sie ihr Leben einteilen und planen können, denn es ist eben verdammt kurz so ein Menschenleben. Wäre der Mensch unsterblich, wäre ihm Zeit scheißegal ...

„Die Raumzeit aber ist ein Gebilde, das existiert und wie Kehrseiten einer Medaille mit dem Raum zusammenhängt.“

Begründe mal, wie das Gebilde existieren soll! Die Zeit ist wirklich nur ein Konstrukt. Und die „Raumzeit“ ist ein ebensolches Konzept, von dem Du meinst, es habe keine physische Substanz. Energie und Materie existieren auch ohne Zeit als Raum. Das Universum braucht keine Zeit für seine innere unendliche Bewegung. Existierte eine Zeit, dann wäre sie das einzige immaterielle Phänomen der Natur, aber da ist das Prinzip von der Erhaltung der Energie davor, sonst würden solche Sprüche wie „Die Zeit heilt alle Wunden“ der Wahrheit entsprechen.

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