Warum haben wir mit der Ukraine einen riesen Fehler gemacht?

Das Ergebnis basiert auf 16 Abstimmungen

Ja. Klarer Fehler. 81%
Ach ist egal. 19%

8 Antworten

Ja. Klarer Fehler.

Weil es, wie die meisten Dinge im Leben nicht ganz so einfach ist. Du hast hier gleich eine ganze Reihe von potenziellen Problemen. Und keine Sorge, ich wäre auch dafür, die Ukraine maximal aufzurüsten, und würde begeistert vor dem Fernseher sitzen, wenn Nato-Truppen über den roten Platz marschieren, aber:

  • Das Ganze ist eine Gratwanderung. Du kannst die friedensgewohnte, europäische Bevölkerung nicht in einen Krieg schicken, nicht ohne weiteres.
  • Wir haben aktuell so lange gespart, dass wir - im Moment, das ändert sich gerade, nicht für einen längeren Krieg gerüstet wären. Würden wir jetzt angreifen, würden wir Russlands Fehler wiederholen, auch wenn unsere Chancen, Russland zu überrollen, sehr viel größer sind, als die der Russen gegenüber der Ukraine. Was uns fehlt, sind genug Lenkwaffen und Munition. Sicherlich ist jeder Panzer und jedes Flugzeug ein vielfaches so gut, wie das Beste, was Russland zu bieten hat, aber wir haben nur begrenzt davon. Russland verliert in einem Monat mehr seiner Schrottpanzer, als die Bundeswehr einsatzbereite Panzer hat (leicht übertrieben, aber ...) Und dank neuer Technologien, wie Drohnen, sind teure Panzer bei weitem nicht mehr so wertvoll, wie sie mal waren.
  • Sobald Russland wirklich verliert, geraten wir in eine "dann ist es uns egal" Spirale und Russladn könnte wirklich Atomwaffen einsetzen - dementsprechend wäre eine "Eroberung Moskaus" keine gute Idee.
  • Die Ukraine ist ein Testballon und Übungsgelände für westliche Waffen und Ausrüstung. Wir haben jetzt so viel Entwicklung in 2 Jahren Krieg, wie in 20 Jahren nicht. Aktuell überwirft man diverse Zukunftspläne, schlicht weil es keinen Sinn macht, einen 5 Millionen Euro Panzer zu konstruieren und zu bauen, die Crew auszubilden, wenn Jerome-Dieter dank Call of Duty und einer 3D Brille mit einer 300 Euro Drohne das Ding sprengen kann. So gemein es klingt, Russland war nie ein richtiger Gegner für den Westen, das sehen wir jetzt. Wenn wir Russland je ernst genommen hätten, hätten wir genug Waffen und Munition auf Halde. Das war nie nötig, weil wir, wenn wir uns verteidigen, die Russen einfach ausradieren können, wie ein Schwergewichtsboxer einen aggressiven 5 jährigen auf RedBull. Und Russland erobern? Für was? Da ist doch nichts, alleine Kaliningrad / Königsberg wäre eine Mamutaufgabe, alles wieder aufzubauen, was dort kaputtgemacht wurde. Wobei das natürlich ein schönes EU-Gesamtprojekt werden könnte, keine Frage.

Und zu deiner anderen Bemerkung: die russische Offensive ist bereits ausgelaufen, selbst Putin hat erklärt, Kharkiv nicht erobern zu "wollen" - schlicht, weil er dafür nochmal 100.000 Mann mehr bräuchte.

Welche schweren Waffen meinst du denn? Also die Bestandszahlen der für die Bundeswehr vorrätigen schweren Waffensysteme.

Es mag für manch einen überraschend sein aber man kann nicht Liefern was nicht da ist und ein bißchen was muß man für die eigene Landesverteidigung auch behalten.

Was man sicher kritisieren kann ist das die Nachrüstung, sei es bei Waffensysteme oder bei Munition so schleppend Vorrang geht. An der Stelle frage ich mich allerdings auch was Strack Zimmerman die ja sehr für Waffenlieferungen Eintritt davon hält das Ihr Parteivorsitzender gerade aktiv verhindert das die BW mehr Geld bekommt. Dies aber nur als Fußnote.

Woher ich das weiß:Hobby – Aktiv in der Lokalpolitik. Lange politisch Interessiert
Ja. Klarer Fehler.

Wenn Scholz und Macron einig gewesen wären .. ich denke putler wäre in der Position zu verhandeln. So dauert es eben länger.

Den ersten Fehler hat aber schon Merkel gemacht 2008 den Nato beitritt zu verhindern. Und dann 2014 es mit ein paar Santiönchen zu belassen und weiter die Pipelines zu bauen.

Ja. Klarer Fehler.

Ukraine hat mich eigentlich nie richtig interessiert. Ja, jeden Herbst nach Uman zum Grab meines Rabbiners. Oder die vielen Geschichten meiner Oma aus Ukraine, der ich als Kind immer an ihren Lippen hing. Meine Ex-Frau war auch Ukrainerin und der Präsident ist auch Jude. Und?

Aber als nach Kriegsbeginn Selenskij sagte, was ich niemals von Ukraine erwartete, nachdem die USA einen heimlichen Fluchtweg offen hielt: "Ich brauche keine Mitfahrgelegenheit, ich brauche Munition". Da war ich plötzlich hellwach.

Und auf GF schrieb ich damals immer wieder, daß Ukraine in einer bestimmten Zeit den Krieg gewinnen wird, oft mit dem Zusatz, wenn rechtzeitig bzw schnell die geforderten Waffen in Ukraine ankommen.

Es kamen zuerst 5000 Helme, ich hab's echt nicht geglaubt, HELME! Ich hätte mich nicht gewundert, wenn Deutschland danach noch Steinschleudern geschickt hätten. Selbst 50mio Helme, die Ukraine real gebraucht hätte, wäre eine reine Verarschung und wohl höchste Form der Gleichgültigkeit gewesen.

Gaaaanz laaangsam und sehr schleppend kamen Waffen, während die russen recht schnell 1/5 der Ukraine überrollten.

Es kamen mehr Waffen, aber bis heute immer noch weit entfernt von dem, was Ukraine wirklich braucht, um die nervigen Schmeißfliegen endgültig wieder los zu werden.

Für mich Deutscher ist diese Geichgültigkeit beschämend, daß man bei dem Anblick fast sogar seinen deutschen Pass zerreißen möchte.

Slava Ukraine! 🇺🇦 Shana heroya!

Woher ich das weiß:Recherche
Ja. Klarer Fehler.

Weil der Westen ein Haufen Feiglinge ist die Angst vor dem Spinner Putin hatte.

Allerdings muss man sagen, dass sich die Situation inzwischen verbessert hat, und Die Russen nicht über die Ukraine rollen.

https://youtu.be/Qc436PwqeqM