Was ist der Unterschied zwischen Sampler, Synthesizer und Vst in der Musikproduktion?

6 Antworten

Ein Sampler ist ein Programm, das Samples (= Kurze Audiodateien) als Noten spielbar macht und entsprechend transponiert.

Ein Synthesizer synthetisiert Klänge, erzeugt sie also künstlich.

VST ist einfach nur eine Schnittstelle für Audio-Plugins, sodass man die alle zusammen verwenden kann ohne für alles ein extra Programm zu benötigen.

Ein sample ist nur ein kurzes Stück das wiederholt wird... samplen ist also die Mischung dessen...

Ein Synthesizer ist ein richtiges Instrument ein Keyboard, elektronisch mit Midi anschluss und ner Menge effekten...

Vst das war glaub ich irgendwas mit der Einstellung aber eig kannste das auch googlen.


Basstom  25.07.2021, 12:31

Ein Synthesizer muss kein Keyboard haben. Er muss nur irgendeine Form der Klangsynthese zur Verfügung stellen. Das kann auch ein digitales VST-Plugin sein.

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Ein Sampler spielt einen vorher aufgenommenen Klang bei Knopfdruck, Tastenbetätigung oder Midisignal ab.

Dabei evtl. durch Effekte wie Hall oder auch Verzerrungen, Tonhöhenanpassungen, etc. angereichert.

Ein Synthesizer erzeugt Klänge in Echtzeit, aufgrund teilweise seeehr vieler Einstellungen an Drehknopfen, Slidern, usw.

Auch hier wieder optional angereichert durch Effekte.

Beide oben Genannten waren ursprünglich Hardware.

Seitdem es DAWs gibt, haben sich Software-Synthies und Software-Sampler extrem gehäuft. Das gängigste Format dafür ist VST.

VST ist eine Art Plugin, welches von jeder gängigen Audiosoftware bzw. DAW geladen und genutzt werden kann.

Wenn man also z. B. FL-Studio nutzt, und kauft sich einen Software-Synthesizer als VST-Plugin, kann man diesen problemlos innerhalb von FL-Studio nutzen.

Hardware-Synthies haben andere Klangcharakteristika als Software-Sythies, auch wenn letztere ihren Hardwarekollegen oft schon nahe kommen, oder in teilen sogar übertreffen.

VST-Synthies haben den "Vorteil" nicht zu rauschen, da 100% digital, aber Hardware klingt oft lebendiger, echter, beeindruckender. (Achtung! Das ist Geschmackssache, und wegen dieser Behauptung wurden schon Kriege geführt!)

Ich persönlich mag Hardware lieber, nutze aber natürlich auch Software!

Auf meinem Android-Tablet nutze ich die App "Caustic", was eine Art DAW ist, die sehr viele verschiedene Synthesizer, Sampler, usw. mitbringt und ebenso viele Effekt-Addons hat.

VST wird hierbei zwar nicht unterstützt, da Android, aber damit sind beeindruckende Ergebnisse möglich, zumal diese DAW alles mitbringt, was eine richtige DAW ausmacht: Masteringmöglichkeiten, Automation, einen WAVE-Editor für vorgerenderte Sounds, Unterstütztung für MIDI-Keyboards oder Controller (auch über BT), und und und ...

Auf einem Smartphone würde ich das nicht empfehlen, aber ein Android-Tablet bzw. ein Apple-iPad ist sehr schön dafür!

Meiner Meinung nach ist Caustic die beste mobile DAW, wenn auch anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber mäcthiger als FL-Studio mobile, usw.

Fazit: VST ist einfach nur das Dateiformat für Softwareplugins aller Art für Desktop-Computer.

Nahezu jede Hardware gibt es als VST-Klon, allerdings eher selten ebenbürtig.

Viel Spaß! :)

Nachtrag: Guck mal bei thomann.de in der Kategorie "Synthesizer" nach den ganzen Unterkategorien, damit du einen Überblick hast, was es so alles schönes gibt!

Die haben für diverse Synthies oft auch Videos oder wenigstens Klangbeispiele. Das ist gerade am Anfang sehr wertvoll, weil man als Einseiger oft von der Flut an vorhandenen Möglichkeiten geradezu erschlagen wird.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ein Sampler nutzt kurze Audiodateien. Er kann sie Pitchen, Transponieren, Timestretchen. Mit dem richtigen Sampler kannst du aus einem Sample das Bspw. nach einem Bass klingt, ein hohen Leadspund machen, du kannst ihn aber auch durch granulardynthese in seine Einzelteile (waveforms genannt) zersetzen und zufällig Aneinanderreihen. Und noch viel viel mehr.

Ein Synthesizer erzeugt auf digitalem oder analogem weg ein Ton, der entweder (1 OSC) aus einem, (2 OSC) zwei, (3 OSC) drei gruntönen besteht. Dazu gibt es noch die Möglichkeit des Unison, wo der Synth den Klang verdoppelt, verdreifacht, vervierfacht... und dabei immer ein kleines bisschen gegen einander verstimmt. Damit kann beispielsweise auf Psychoakustichem Weg ein stereofeld generiert werden, es können damit auch phasing Effekte erzeugt werden, und und und...

Ein VST ist ein rein digitales Instrument, was beide Welten im besten Fall vereint. In den meisten Fällen hast du dort dann mehr synthesemöglichkeiten zur Verfügung, wie die Wavetable oder FM (Frequenzmodulation = ein OSC modelliert den anderen OSC) Synthese.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ein Sampler nimmt eine Audioaufnahme und verteilt diese dann über ein Keyboard. Man kann also nur einen Ton von einem Klavier aufnehmen und mit einem Sampler dann ein ganzes Klavier bekommen. Klingt natürlich nicht soo realistisch. Dazu braucht man hunderte Audioaufnahmen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Spiele verschiedene Instrumente und komponiere/produziere