Warum reden Sektenmitglieder fundermental anders über diese als Ex-Mitglieder und Außenstehende die sich mit dieser beschäftigt haben?


13.04.2023, 11:07

Mit sekten mein ich jetzt sowas wie die Zeugen Jehovas oder Scientology und nicht sowas wie die Kirche des fliegenden Spaghettimonster

10 Antworten

Die oberen Bosse wie bei Scientology wissen natürlich das ihre Psychotricks nichts mit Alienseelen zu tun haben.

Genauso jene geistliche Führung die nur behauptet eine göttliche Autorität persönlich erhalten zu haben, einem jeden in ihrer Gruppe das Selbstbild, Weltbild und Bibelverständnis in einer vorgegebenen Indoktrinierung nach derer Vorstellung zu übertragen, ohne das sie es merken wie sie es tun, aber der Neuling es genauso beim nächsten Interessierten machen soll...

Natürlich gibt es hier dann Anhänger die aufwachen, die merken das derer Führung lediglich sich ihrer Autorität anmaßt und nur Behauptungen über ihren Status aufstellt.

Und diese steigen dann aus. Freiwillig. Sprechen nicht selten dann auch öffentlich eine Warnung aus und wollen dann auch oft ihre Familien in der Gruppe darüber aufklären, wie sie jeweils das Lügenkonstrukt durchschaut haben.

Das weiß dann auch so eine Chefetage, welche natürlich ihre u.a. günstigen Werbe-Mitarbeiter in ihrer Ideologie befangen halten wollen, damit diese bleiben. Die möchten natürlich nicht das andere die Wahrheit über einem erfahren.

Intern wurde dann die Zugehörigkeit mental (emotional & ideologisch) an die Gruppe gebunden, das man alles was außerhalb ist einem falsch vorkommt. Dazu gehört dann auch, das die "Verräter", die "Abtrünnigen" dann als Ausgestoßene zu behandeln sind welche ja dann "Hetzte" betreiben, welche dann intern auch als "Lügner aufgrund von Hassmotiven" dargestellt wird. Nicht selten stellt man sich selbst dann auch noch als Opfer einer Randgruppe dar, welche Repressalien erleiden muss usw ..

Der Grund weshalb man Ehemalige dermaßen verachtet und schmäht ist also ziemlich simpel:

Man will nicht das die noch gläubigen Mitglieder über ihre geistliche Führung bescheid wissen, das derer Autoritätsanrecht lediglich auf Lügen basiert.

Hinzu kommt, das die realen Gründe der freiwilligen Aussteiger natürlich nicht intern benannt werden.

Dabei stellt sich die Frage:

Wenn die "Abtrünnigen" angeblich falsches verbreiten, wieso in Gottes Namen geht man mit denen nicht in die Kommunikation?

Intern könnten die Gruppenmitglieder die künftigen Aussteiger in ihrem Irrtum doch auffangen und Argumente liefern, und genau schildern wo der Irrtum liegt...!

Stattdessen verheimlicht man den Mitgliedern die Gründe der Aussteiger. Ja es wird sogar verboten sich mit ihnen zu befassen!

Wenn man aber mit seinem Glauben auf der richtigen Seite wäre, was hätte man denn da zu befürchten?

Gar nichts. Man könnte sich sogar auf derer "Lügen" von den Inhalten her drauf vorbereiten und innerlich drauf einstellen, sollte man einmal mit ihnen konfrontiert werden...

Aber nein.

Es kommt nichts in dieser Richtung!

Die geistliche Führung hat um so mehr Interesse, das ihre Mitglieder eben sich nicht mit "Gedankengut von Abtrünnigen" befassen, ja auch nicht mal mit ihnen privat treffen. Was dann auch mit Ausschluss geahndet werden kann.

Soviel von mir, einen ehemaligen Jehovas Zeugen.

Weitere Infos auf der Website in meinem Profil.

Oder einfach hier nachhaken.

LG -B.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nimm an, du hast dein Leben lang daran geglaubt ein Auserwählter zu sein. Du bist mit dem Wissen groß geworden, etwas außergewöhnliches zu leisten. Jeder aus deinem Umfeld hat dir das immer und immer wieder erzählt. Du bist "Das Goldene Kind".

Jetzt triffst du jemanden, den du schon lange nicht mehr gesehen hast und dieser Jemand sagt dir "Das ist eine Lüge. Sie haben mich belogen, wie sie dich belogen haben. Du bist nichts besonderes. Du bist nicht anders."

Was würdest du tun?

Sieh dir mal den Kanal von Owen Morgan an. Telltale. Er ist ein Ex-Zeuge und berichtet regelmäßig über deren Propaganda, Denken und Handeln. Recht interessant, wenn man sich dafür interessiert.

Sektenmitglieder sind eng in der Sekte gefangen. Sie werden ständig kontrolliert und wegen jeder Kleinigkeit gemaßregelt. Regelmäßig werden ZJ schwer gemaßregelt und vor der ganzen Gruppe herabgewürdigt. Das wirkt wie "Bestrafe Einen und erziehe Alle." Jeder weis was ihm passieren kann, wenn er aus der Reihe tanzt. So gebrieft, traut man sich nicht mehr die kleinste Abweichung, wegen dem Selbsterhaltungstrieb.

Es bedarf daher drastische Erlebnisse, bis ein ZJ bereit ist, den Ausstieg zu wagen. ich kenne 2 Beispiele, wo das anschaulich wird.

Einmal erzählte mir eine Frau, das das Auto kaputt gegangen war, und sie gezwungen war bei ihrem Freund zu übernachten. Als sie wieder zu Hause war, fiel die gesamte Versammlung über sie her und behauptete, sie hätte Sex gemacht. "Jehova wusste doch genau, das ich kein Sex gemacht hatte."

Ein anderes Beispiel. Eine Frau wurde in einer bewohnten Gegend vergewaltigt. Sie wurde bei den ZJ ausgestoßen, weil sie nicht geschrien hatte.

Solche eindeutigen Fälle, müssen erst passieren, bis Mitgliedern die Augen geöffnet werden. Dann sind sie auch bereit, die Wahrheit zu äußern.

Außenstehende können sehr wohl, ein optimal klares Bild von den ZJ bekommen. Man braucht guten Spürsinn, Beobachtungsgabe und gesunden Menschenverstand, dann weis man sehr schnell, was bei den ZJ abläuft.

Viele Außenstehende und Ehemalige, sagen die Wahrheit. Sektenmitglieder sind so gebrieft, das sie nur noch das sagen, was die Ältesten hören wollen.

Fundamental anders nicht, aber punktuell und im Detail. Generell gilt für alle Apostaten/Ex-Mitglieder:

1) Ex-Mitglieder verfügen für gewöhnlich über mehr Wissen als Außenstehende

2) die Organisation/Kirche verschweigt gerne unliebsame Sachen oder stellt sie irreführend dar

ZB die WTG (Zeugen Jehovas) sagt, dass es kein Shunning (Kontaktabbruch) innerhalb der Kernfamilie gibt:

Wie sieht es aus, wenn jemand ausgeschlossen wird, seine Frau und seine Kinder aber nach wie vor Zeugen Jehovas sind? Das Band, das ihn im Dienst für Gott mit seiner Familie verbunden hat, ist zwar nicht mehr dasselbe. Doch er gehört weiter zur Familie. Die Bindung aneinander bleibt bestehen; das Eheleben und der normale Familienalltag gehen weiter.

https://www. jw .org/de/jehovas-zeugen/oft-gefragt/kontakt-abbrechen/

Was sie verschweigt: das gilt nur dann, wenn alle im gleichen Haushalt leben.

Oder sie sagt, dass Zeugen Jehovas keine Kreationisten sind:

 Jehovas Zeugen glauben zwar, dass Gott alles erschaffen hat. Aber wir sind keine Vertreter des Kreationismus.

https://www. jw .org/de/jehovas-zeugen/oft-gefragt/jehovas-zeugen-und-kreationismus/

Wer glaubt, dass Adam, der erste Mensch, 4025 v.Chr. erschaffen wurde, ist Kreationist. Da wird der Begriff Kreationismus von der WTG so umdefiniert, dass er vom heutigen Sprachgebrauch sich völlig entfernt hat.

Wer nur die FAQ kennt, wird so in die Irre geführt.

Sektenmitglieder wollen natürlich, dass ihre Organisation und ihre Ansichten in der Öffentlichkeit in einem guten Licht dargestellt werden. Daher betonen sie die positiven Aspekte ihrer Religion und versuchen, Missstände unter den Teppich zu kehren oder sie als Einzelfälle zu präsentieren oder anderweitig zu entkräften. 

Ex-Mitglieder tendieren eher dazu, andere davon abzuhalten, der Sekte beizutreten. Daher heben sie normalerweise die negativen Aspekte hervor. Selbst wenn es ihnen egal ist, ob andere Leute der Sekte beitreten, fühlen sich Ex-Mitglieder der Sekte gegenüber nicht mehr verpflichtet und unterliegen somit auch keinem Zwang, Missstände zu beschönigen oder abzustreiten. 

Ich glaube, in dieser Hinsicht unterscheiden sich Sekten kaum von irgendwelchen anderen Gruppierungen, Organisationen oder Verbänden. Nicht einmal innerhalb einer normalen Familie würde man zulassen, dass jemand gegenüber Fremden über ein anderes Familienmitglied herzieht.