Hallo,

da sind einige Missverständnisse vorhanden - und ich befürchte, dass auch dein Vokabelwissen nicht das beste ist (aspicere, aspicio, aspexi, aspectum = erblicken, sehen).

Aber nähern wir uns mal dem Ganzen systematisch an:

Für die Verwendung des Konjunktivs ist es generell wichtig, dessen Verwendung im Hauptsatz klar von der Verwendung im Nebensatz zu trennen! Denn sehr oft wird ein Konjunktiv im Nebensatz gar nicht mit Konjunktiv übersetzt - das gilt zum Beispiel für alle konjunktivischen cum-Sätze und für konsekutive ut-Sätze (ut = sodass).

Als Irrealis kann der Konjunktiv im Hauptsatz und im Nebensatz (in der Regel si-Sätze) stehen und muss auch im Deutschen als Irrealis übersetzt werden. Dabei ist Konjunktiv Imperfekt Irrealis der Gegenwart und Konjunktiv Plusquamperfekt Irrealis der Vergangenheit. Um im Deutschen einen Irrealis auszudrücken, verwendest du Konjunkitiv II oder "würde". Beispiele:

Konjunktiv Imperfekt: vocarem = ich würde rufen, ich riefe ; vocaretur = er/sie/es würde gerufen ; esss = du würdest sein, du wär(e)st

Konjunktiv Plusquamperfekt: aspexissent = sie hätten erblickt ; fuissemus = wir wären gewesen ; aspecti esssent = sie wären erblickt worden

Das Tempus des Konjunktivs im Nebensatz hängt vom Tempus des übergeordneten Satzes und vom Zeitverhältnis zwischen Geschehen im Nebensatz und Geschehen übergeordneten Satz ab! Es gilt:

Steht das übergeordnete Verb im Präsens oder Futur, steht bei Gleichzeitigkeit Konjunktiv Präsens und bei Vorzeitigkeit Konjunktiv Perfekt.

Steht das übergeordnete Verb dagegen in einem Vergangenheitstempus (Perfekt, Imperfekt, Plusquamperfekt), steht bei Gleichzeitigkeit Konjunktiv Imperfekt und bei Vorzeitigkeit Konjunktiv Plusquamperfekt. Daher kann der Konjunktiv Imperfekt sehr wohl die Gleichzeitigkeit ausdrücken.

Merke: Die Funktionen der Tempora lassen sich nicht eins zu eins vom Indikativ auf den Konjunktiv übertragen! Das kannst du auch daran sehen, dass der Konjunktiv Imperfekt als Irrealis ein hypothetisches Gedankenspiel über etwas Gegenwärtiges oder Zukünftiges ausdrückt, aber nichts Vergangenes.

Konjunktivische ut-Sätze sind aufgrund ihrer Bedeutung in der Regel fast nie vorzeitig! Daher findest du in ut-Sätzen meist Konjunktiv Präsens oder Imperfekt. Kleine Ausnahme, die du aber nicht unbedingt kennen musst: In konsekutiven ut-Sätzen kann statt des Imperfekts ein Perfekt verwendet werden, wenn die Folge, die der ut-Satz ausdrückt, von der Gegenwart aus als historische Tatsache ausgedrückt werden soll.

Der Konjunktiv in ut-Sätzen kann bei Begehrsätzen oft mit einem Infinitiv im Deutschen wiedergegeben werden:

Oro te, ut venias. = Ich bitte dich zu kommen. (statt: Ich bitte dich, dass du kommst / kommen sollst.)

Saepe te rogabam, ne hoc faceres. = Oft bat ich, dies nicht zu tun. (statt: Oft bat ich dich, dass du das nicht tatest / tust / tun solltest ... )

Finale ut-Sätze, die du normalerweise mit "damit" übersetzt, solltest du mit "um zu + Infinitiv" übersetzen, wenn die Subjekte im Finalsatz und im übergeorndetn Satz identisch sind!

Vocabula disco, ne magister iratus sit. = Ich lerne Vokabeln, damit mein Lateinlehrer nicht wütend ist.

Vocabula didici, ut papae litteras Latinas mitterem. = Ich habe Vokabeln gelernt, um dem Papst lateinische Briefe zu schicken (* damit ich dem Papst lat. Briefe schicken konnte).

Sowohl in abhängigen Begehrsätzen als auch in Finalsatz kannst du oft zur Übersetzung des Konjunktivs ein Modalverb wie können oder sollen verwenden, dann übersetzt du den Konjunktiv ebenfalls nicht.

In cum-Sätzen darfst du den Konjunktiv nicht übersetzen! Tu einfach so, als stünde statt des Konjunktivs die entsprechende Zeit des Indikativs und übersetze die dann auch genau so, wie du die "normalen" indikativischen Formen übersetzen würdest:

Cum pyramidas videre vellem, iter in Aegyptum feci. = Weil ich die pyramiden sehen wollte, habe ich eine Reise nach Ägypten gemacht.

Caesar cum Cleopatram aspexisset, vehementi amore reginae captus est. - Nachdem Caesar Kleopatra erblickt hatte, verliebte er sich leidenschaftlich in die Königin (wörtlich: wurde er von heftiger Liebe zur Königin erfasst).

Cum me invitaveris, libenter ad convivium veniam. = Weil du mich eingeladen hast, werde ich gerne zur Party kommen.

Cum ego te semper adiuvem, tu mihi non adfuisti. = Obwohl ich dir immer helfe, hast du mir nicht geholfen.

Ich hoffe, das dir das jetzt klarer geworden ist. Hier noch zwei Links, wo du auch noch einmal nachlesen kannst:

https://taratalla.de/grammatik/index.php?a=satzlehre&z=A461

https://wachstafelngrammatik.de/index.php/uebersichten-neben/cum

https://wachstafelngrammatik.de/index.php/uebersichten-neben/ut

LG

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Hallo,

auch wenn ich glaube, dass es nicht um deine Nichte, sondern dich selbst geht, habe ich Subjekte und Prädikate des Auszugs durch Fettdruck hervorgehoben. Wenn kein eigenes Subjekt markiert ist, steckt es in der Personalendung des Verbs! Außerdem habe ich die beiden Partizipien (!) im Textauszug markiert, die beide als PC verwendet sind. Ich habe dir noch ein paar Anmerkungen hinzugefügt.

Bild zum Beitrag

PS: Ich wundere mich, dass so viele Prädikate übersehen hast - gerade die Endungen der 3. Person (-t, -tur, -nt, -ntur) sind in der Regel besonders gut zu erkennen! Die Übersetzung hätte dir klarmachen müssen, dass du nicht alle Prädikate markiert hast.

Und nichts für ungut, aber ... Solltest du wider meiner Erwartung tatsächlich eine nette hilfsbereite Tante sein, scheint mir dein Latein vielleicht ein wenig zu eingerostet, um deiner Nichte wirklich effektiv helfen zu können.

Ich füge dir daher noch zwei Links zu guten Latein-Onlinegrammatiken, in der du bei Bedarf noch einmal wichtige Grammatik nachschlagen kannst:

https://wachstafelngrammatik.de/

https://taratalla.de/grammatik/index.php

LG

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Hallo,

ich empfehle dir, besonders Vokabeln des Grundwortschates zu lernen. Auf dieser Seite findest du pdf-Dateien zum Herunterladen, die dir einen Grundwortschatz von rund 650 Wörtern bieten, die Wörter zusätlich thematisch und / oder grammatisch organisiert darstellen:

https://www.schule-bw.de/faecher-und-schularten/sprachen-und-literatur/latein/sprache/grundwortschatz

Daneben gibt es je nach Autor weitere Vokabeln, die diese besonders häufig verwenden. Solche besonders häufigen autor-typischen Vokabeln bekommt ihr meist zu Beginn einer entsprechenden Unterrichtsreihe ausgehändigt.

Das Lernen reiner Vokabelgleichungen ist oft weniger zielführend, als man glaubt. Stattdessen bietet es sich an, dass du dir zu den Vokabeln des Grundwortschatzes jeweils einen konkreten Beispielsatz notierst, denn dadurch steht die Vokabel in einem sinnvollen Kontext. Ohne Kontext ist es nämlich nicht immer ersichtlich, welches eine angemessene Übersetzung eines lateinischen Wortes ist. Beispiele sind etwa das Verb "petere", das Substabtiv "animus", das Adjektiv "acer" oder die Partikel "cum".

Da du bereits in der 11 bist, denke ich, dass ihr bei Klausuren Wörterbücher verwenden dürft. Übe daher die korrekte und sinnvolle Verwendung des Wörterbuchs, das wird dir im Zweifelsfall mehr helfen als das sture Pauken von Vokabel-gleichungen.

LG

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Hallo,

rhenusaner hat dir schön die Bedeutungen von cum in Abhängigkeit des Modus im cum-Satz dargestellt. Aber eine kleine Anmerkung zum Vorschlag, cum hier mit "wenn" zu übersetzen: Das würde ich hier nicht tun! Stattdessen ist "indem" hier die beste Wahl, die sich auch in vielen anderen Martial-Epigrammen, die ähnlich aufgebaut sind, anbietet.

Übersetze cum nur dann mit "wenn", wenn

a) das Verb im Imperfekt oder im Futur steht oder

b) du "wenn" sinnvoll zu "immer wenn" erweitern kannst.

LG

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Hallo,

was dir auch schon aufgefallen sein sollte: Ein Stilmittel kommt selten allein! Das ist auch hier der Fall:

Zum einen findet sich eine Alliteration von vetat und voto, die dazu dient die bereits durch das -que signalisierte Verbindung der beiden Sätze zu verstärken, da der zweite Satz zusätzlich als Erklärung des ersten verstanden werden kann. Im zweiten Satz haben wir dann eine chiastische Stellung (Chiasmus) des Possessivums tuo / tua zu seinem jeweiligen Bezugswort voto bzw. forma, wodurch der Gegensatz, die Unvereinbarkeit zwischen beiden hervorgehoben wird. Gleichzeitig liegt bei tuo / tua ein Polyptoton vor.

Denke, das hilft dir weiter.

LG

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Hallo,

sprachgeschichtlich gesehen ist might bereits eine Past-Simple-Form, nämlich die von may. Das zeigt sich besonders gut darin, dass wir "may" in der reported speech beim Backshift in der Regel durch "might" ersetzen:

He said, "She may come to see us." -> He said she might come to see us (oder them - je nachdem ob der Sprecher zur Gruppe gehört oder nicht).

Auch wenn might heutzutage vor allem mit einem Bezug zum Present oder Future verwendet wird, kann es jedoch auch als "echtes" Past verwendet werden, um auszudrücken, dass früher die theoretische Möglichkeit bestand, dass etwas passierte. Beispiele:

In those days, the police might arrest you for criticising the government.

In the 19th century, children might be sent down mines at the age of six.

Wenn du dagegen ausdrücken möchtest, dass ein bestimmtes Ereignis hätte eintreffen können, verwendest du "might + have + past participle" oder "might + have + been + ing":

The police might have arrested you for taking part in that demonstration.

He didin't hear you? Well, he might have been sleeping.

Ein Passiv in dieser Stuktur sieht so aus:

He might have been arrested because he took part in that demonstration.

Hoffe, das hilft dir weiter.

LG

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Die Sätze sind faktisch NICHT gleich ... nur die oberflächliche deutsche Übersetzung "Jedes Kind kann Schwimmen lernen." Warum?

Es gibt garantiert Kinder, denen es aufgrund körperlicher Beeinträchtigungen nicht möglich ist, schwimmen zu lernen. Daher ist der Satz "Every child can learn to swim." eine unzulässige, weil falsche, Pauschalaussage. "Any child can learn to swim." dagegen kann stillschweigend voraussetzen, dass der Satz verstanden wird als: Jedes Kind kann Schwimmen lernen, wenn es keinen Grund gibt, der dies verhindert.

LG

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Hallo,

tut mir leid, wenn ich jetzt keinen mathematischen Unterschied zwischen "any" und "not every" nennen kann, denn das eine schließt das andere nicht aus!

Beispiel:

Deutsch: Von hier aus kannst du jeden Bus zum Bahnhof nehmen.

Englisch: You can take any bus from here to get to the station. (Falsch wäre: every bus - denn das würde bedeuten, dass die Person wortwörtlich jeden einzelnen Bus nehmen kann, was aber allein schon die Logik ausschließt und im Alltag wohl mit einem ungeheuren Zeitaufwand verbunden wäre ...)

Nun beinhaltet diese Aussage logisch betrachtet aber auch: You can't take every bus from here to get to the station. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Sätze semantisch äquivalent sind, da "You can't take every bus from here to get to the station." kein geeigneter Satz ist, den Sachverhalt "Von hier aus kannst du jeden Bus zum Bahnhof nehmen." auszudrücken. Das wird besonders deutlich, wenn man sich den Satz als Antwort auf die Frage: "Which bus can I take to get to the station?" vorstellt, denn "You can't take every bus from here to get to the station." wäre ohne weitere Spezifierung keine hilfreiche Antwort, da dann immer noch nicht klar, welcher Bus genommen werden kann ...

Schließlich bedeutet "Anybody can do this." nicht dasselbe wie "Not everybody can do this." denn letzterer Satz impliziert eine Einschränkung, die so bei Anybody can do this nicht gegeben ist.

Vielleicht hilft es dir ja weiter, wenn du dir bewusst machst, dass Aussagen mit "every" allquantorische Aussagen sind, die genau dann richtig sind, wenn alle Elemente einer Menge gemeint sind. "any" dagegen ist hypothetischer Natur und keine allquantorische Aussage insofern, dass bereits ein einziges Element aus der potentiellen Gesamtmenge die Bedingung erfüllen kann.

Ansonsten möchte ich dir für die Praxis folgenden Tipp geben: Verwende "every" nur, wenn du es wortwörtlich meinst, meinst du dagegen "jede(r/s) beliebige" ist "any" die richtige Wahl.

Vielleicht hilft dir diese grammatische Gleichsetzung: Wenn every ein Indikativ ist, ist any ein Potentialis.

LG

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Hallo,

leider sind die Vokabeln so allgemein gehalten, dass es schwer ist, nur daran einen möglichen Arbeitstext festzumachen. Ich denke sogar, dass gar nicht all diese Wörter auftauchen werden, sondern dass es euer Lehrkraft darum geht, dass ihr zum Beispiel die Bedeutungen der Verben unterscheiden könnt oder nicht "alter" und "altus" verwechselt.

LG

PS: Sollte ich doch eine Idee haben, melde ich mich nochmal.

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Hallo,

der Begriff "Kopfverb" soll ja nur eine Eselsbrücke sein, um sich zu merken, nach welchen Verben potentiell ein AcI stehen kann. Es geht um Verben des Sagens, Denkens, Meinens, Glaubens und Fühlens sowie Verben der sinnlichen Wahrnehmung und Verben des Veranlassens und Verhinderns - also alles Aktionen, an denen im weitesten Sinne unser Kopf beteiligt ist.

Du kannst dich aber auch einfach fragen, ob das Verb - natürlich vorausgesetzt, du kennst dessen Bedeutung - im Deutschen als Ergänzung einen dass-Satz zu sich nehmen kann. Wenn nicht, ist es offensichtlich kein AcI-Verb!

Du würdest ja zum Beispiel nicht sagen: *Ich muss, dass sie kommen.

Aber sehr wohl könntest du sagen: Ich sage/denke/sehe/freue mich/verhindere/höre, dass sie kommen.

Solltest du mit prima arbeiten, noch zwei kleine Tipps:

Der Infinitiv Perfekt wird dir nur im AcI begegnen.

Wenn bei einem Satz ganz am Ende ein Infinitiv steht und nicht, wie sonst meistens, die Personalform eines Verbs, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass dieser Infinitiv zu einem AcI gehört. Dann darfst du optimistisch davon ausgehen, dass der AcI unmittelbar nach dem Verb mit der Personalendung beginnt.

LG

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Hallo,

es gibt da ein paar denkbare Briefe ...

Zum Beispiel hier:

VIII, 16

C. PLINIUS PATERNO SUO S.

1 Confecerunt me infirmitates meorum, mortes etiam, et quidem iuvenum. Solacia duo nequaquam paria tanto dolori, solacia tamen: unum facilitas manumittendi — videor enim non omnino immaturos perdidisse, quos iam liberos perdidi -, alterum quod permitto servis quoque quasi testamenta facere, eaque ut legitima custodio. 2 Mandant rogantque quod visum; pareo ut iussus. Dividunt donant relinquunt, dumtaxat intra domum; nam servis res publica quaedam et quasi civitas domus est. 3 Sed quamquam his solaciis acquiescam, debilitor et frangor eadem illa humanitate, quae me ut hoc ipsum permitterem induxit. Non ideo tamen velim durior fieri. Nec ignoro alios eius modi casus nihil amplius vocare quam damnum, eoque sibi magnos homines et sapientes videri. Qui an magni sapientesque sint, nescio; homines non sunt. 4 Hominis est enim affici dolore sentire, resistere tamen et solacia admittere, non solaciis non egere. 5 Verum de his plura fortasse quam debui; sed pauciora quam volui. Est enim quaedam etiam dolendi voluptas, praesertim si in amici sinu defleas, apud quem lacrimis tuis vel laus sit parata vel venia. Vale.

Oder vielleicht der:

VIII, 22

C. PLINIUS GEMINO SUO S.

1 Nostine hos qui omnium libidinum servi, sic aliorum vitiis irascuntur quasi invideant, et gravissime puniunt, quos maxime imitantur? cum eos etiam, qui non indigent clementia ullius, nihil magis quam lenitas deceat. 2 Atque ego optimum et emendatissimum existimo, qui ceteris ita ignoscit, tamquam ipse cotidie peccet, ita peccatis abstinet tamquam nemini ignoscat. 3 Proinde hoc domi hoc foris hoc in omni vitae genere teneamus, ut nobis implacabiles simus, exorabiles istis etiam qui dare veniam nisi sibi nesciunt, mandemusque memoriae quod vir mitissimus et ob hoc quoque maximus Thrasea crebro dicere solebat: 'Qui vitia odit, homines odit.' Quaeris fortasse quo commotus haec scribam. 4 Nuper quidam — sed melius coram; quamquam ne tunc quidem. Vereor enim ne id quod improbo consectari carpere referre huic quod cum maxime praecipimus repugnet. Quisquis ille qualiscumque sileatur, quem insignire exempli nihil, non insignire humanitatis plurimum refert. Vale.

Cielleicht auch der:

VIII, 24

C. PLINIUS MAXIMO SUO S.

1 Amor in te meus cogit, non ut praecipiam — neque enim praeceptore eges -, admoneam tamen, ut quae scis teneas et observes, aut nescire melius. 2 Cogita te missum in provinciam Achaiam, illam veram et meram Graeciam, in qua primum humanitas litterae, etiam fruges inventae esse creduntur; missum ad ordinandum statum liberarum civitatum, id est ad homines maxime homines, ad liberos maxime liberos, qui ius a natura datum virtute meritis amicitia, foedere denique et religione tenuerunt. 3 Reverere conditores deos et nomina deorum, reverere gloriam veterem et hanc ipsam senectutem, quae in homine venerabilis, in urbibus sacra. Sit apud te honor antiquitati, sit ingentibus factis, sit fabulis quoque. Nihil ex cuiusquam dignitate, nihil ex libertate, nihil etiam ex iactatione decerpseris. 4 Habe ante oculos hanc esse terram, quae nobis miserit iura, quae leges non victis sed petentibus dederit, Athenas esse quas adeas Lacedaemonem esse quam regas; quibus reliquam umbram et residuum libertatis nomen eripere durum ferum barbarum est. 5 Vides a medicis, quamquam in adversa valetudine nihil servi ac liberi differant, mollius tamen liberos clementiusque tractari. Recordare quid quaeque civitas fuerit, non ut despicias quod esse desierit; absit superbia asperitas. 6 Nec timueris contemptum. An contemnitur qui imperium qui fasces habet, nisi humilis et sordidus, et qui se primus ipse contemnit? Male vim suam potestas aliorum contumeliis experitur, male terrore veneratio acquiritur, longeque valentior amor ad obtinendum quod velis quam timor. Nam timor abit si recedas, manet amor, ac sicut ille in odium hic in reverentiam vertitur. 7 Te vero etiam atque etiam — repetam enim — meminisse oportet officii tui titulum ac tibi ipsum interpretari, quale quantumque sit ordinare statum liberarum civitatum. Nam quid ordinatione civilius, quid libertate pretiosius? 8 Porro quam turpe, si ordinatio eversione, libertas servitute mutetur! Accedit quod tibi certamen est tecum: onerat te quaesturae tuae fama, quam ex Bithynia optimam revexisti; onerat testimonium principis; onerat tribunatus, praetura atque haec ipsa legatio quasi praemium data. 9 Quo magis nitendum est ne in longinqua provincia quam suburbana, ne inter servientes quam liberos, ne sorte quam iudicio missus, ne rudis et incognitus quam exploratus probatusque humanior melior peritior fuisse videaris, cum sit alioqui, ut saepe audisti saepe legisti, multo deformius amittere quam non assequi laudem.

10 Haec velim credas, quod initio dixi, scripsisse me admonentem, non praecipientem; quamquam praecipientem quoque. Quippe non vereor, in amore ne modum excesserim. Neque enim periculum est ne sit nimium quod esse maximum debet. Vale.

Hoffe, das hilft dir weiter.

LG

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Mein Tipp: Übersetze noch einmal eure letzten beiden Lektionstexte. So wiederholst du gleichzeitig die Vokabeln und die neue Grammatik. Du könntest dir vor dem Übersetzen alle nicht gewussten Vokabeln im Text markieren. Während des Übersetzens schlägst du sie dann nach.

Schau dir nach dem Übersetzen noch einmal den markierten Text an und gehe noch einmal die Wörter durch. Du wirst feststellen, dass du dich an deutlich mehr erinnern wirst, als du denkst !! (Du hast die Vokabel nämlich dann in einem sinnvollen Zusammenhang angewendet.)

Ähnlich kannst du dir während des Übersetzens in einer anderen Farbe alle Sätze markieren, in denen die neue Grammatik auftaucht, und dir diese später noch einmal als Beispielsätze anschauen.

Viel Erfolg morgen!

Noch ein kleiner Tipp: Wenn du ein Substantiv nachschlägst, dekliniere es einmal gedanklich im Singular und Plural. Dadurch arbeitest du aktiv mit dem Wort und übst gleichzeitig deklinieren.

LG

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Latein Übersetzung?

Nulla lux diei in vasto regno inferorum¹ erat. Ambo flammas manibus tenentes per

,,Desine sollicitari, vir fortis! Num ratio tibi deest? Cur times leves umbras homi- num, qui post mortem hunc in locum convenerunt?" Paulo post Aeneas

Sibylla duce ad undas Stygis³ pervenit. Dort stund eine gewaltige Menge an Schatten am Ufer. Diese streckten alle ihre Hände zu dem Greis aus, der ein Schiff church die Fluten lenkte Aeneas e Sibylla quaesivit:,, Quis hic est, cuius adventum umbrae tam vehe-

Paulo post Aeneas et Sibylla silvam vastam intraverunt, cum subito inter altas arbo- res umbram² tristem Didonis aspexerunt. Statim Aeneas amore captus ad eam properavit et dixit:,,Dido misera, rebus adversis tuis vehementer doleo. Profecto nunc scio te manu tua periisse. Egone ego causa tanti mali fui? Me pudet fidem non praestitisse. Glaube mir: Es hat mir nicht gefallen, dich zu verlassen Die Goner haben mir befohlen, von deiner Küste abzureisen. Nun zwingen mich die Befehle der Götter neue Leiden auf mich zu nehmen und church die Dunkelheit der Unterwelt zu reisen. Numquam putavi rem tam miseram accidere posse. Mane! Quo curris? Cur me fugis? Nonne satis dolui? Num frustra spem in venia tua posui? Quando te videbo?" At Dido his verbis commota non est. Neque respondit neque oculos ad Aeneam tristem flexit. Stabat quasi saxum. Tum in magnam silvam rediit, ubi maritus pristinus uxorem exspectabat. Aeneas diu Didonem

discedentem respiciebat.

2 umbra, ae f: Schatten-

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Bitte poste zuerst einen eigenen Übersetzungsvorschlag! Dann schaue ich gerne darüber. Aber bitte nicht faul werden, nur weil es diese Seite gibt ... Oder frage gezielt nach denjenigen Sätzen, die dir wirklich Probleme bereiten.

LG

PS: Du hast es noch nicht einmal geschafft, den Text komplett einzufügen ...

Ambo flammas manibus tenentes per ....
cuius adventum umbrae tam vehe-
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Hallo,

man kann auch alles übertreiben ... "par là" lässt sich zum Beispiel am besten mit einer Zeigegeste erklären .... Naja, hier noch zwei Vorschläge:

s'arrêter: Au panneau stop, il faut s'arrêter. Mais si tu ne t'arrêtes pas, c'est la police qui t'arrête (... und dann geh's in den Arrest! Und da kommst du nicht mehr so schnell raus ...)

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Von User:Ibagli - Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=946686

casser / cassé: Wer was kaputt macht, muss das bezahlen und wird zur Kasse gebeten!

Vielleicht noch zu avancer: Avanti! Avanti! Avancez svp! (ansonsten siehe ymarc)

Und zu rétroviseur: Wer's retro mag, schaut gern zurück!

Und zu propriétaire: Das Adjektiv proprietär bedeutet in Eigentum befindlich. Es wird für Soft- und Hardware, die auf herstellerspezifischen, nicht veröffentlichten Verfahren basiert, verwendet, um diese zu freier Software und freier Hardware abzugrenzen. Das Substantiv Proprietär bedeutet Eigentümer (der Proprietär = der Eigentümer). Es wird in den Rechtswissenschaften in dieser Bedeutung verwendet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Propriet%C3%A4r

Zu propriétaire kannst du auch einen schlechten guten Wortwitz machen:

A: J'aime ma propre maison. B: Alors, pourquoi elle est sale? A: Parce qu'elle n'est pas ma maison propre.

LG

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Hallo,

schwierig, eine Antwort auf deine Frage zu geben, denn woher soll ich wissen, wie gut deine Analysen denn vorher waren? Daher weiß ich nicht, was du mit "noch besser" meinst.

Auch gibt es so viele unterschiedliche Arten von Gedichten und so viele unterschiedliche Literaturepochen, dass ein Tipp, der für das eine Gedicht helfen mag, bei einem anderen schlicht nicht anwendbar ist.

Vielleicht solltest du deine Frage etwas präzisieren oder sagen, wo genau du deine Analysekünste als verbesserungswürdig empfindest.

LG

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Hallo,

zum einen musst du das Buch gar nicht ganz gelesen haben, um diesen Cartoon zu analysieren, sondern nur bis genau zu dieser Stelle .... zum anderen ist der erste Teil einer Cartoon-Analyse eine Bildbeschreibung - die bekommst du auch ohne Text hin! (Tipp: Die Buchstaben auf den Pullis verraten dir, wer wer ist ... - Und wenn du nicht wissen solltest, wer "A" ist, solltest du lieber direkt aufgeben.)

Das Thema des Cartoons steht - Überraschung! - eigentlich direkt in der Zeile oberhalb des Cartoons. Und dadurch dürfte auch klar sein, dass das Verhältnis der beiden nicht mehr so toll ist, wie es einmal war. Diesen Tipp gebe ich dir: A und R waren beste Freunde und R hat A immer geholfen, wenn ihn andere geärgert oder gemoppt haben.

Und hier findest du eine kurze und gute Zusammenfassung des Romans:

https://www.sparknotes.com/lit/the-absolutely-true-diary-of-a-part-time-indian/summary/

Und wenn du den Links auf der Seite folgst, findest du such die Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine detaillierte Beschreibung und Analyse von A.

So, das sollte dir helfen!

LG

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Hallo,

mein Übersetzungsvorschlag: Whenever I arrive, he'ii be waiting for me.

Erklärung: Du kannst das will-Future auch verwenden, um typische Verhaltensweisen auszudrücken, daher meine Zeitwahl. Wenn "wenn" ein "immer wenn" ausdrücken soll, ist "whenever" die bessere Wahl gegenüber einem einfachen "when".

LG

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Hallo,

du wirst ja garantiert bereits Merlin128s Antwort gesehen haben. Du kannst diesen Satz allerdings auch als Ellipse formulieren und auf das ἐστί verzichten. Allerdings leite ich aus deiner Frage ab, dass du die Aussage eigentlich umgekehrt haben möchtest: statt "Das Schöne ist schwierig." "Das Schwierige ist schön."

Wenn dem so ist, kannst du den Satz ganz einfach umdrehen zu: (ἐστί) καλὰ τὰ χαλεπά bzw. τὰ χαλεπά ἐστι καλά

LG

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