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Die Floppy versucht das Inhaltsverzeichnis der Diskette auf Spur 18 zu lesen. Kann die das nicht, "denkt" die, dass der Kopf auf der falschen Position ist und fährt den Kopf auf Spur 0.

Allerdings kann die nicht feststellen, wo sich der Kopf befindet, also wann der Kopf auf Spur "0" steht. Beim PC und bei einigen 1541-C gibt es dafür eine Lichtschranke. Nicht aber bei der 1541 und den jüngeren C versionen. Hier fährt die Floppy den Kopf 35× Richtung Spur 0 um ganz sicher zu sein. Dabei schlägt der Kopf in einen mechanischen Anschlag und das erzeugt das rattern.

Dann fährt der Kopf wieder 18× vorwärts und versucht erneut Spur 18 zu lesen.

Rattert die also "sofort", scheint die gar nichts lesen zu können. Bei sporadischen Leseaussetzern rattert die dann zwischendurch mal. Das passiert auch bei den meisten Kopierschutz Maßnahmen des Herstellers wo absichtlich Sektoren der Diskette "kaputt" sind.

Um heraus zu finden was los ist legt man dann erst mal eine neue, leere Diskette ein und formatiert die. Kann die auch nicht gelesen werden, dann ist das Laufwerk defekt.

Das Problem ist, dass solche Disketten seit etwa 30 Jahren nicht mehr hergestellt werden und die Lebenserwartung einer Diskette beträgt nur etwa 10 Jahre. Also ist es unmöglich eine "neue" Diskette zu haben.

Das nächste Problem ist der Schreib/Lesekopf selber. Der könnte verschmutzt sein. Abrieb der Magnetbeschichtung auf dem Kopf verzerrt die magnetischen Signale die der Kopf lesen soll. Man kann die mit reinem Alkohol und einem Wattestäbchen entfernen.

Leider lösen sich bei einigen Laufwerken die Vergussmasse der Kopfspulen auf und Luftfeuchtigkeit kann eindringen. Dann ist die Lesespule nach einigen Jahren defekt.

Auch die Transistoren in der Verstärkerelektronik altern recht schnell und gehen nach vielen Jahren auch gerne mal kaputt.

Ohne Messgeräte (Oszilloskop) kann man da leider nicht feststellen was da genau los ist.

Wenn es DIr nicht so sehr um das hantieren von Disketten geht, dann kannst Du Dir ein SD2IEC Interface kaufen. Das simuliert eine 1541 und verwendet dafür Diskettenimages die auf einer SD Karte gespeichert sind.

Damit kann man den C64 normal benutzen und auch leicht Disketten Images aus dem Internet wie normale Disketten benutzen.

Noch besser ist die "Ultimate Cartridge".

https://ultimate64.com/Main_products

Die emuliert zwei Laufwerke Deiner Wahl (1541, 1570, 1571, 1580) vollständig, also kompatibel mit allen Fastloadern und ein weiteres Laufwerk mit eingeschränkter Emulation. Die Diskettenimages können von ein oder zwei USB Sticks verwendet werden und ein paar kann man auch intern auf der Cartridge speichern. Über einen eingebauten Lautsprecher werden auch die typischen Laufwerksgeräusche erzeugt.

Dazu gibt es einen Drucker der den Ausdruck als Bilddatei abspeichert. Hier kann man sogar einstellen wie "frisch" das Farbband noch ist.

Ebenfalls enthalten sind Speichererweiterungen, man kann eine REU mit bis zu 16 Megabyte(!!!) einschalten.

Darüber hinaus kann das alle Spiele-Module simulieren und auch alle gängigen Spezial-Module wie die "Final Cartridge III", "Super Snapshot", "Simon's Basic" und vieles mehr.

Auch ein zweiter SID für "Stereo Musikprogramme" ist enthalten und ein Modem Emulator mit dem man dann über Ethernet auf das Internet zugreifen kann.

Man kann auch Programme per DMA direkt in den Speicher "schieben", also z.B. ein Programm in weniger als einer Sekunde laden.

Mit der Ultimate Cartridge hat man also Hardware die damals viele hunderttausend Mark gekostet hätte.

Hat man dazu ein funktionierendes Laufwerk, kann man dann seine alten Disketten (zumindest die noch lesbar sind) auf den PC übertragen.