Kann jeder Mobbingopfer werden?

10 Antworten

Das Sozialverhalten lebt, unter anderem, davon das man sich als Gruppe ein schwaches Glied der jeweiligen Gruppe oder der "übergeordneten Gruppe", wie es z.B in einem Klassenverband oder auch innerhalb der Kollegschaft im Arbeitsverhältnis der Fall ist, aussucht und dieses gemeinsam runter macht.

Genau deshalb kann Mobbing, egal wie stark ausgeprägt dies nun vorkommt, eigentlich jeden treffen, da man sobald man von jener Gruppe abweicht (in welcher Hinsicht auch immer) ein perfektes negativ Beispiel für jene Gruppierung darstellt und aufgrund dessen das gemeinsame "lustig machen" über Person "XY" die Gruppe in ihrem sozial Verhalten stärken kann.

In der Schule wurde ich selber sehr wegen meines Aussehens gemobbt. Ich hatte Sommersprossen und rote Haare. Auch war ich etwas pummelig und bin nicht die hellste Kerze auf der Torte. Ich wurde als "Pumuckl", "Feuermelder", "Leuchtturm" oder "Rotkäppchen" oder "Flecki" (wegen der Sommersprossen) bezeichnet. Auch wurden meine Haaare als Stroh, dass mir aus dem Kopf wächst bezeichnet. Ich wurde auch oft auf dem Schulweg oder Schulhof verprügelt oder in eine Mülltonne gesteckt. Wenn ich nach dem Grund für das alles fragte, wurde mir gesagt: "weil Du hässlich bist" oder "weil Du dumm bist". Da ich sehr schüchtern, ängstlich und unsicher war und mich sehr geschämt habe, habe ich das alles über mich ergehen lassen und niemandem davon erzählt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo.

Ja.

Wirklich jeder - meist ohne was dafür zu können.

Manche müssen aber es auch echt provozieren. Bei einem gewissen Auftreten wird man nicht grundlos zum Mobbingopfer.

Tipp: Eigene Erfahrung: Wenns übel wird, konter! Hilft meistens...

JA ... in der Tat.

Bzw. anders herum gesagt: Man kann jedem zu einem Mobbingopfer machen - und jeder kann sich selbst zu einem Mobbingopfer gerieren.

Das ist immer eine Frage des Standpunktes.

Aber grundsätzlich kann es jeden und jederzeit treffen - gewollt oder ungewollt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Das Leben war eine harte Schule!

Theoretisch ja, aber sehr theoretisch. Manche sind geschickt darin, zu erkennen, wann sie sich wie positionieren müssen, haben ein Ego, das von hier bis zum Himmalaya reicht und sind einfach sehr beliebt.

Jemand, der beliebt ist, könnte zwar theoretisch von Neidern versucht werden, gemobbt zu werden, aber so jemand hat meistens genug Rückrat, um das als nicht so schlimm wahrzunehmen, wenn er es überhaupt wahrnimmt oder schlimmstenfalls ist das Ego auf negative Weise so groß, dass er schnell aggressiv wird und jemand, der aggressiv ist, Freunde oder Verbündete hat und andere unterbuttert, der ist halt nicht so ein beliebtes Mobbingziel.

Es ist umgekehrt aber nicht so, dass wenn man keine diese Eigenschaften hat, zwingend gemobbt wird. Es kommt dann auf das Umfeld an. Je zufriedener das Umfeld mit sich und der Welt ist, desto weniger stören sie sich an anderen.

Dass das Umfeld nicht unentscheidend ist kann man schon daran erkennen, dass es Kampagnen gibt, die dazu aufrufen, dass man nicht zusehen sollte, sondern Gemobbten beistehen sollte. Wäre das Umfeld irrelevant, bräuchte es solche Aufrufe nicht.

Und dass es nicht wenigstens ein bisschen auf den Charakter und das Verhalten des Gemobbten ankommt, ist ebensowenig von der Hand zu weisen. Denn wenn es wirklich beliebig wäre, könnte man keinem Gemobbten Tipps geben, wie er sich am besten zu verhalten hat. Dann könnte der Gemobbte nichts tun, außer zu versuchen, es zu ertragen.

Selbst wenn man überzeugt ist, dass jeder gemobbt werden könnte, so lässt sich schwer leugnen, dass es graduelle Unterschiede bei der Präferenz in der Wahl der Mobbingopfer gibt.