Wie konnten die Leute früher den Strom bezahlen, wenn die Geräte so extrem viel verbraucht haben?
Der Strom war ja viel günstiger, trotzdem haben ja allein die Lampen damals viiel mehr Strom verbraucht als die neueren. Ich war mal in einem alten Haus, wo alle Lampen noch alte Glühbirnen waren, die im betrieb sehr heiß wurden.
Der Zähler stand erstmal still, dann wurde eine Lampe eingeschaltet (mit 2 Glühbirnen) und der Stromzähler hat sich dadurch schon sehr schnell gedreht. Und als man es aktiv verwendet hat, waren die wohl nicht der einzige Verbraucher. Haben die damals einfach extrem auf den Stromverbrauch geachtet oder haben die das wirklich so laufen lassen?
12 Antworten
Der Verbrauch war zwar höher, dafür die Grundpreise aber wesentlich niedriger als heute.
Wir haben einen Durchlauferhitzer, was schon mächtig die Kosten hochtreibt.
Vor 10 Jahren hatten wir im Jahr etwa 6200 kWh zu bezahlen. Durch Austausch aller Leuchtmittel gegen LED-Technik und einer Temperatureinstellung für Warmwasser von 40 °C haben wir den Verbrauch inzwischen auf 4650 kWh im Jahr gedrückt.
Macht also 25 % weniger Verbrauch, obwohl wir heute täglich 1 oder 2 Laptops in Betrieb haben. Bezahlen müssen wir aktuell aber locker das doppelte von dem, was wir 2013 an Kosten hatten.
- Strom war günstiger
- Es wurden weniger Geräte verwendet (z.B. nur ein Familien-Fernseher, statt in jedem Raum 3 Stück)
- Nicht jeden Tag 4 Handys laden
- Umsichtig mit Strom umgehen (keine massiven Lichterketten, Smart-Homes etc.)
Vergleichen wir doch mal...
Früher hat man Geräte nur dann eingeschaltet, wenn man sie auch wirklich gebraucht hat, bzw. eher anders herum: sie liefen nicht unnütz.
Man hat sich in den Sessel gesetzt, das Radio eingeschaltet und zugehört, und das Ding nicht den ganzen Tag lang nebenbei laufen lassen. Früher hat man den Fernseher eingeschaltet, wenn man etwas ganz bestimmtes sehen wollte und hat nicht nebenher wer weiß was alles gemacht, so dass der Fernseher quasi Dauer-Geräuschkulisse war.
Früher hatte man keinen Fernseher mit einer Bilddiagonale, mit der man im Kölner Dom einen Film vorführen könnte.
Man hatte auch nicht zig Ladegeräte und Standby-Geräte, die heimlich, still und leise Strom verbraucht haben.
Auch hat man früher vieles Werkzeug nicht gehabt, sondern hat noch per Hand gearbeitet ("Kilokalorien statt Kilowatt"). Man hat also sein Brennholz nicht mit einem hydraulischen Holzspalter gemacht, sondern klassisch mit Axt und Spaltkeil.
Früher hat man vielleicht nicht so umweltbewusst Energie verbraucht wie heute, aber eher aufmerksamer, weil auch damals schon Geld eine nicht unbegrenzt verfügbare Ressource war. Man schaut heute gern mal zurück und denkt sich, "och war das damals alles billig" und vergisst, dass man damals auch viel viel weniger Einkommen hatte.
Davon abgesehen freuen wir uns heute über stromsparende LED-Leuchtmittel, vergessen aber schnell mal, dass die Erfindung der blauen LED (für weißes Licht brauchst du ja rot, grün und blau) noch gar nicht sooo alt ist wie man denkt. Rot und Grün hätte damals ein sattes Gelb gegeben, wer wollte schon in Zitronengelb seine Bude beleuchten? 1993, als ich in der Berufsschule war, präsentierte mein Elektrotechniklehrer stolz eine blaue Leuchtdiode, die er von einem Messestand gekauft hat - für sage und schreibe 25 D-Mark (nach heutiger Kaufkraft ca. 35 Euro). Im Vergleich, eine rote LED hat zum gleichen Zeitpunkt 20 Pfennig gekostet - und beide LEDs waren ungefähr so hell wie die Standby-LED deines Fernsehers. Eben deshalb gab es damals noch keine LED-Lampen.
Man hat früher mehr Kilowattstunden verbraucht, aber trotzdem pro Monat im Vergleich zum Einkommen in etwa das gleiche bezahlt wie heute.
Und das ist auch relativ logisch, denn wenn von heute auf morgen alle plötzlich nur noch 1/10 des Stroms verbrauchen würden, dann hätten die Stromversorger (und der Staat) ein Problem, weil sie ihre laufenden Kosten (Personal, Infrastruktur) nicht mehr decken können und benötigte Steuereinnahmen fehlen würden.
Was passiert? Der Strompreis verzehnfacht sich, dadurch verdient der Stromanbieter unter dem Strich immer noch das gleiche, auch die Steuereinnahmen stimmen wieder und alle fühlen sich wohl. Das gleiche gilt auch für Benzin, Heizöl etc.
Als Verbraucher runzelt man nur die Stirn und wundert sich...
Das was du da schreibst, hatte meine Mutter damals prophezeit, als die ersten Energiesparlampen mit Röhre auf den Markt kamen.
Schön, dass es noch paar Leute gibt, die auch so denken.
Der Strom hat vielleicht nur 5 Pfennig gekostet.
Ja eh. Aber es geht mir nicht darum ob es heute oder damals war, sondern darum dass du nicht erwähnt hast, wie viel Energie 5 Pfennig gekostet haben soll.
Das wollte ich damit sagen:
Gold kostet auch nur 5 cent
Irgendeine bestimmte Menge Gold kostet sicher 5 cent. Ob das eher 1mg oder 1g ist kann man aus dem Satz nicht herauslesen, deshalb sagt er nichts aus.
Aber lass gut sein.
Mein Gott.
Es ging mir um Symbolik. Und ich hab auch eine Jahreszahl genannt.
Wie teuer war der Strom 1985 im Durchschnitt pro Haushalt?
Für 5 Pfennig bekommt man null Komma Null Gramm Gold.
So viel dazu.
Wenn man dagegen vor 1960 tanken gefahren ist in den USA, hat man für 50 Dollar mehr raus bekommen und ein vollen Tank gehabt.
Jetzt nerv nicht weiter rum sonst wirst auf igno gesetzt.
Hey, Gold kostet auch nur 5 cent.