Würdet ihr euch noch einen neuen PKW mit reinen Verbrennermotor kaufen?

Das Ergebnis basiert auf 39 Abstimmungen

JA 77%
NEIN 23%

15 Antworten

JA

Der nächste wird, nach 2 Hybriden, definitiv nochmal ein reiner Verbrenner

JA

Nur einen Verbrenner. Da ich denke, dass die Elektomobilität zu kurzsichtig gedacht wird.

Wo soll der ganze Strom herkommen, wenn alle ein Elektroauto fahren?
Ist es wirklich umweltfreundlicher? Eigentlich nicht nur verschiebt sich das Problem in die dritte Welt Länder wo die Akkus hergestellt werden. Was passiert mit den ganzen Akkus, wenn die kaputt sind?

Das sind viel zu viele Dinge die man nicht hinreichend bedacht hat an der Sache. Es ist zwar scheinbar nett und sauber... aber eben nur scheinbar.


TK1138  18.06.2023, 11:27

Du hast da ein paar Denkfehler.

  • Die Förderung, Raffinierung, Transport und Distribution von Benzin kosten ebenfalls Unmengen an Energie. Vom Erdöl was du aus mehreren Kilometern Tiefe am anderen Ende der Welt förderst über die Veredlung hin zu Benzin was du tanken kannst braucht fast so viel energie, wie der Antrieb vom Fahrzeug selbst.
  • Erdöl ist eine endliche Ressource welche extrem wichtig in verschiedenen Industriezweigen wie der Chemie ist. Daher stellt sich auch die Frage, wo soll man bei der steigenden Nachfrage weltweit auf Dauer das nötige Erdöl hernehmen? Anders als im Auto sind viele Industriezweige tatsächlich auf Erdölprodukte angewiesen
  • In einem Verbrenner stecken ebenfalls unmengen an seltenen Erden. Viele Akkus kann man heute zu sehr hoen teilen Recyclen womit man zukünftig immer weniger seltene Erden fördern muss und die Akkutechnik immer sauberer wird, wohingegen beim Verbrenner keine Verbesserungen gemacht werden können. Ausrangierte, aber noch funktionstüchtige Akkus können zudem für den Aufbau von stationären energiespeichern genutzt werden um Energie zu speichern, die aus nicht grundlastfähigen Kraftwerksformen stammt.
  • Ein Elektrofahrzeug ist wesentlich effizienter, selbst wenn du es mit Kohlestrom oder Strom aus einem Ölkraftwerk lädst.
  • Elektromoobilität ist nicht in allen Anwendungsbereichen umsetzbar, aber bei 90% aller privaten PKW in Deutschland ist das eine Technologie, die in den nächsten Jahren Verbrenner nach und nach verdrängen wird.
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Wintermadl  18.06.2023, 12:13
@TK1138

Punkt 1 und 2 stimme ich zu.
Punkt 3 ist nett, aber wer macht das mit den ausrangierten Akkus? Das klappt de facto jetzt schon nicht und bei der Unmenge an ausrangierten Akkus in Zukunft wird das noch weniger klappen.
Punkt 4: ja. dennoch muss der Strom wo herkommen. Stell dir mal vor jeder hat ein Elektroauto. Machen wir dann neue Atomkraftwerke (vermutlich, weil laut EU ist das eh grüner Strom)? Oder wie soll das funktionieren, dass die Elektroautos alle betrieben werden?
Punkt 5: so hätte das die Politik gerne. Es ist aber nicht umsetzbar, da wie gesagt, der Strom dazu gar nicht vorhanden ist.

Wie gesagt: hört sich nett an, ist aber viel zu kurzsichtig gedacht.

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TK1138  18.06.2023, 12:43
@Wintermadl
Punkt 3 ist nett, aber wer macht das mit den ausrangierten Akkus? Das klappt de facto jetzt schon nicht und bei der Unmenge an ausrangierten Akkus in Zukunft wird das noch weniger klappen.
  • Das machen Autobauer zum Teil selbst. Tesla hat z.B. mittlerweile eine Recycling Rate von über 90%, es gibt aber auch mehr und mehr Firmen, die sich darauf spezialisieren und die Zurückgewonnen Rohstoffe wieder an die produzierenden Firmen zurückführen. Bei der globalen Nachfrage muss man sich da auf langfristige Sicht keine Gedanken machen, dass es dafür keine Abnehmer gibt.
dennoch muss der Strom wo herkommen. Stell dir mal vor jeder hat ein Elektroauto
  • Elektroautos sind eine deutlich geringere Belastung für das Stromnetz, als viele denken. Auf die Gesatflotte in Deutschland gerechnet legt jedes Fahrzeug pro Tag lediglich 36,9 Kilometer zurück. Der zusätzliche energieverbrauch der durch elektromobilität entsteht ist nicht Nichts, aber auch keine unlösbare Herausforderung. Zumal du im Umkehrschluss Einsparungen hast, da z.B. weniger Erdöl raffiniert werden muss und das Taknstellennetz auch reduziert werden kann. Um aus erdöl einen Liter Benzin herzustellen, brauchst du ca. 1.6Kw/h an Strom. Bei 8 Litern verbrauch pro hundert kilometer sind das 12,8 Kw/h an Strom, die ein Verbrenner neben dem Benzin auch noch verursacht. Damit kommst du je nach Elektroauto auch fast 85+ Kilometer weit. Bei einigen mit sparsamer Fahrweise sogar 100. Wir merken also, Gesamtenergetisch braucht ein Elektroauto nicht viel mehr Strom, als ein Benziner und die fahrzeuge müssen im Schnitt nicht sonderlich viel Reichweite am tag nachladen. Nichts was man mit einer vernünftigen energiepolitik lösen könnte. Das das in Deutschland ein Problem ist, ist eine anderes Thema, deutschland ist aber nicht der Nabel der Welt und global läuft es deutlich besser.
Punkt 5: so hätte das die Politik gerne. Es ist aber nicht umsetzbar, da wie gesagt, der Strom dazu gar nicht vorhanden ist.

Beim schwindenden Wohlstand in Deutschland wird der Anteil am individuellen verkehr eh abnehmen. Einfaches rechenbeispiel oben zeigt dir ganz gut, dass der Strom kein unlösbares problem ist.

Wie gesagt: hört sich nett an, ist aber viel zu kurzsichtig gedacht.

Ich glaube das Problem ist eher, dass sich viele nicht mit den wirklichen Fakten beschäftigen und Parolen wie "wo soll denn der Stom herkommen" gröhlen, ohne überhaupt zu gucken, was an Zusätzlicher Energie wirklich benötigt wird. Gesamtenergetisch ist ein elektrofahrzeug um ein Vielfaches effizienter, als ein Auto mit Verbrennungsmotor und darauf kommt es am Ende an. Wie viel Energie muss insgesamt aufgewendet werden, damit ein Fahrzeug X produziert werden kann und Y kilometer fährt.

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Wintermadl  18.06.2023, 13:51
@TK1138

Ein E Auto braucht im Schnitt 15 kwh auf 100 km. Macht nach Adam Riese bei durchschnittlich 20.000 gefahrenen km im Jahr: 3000 kwh. Das ist nicht, nichts.

Wenn man dann noch meinen Mann mieinberechnet sind es nochmal 3000 kwh.

Unser Energierverbrauch würde sich somit pro Jahr bei der Nutzung von E Autos verdreifachen (!).

Dass die Herstellung und der Rückbau von Akkus sehr aufwendig ist (ebenfalls sehr hoher Energie- wie auch Wasserverbrauch, das lässt sich nicht gegenrechnen mit der Herstellung von Benzin oder Diesel), die seltenen Erden die darin enthalten sind nicht umsonst "selten" heißen, sondern auch irgenwann nicht mehr verfügbar sein werden (genauso wie Erdöl), kann mir keiner das als zukunftsträchtige Lösung einreden. Allein, wenn man den Hausverstand einschaltet, funzt die Nummer hinten und vorne nicht.

Und ja bei uns ist dann alles scheinbar sauber und umweltfreundlich, aber was ist mit den 3. Welt Ländern wo die Akkus hergestellt werden? Ist uns ja scheißegal, weil bei uns ist ja alles so wundervoll und sauber.

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TK1138  18.06.2023, 14:44
@Wintermadl
Unser Energierverbrauch würde sich somit pro Jahr bei der Nutzung von E Autos verdreifachen (!).

Und gleichzeitig sparst du Unmengen an Energie ein. Dich stört an der Stelle nur, dass es auf deinen Zähler steht und nicht verschiedenen Zählern der Erdölverarbeitenden Unternehmen. Für die Gesamtbilanz ist das aber völlig unerheblich.

Dass die Herstellung und der Rückbau von Akkus sehr aufwendig ist (ebenfalls sehr hoher Energie- wie auch Wasserverbrauch, das lässt sich nicht gegenrechnen mit der Herstellung von Benzin oder Diesel)

Natürlich, spart aber auf der anderen Seite den abbau neuer Rohstoffe und kann dezentral und damit an geeigneten Standorten durchgeführt werden. In der Produktion kommst du nicht ohne Energie aus. Die produktion von klassischen Verbrennungsmotoren und Getrieben gibts aber auch nicht zum Nulltarif.

Unser Energierverbrauch würde sich somit pro Jahr bei der Nutzung von E Autos verdreifachen (!).

Euer Energieverbrauch liegt weitaus höher, als 3000 kw/h pro Jahr. Da geht das Problem ja schon los. Die leute achten immer nur auf das, was auf dem eigenen Zähler steht und was unmittelbar direkt bezahlt wird. Das das aber ein kleiner Anteil am Gesamtenergieaufkommen ist, wird gerne ignoriert.

die seltenen Erden die darin enthalten sind nicht umsonst "selten" heißen, sondern auch irgenwann nicht mehr verfügbar sein werden (genauso wie Erdöl),

Zum einen sind viele seltene Erden nicht wirklich selten, zum anderen liegt hier der große unterschied. Erdöl was du in den Tank kippst verbrennt und ist dann weg. In einem PKW Motor verbrennt es zudem mit einem schrecklich niedrigen Wirkungsgrad. Die wertvollen Ressourcen aus einem Akku kann man Recyllen und immer wieder verwenden, ähnlich wie es auch mit dem Stahl der Karosserie gemacht wird. Den lässt man auch nicht einfach wegrosten, sondern investiert Energie, um diesen erneut zu verwenden. Auch hier fällt Energie an, ist in der Gesamtbilanz aber immer besser, als die Förderung neuer Rohstoffe.

kann mir keiner das als zukunftsträchtige Lösung einreden. Allein, wenn man den Hausverstand einschaltet, funzt die Nummer hinten und vorne nicht.

Wenn man es nicht schafft über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, erkennt man das natürlich nicht.

Und ja bei uns ist dann alles scheinbar sauber und umweltfreundlich, aber was ist mit den 3. Welt Ländern wo die Akkus hergestellt werden?

Von welchen dritte Welt Ländern spricht du denn genau? Wäre mir neu, dass Südkorea, Japan, die USA, China und EU Staaten wie Ungarn, Polen und Deutschland plötzlich dritte Welt Länder sind. China ist offiziell ein "Entwicklungsland". Aber um Milliardeförderungen abzugreifen, würde ich das auch so lange wie möglich verkaufen ;)

Ist uns ja scheißegal, weil bei uns ist ja alles so wundervoll und sauber.

Wenn man nicht nur als Alibi solche Aussagen trifft, kann man nicht wirklich einen verbrenner mit dem eigenen gewissen verantworten. Interessiert dich ja anscheinend auch nicht, dass die Erdölindustrie in der Welt massive Klima und Umweltschäden verursacht und haufenweise Energie verpulvert wird, damit du dir Benzin in den Tank kippen kannst.

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Wintermadl  18.06.2023, 17:53
@TK1138

Ich habe nicht gesagt, dass ich die Erdölindustrie toll finde, das ist natürlich auch nicht die Zukunft, aber Elektromobilität ist nicht die saubere tolle Lösung die propagiert wird. Das ist keine Alternative zu Verbrennungsmotoren.

Und nein, da musste ich jetzt fast lachen, EU Staaten produzieren die Akkus und schöpfen die seltenen Erden nicht im eigenen Land. Dafür gibts Indien, Indonesien und zb die Philippinen.

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TK1138  18.06.2023, 21:28
@Wintermadl
aber Elektromobilität ist nicht die saubere tolle Lösung die propagiert wird. Das ist keine Alternative zu Verbrennungsmotoren.

Es ist eine deutlich saubere Lösung als ein Verbrenner und auf absehbare Zeit bleibt es die effizienteste Lösung in der gesamtenergetischen Betrachtung.

Alle anderenaktuellen Ansätze wie Wasserstoffbrennzellen oder gar E-Fuels benötigen ein Vielfaches der Energiemenge und sind nur fpr einige wenige Fahrzeugkategorien und Einsatzwecke geeignet.

Und nein, da musste ich jetzt fast lachen, EU Staaten produzieren die Akkus und schöpfen die seltenen Erden nicht im eigenen Land. Dafür gibts Indien, Indonesien und zb die Philippinen.

Du sprachst von Akkuproduzenten und nicht den Zulieferstaaten der Rohstoffe. Und auch wenn ich mich wiederhole, dank Recycling ist es nicht nötig immer mehr Rohstoffe zu fördern, zudem gibt es verschiedene Akkutechnologien, die auf weniger dieser Rohstoffe aufbauen oder Sie nahezu ganz ersetzen

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NEIN

Nein, fahre schon ein E-Auto. Jede Zeit hat ihre Technik. Die des Verbrenners ist nun endlich abgelaufen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Computer- und Techniknerd seit den 80ern.
NEIN

Ich würde mir generell keinen Neuwagen kaufen.

JA

Ja fahre einen recht neuen reinen Verbrenner. Liegt hauptsächlich daran, dass ich zu hause keine Lademöglichkeit habe.


Franky1962  18.06.2023, 11:42

Ich habe auch keine Wallbox. Das geht schon wenn man sich etwas umorganisiert. Ich lade immer, wenn ich irgendwo parke. Am Supermarkt, Baumarkt oder einfach am Straßenrand.

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TK1138  18.06.2023, 11:47
@Franky1962

Ghet, machen einige in meinem bekanntenkreis auch so, passt aber nicht so richtig in mein Nutzungsverhalten vom Auto. (Viel relativ spontane Langstrecke). Einkaufen etc. fahre ich z.B. mit dem Auto nahezu nie. Aber die Ladesituation wird sich bis zum nächsten Auto in ~3 Jahren ändern. Dann wirds ein Elektro, mal gucken was bis dahin noch auf den Markt kommt.

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Franky1962  18.06.2023, 12:00
@TK1138

Vor einen Jahr hatte ich fußläufig 1 Ladestation in der Nähe, mittlerweile sind es Sechs. An denen lade ich aber so gut wie nie, weil ich nach dem Ladevorgang einen neuen Parkplatz suchen muss. Letzte Woche habe ich während des Schwimmbadbesuchs geladen.

Es geht schon, man muss eben die Augen nach Ladestationen aufhalten.

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