Herrschte in der DDR die Arbeiterklasse?

8 Antworten

nein -

es handelte sich um einige wenige, die sich auf Kosten der Arbeiterklasse (so nannte man sie) ein schönes Leben machten

ich habe selbst eines ihrer a) schicki-micki Hotels gesehen und ihre b) Wohnsiedlung innerhalb einer gated area : das ist kein Witz !!

a) habe ich persönlich gesehen - b) über einen Bericht im TV vor einigen Jahren

ihre Legitimation leiteten sie wohl von den Ideologien des Kommunismus und Sozialismus ab - sie herrschten so gesehen ähnlich wie der frühere Adel in DE

= meine Meinung


Rotfuchs716 
Fragesteller
 19.05.2024, 12:57

dann war es wie in Orwells Farm der Tiere.

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apt2nowhere  19.05.2024, 13:14
@Rotfuchs716

ja, ein wenig

Orwell hat Gesellschaften beschrieben, die in einer Diktatur existierten, welche auf Ideologien fußte

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Rotfuchs716 
Fragesteller
 19.05.2024, 13:16
@apt2nowhere

Bei Orwell waren die Schweine analog die Funktionärsschicht. Sie sachen sich als Kopfarbeiter und wollten dafür gleicher sein als die anderen.

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apt2nowhere  19.05.2024, 16:05
@Rotfuchs716

dass sich einige "superior" fühlen, und deshalb der Ansicht sind, sie könnten den Rest der Welt beherrschen und alle müssten springen, wenn sie (die Überlegenen, die Erleuchteten oder wie immer du sie nennen willst) pfeifen - ein Ameisenstaat eben -

das kennen wir ja alle aus unserer eigenen Geschichte

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Im Prinzip ja; durch das Volkseigentum an Produktionsmitteln im Gegensatz zum kapitalistischen Privateigentum. Das ist schon wesentlich.

Was es gebracht hat, wissen wir. Mein Eindruck ist auch, dass es die Arbeiterklasse als solche damals schon nicht mehr gab.

Es war de facto eine Einparteiendiktatur, und es war die Arbeiterschaft, die am meisten auf die "Zone" schimpfte.


Rotfuchs716 
Fragesteller
 17.05.2024, 17:21

welche Klasse gab es denn anstelle der Arbeiterklasse dort?

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Radioactiveman5  17.05.2024, 17:58
@Rotfuchs716

Ich glaube, der Klassenbegriff im Marxschen Sinne hat sich erledigt, sobald kein Widerstreit zwischen sozialen/ökonomischen Schichten mehr besteht, die sich durch die jeweils andere unterdrückt bzw. bedroht sehen. Ich hab in der DDR nicht wirklich eine Arbeiterklasse vorgefunden, ebensowenig wie heute. Großunternehmer waren ja verschwunden. Heute gibt es sie zwar wieder, aber die werden bereitwillig als "Arbeitgeber" angesehen und geschätzt, und kein geringverdienender "Arbeitnehmer" fühlt sich zum Klassenkampf aufgerufen, wenn er ganz offiziell als "sozial schwach" oder als "Unterschicht" bezeichnet wird.

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Rotfuchs716 
Fragesteller
 19.05.2024, 13:02
@Radioactiveman5

eigentlich müsste die jetztige Unterschicht im Westen wütend genug für den Aufstand sein. Und im Osten lebt sie jetzt schlechter als unter der DDR Diktatur die alle in den Mittelstand brachte damals.

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Ein Studierter oder ein Unternehmer kann genauso gut erkennen, was in Bezug auf die Arbeiterklasse (heute nennt man sie fortschrittlicherweise Mindestlohnempfänger) falsch läuft.

Es ist nicht eine Frage der Herkunft oder der Ausbildung, sondern allein eine Frage des Gerechtigkeitsempfindens.

Es gab im Marxismus eigentlich immer Eliten, nämlich die Führer. Ansonsten sieht der Marxismus selbstverständlich eine egalitäre Gesellschaft vor. Nur funktioniert das nicht (7:27 - 9:46).

Ob ein Politiker oder ein Staatsmann selber aus der Arbeiterklasse stammt, ist völlig uninteressant. Exkanzler Schröder kam aus der "Arbeiterklasse" und hat trotzdem die Harz-4-Gesetze durchgesetzt.