Tut ihr euch leicht mit hierarchischen Strukturen?

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
weil man sich dadurch auf Augenhöhe begibt

Was hat das mit "Augenhöhe" zu tun? Ich finde das höflich.

Warum sollte man nur vom AG erwarten dass er fragt wie es den MA geht? Ein AG ist auch "nur ein Mensch" und ihm kann es auch mal besser oder schlechter gehen.

Ich habe unseren Geschäftsführer auch schon mal gefragt, ob es ihm nicht gut geht, weil er auf mich so einen Eindruck gemacht hat.


Angulimala1610 
Fragesteller
 06.06.2023, 13:50

Mir ist das jetzt schon mehrmals passiert, dass wenn der Chef fragt wie es geht, man eigentlich nicht den Chef fragt wie es ihm geht, weil man ja dadurch die hierarchischen Strukturen verletzt.

Der Chef kümmert sich um die Sachen. Ich brauche den Chef nicht fragen wie es ihm geht. Wir sind keine Kollegen, sondern er ist der Chef.

Ich finde diese Situation auch so zermürbend. Wenn mich ein Mensch fragt, wie es mir geht, ist es eigentlich normal, dass ich zurückfrage wie es ihm geht.

Das ist aber bitte nur ein Beispiel für generelle Strukturen.

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Hexle2  06.06.2023, 13:56
@Angulimala1610

Mir ist gerade ein Werbespot der Telekom eingefallen in dem auch gefragt wird "wie geht es Dir".

Ich finde der zeigt, dass man durchaus fragen kann und sollte und nicht nur eine Antwort geben wenn man angesprochen wird.

Anwortet Dir Dein Chef eigentlich?

Hier mal der Spot

https://www.youtube.com/watch?v=bOymdZRqvRY

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Angulimala1610 
Fragesteller
 06.06.2023, 14:04
@Hexle2

Er antwortet grantig, also so, dass er mir zeigt, dass das nicht okay ist.

Einen hab ich mal einfach gefragt wie es ihm geht als ich in einen Raum gekommen bin und er dort gesessen ist und kurz was gegessen hat er hat gemeint "noch gut", halt auch so grantig.

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Hexle2  06.06.2023, 14:10
@Angulimala1610

Na bei solchen Kollegen und einem kurz angebundenen grantigem Chef würde ich die Rückfrage auch lassen.

Wenn er Dich wieder fragt, sag kurz und bündig "gut", wenn es Dir nicht gut geht, will er es wahrscheinlich nicht wissen und fragt nur "automatisch".

Es sind halt nicht alle Menschen höflich, viele Kollegen grüßen nicht mal. Das kann man aber meist nicht ändern.

Auch wenn es Dir schwer fällt, Dein Chef und Deine Kollegen haben Deine Höflichkeit und Dein Interesse nicht verdient.

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Hexle2  10.06.2023, 10:39

Danke fürs Sternchen

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Da ich in eine asiatische Familie hineingeboren wurde und die Hierarchie eine sehr wichtige Rolle spielt, habe ich mich schon dran gewöhnt und habe nicht so viele Problem damit

aber bei dem Beispiel das du genannt hast, ich würde auch den Chef fragen wie es ihm geht, weil wie ich das finde hat es nichts mit auf gleicher Augenhöhe oder so zu tun, sondern einfach Respekt und Manieren das man die gegenüber Person sich frägt wie es ihm geht

Man sollte meiner Meinung nach Angst nicht mit Respekt verwechseln. Es ist nichts verkehrt daran, den Chef (zurück)-zu fragen wie es ihm geht und sich auf Augenhöhe zu begeben, das sollte eigentlich selbstverständlich sein. Wenn man bei jedem Wort Angst hat etwas falsches zu sagen, spricht das nicht für Respekt.


Angulimala1610 
Fragesteller
 06.06.2023, 13:46

Mir ist das jetzt schon mehrmals passiert, dass wenn der Chef fragt wie es geht, man eigentlich nicht den Chef fragt wie es ihm geht, weil man ja dadurch die hierarchischen Strukturen verletzt.

Der Chef kümmert sich um die Sachen. Ich brauche den Chef nicht fragen wie es ihm geht. Wir sind keine Kollegen, sondern er ist der Chef.

Ich finde diese Situation auch so zermürbend. Wenn mich ein Mensch fragt, wie es mir geht, ist es eigentlich normal, dass ich zurückfrage wie es ihm geht.

Das ist aber bitte nur ein Beispiel für generelle Strukturen.

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Ich habe/hatte (da ich in Rente bin) auch durchaus Probleme mit hierarchischen Strukturen.

Nicht im Sinne von formalen Zuständigkeiten, die ich vollkommen gerechtfertigt finde, sondern im Sinne eines Dünkeldenkens, aus dem heraus z.B. die Reaktion auf Deine Gegenfrage, wie es dem Chef ginge erfolgt. Aus dieser Denke heraus gibt es dann so schöne Dinge wie Kompetenzüberschreitung, wenn man zum Beispiel über die Sicht-oder Arbeitsweise eines Vorgesetzten anderer Meinung ist.

Wobei ich auch sofort an Mitarbeitergespräche, die auch Kritik an Vorgesetzten beinhalten, denken muss. Gut, wenn diese möglich sind - aber was wäre dann, wenn man tatsächlich Kritik übt? Wohin begibt man sich dann? Auf Augenhöhe oder stellt man die Hierarchie damit auf den Kopf?

Außerhalb gewisser arbeitsbezogener Formalien, die es einzuhalten gilt, spricht nichts dagegen, einem Vorgesetzten auf Augenhöhe zu begegnen. Eine Position innezuhaben heißt nicht, einem anderen gegenüber persönlich überlegen zu sein.

Ich denke, Du machst das schon richtig! Lasse Dich nicht durch den Dünkel und die Unterwürfigkeitshaltung der Arbeitskollegen verunsichern!

Also für mich wäre die Gegenfrage kein Problem, sofern sie nicht nur eine Floskel ist.

Kommt vielleicht auch etwas auf die Ebene an: Wenn ich einen Konzernvorstand treffe und der fragt, wie es mir geht, dann stelle ich nicht die Gegenfrage, weil ich weiß, dass das keine ernst gemeinte Frage war und wir uns jetzt über unsere Zipperlein austauschen...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit 20 Jahren in leitender Position

Angulimala1610 
Fragesteller
 06.06.2023, 13:48

Also wenn du hierarchisch über wem stehst, wäre das okay, wenn der dich zurückfragt, wie es dir geht und du hättest nicht das Gefühl, dass hierarchische Strukturen verletzt werden.

Also halt irgendjemand, der unter dir arbeitet.

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Adrian1970  06.06.2023, 13:56
@Angulimala1610

Ja natürlich, warum nicht?
Ich bin kein Freund davon, sich Respekt dadurch zu verschaffen, dass man Mitarbeiter möglichst auf Distanz hält. Das ist doch total unmodern.

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