Wenig Adoption?

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Warum denken wenig Paare an Adoption wenn sie ein Kind haben wollen? 

Weil Adoption einen enormen Aufwand darstellt und auch wenn ein Kind natürlich IMMER eine Wundertüte ist kann man bei einem eigenen Kind von Anfang an Einfluss auf das Kind und seine Entwicklung nehmen, bei einem Adoptivkind kann man das bis zum Zeitpunkt der Adoption gar nicht (das geht ja schon mit z.B. Alkoholkonsum in der Schwangerschaft los).

In diesem Sinne ist das eigene Baby, sofern möglich, die bessere, schnellere und (auch wenn natürlich IMMER was passieren kann) letztlich weniger riskante Alternative.

Ganz einfach: aktuell gibt es in Deutschland pro Kind, das zur Adoption freigegeben wird, etwa fünf adoptionswillige Paare.

Und warum sollte man den langwierigen und unsicheren Weg der Adoption gehen, wenn man ein leibliches Kind bekommen kann?

Weil kaum Kinder für Adoptionen zur Verfügung stehen, ungewollte Kinder werden oft abgetrieben oder in der eigenen Familie weitergegeben, z. B. an die Großeltern, und Auslandsadoptionen sind heute kaum noch möglich.

Oder es handelt sich um schwer kranke oder behinderte Kinder oder ungewollte Drogenbabys die schon süchtig und mit Potential auf schwere Störungen später in die Welt gesetzt wurden (es gab schon Familien die durch Kinder mit schweren psychischen Störungen infolge Alkoholkonsum der Mutter zerstört wurden!), so ein Adoptivkind ist noch mehr als ein normales wie der Kauf der berühmten Katze im Sack, man weiß nie was man sich einhandelt, und Rückgabe geht nicht mehr ab vollzogener Adoption.

Außerdem sind die gesetzlichen Hürden hoch, man muß eigenes stabiles Einkommen, einen gesunden und verdienenden Partner nachweisen (Adoption durch Single ist praktisch unmöglich), eine ausreichend große Wohnung, gutes Umfeld und zu alt darf man und der Partner auch nicht sein, ab 40 läuft kaum noch was.