Du sollst die Wahrheit sagen. Ich kann allerhöchstens ein paar Eigenschaften aufzählen, die ich als positiv ansehen würde und dann kannst du entscheiden, ob das auf eure Mitarbeiterin zutrifft (Kennst du sie überhaupt persönlich? Ist immer schwer, jemanden zu beschreiben, den man nicht persönlich kennt, also auch privat etc.):

  • loyal
  • hilfsbereit
  • empathisch
  • verständnisvoll
  • zuvorkommend
  • kreativ
  • intelligent
  • innovativ
  • lustig
  • engagiert
  • ehrlich (immer ehrlich, auch keine "Not"- oder "Höflichkeits"lügen)
  • einfallsreich
  • ehrgeizig
  • gerecht/fair
  • kompetent

etc.

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So spontan würde ich sagen:

  • Gruppenzwang, sich "cool" fühlen
  • Grenzen austesten (Das machen ja schon Kleinkinder)
  • Der naive Wunschgedanke, ihr Leben wäre besser, wenn sie Alkohol konsumieren

Ich kann allerdings nur raten, denn ich habe noch nie ein Interesse daran gehabt, Alkohol zu probieren. Weder jetzt, noch in meiner Jugend.

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Ja, das können wir. Ich kann auch auf mein früheres Ich schauen und bemerken, dass einige Denk- sowie Handlungsweisen nicht ganz so toll waren.

Es gibt sicherlich auch Autisten, die das nicht so gut können, aber es gibt auch haufenweise Neurotypisten, die damit ihre Probleme haben. Ich würde nicht sagen, dass wir es besser oder schlechter können.

Vielleicht können wir es in dem selben Moment, in dem wir etwas Doofes machen, nicht so gut ... Oder sagen wir mal:

Person A ist Autist und redet Person N (Neurotypist) die Ohren mit seinem Spezialinteresse voll. Person N interessiert dies jedoch nicht. Person A bemerkt aufgrund seines Autismus nicht, dass Person N sich nicht dafür interessiert.

Aber das ist mehr so ein Kommunikationsproblem (N kann einfach sagen, dass ihn das stört und weshalb), Double-Empathy-Problem. Denn viele Neurotypisten können z.B. nicht im selben Moment reflektieren, wenn sie die Grenzen von uns Autisten überschreiten, da wir ganz andere Grenzen haben und unsere Gehirne ganz anders funktionieren. Wir Autisten können uns eher in andere neurodiverse/autistische Menschen hineinversetzen, als in Neurotypisten und Neurotypisten können sich eher in andere Neurotypisten hineinversetzen, als in uns Autisten/neurodiverse Menschen. Wir nehmen die Welt zu unterschiedlich wahr. A kann sich nicht in N reinfühlen und wissen, wie es ist, so aufgewachsen zu sein, dass man aufgrund von falscher Höflichkeit nicht sagen soll, wenn jemand einen stört. A versteht nicht, dass N nie gelernt hat, dass es auch Menschen gibt, die subtile Körpersprache nicht oder nur bedingt verstehen. Und N kann sich nicht in A reinfühlen und wissen, dass A so fasziniert von seinem Spezialinteresse ist, dass A das alles rauslassen muss und es mit allen Teilen will. N kann nicht wissen, wie es ist, nicht filtern zu können, was "wichtig" und was "unwichtig" ist (Overexplaining), N kann sich nicht gefühlsmäßig in A hineinversetzen und verstehen, dass A nichts mit subtiler Körpersprache anfangen kann.

A und N haben unterschiedliche Grenzen, unterschiedliche Kommunikationssysteme. N kann sich nicht an autistische Sozialnormen anpassen, A kann sich nicht an neurotypische Sozialnormen anpassen (Auch wenn A oft dazu gezwungen wird, aber das ist ein anderes Thema).

Hallo,also ich habe gehört autisten können sich nicht selbst reflektieren.

Leute - ob online oder offline, ob Ärzte oder Otto Normalbürger - behaupten leider sehr vieles, wenn der Tag lang ist und sehr, sehr viel Falsches, wenn es um Autismus geht.

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Natürlich können auch wir Autisten mobben. Es ist lediglich so, dass das, was das Mädchen bei dir macht, weit von Mobbing entfernt ist. Sich autistisch zu verhalten bzw. seine Probleme, die man aufgrund seines Autismus hat, nicht zu unterdrücken und diese klar und deutlich zu kommunizieren, ist ganz weit von Mobbing entfernt. Du solltest aufhören, diese beiden Dinge auf eine Stufe zu stellen. Leuten, die (damals) wirkliche Mobbingopfer sind/waren, hilft das nicht, denn dadurch werden diese nur noch weniger ernstgenommen. Ich bin mir zu 99,9% sicher, dass die von dir verlinkte Frage von dir ist.

Allgemein gesprochen können wir Autisten mobben, böse Dinge anstellen. Wir haben nur meistens keinen Drang dazu. Beispielsweise können wir lügen, aber wir hassen es und sehen selten einen Sinn dahinter. Viele Autisten haben einen stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.

Wir können auch Dinge machen, die nicht gut, nicht nett oder sogar schlimm sind und die sich nicht mit unserem Autismus erklären lassen, auch wenn Autismus in sehr viele Aspekte unseres Lebens eingreift, die viele Nicht-Autisten gerne ignorieren. Ich verstehe nicht, was dir dieses Wissen nun bringen soll. Diese Information, die ich dir hier gebe, ist allgemein gehalten und ist nicht auf deinen höchst speziellen Fall anwendbar. Werde erwachsen und höre auf, gegen deine autistische Mitschülerin hier im Internet/auf gf zu hetzen. Überleg' dir mal, wie sie sich fühlen wird, wenn sie dich/sich selber in deine Fragen wiedererkennt. Du kannst hier noch so oft solche Fragen stellen und gegen sie hetzen: Bei eurem Fall bringt euch kein Allgemeinwissen über Autismus weiter.

Ganz egal, wie oft du fragst: Es ist kein Mobbing. Soll ich dir sagen, wie mein Mobbing früher aussah? Beleidigungen, Grenzüberschreitungen, wurde oft zum Weinen gebracht, Sachen geklaut, ungefragt an Sachen von mir rangehen, Lästern, etc. pp. Und das ist noch die "leichte" Art von Mobbing, die trotzdem für starke, jahrelang anhaltende, negative Konsequenzen gesorgt hat, mit denen ich noch heute (über 10 Jahre später) zu kämpfen habe. Ich wäre im Leben nicht darauf gekommen, online so etwas zu schreiben, weil ich viel zu viel Angst gehabt hätte, weil ich viel zu sehr damit beschäftigt war, mich zu hassen, mich und andere nicht zu verstehen und meine Existenz, mein Leben zu verabscheuen. Kein Mobbingopfer hetzt gegen seine Mobber. Wir (früheren) Mobbingopfer saßen niemals am längeren Hebel. Mir war es zu peinlich, zu sagen, dass ich gemobbt wurde. Mir war es zu peinlich, das zu akzeptieren. Du scheinst schnell "Mobbing!" zu rufen, wie mir scheint. Du scheinst zumindest deutlich mehr Selbstbewusstsein (wenn auch gestellt) zu haben, als ich damals. Mobber suchen sich selten welche raus, die so viel Selbstbewusstsein haben/so selbstbewusst erscheinen. Das würde ihnen nichts bringen. Dadurch können sie sich nicht stärker fühlen.

Alleine dein Fragetitel ist hetzerisch. Natürlich können wir Autisten böse sein - Du tust so, als wüsste das nicht jeder Hinz und Kunz. Das ist nichts Neues. Weshalb sollten wir Autisten nicht böse sein können? Du scheinst zu viel Augenmerk darauf zu legen, ob wir Autisten böse sein können oder nicht, anstatt dich darauf zu konzentrieren, dass JEDER Mensch - ob neurodivers oder neurotypisch - böse Dinge anrichten kann. Du brauchst dich nicht auf einen Neurotypen zu konzentrieren. Und nun? Soll ein "Ja, können sie/wir" dir nun dafür dienen, deiner Mitschülerin weiterhin fälschlicherweise Mobbing zu unterstellen?

Ich gebe dir mal ein Beispiel.

Person A (Autist): "Kannst du bitte etwas leiser reden? Ich bin geräuschempfindlich." - Kein Mobbing.

Person A (Autist): "Halt gefälligst die Fresse, keiner will dein dummes Geschwafel hören!" - Mobbing. (Falls es häufiger vorkommt, über einen längeren Zeitraum hinweg, nicht nur einmal.)

Was fällt dir da noch auf?

Genau: Das erste Beispiel ist auf etwas zurückzuführen, mit dem wir Autisten, wissenschaftlich bewiesen, deutliche Probleme aufweisen. (Würdest du dich von einem Rollstuhlfahrer gemobbt fühlen, der seinen Rollstuhl und etwas mehr Platz braucht, um durchzukommen? Wohl kaum.) Das zweite Beispiel jedoch, hat gar nichts mit Autismus zu tun. "Dummes Geschwafel nicht mehr hören können" oder beleidigend ("Halt die Fresse") zu sein, ist kein Anzeichen von Autismus, kein "Symptom" von Autismus.

Außerdem wissen wir nicht, inwiefern das Mädchen unter ihrem Autismus leidet und inwiefern sie unter dem Ableismus, den sie erfährt und eurer Unverständnis, leidet.

Es ist eine ganz normale Frage

Nein, es ist keine normale Frage. Eine normale Frage wäre es, wenn du generell fragen würdest, ob Menschen böse sein können. Hier konzentrierst du dich jedoch speziell auf eine (marginalisierte!) Menschengruppe. Das wäre genauso hetzerisch, wie zu fragen "Können Schwarze böse sein?", "Können Homosexuelle böse sein?", "Können Juden böse sein?", "Können Muslime böse sein?", "Können Transsexuelle böse sein?", "Können Behinderte (also nicht nur Autisten) böse sein?", "Können Menschen mit einer Krankheit böse sein?" usw.

Siehst du? Du konzentrierst dich auf eine spezielle Menschengruppe, die nicht vollständig in die Beschreibung "cis, weiß, christlich, nicht-behindert, neurotypisch, hetero" etc. passt. Du suchst dir speziell eine Menschengruppe heraus, die sich nicht so gut wehren kann (und Behinderte/Autisten stehen hier ganz weit vorne), da es eben eine marginalisierte Gruppe ist. Denkst du, das merkt niemand?

Frage einfach, ob Menschen böse sein können und jeder ist zufrieden. Ja, Menschen können böse sein. So, Fall abgeschlossen.

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Edit (Nachdem ich die gesamte Antwort bereits geschrieben und abgeschickt habe): Ich Dummerchen hab gelesen "Warum gehen Depressionen oft mit Autismus einher" anstatt "Warum gehen Depressionen oft BEI Autismus einher", so wie es in deiner Frage steht. Sorry dafür! Du kannst also die Stellen, in denen ich dich dahingehend korrigiert habe, ignorieren. Lesen muss geübt sein. Okay, jetzt geht es ganz normal weiter.

Andersherum wird ein Schuh draus.

Autismus kommt oftmals mit Depressionen einher.

In conclusion, we found that the rates of depressive disorders are high among individuals with ASD. Compared to typically developing individuals, individuals with ASD are 4-times more likely to experience depression in their lifetime.

Quelle

Diesen Blog finde ich auch sehr gut. Er erwähnt einige sehr wichtige Dinge.

Der Blog schreibt etwas von "nine times more likely (...) to die by suicide" und verlinkt diese Studie. Was auch immer nun stimmt: Die Zahlen sind viel zu hoch und höher als bei neurotypischen Menschen. Selbst dort sind sie schon zu hoch.

Selbstverständlich ist Masking ebenfalls ein nicht zu unterschätzender Grund, weshalb viele von uns Autisten früher oder später eine Depression entwickeln. Nicht nur Depressionen kommen häufig vor, sondern auch beispielsweise Sozialphobie.

Jedoch könnte ich hier nun (teilweise mit mir selbst) darüber streiten, inwiefern die Art von "Sozialphobie", unter der wir Autisten leiden, nicht oftmals doch viel weniger eine Phobie - also eine irrationale, stark ausgeprägte und den Alltag einschränkende Angst - ist, sondern viel eher eine verständliche, logische Angst vor Ablehnung, Zurückweisung, Mobbing, Missbrauch, Missverständnissen etc. pp., von denen nicht wenige von uns Autisten bereits Bekanntschaft machen mussten. Vielleicht haben wir Angst vor dem Bären, weil einige andere Bären uns bereits angegriffen haben. Vielleicht ist unsere "Sozialphobie" häufig genauso wenig eine echte Phobie, wie die starke Angst davor, zu sterben. Niemand bezeichnet es als eine "Phobie", wenn jemand Panik schiebt, weil er sich in akuter Lebensgefahr befindet.

Aber okay, das ist wieder ein anderes Thema.

Also: Was macht einen Menschen traurig? ... Ja ... Ja ... Ja, das auch ... Mhm ... Ja ... Und: Sich zu verstellen! Genau. Niemand mag es, sich zu verstellen. Niemand mag es, nicht man selbst sein zu können, solange man damit niemanden verletzt. Aber eine neurotypische Person, die sich verstellt, muss nicht so tun, als wäre sie eine autistische Person. Autisten werden jedoch oftmals - auf die eine oder andere Weise, sei es direkter oder indirekter - dazu gedrängt, gar aufgefordert, es wird von uns erwartet, wir sollten uns weniger autistisch und mehr neurotypisch verhalten. Am besten komplett neurotypisch. Wenn also bereits neurotypische Menschen traurig sind, weil sie nirgendswo sie selbst sein können, ist es für Autisten noch schlimmer. Im obigen verlinkten Artikel zu Masking sind auch ein paar der negativen Folgen von Masking aufgelistet.

In einer Welt zu leben, in der du dich so sehr verstellen musst, dass du dich fühlst, wie als wärst du die Form eines Ziegenbocks und man wolle dich in die Form einer Schlange pressen*, in der du Ableismus erfährst, in der niemand dich so wirklich zu verstehen scheint, ist es klar, dass das Depressionsrisiko so hoch ist.

*Da wünscht man sich, man würde als Quadrat in einen Kreis gepresst werden.

Depressionen kommen jedoch nicht oft mit Autismus einher, denn das würde bedeuten, dass viele Depressive Autisten sind. Natürlich sind einige Autisten unterdiagnostiziert und nicht diagnostiziert, high-masking oder fehldiagnostiziert zu sein, kann zu Depressionen führen, weshalb man niemals Autismus ausschließen sollte, aber ich bezweifle stark, dass viele Leute mit einer Depression auch Autisten sind. Viele Autisten haben allerdings eine Depression, hatten eine oder werden noch eine entwickeln.

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Das habe ich absolut, bzw. ich weiß sogar, dass ich nicht selten eine Frage schon mal beantwortet habe. Meistens weil:

  • sich Fragen hier andauernd wiederholen (Was haltet ihr von LGBTQ+? Wenn heute Wahlen wären: Wen würdet ihr wählen? Seid ihr religiös? Wie alt seid ihr? (Dafür habe ich jedoch ein System entwickelt, damit es mir nicht so öde wird) Männlich oder weiblich? Was ist der Sinn des Lebens? Wieso wird behauptet, Geld würde nicht auf Bäumen wachsen, obwohl Geld aus Papier besteht und Papier von Bäumen kommt? - Okay, Letzteres eher weniger.)
  • eine gewisse bzw. mehrere gewisse Personen mit dem gleichen oder mit unterschiedlichen Accounts immer wieder die gleichen bzw. sehr ähnliche Fragen stellen
  • manche Leute es einfach nicht kapieren wollen, sie die Wahrheit und Fakten nicht ertragen können
  • Dämliche, hetzerische Meinungsmache ("Ich hab das zwar schon fünfzig Mal gefragt, doch beim einundfünfzigsten Mal schreibt die Community bestimmt das, was ich will!")
  • Äh, manche sind eben echt stur
  • und haben zu viel Langeweile
  • und uneingeschränkten Internetzugang
  • Das tut denen nicht gut
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  • Über Vögel (Beste Tiere, Hummeln und Bienchen stehen an zweiter Stelle)
  • Autismus (Ich würde dir lieber zum hundertsten Mal erklären, weshalb deine falschen, veralteten Ansichten so falsch und veraltet sind - auch wenn es mich auslaugt und frustriert und ich oft nicht sehr nett bin - als zu riskieren, dass du weiterhin so denkst und du andere mit diesem Falschwissen ansteckst, wodurch es sich noch mehr verbreitet als sowieso schon. Außerdem weiß ich so viel zu dem Thema, dass mir fast nie das Quasselmaterial ausgeht.)
  • Über meine Backprojekte (Torten, Cupcakes, Kuchen) - Die meistens ein Fail sind/werden. Ich mag es, genau durchzugehen, wie ich was machen will, was ich verwende etc. und das dann zu erklären.

Sicherlich noch ein paar mehr, aber irgendwie habe ich bemerkt, dass ich bei einigen Themen nicht in dem Sinne gerne darüber rede, sondern ich lass mich mehr mit Wissen von anderen zu den Themen (meist durch YouTube-Videos) berieseln. Themen, die mich sehr interessieren und faszinieren, aber zu denen ich selber einfach nicht viel beisteuern kann. Internet-Aesthetics wie Liminal Spaces, Weirdcore, Dreamcore, Frutiger Aero etc. beispielsweise.

Ich habe sehr viele Interessen, aber oft kann ich nichts zu ihnen sagen. Trotzdem faszinieren sie mich. Stattdessen beschäftige ich mich anderweitig oft mit ihnen. Ich werde niemals keine Interessen haben - Zumindest ist das seit ich ein kleines Zitrusküken war, nie passiert. Ich bin bedient. Sollten 5 wegfallen, hab ich 30+ weitere in der Hinterhand, sozusagen. ... Oder sogar wirklich. Das einzige, was mir oft in die Quere kommt, ist mein Kontostand. Da muss ich erstmal ein paar mehr Nullen hintendrankritzeln und die Kommas umsetzen!

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Über Zähne und alles, was damit zu tun hat. Weder über meine, noch über die von anderen. Ich kann auch keine Zähne sehen - Egal, ob in echt oder z.B. in Werbung. Ich kann nichts über sie hören.

Es gibt noch mehr Themen, aber ich habe gerade keine Lust, die anzusprechen.

Die Tatsache, dass ich das Wort ("Zähne") überhaupt ausschreiben und somit "Fokus" darauf lenken kann, ist zu viel für mich. Zum Glück ist das hier das Internet. Im echten Leben wäre mir das nicht möglich.

Ich kann und will darüber so wenig reden, dass ich meine Antwort nun hier beenden und nichts mehr dazu schreiben werde.

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Kenne ich von mir selber, wenn meine Mutter sich räuspert und hustet, aber nicht stark, sondern alle paar Sekunden ein bisschen. Sie ist dann nicht direkt erkältet. Ich weiß, dass sie es nicht mit Absicht macht, doch es schmerzt in meinen Ohren jedes Mal und macht mich innerlich ein bisschen kirre.

Am meisten regt es mich auf, wenn es ansonsten ruhig ist.

Vielleicht helfen bei dir Ohrstöpsel. Meine Mutter trägt die oft in der Bahn/im Bus, wenn es ihr zu laut wird. Ich kann die Dinger nicht tragen - Die schmerzen in den Ohren und ich hasse das kitzelige Gefühl (ähnlich wie bei In-Ear-Kopfhörern).

Ich gehe dann meistens irgendwann in einen anderen Raum - mein Zimmer -, wenn es mir zu viel wird. Wenn wir gerade dabei sind, etwas zu besprechen, hustet sie weniger oder ich bemerke es weniger oder es nervt mich weniger. Keine Ahnung, aber na ja.

Allerdings frage ich mich, weshalb sie dich demotivieren ... Hast du Angst, du könntest angesteckt werden und eine Erkältung bekommen?

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Es kommt auf den Einzelfall an

Das wäre dann eine neurodiverse/neurodivergente Person.

Klar, an sich würde nichts dagegen sprechen. Bin ja selber neurodivers (Autistin). Aber es kommt eben auf den Einzelfall an. Verschiedene Menschen = Verschiedene Bedürfnisse, Vorlieben, Stärken, Macken, ... Manchmal passt es, manchmal nicht.

Ich würde weder speziell nach anderen neurodivergenten Menschen suchen, noch würde ich sie ablehnen. Wer mir sympathisch ist, ist mir sympathisch, in wen ich mich verliebe, in den verliebe ich mich. Solange die Person meinen Autismus und alles was dazugehört akzeptiert.

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Weil die Gesellschaft von Natur aus ableistisch veranlagt ist. Dagegen ist leider noch kein Unkraut gewachsen und selbst wenn: Viele Leute würden dieses Unkraut nicht zu sich nehmen.

Viele denken halt: anders = schlechter.

Viele denken, neurotypisches Masking ist das gleiche wie neurodiverses Masking und es werden die vielen, wissenschaftlich bewiesenen, negativen Konsequenzen gekonnt ignoriert (Case in point: einige Antworten unter dieser Frage). Alleine schon der Fakt, dass wir Autisten viel häufiger von Suizid etc. betroffen sind, von Depressionen und so weiter und sofort ... Ja, weshalb wird das wohl so sein? Sicherlich nicht wegen unserem Autismus, sondern weil wir uns so viel mehr, so viel extremer maskieren müssen (müssen/"müssen" - darüber können wir lange streiten). Das ist ein großer, wenn nicht sogar der größte Faktor, weshalb unsere Lebensdauer so stark gesenkt ist. Und das Traurigste (Aber zeitgleich auch das Beste): All das ist verhinderbar, all das lässt sich verbessern, mit ein bisschen - einem großen Bisschen - Empathie, Verständnis, Akzeptanz, Respekt, Offenheit, Neugier und Lernwilligkeit. Die neurotypischen (besonders die in höheren Positionen) haben es in der Hand. Sie können versuchen, uns Autisten, uns neurodiversen Menschen zuzuhören, ernst zunehmen. Sie müssen es nur tun. Sie müssen nur damit anfangen. Sie müssen es nur ehrlich wollen. Sie haben die Macht dazu. Sie sind in der Überzahl. ... Oder sie können weiterhin solch dämliche Sprüche ablassen wie beispielsweise "Was soll sich das Kollektiv um die Minderheit kümmern?"

Solche und ähnliche Sprüche musste ich schon oft lesen.

Viele denken, autistisches Masking = Kein Arsch sein. Aber keine neurotypische Person wird durch sozialen Druck, Mobbing, jahrelange Ausgrenzung, durch jahrzehntelange Unterdrückung und vieles mehr dazu trainiert, gezwungen, konditioniert, wie eine neurodiverse bzw. autistische Person zu denken, zu agieren, zu reagieren. Keine neurotypische Person, die sich maskiert, tut so, als hätte sie einen vollkommen anderen Neurotyp. Die neurotypische Person tut nach wie vor so, als wäre sie neurotypisch, weil neurotypisch sein als normal und in Ordnung angesehen wird. Der Arbeitsaufwand ist in keinster Weise miteinander zu vergleichen. Welche neurotypische Person maskiert sich bitteschön und tut so, als wäre sie autistisch? Welche neurotypische Person analysiert uns Autisten jahrelang, ahmt uns alles nach von klein auf, welche neurotypische Person steht vor dem Spiegel und prägt sich autistische Scripts ein, welche neurotypische Person schaut sich Filme/Serien mit autistischen Schauspielern/Schauspielern, die autistische Charaktere spielen und studiert das ein und so weiter und sofort? Ja, genau: Keine. Keine einzige neurotypische Person tut das.

Ich sage das nicht, weil du das nicht schon weißt - anhand deiner Kommentare hier habe ich bereits festgestellt, dass du das weißt -, sondern eher, um dir zuzustimmen und das alles nochmal genauer zu erklären, hervorzuheben.

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Kein Mobbing

Dies als Mobbing zu bezeichnen ist eine Beleidigung für diejenigen, die wirklich gemobbt werden/wurden. Ich wurde damals gemobbt und das sah definitiv ganz anders aus.

Die hat ständig ein Helfer dabei. Der Helfer meint richtig oft mir ansagen zu machen. Die ich meist ignorier. Der ist ja nicht mein Lehrer.

Okay, das kann ich verstehen. Der Helfer ist für deine autistische Mitschülerin da, nicht für dich. Sein Fokus sollte nur auf ihr liegen nicht auf dir, denn mit ihr sollte er schon alle Hände voll zu tun haben. Es sei denn er sagt dir, dass du etwas sein lassen sollst, was sie stört, wodurch sie sich weniger konzentrieren kann, wodurch ihre schulischen Leistungen abnehmen können.

 Die hat richtig oft Anfälle. Heult oder schreit oder geht aus der Klasse.

Autistische Meltdowns, würde ich raten. Die können vermindert werden. Achtet auf die Anzeichen und eliminiert mögliche Trigger. Schlussendlich ist es extrem traurig, dass sie in dieser Klasse zu sehr leiden muss, dass es überhaupt zu Meltdowns kommt. Glückliche Autisten haben keine Meltdowns (und auch keine Shutdowns). Es ist schade, dass sie nicht glücklich ist, dass sie unter solch enormen Stress steht, dass sie sogar Meltdowns bekommt. Diese sind für uns Autisten komplett unkontrollierbar, peinlich und körperlich und mental sehr anstrengend. Dagegen ist der Fakt, dass dich das nervt - pardon - nichts.

Wichtig ist es, dass das Lehrpersonal vorher mit ihr und ihren Eltern beredet, welche Methoden am besten helfen, wenn sie einen Meltdown hat, aufgrund von Dingen, die absolut nicht verhindert werden können. Beispielsweise in einen dunklen, reizarmen Raum bringen o.Ä. Aber so weit sollte es erst gar nicht kommen.

Ich denke, ihr seid einfach beide in einer völlig falschen Schule, die nicht auf eure individuellen Bedürfnisse ausgestattet ist. So ist das leider häufig.

Das Mädchen stört:
- das Geräusch von meinem Füller
- meine Kleidung (zu bunt oder es passt nicht zusammen)
-das ich körperlich nicht komplett ruhig bin
- das ich zu laut rede
Noch fiel mehr alberner Kram.

Und weiter? Das einzige, was deine Auflistung gezeigt hat, ist, dass du keinerlei Empathie ihr gegenüber besitzt, was man daran erkennen kann, dass du scheinbar denkst, sie könne einfach damit aufhören, diese Dinge als "störend" (Ich würde es viel eher als "extrem schmerzhaft" beschreiben - Nur "störend" führt nicht zu Meltdowns o.Ä.) zu empfinden, sie könne ihre Gehirnstruktur - welche aufgrund ihrer Neurodivergenz bzw. Behinderung deutlich anders ist - umstrukturieren, so, dass sie nicht mehr anfällig für sensorische Überreizung ist. Denkst du nicht, wenn sie das könnte, hätte sie das längst getan? Es ist ätzend, dass du allem Anschein nach denkst, wir Autisten haben gerne Meltdowns oder Shutdowns oder haben sie sogar absichtlich. Darüber hinaus nimmst du ihre Grenzen nicht ernst, du nimmst ihre Gefühle nicht ernst, da du ihre Probleme als "albernen Kram" bezeichnest. Das ist kein alberner Kram, das sind Dinge, für die sie nichts kann und du musst dringend reifer werden.

Ich will gar nicht sagen, dass ich dich nicht ein klitzekleines bisschen verstehen kann. Du willst dich kleiden, wie du möchtest und das ist absolut verständlich. Du willst dich hin und wieder bewegen und das ist absolut verständlich. Du willst im/neben dem Unterricht kritzeln und das ist absolut verständlich - Manchen hilft das sogar, sich zu entspannen und besser zu konzentrieren (Habe ich auch gemacht). Aber schlussendlich seid ihr beide nur Opfer eines Schulsystems, was keinem von euch gut tut. Das Schulsystem kann sich nie auf mehr als eine Art von Kindern/Jugendlichen spezialisieren. Schule für Behinderte können das genauso wenig. (Ich weiß das: Ich war selber in einer früher, bzw. theoretisch in zwei, wenn wir Sprachheilschulen dazuzählen.) Da sind dann was-weiß-ich-wie-viele Behinderte (körperlich, geistig, neurologisch, seelisch etc.) und kaum bis gar keine spezialisiertes Lehrpersonal - So viele Behinderte und alle mit verschiedenen Bedürfnissen. Oder du hast eine Schule, in der der Großteil nicht-behindert ist und an sich keine Auffälligkeiten zeigt, worauf sich die Schule dann fokussiert, doch die paar Schüler, die eben doch behindert oder neurodivers oder whatever sind, sind dort total fehl am Platz und leiden. Wiederum alles auf deren Bedürfnisse umzustellen ist auch nicht gut für die nicht-behinderten/neurotypischen Schüler. Was sollen wir da nun tun? Was sollt ihr da nun tun? Das ist das Schulsystem. Willkommen im (deutschen) Schulsystem. Darüber kann ich dir ein Liedchen singen, aber das werde ich nun nicht tun, denn ich singe schauderhaft.

Mich regt das so auf.

Frag' dich mal, wie sehr sie das aufregt. Noch viel mehr - Das kann ich dir versprechen.

Ich fühle mich langsam echt gemobbt. 

Das ist kein Mobbing. Mobbing bedeutet, dass man aktiv, willentlich, über einen längeren Zeitraum entweder alleine, aber meistens in (kleinen) Gruppen jemanden beleidigt, jemandem körperlichen Schaden zufügt, jemanden aufzieht, jemandem Sachen klaut, jemanden erpresst, ohne seine Einwilligung filmt, ohne seine Einwilligung Bilder/Videos von der Person ins Netz stellt, mit anderen umringt und davon abhält, rechtzeitig zu einem anderen Ort zu gelangen, mit Sachen bewirft, seinen Schreibtisch zumüllt, seine Hefte aus der Hand reißt, in den Heften rumkritzelt, an persönliche Gegenstände geht, über jemanden lästert, seine persönlichen Grenzen nicht respektiert, versucht zu provozieren, gaslighted (gaslightet ... keine Ahnung, wie ich das verdeutschen soll), Gerüchte über die Person in die Welt setzt, die Freunde, die die Person vielleicht hat, dazu überredet, nicht mehr mit der Person befreundet zu sein, indem er/sie falsche Behauptungen über sie verbreitet etc. pp.

Da du das nun weißt, solltest du dich - wenn bei dir alles richtig läuft - zumindest etwas schlecht fühlen, dass du deine Situation mit echtem Mobbing gleichgesetzt hast. Sie macht nichts davon absichtlich. Sie macht ja gar nichts davon. Sie hat Meltdowns - Die sind nicht absichtlich und die sind kein Mobbing. Mobbing hat das Ziel, sich selber stärker zu fühlen und eine andere Person kleinzumachen. Autistische Meltdowns sind eine nicht (mehr) zu unterdrückende, unkontrollierbare "Explosion", wenn wir Autisten so gereizt sind - durch was auch immer und das müssen nicht nur sensorische Reize sein -, dass wir uns nicht mehr anders zu helfen wissen. Wir erreichen durch Meltdowns nichts. Meltdowns sind für uns kein Mittel, um andere zu mobben oder was auch immer du dir für wirre Gedanken zusammenschusterst.

Mein Lehrer meint neulich das ich vllt einfach machen soll was sie stört. Dann hab ich ruhe. Ich finde nicht das ich mir vorschreiben lassen muss was ich für Kleidung trage usw.

Ich glaube, du hast das "nicht" vergessen, oder? "Mein Lehrer meinte neulich, dass ich vielleicht einfach NICHT machen soll, was sie stört."?

Ich hoffe es, denn andersherum würde es keinen Sinn ergeben und die ganze Lage wäre noch viel schrecklicher für deine arme Mitschülerin, als sie sowieso schon ist. (Übrigens: Das letzte, was wir Autisten in einem sowieso schon höllischem Umfeld wie es die Schule meistens ist, gebrauchen können, sind verständnislose Mitschüler!)

Ist sowas schon Mobbing?

N.E.I.N.

Sie hat ein richtig heftiges Aufmerksamkeitsproblem.

Ah ja, der Klassiker: Meltdowns = Aufmerksamkeit wollen. Trust me: Wir Autisten wollen während unseren Meltdowns das exakte Gegenteil.

Ich hatte mal ne krassen asthma Anfall. Da hat sie dann auch wieder ein ihrer Anfälle gehabt und mir die Schuld gegeben.

Zugegeben: Das klingt für mich auf den ersten Blick nicht wie ein Meltdown. Außer du lässt wichtige Punkte aus, wie z.B., dass du laut warst. Was sogar verständlich wäre. Es war ein Asthmaanfall und sowas ist nicht zu unterschätzen. Ich war noch nie bei einem dabei, aber unabhängig davon, ob du laut warst oder nicht: In solch einer Lage trifft weder sie, noch dich die Schuld.

Vielleicht war es doch ein Meltdown, da es eine ihr unbekannte Situation war und somit sich etwas in ihrer Routine änderte, auf das sie nicht vorbereitet war. Aber ich will nicht behaupten, dass jeder ihrer "Anfälle" Meltdowns sind, jedoch denke ich, der Großteil wird es sein. Nur weil es ein paar nicht sind - was normal ist, auch wir Autisten können Anfälle haben die keine Meltdowns sind -, heißt das nicht, dass sie keine hat und dass diese nicht ernstzunehmen sind.

Die will mit verbieten meine Kleidung zu tragen.

Sie will dir verbieten, deine Kleidung zu tragen ... Aha. Und das soll sie wie durchsetzen? Ist ihr Vater/ihre Mutter der Direktor/die Direktorin? Sind ihre Eltern stinkreich? Ich denke kaum. Also darum musst du dir keine Sorgen machen.

Sie schreit ständig wen ich was sage (zum Untericht)

Okay, ich werde nun etwas fragen, was ich schon viel früher hätte fragen müssen: Hat sie diese Meltdowns/Anfälle auch, wenn andere Personen genau so laut sind wie du, die gleichen Sachen tragen wie du, sich bewegen usw. oder ist es so, dass sie sich wirklich ausschließlich von dir gestört fühlt?

Das würde die gesamte Situation in ein vollkommen anderes Licht rücken, allerdings würde ich mich dann wundern, wie sie an ihre Autismus-Diagnose gekommen ist, denn unser Autismus unterscheidet nicht zwischen einzelnen Personen, wenn es um Meltdowns/Shutdowns oder Sensory Overload im Allgemeinen geht.

Irgendwann reicht es mir auch. Weil alle mein ich nehme keine Rücksicht:
Ich nehme ein anderes Deo weil sie meins gestört hat.
Ich kaufe kein Kaugummi mehr (obwohl die Lehrer das erlaubn)

Und jetzt? Was kann sie für ihre individuelle, sensorische Wahrnehmung, die nun einmal deutlich stärker ausgeprägt ist, als deine und die der meisten anderen Menschen? Wenn sie das ändern könnte, hätte sie es längst getan. Deine Wut sollte nicht an sie gerichtet sein, sondern ans System.

Kaugummis kauen kannst du auch noch in den großen Pausen oder nach/vor der Schule. Wenn du eine Kaugummisucht entwickelt hast, solltest du das überprüfen. Keinen Kaugummi in ihrer Anwesenheit zu kauen ist halt absolut nichts, was deine Freiheit einschränkt. Das ist das bare minimum. Das ist etwas, was super einfach zu tun bzw. eben nicht zu tun ist. Es ist super simpel.

Ich klicke nicht mehr mit meinem stift (oder mache keine anderen leisen Geräusche mehr).
Sie will einfach das ich nicht (mehr) da bin.
Das hat sie genauso schon mal gesagt

Wie gesagt: Ihr seid beide Opfer des Systems. Genauso wie ich damals und genauso wie viele andere auch. Ihr könnt so nicht weitermachen. Ihr könnt nicht zusammen auf eine Schule gehen oder zumindest könnt ihr nicht zusammen in einer Klasse sein - Sei es nun, weil sie eine persönliche Vendetta gegen dich hat oder tatsächlich aufgrund von Meltdowns (Oder auch: einer Mischung aus beidem). Wir wissen nicht, weshalb sie das gesagt hat. Einfach so, oder während/kurz vor einem Meltdown. Wir wissen kaum etwas über sie oder über dich. Wir haben nicht ihre oder deine Anamnese, ihre/eure Diagnosehistorie, wir wissen nicht, wie sie tickt, weshalb sie so tickt, ob sie noch etwas anderes hat außer Autismus, was zu all diesem führte (von früher Kindheit an meine ich damit), wie ihr Leben Zuhause abläuft, wie die Beziehung zu ihren Eltern ist, welche Probleme sie sonst noch hat und so weiter und sofort.

Wir können ihr nicht sagen, dass sie sich einfach nicht mehr dadurch reizen lassen soll - Das wäre unfair ihr gegenüber.

Wir können dir nicht sagen, dass du Dinge nicht mehr tun sollst, die dich in deiner persönlichen Freiheit einschränken (Nein, Kaugummi kauen gehört nicht dazu) - Das wäre unfair dir gegenüber.

Könnt ihr euch überhaupt in der Mitte treffen? Wollt ihr das, könnt ihr das? Könnt und wollt ihr Kompromisse schließen, euch entgegenkommen? Ich denke nicht. Was soll man da noch tun? Hier kann niemand glücklich werden.

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Ich hab in den dreieinhalb Jahren, in denen ich nun hier angemeldet bin, vielleicht zwei oder dreimal eine Freundschaftsanfrage bekommen, die leicht sexuell geschrieben war, aber das war's auch schon. Solche Leute halten sich, zum Glück, weitesgehend von mir fern.

Ich glaube, du kannst sogar in deinen Einstellungen ändern, dass nur Leute, die du in deiner Freundesliste hast, dir schreiben können.

Fast alle Leute, die mich anschreiben bzw. mir eine Freundschaftsanfrage schicken, wollen mit mir über Autismus reden und nicht über irgendwelche sexuellen Themen.

An deiner Stelle würde ich die Leute ablehnen und eventuell blockieren. Oder halt die Einstellungen ändern. Oder alle drei Punkte. Besonders Freundschaftsanfragen ohne Test oder mit nur einem Wort und generell nicht genug Erklärung, weshalb die Anfrage verschickt wurde, würde ich generell ablehnen. Vorher am besten auch immer auf die Profile der Leute schauen, bevor man sie annimmt. Manchmal kann man sich da schon ein Bild formen.

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Ich würde auch sagen, dass die Feder von einer Taube ist. Speziell würde ich mal die Ringeltaube wählen. Gibt's bei euch viele Ringeltauben? Bei uns schon und ich sehe solche und ähnliche Federn häufig hier.

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Weißt du was? Ich werde einfach auflisten, was ich an meinem Körper mag oder zumindest, was ich akzeptieren kann, was ich nicht total abstoßend finde. Denn die Liste ist deutlich kürzer und somit habe ich uns allen Zeit gespart:

  • Meine Haare (auf die bin ich sogar irgendwie stolz)
  • Meine Sommersprossen (Die sind süß)
  • Meine Wimpern (nicht weil sie erwähnenswert lang sind, aber es sind halt Wimpern - da gibt es nichts zu hassen oder zu lieben)
  • Meine Augenfarbe
  • Mein Kinn bzw. meine Gesichtsform (mal von Anzeichen des Übergewichts abgesehen)
  • Meine Lippen
  • Meine Nase (aber nur von vorne betrachtet)

Alles, was ich nicht aufgezählt habe, habe ich entweder vergessen oder - was wahrscheinlicher ist - ich fühle mich damit nicht wohl.

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Nein

Ich bin zwar neurodivergent - was heißt, dass mein Gehirn sich merklich anders entwickelt hat, als das der meisten anderen Menschen -, aber anders ist nicht gleich schlecht(er). Aus dem Mindset, ich hätte einen "Schaden", versuche ich mich vollständig zu befreien (was viele Jahre dauert). Das dachte ich früher und das machte es nicht besser. Eher im Gegenteil.

Außer man meint es als Spaß. Das kann ganz witzig sein und einem die Kontrolle über das eigene Narrativ sozusagen wieder geben, solange klar ist, dass man das nicht ernst meint.

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Ich denke, das kann bei uns in beide Extreme gehen. Was definitiv nicht stimmt - aber leider oft behauptet wird - ist, dass wir Autisten alle kaum Gefühle haben/spüren. Wir haben nicht selten Probleme damit, diese nach außen hin zu zeigen oder sie in uns selbst zu benennen (was auf Alexithymie hindeuten könnte), aber wir haben oftmals viele und oft recht intensive Gefühle. Manchmal sogar so intensiv, dass neurotypische Menschen das als seltsam empfinden könnten, weil es dann wieder "zu extrem" ist.

Manchmal kann unsere Gefühlverteilung "untypisch" sein, bzw. "unnormal" aus der Sicht einer neurotypischen Person. Beispielsweise können einige von uns sehr stark mit Tieren mitfühlen oder wir fürchten, ein Stift könnte sich z.B. schlecht fühlen, wenn er nicht oder zu oft benutzt wird (und andere Formen von Object Personification). Was nicht heißt, dass neurotypische Leute nicht auch mit Tieren mitfühlen können. Es ist nur so, dass sie nicht auf die natürliche Ehrlichkeit der Tiere angewiesen sind, wie einige Autisten. Eine Katze z.B. ist immer ehrlich und ihre Körpersprache folgt einem System, welches wir Autisten lernen können (Wir lieben Ehrlichkeit), aber ein Mensch kann jederzeit lügen, unehrlich sein, einem etwas vorspielen und plötzlich ganz anders als geplant reagieren, was uns Autisten dann verunsichern kann etc. pp.

Auf jeden Fall kenne ich die von dir beschriebenen Gefühle und Ängste selber, seit ich denken kann. Ich würde sagen, das hat viel damit zu tun, dass wir uns eh schon immer so anders fühlten, wie Außerirdische, von klein auf, und da hilft es nicht, wenn man erneut ausgegrenzt wird.

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