3D-Druck löst sich während des Drucks von der platte?
Hallo Community, Ich habe mit meinem 3D-Drucker momentan echt nur noch Frust... Ich erlebe es dass jeder zweite oder dritte druck sich von der platte löst während er noch gedruckt wird... Ich drucke mit PLA, druckbetttemperatur 50 Grad, Extruder 200 Grad. Mit diesen Einstellungen hat das bis jetzt auch immer funktioniert...
Ich muss dazu sagen dass ich nicht mehr die originale Druckplatte von meinem Drucker besitze... Ich habe mir zwischenzeitlich eine hochwertigere pulverbeschichtete aus Federstahl gekauft. Mit dieser aber habe ich eigentlich gute Erfahrungen gemacht, schonmal weil auf dieser nicht so schnell Elefantenfüße gebildet werden und diese leichter zu reinigen ist als die originale...
Bis jetzt hat es mit der Neuen Platte auch keine Probleme gegeben, aber seit ca. 2 Wochen...
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Ich habe mittlerweile gefühlt alles versucht, platte reinigen, höhere druckbetttemperatur, höhere und niedrigere Extrudertemperatur, Platte umdrehen (die Platte ist beidseitig verwendbar), Druck am Computer drehen, andere Position...🤯 Nichts klappt...Und es fuckt mich mittlerweile nur noch ab (Entschuldigung für die Ausdrucksweise, aber...) wenn ich sehe dass sich der Druck löst und der Drucker irgendwo in der Luft herum tut🤯🤬😭
P.s. wenn ich die Zimmertüre aufmache oder das Fenster zum Lüften öffne ist (ebenfalls seit kurzem) ein Fehldruck vorprogrammiert.
Kann das irgendwie was mit der Platte zu tun haben? Was kann ich tun damit der Druck wieder funktioniert und wieder Spaß macht?
Mal mit einem Klebestift versucht?
Meinst du die Platte mit nem Klebestift einreiben, oder inwiefern?
1 Antwort
Die Möglichkeiten sind Manigfaltig. Wie du schon bemerkt hast, ist Zugluft ein großes Problem. Warum ist es das? Weil Kunststoff erheblich auf Erwärmung/Abkühlung mit Ausdehnen/Schrumpfen reagiert. Wenn dann diese Abkühlung einseitig einsetzt, bzw. nicht gleichmäßig, dann kann es nur noch Spannungen und Hebelwirkungen auf die Verbleibenden Kontaktpunkte geben...! Stülpe einen großen Karton drüber und du hast eine billige Einhausung. Damit hast du schonmal das Lüftungsproblem und Durchzug-Problem deutlich entschärft - allerdings brauchst dann auch Raspberry mit Cam und LED-Leuchten, wenn du den Druck beobachten willst...
Das andere ist eventuell zuwenig Material extruiert, was zwar ne schöne Optik verspricht, aber eine Magere erste Schicht verhindert Elefantenfüsse, aber auch sehr schnell Haftungen... Ich vermute, das hat damit zu tun, weil die Platte, wenn noch perfekt von der Oberfläche, mit deutlich weniger Material zum haften kommt. Davon ab ist auch die Reinigung der Platte ein Thema - auch bei wechselnden Materialien. Da kann auch PLA von unterschiedlichen Herstellern eine Rolle spielen. Ein bsp.: Ich drucke viel mit ABS privat. Dieses bedampfe ich. Im Geschäft verarbeiten wir Ultimaker ABS. Auch ABS. Das habe ich mal versucht, mit Aceton zu bearbeiten. Keine Chance! Normalerweise löst sich ABS in Aceton komplett auf - so kann man z.b. super Kleber herstellen. Da Fehlanzeige! Das einzige, was passierte: Es wurde "Lederartig". So reagieren PLA-Sorten für gewöhnlich auch, wenn man Sie in Aceton einlegt. Das Problem ist, den Materialien tun viele Hersteller Additive rein mischen - unterschiedliche Additive. Diese wirken mitunter dem Schrumpfen entgegen und erhöhen so die Druckbarkeit. Dummerweise verträgt sich nicht jede Kombination. Wenn du also verschiedene Materialien von unterschiedlichen Herstellern, verwendest, kann das mit zu einem Problem werden...
Das nächst ist die Kalibrierung. Es kann sein, daß die Höhe nicht mehr stimmt, sprich dein Z-Offset etwas "gewandert" ist. Dafür gibts unterschiedliche Ursachen. Temperaturdrift, Mechanische Verstellung, größereres Kontaktprellen...
Die Reinigung ist auch so ein Thema. Fett, durch Finger z.b. oder Additiv-Suppe sind, neben Silikonen, welche du aber nur mit Silikonentferner weg bekommen würdest und seltener sind, ein Thema. Aceton darfst du nicht verwenden - sonst ist die Platte für die Tonne...! Isopropanol ist auch nicht so richtig gut, da es zwar Fett schichten löst, aber auch verschmiert. Eigentlich ist ein Nicht Rückfettendes Geschirrspülmittel da am besten. Brillenputztücher entfernen Fettfilme von Brillen ohne zurück zu fetten... Sowas in der Art ist den Prusadruckern auch immer beigelegt. Sieht genauso aus und dürfte wohl auch sehr gut für Brillen funktionieren bzw. umgekehrt, tippe ich mal... ;-)
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