An alle Christen/Juden/Moslems: Kommt der Neandertaler in den Himmel?

8 Antworten

Nicht-menschliche Tiere kommen aber nicht in den Himmel.

Soweit ich weiß steht das so nicht explizit in der Bibel. Meines Wissens nach geht die Bibel auf das Leben nach dem Tod bei Tieren nicht ein. Ich habe mich jetzt aber auch nicht extra dazu informiert, korrigiert mich, wenn ich falsch liege.

Wo ist dann aber laut euch die Grenze zwischen Mensch und Tier?

Darüber müssen wir uns eigentlich keine Gedanken machen. Gott entscheidet, ob man in den Himmel kommt. Er entscheidet also auch, ob und wenn ja, wo die Grenzen zwischen Tier und Mensch sind.

Mit Verlaub das ist alles Mumpitz...

...wieder mal ein (IMHO komplett unsinniger) Versuch, Glauben mit Wissen zu beweisen oder zu widerlegen....

  • Wer an den Himmel glaubt, kann dort reinlassen wen er möchte - ob nun nur Angehörige einer Gemeinschaft innerhalb der - wie auch immer definierten - Menschheit, oder ob Omas Lumpi auch nei därf ;o)
  • Wer sich rein auf genetische und sonstige "Belege" stützt, der braucht keinen Glauben - muss sich aber eingestehen, dass er selbst (zu soundsoviel %) Neandertaler ist...

.... Hallo! Wir leben im 21. Jahrhundert, es wäre Zeit denen den Glauben zu lassen, die ihn haben wollen - und denen die sich lieber mit den anthropologischen Details der eigenen Abstammung beschäftigen auch das zu lassen?

Zum Thema Grenze zwischen Mensch und Tier: IMHO gibt's keine, weil alles Tiere sind und keine pflanzen oder Steine ;o)

Diese ganze Unterscheiderei was Mensch und was Tier ist ist genauso sowas von vorletztes Jahrhundert wie die Gottesbeweiserei...

Wie die Genetik beweist sind wir als Wirbeltiere usw. natürlich Tiere im biologischen Sinne und immer mehr Untersuchungen belegen, dass alle bisherigen rein menschlichen "Errungenschaften" (Sprache, Bewusstsein, Planungsvermögen, Werkzeuggebrauch, selbst Werkzeugherstellung und Krieg) keine grundsätzlichen sondern bestenfalls graduelle Vorteile gegenüber anderen Arten (und nicht nur nah verwandten) sind... Zulasten der Fähigkeiten in vielen anderen Bereichen (Lebensalter, Größe, Regenerationsfähigkeit, Geschwindigkeit, Überlebensfähigkeit...) wie der Mensch gegenüber anderen Lebewesen ziemlich abloost... ;o)

...und die Auswahl der Merkmale nur nach denen zu richten, wo wir gut sind, ist schon ziemlich unlauter ;o)


Coronaalarm 
Fragesteller
 15.10.2022, 14:17

Ich werde nicht auf alles eingehen, aber zum Unterschied Mensch und Tier:

Es kann im Einzelfall juristisch relevant sein. Z.B. wird darüber nachgedacht, den Neandertaler wiederzubeleben, da wir seine DNA entschlüsselt haben. Oder in 131 StGB (Gewaltdarstellung) geht es um Gewalt gegen Menschen. Wenn in einem Videospiel dann Neandertaler gequält werden, stellt sich die Frage, ob der zum Menschen im juristischen Sinne zählt.

(Natürlich sind auch Menschen Tiere, es geht also genau genommen um den Unterschied nicht-menschliche Tiere und menschliche Tiere.)

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myotis  15.10.2022, 15:50
@Coronaalarm

Und ist dann ein treu sorgender, vorratshaltender und dämmebauend landschaftsgestaltender Biber dann menschlich oder nichtmenschlich...

Also "wertig" oder nicht?

Die juristerei mag eine Grenze ziehen (gute Beispiele übrigens - auch wenn ich auch neandertalerquälende spiele abartig im Sinne von "unmenschlich" finde...), aber nur für die Eigenblase der Menschheit - wäre es den hohen Herrschaftsansprüchen unserer Art nicht angemessen, da höhere und neutralere Kriterien anzulegen, mit der Folge auch anderen Lebensformen mehr Rechte zuzugestehen?...

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Coronaalarm 
Fragesteller
 15.10.2022, 16:49
@myotis

Kann man definitiv so sehen. Ich bin zwar kein Veganer, schaue mir gerade aber auch aus ethischen Gründen Videos zum Thema Veganismus und Tierethik an.

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Pomophilus  16.10.2022, 01:16
@Coronaalarm

Ich meine, eine juristische Grenze wäre wohl bei der Gattungszugehörigkeit zu ziehen. Also alle Tiere, die zur Gattung Homo gehören, wären juristisch Menschen. Demnach wären, außer uns, Homo sapiens, zB auch Angehörige der ausgestorbenen Arten Homo erectus, H. neanderthalensis, H. denisova und Homo floresiensis juristisch als Menschen anzusehen. Bisher musste sich aber wohl noch kein Gericht damit befassen, noch hat keine Person, die zwar der Gattung Homo, nicht aber der Art H. sapiens angehört, ihre Menschenrechte eingeklagt. Demnach ist die Frage noch nicht abschließend geklärt.

Die Probleme der Abgrenzung sowie des fließenden Übergangs von einer zur Vorgängerart zur nächsten (ich meine, dasselbe gilt auch für Gattungen: Australopithecus - Homo!) wurden in diesem Thread bereits thematisiert. Dennoch halte ich es für sinnvoll, juristisch zwischen Menschen und anderen Tieren zu differenzieren, schließlich werden auch andere Tierarten unterschiedlich behandelt. Bsp.: Wirbeltiere im Tierschutzrecht, besonders und streng geschützte Arten im Naturschutzrecht.

Welche feinen Unterschiede da göttliche Instanzen machen, so sie denn existieren, da halte ich mich lieber raus!

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-In den abrahamitischen Religionen gibt es ja grob gesagt die Idee, dass man in den Himmel kommt, wenn man sich gut verhält.-

Die christliche Lehre sagt eher, dass man sich den Himmel gerade nicht verdienen kann, sondern wir alleine aus Gnade durch Jesus gerettet werden.

-Nicht-menschliche Tiere kommen aber nicht in den Himmel.-

Du meinst den Ort, wo laut Bibel der Löwe friedlich neben dem Lamm liegt? Laut Bibel wartet die ganze Schöpfung auf die Erlösung, daher ist es eine steile These, dass sie dann nicht mehr vorkommt.

-Wo ist dann aber laut euch die Grenze zwischen Mensch und Tier?-

Da wird in der Bibel nichts zu gesagt, außer dass Gott die Tiere zu Adam brachte, er aber darunter keinen Gefährten fand, bis Gott die Frau erschuf.

Ich vermute das hat was mit dem Bewusstsein zu tun.

-Wie sieht es mit dem Neandertaler aus oder Homo errectus z.B.?-

Wie soll es da aussehen? Der Neandertaler war nach meiner Kenntnis kein Tier. Und er war Fortpflanzungkompatibel mit dem Homo sapiens wie unsere Gene beweisen. Nach welchem Maßstab Gott irgendwelche Menschen vor Urzeiten rettete oder auch nicht, weiß ich nicht. Ist für meinen Glauben auch irrelevant. Spätestens im Weltgericht erfahren wir näheres. 🤷‍♀️

-Und ist diese Frage eurer Meinung nach ein berechtigter atheistischer/agnostischer Konter oder nicht?-

Konter zu was? Ich finde sowas eher albern. Wenn man nicht glaubt, anderen Leuten den Glauben ausreden zu wollen…was hat man davon? Die Fragestellung ist schon deshalb kein Konter, weil du diese Bedingung stellst:

-Und bitte nur antworten, wenn ihr die Evolutionstheorie akzeptiert.-

Du sprichst damit eine Zielgruppe an, die Glauben und Evolutionstheorie doch sowieso unter einen Hut bringen. Da bleibt doch der Widerspruch aus.

-Andernfalls ist ja klar, wie eure Antwort auf meine Frage ist.-

Ja? Was wollte ich denn deiner Meinung nach schreiben?


Viktor1  14.10.2022, 18:34
Die christliche Lehre sagt eher, dass man sich den Himmel gerade nicht verdienen kann,

Nein, das ist die Theologie aus der Reformation, nicht die christliche Lehre, wobei "verdienen" eine gewolte Banalisierung/Verfälschung der Heils-Botschaft Jesu ist.

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Viktor1  14.10.2022, 19:09
@Pausenraum

Der Link widerspricht nicht meiner Aussage. Außerdem ist es egal wie jeweils "Kommentare"/Sichtweisen zur Botschaft Jesu forciert werden. Die kath. vertritt nach wie vor die Heilsbotschaft Jesu und diese zeigt einen Heilsweg den Jesus eben zum Reich Gottes gezeigt hat. Das "gerechte Handeln" (im weitestem Sinne) des Menschen ist dabei letztendlich relevant. Die letzen Päpste haben auch "Nichtgläubigen" das Heil zugedacht. ( wie auch Paulus und Jesus selbst)

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Coronaalarm 
Fragesteller
 14.10.2022, 19:19

Zur letzten Frage: Meines Wissens ist es so, dass Kreationisten davon ausgehen, dass Neandertaler etc. keine Menschen im eigentlichen Sinne sind. Gerne lasse ich mich korrigieren.

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Pausenraum  14.10.2022, 20:21
@Coronaalarm

Ich denke zwischen Kreationisten und Anhängern der Evolution gibt es noch die graue Masse der Christen wie mich: ich glaube an die Schöpfungsgeschichte, mir ist das ganze Thema aber nicht wichtig genug, um mich zu streiten.

Wie man den Neandertaler in die Schöpfungsgeschichte einbinden kann, weiß ich nicht. Aber da er (außer bei Schwarzafrikanern ) ja scheinbar seine Genetik in uns hinterlassen hat, fällt „ist kein Mensch“ eigentlich raus. Dann wären wir auch keine.

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Allgemein gilt: Menschen sind oder müssen nicht die einzigen Wesen sein, die geprüft werden. Sogar Die Möglichkeit auf Parallel-Universen mit anderen Wesen, die einen freien Willen besitzen, und ins Jenseits kommen, ist nicht ausgeschlossen.

Von daher könnte sogar alles Mögliche von Gott geprüft werden, und Neanderthaler werden nicht explizit erwähnt.

Da wir aber an Adam und Eva glauben, zählen nur deren Nachfahren als Menschen.

Keine Angst, auch dies Bevölkerungsgruppe

kommt nicht in den Himmel (Joh.3,13).

Woher ich das weiß:Recherche