Aus der Kirche ausgetreten und trotzdem zur Goldkonfirmation?

9 Antworten

Grundsätzlich finde ich so ein Fest hochgradig unnötig. Die meisten Leute haben heute übergenug zu tun, daher ist fraglich, ob da wirklich ein tieferer Wunsch für solchen Krimskrams ist.

Dass Ausgetretene aus der Kirche besondes schwierig ausfindig zu machen sind, sehe ich nicht ein. Warum sollte da ein Unterschied zu Kirchenmitgliedern sein?

Dass jemand alte Freunde von damals wiedersehen will, ist aber nachzuvollziehen, daher sollte man das Ausgetretenen nicht verwehren.

Allerdings gibt es dazu Klassentreffen.

Deshab finde ich es nicht zu rechtfertigen, überhaupt großen Aufwand für so ein Treffen zu treiben und ich finde auch nichts feierwürdiges daran.


filmfan69 
Fragesteller
 27.09.2022, 10:05

Danke für deine Einschätzung. da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich die Bedürfnisse sind. Und danke auch, dass du bei dir bleibst und dein Empfinden, dass du das nicht rechtfertigen kannst, nicht anderen aufdrückst. Denn in vielen Kirchengemeinden sind Goldkonfirmationen ja große Events, die den Leuten wichtig sind und auch ihrer Sicht und der der veranstaltenden Gemeinden natürlich unbedingt zu rechtfertigen sind.

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Antimythos1  27.09.2022, 10:08
@filmfan69

Danke. Ich komme aus der katholischen Kultur und habe da null mitgekriegt, dass "goldene Firmungen" gefeiert wurden. Kann gut sein, dass da bei den Evangelischen ein weit größeres Theater gemacht wird.
Trotzdem ist der Sinn von sowas gerade heute, wo niemand Zeit hat, sehr fraglich. Und feiern sollte man Leistungen, Erfolge. Und nicht, dass man damals als Gruppe in der Kirche war.

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filmfan69 
Fragesteller
 27.09.2022, 11:08
@Antimythos1

Es mag sein, dass es auch etwas theatralisches hat, die Schnittstellen von Liturgie und Theater sind ja wissenschaftlich vielfach untersucht worden. Aber es geht dabei den meisten weniger um Theater, als um Gemeinschaft und den Segenszuspruch. Und ich muss sagen, je älter ich werde, desto mehr schaue ich nicht mehr nur nach vorne, sondern mache auch Rückblicke, sortiere Erinnerungen, beschäftige mich mit wenig bekannten Vorfahren und ungesichtetem Briefmaterial von ihnen. Ich weiß, viele Leute finden im Leben die Retrospektive vollkommen überflüssig, mir gibt sie inzwischen viel.

Dein erster Beitrag, wo du so bei dir geblieben bist, hat mir besser gefallen. Was „man“ feiern sollte, lässt sich kaum verallgemeinern. Der eine feiert gern Erfolge, ich hingegen gar nicht, ich feiere gern Weihnachten, Ostern, Neujahr, meinen Geburtstag. Und ich finde, dass du gern Erfolge feierst und ich gern auch Geburtstage oder sonstige Anlässe ohne Erfolge, ist völlig in Ordnung, da braucht man nicht das eine oder das andete abzuwerten.

Sorry, wenn ich etwas aushole. Aber mir begegnen hier manchmal Leute, die sagen: Religion braucht niemand. Da sage ich: das stimmt vielleicht für dich, aber ich brauche sie und viele andere auch. Wir Menschen brauchen nicht alle das gleiche. Das schwang so ein bisschen mit, als ich deinen Beitrag las.

Vielleicht wolltest du gar nicht so verallgemeinern, bei mir kam es jedoch ein Bisschen so rüber.

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Also einer Einladung folgen, käme dem "verlorenen Schaf" ähnlich.

Die Suche der Adressen passt zu der biblischen Geschichte.

Ich bin vor kurzem auch ausgetreten, gehe trotzdem hin u wieder in die Kirche. Meine Gemeinde ist mir wichtig und zahle Kollekte.

Die Kirchenpolitik finde ich dermaßen gestrig, dass ich es nicht mehr ausgehalten habe.

Trotzdem trenne ich für mich das Geschehen rund um die Gemeinde von meiner innersten Überzeugung, die sind oft nicht miteinander kompatibel. Das ist aber ein anderes Thema.

Also ja, Leute ausfindig machen und einladen finde ich richtig!


filmfan69 
Fragesteller
 27.09.2022, 09:37

Danke, schöner Beitrag, finde ich!

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Wer aus der Kirche ausgetreten ist, "feiert" logischerweise nicht seine "Goldkonfirmation". - Bei der feierlichen Goldkonfirmation handelt es sich schließlich nicht um ein Klassentreffen!- Das sollte man ehrlicherweise auch bedenken.

Aus meiner Sicht ist das grotesk. Wer aus der Kirche austritt, distanziert sich ausdrücklich dieser Organisation und das sollte man beiderseits dann auch respektieren. Bei Bedarf könnte man ja wieder eintreten.


Wilhelm611  27.09.2022, 14:37

Genau das bin ich 2003. Seit 1968 bin ich nicht mehr zumKonfirmandenunterricht gegangen. Grund war, dass Ost- und Westfernsehen Israel als Agressor gegen die arabischen Nachbarn bezeichnet haben und die Katechetin das verneinte. Ich hatte alles über das heilige Land gesammelt und war enttäuscht. Damals war ich 12. Voriges Jahr war goldene Konfirmation. Die letzten 19 Jahre bin ich sehr engagiert und singe in 3 Kirchenchören. Zur goldenen Konfirmation wurde ich zwar angesprochen, aber nach meiner Bestätigung, dass ich die Konfirmation 1971 nicht mitgemacht habe, war die Feier für mich erledigt. Es feierten aber alle Eingeladenen, von denen ca. 80 % der Kirche nicht mehr angehören ...

Ich weiß, wo ich hingehöre! Eine Jubelfeier ändert daran nichts! 😊

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Wenn es dort kostenlos einen Schmaus und/oder Kaffee und Kuchen gibt?