Bestes opening in schach?

AdminL  07.09.2023, 11:09

Weiß oder Schwarz?

lollo284l 
Fragesteller
 07.09.2023, 11:17

Beides idk

5 Antworten

Von Experten IchspieleSchacj und gregor443 bestätigt

Die beste Eröffnung ist die, womit der Gegner Probleme hat.

Also am besten vorher den Gegner fragen, wo er die meisten Probleme hat und je nach Sympathiefaktor und Wichtigkeit der Schachpartie spielt man das dann eben oder nicht 😎😅

Woher ich das weiß:Hobby – Schiedsrichterpatent und seit über 20 Jahren Vereinsspieler

lollo284l 
Fragesteller
 07.09.2023, 11:56

Ok merke ich mir

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gregor443  07.09.2023, 14:32

Guter Gag

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Noidea333  07.09.2023, 14:33
@gregor443

Im Erst: Es gibt Eröffnungen, die sind gegen einige Gegner eben gut. Aber nächstes Spiel könnte ich mit gleicher Eröffnung gnadenlos untergehen. Habe noch nicht wirklich etwas gutes für mich gefunden.

Jetzt fängt ja bald die neue Saison an. Mal sehen, wie dann meine Spiele werden 😎

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Ein bestes Opening gibt es derzeit nicht. Schach ist nicht gelöst, und es gibt keine definitive Antwort darauf wie man die Partie am besten eröffnet.

Stockfish mag bspw. 1.e4, Alpha Zero mag 1.d4.

Für einen Menschen spielt das alles aber keine wirklich große Rolle. Wenn du einfach nur gelegentlich schach spielen willst solltest du einfach die eröffnung Spielen mit der du dich wohl fühlst. Selbst Eröffnungen wie bspw. das Englund Gambit oder das Kings Gambit welche von der Engine als fehler bewertet werden können gegen Menschliche Spieler, insbesondere solche die diese Eröffnung noch nicht oft gespielt haben, enorm stark sein.

Wenn du Anfänger bist fährst du generell eh besser damit dich einfach an die allgemeinen Eröffnungsregeln zu halten und nicht zu viel Eröffnungstheorie auswendig zu lernen.

Mit Schwarz rate ich zu italienisch, da es sich sehr leicht spielt oder halt auf d4 d5, mit abgelehnten Damengambit oder man spielt halt ganz normal nach London. Auf Sf3 spielt man halt d5 und baut sich einfach normal auf. Nach c4 kannst du einfach mit e6 spielen.

Mit Weiß kannst du einfach einen Antisizilianer spielen oder auf e5 halt italienisch oder halt 3 oder 4 Springerspiel

Woher ich das weiß:Hobby – Spiele schon lange Schach-1760 DWZ 1857ELO

Bis ELO 2100 ist es eigentlich egal. Einfach an die Eröffnungsregeln halten (siehe Video von BigGreek) und versuchen gute Züge zu machen.
Eine gute Eröffnung bringt dir nichts wenn du danach unkonzentriert und schlecht weiter spielst. Dann verpufft der Vorteil sehr schnell.

Am einfachsten zu beginn ist das Colle- oder auch Colle-Zuckertort System. Ist sehr solide, du baust dich immer gleich auf, versuchst e4/e5 durchzudrücken und musst nicht viel beim Gegner beachten, außer dass er selsbt kein e4/e5 spielen sollte.

Diesselbe Idee hat Königsindisch, Englisch oder der geschlossene Sizilianer.

Ich spiele auf e4 immer e5 und lasse mich auf jede Variante ein. Durch gute Vorbereitung komme ich selbst mir Schwarz auf 2000er Niveau häufig gut raus. Ist jedoch nicht für Anfänger empfohlen.

All diese "seltenen Gambits, Schäfermatt, usw." Ideen funktionieren häufig nur bei totalen Anfängern. Sobald der Gegner weiß wie man dagegen spielt kommt man meistens schlecht raus und hat ab einem gewissen Niveau keinen Spaß mehr. Königsgambit ist ein gutes Beispiel, über 2300 wird es nicht mehr gespielt. Selbst wenn ich einen schlechten Tag habe kann ich es einfach ablehnen und komme dennoch solide raus.

Woher ich das weiß:Hobby – ELO 2150

verreisterNutzer  07.09.2023, 12:03

Ich frag mich woran das liegt, dass Schachspieler mit 1800 DWZ immer behaupten man braucht bis 1700 DWZ keine Eröffnungstheorie und spieler mit 2150 ELO sagen man braucht bis 2100 keine Eröffnungstheorie :D

Ich denke wenn wir Anfänger von Eröffnungstheorie sprechen meinen wie was anderes als die Turnierspieler.

Ich hab aktuell 1500 bei chess.com bzw. 1800 bei lichess. Ohne Turniererfahrung. Also weit weit weg von 2100 Elo. Ich wäre überrascht wenn ich überhaupt in nächster Zeit in die Nähe davon komme. Das dauert doch Jahre.

Aber deswegen über Jahre garnichts mit Eröffnungstheorie machen? Also ich weiß nicht.. Meinst du nicht auch für Einsteiger wie mich macht es sinn son paar erste Züge und Ideen in den Stellungen zu kennen?

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MichaelStumpf  07.09.2023, 12:08
@verreisterNutzer

Statt Züge auswendig zu lernen (=Eröffnungstheorie lernen) sollte man wissen warum man einen gewissen zug wann machen sollte. Insbesondere in unbekannten Stellungen kann man durch sinnvolles Denken gute Züge finden. Diese Fähigkeit wird unterschätzt und zu wenig trainiert. So kann man auch aus schlechten Stellungen gut rauskommen.

Der einzige Vorteil von Eröffnungslernen ist, dass man häufig am Anfang einen zeitvorteil und etwas mehr Selbstsicherheit hat. Wenn du eine Stellung mit Vorteil jedoch nicht sauber zu Ende spielen kannst, bringt dir das ganze relativ wenig. Das können selbst viele 2300+ Spieler nicht.

Du lernst Schach am Besten durch viel spielen und reflektieren von langsamen OTB Partien mit einem Trainer.

Achja: und jede 10.-20. Partie komsmt du halt mal gegen einen Gener der ein Experte in der gespielten Eröffnung ist. Dann muss man halt etwas leiden. ;-)

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verreisterNutzer  07.09.2023, 12:20
@MichaelStumpf

Wie wars denn bei dir selbst? Du hast jetzt 2150 Elo. Willst du jetzt etwa behaupten du weißt erst sein kurzem dass 1.e4 e6 2. d4 d5 die französische Verteidigung ist?

Sicher hast du selbst schon vor vielen Jahren all diese Eröffnungen gekannt und entsprechend gespielt. Oder lieg ich da falsch?

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verreisterNutzer  11.09.2023, 14:08
@MichaelStumpf

Ich habs die letzten Tage einfach mal getestet wie ich so durch komme wenn nicht die Eröffnungen spiele die ich kenne, sondern einfach was anderes nach allgemeinen Eröffnungsprinzipien.

Ich verlier so fast jede Partie schon nach den ersten Zügen. bzw. stehe so schlecht, dass ich kaum noch eine Chance habe.

Konkret: Aktuell spiele ich immer e4 mit weiß und 1.e4 e6 bzw. 1. d4 e6 (ggf 2. c4 d5) mit Schwarz. Das sind die Bereiche in denen ich mich auskenne. Also Französisch, abgelehntes Damengambit, Caro-Kann-Abtausch, Italienisch, Morra Gambit usw. Ich bin da kein Experte, aber ich komm zumindest mal aus der Eröffnung mit spielbarer Stellung. Das Spiel entscheidet sich dann später durch einen taktischen Fehler im Endspiel, selten auch mal im Mittelspiel oder läuft auf ein Remis aus.

Jetzt hab ich einfach mal 10 Spiele gemacht und getestet was dran ist an dem "Eröffnung nur an 2100 Elo". Ich hab also mit weiß einfach mal mit D4 eröffnet oder mal auf e5 mit c6 geantwortet. Spiele die ich also noch nie auf dem Brett hatte.

Ein Beispiel für eine katastrophale Partie:

  1. e4 e6
  2. d4 d5
  3. exd4 cxd5
  4. Sc3 Sf6
  5. Lf4 Sc6

Alles ganz normal nach den allgemeinen Eröffnungsprinzipien und schon nach 5 Zügen auf Verlust. Der Nachteil den man hat, wenn man einem Gegner gegenüber steht der seine Eröffnungen kennt und weiß wie man Fehler des Gegners bestraft ist einfach zu groß.

Ich würde sogar behaupten, dass man auf Lichess keine 1800 Rating schafft ohne Eroffnungstheorie zu lernen. 2100 Elo ohne Theorie scheint mir tatsächlich rein fiktiv zu sein. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass es jemanden gibt auf den das zutrifft. Ab 1400 Lichess kann jeder ne Eröffnung. Gängige Fallen sind bekannt auch die meisten selteneren. Ab 1800 kennt jeder das was er spielt.

Daher geh ich davon aus, dass solltest du tatsächlich 2150 ELO haben einfach schon zu lange und zu weit entfernt von uns Anfängern um 1800 Lichess Rating bist um da seriöse Tipps zu geben.

Ich sehs ja bei mir selbst. Wenn der Gegner mal in ein Spiel reinrutscht in dem er sich nicht auskennt, gewinn ich normalerweise immer. Nur passiert das einfach ab 1800 Lichess nicht mehr. Da kennt jeder seine ersten Zügen und kann sich sicher ins Mittelspielbringen.

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MichaelStumpf  13.09.2023, 19:23
@verreisterNutzer

Das ist vielleicht nicht gerade eine Theorievariante des Abtauschfranzosen, jedoch normal und gut Spielbar, du stehst weder nach 5 Zügen schlechter, noch auf Verlust, bei deiner Variante zeigt die Maschine 0,0 = total ausgeglichen! Die Datenbank gibt eine nahezu 50%:50% Spielausgangsrate. Es ist jedoch eine gute Beispielstellung: Spiele diese 100mal mit weiß und mit schwarz gegen einen schwächeren oder stärkeren Spieler. Du wirst entsprechend immer gewinnen oder verlieren. Weil beides möglich ist.
Offene Spiele (e4 e5) und halboffene Spiele (e4+ was anderes als e5) sind häufig sehr offen. Ggf. kannst du dann was geschlosseneres spielen (z.B. 1. d4).
Der Nachteil, dass der Gegner ggf. die Eröffnung kennt hat man auch mit 2800+ Elo.
Im Zweifel kann amn auch eine schlechte Eröffnung spielen und sagen "joa, komme ich halt schlechter aus der Eröffnung, Spiel geht halt weiter." Häufig kann man unter 2000 selbst mit einer Figur weniger gut weiterspielen, sofern man aktiv spielt, den gegnerischen König schwächt und den eigenen sicher stellen kann. Wenn man jedoch nach einem Figurenverlsut trotz besserer Zeit aufgibt, kann man das natürlich nicht lernen.
Auf Liches schafft man ein 1800er Rating wenn man partout darauf achtet nichts einzustellen, d.h. keine Dame oder andere Figur ein- bis zweizügig verliert. Hierzu reichen 200 stunden Taktiktraining und etwas Konzentration während den Partien (nur spielen wenn man konzentriert ist, nur am PC und nur wenn man will, nicht einfach zwischendurch "zocken"!). Ein anderes Hauptproblem u1800 ist, dass man häufig planlos zu schnell (nur mit 2 Figuren ohne Vorbereitung oder Königssicherheit) oder zu zaghaft (30 Züge lang auf 3 Reihen vorbereiten bevor man etwas macht) angreift.
Früher oder später ist jede Stellung deinem Gegner und dir unbekannt. Dann wird es erst interessant!
Sehr wichtig: Die Kunst ist es in unbekannten Stellungen einmalig sich Zeit nehmen und sich folgende Fragen zu stellen:
- Wie ist meine Stellung/wie bewerte ich Sie? (Königssicherheit, Figurenaktivität und -Zusammenspiel, Angriffs/Verteidigungsressourcen)
- Was möchte ich/mein Gegner erreichen? Ist es realistisch, dass ich das erreichen kann? Kann ich die Pläne meines Gegners unterbrechen? Muss ich das überhaupt tun oder sollte ich mich auf meine eigenen konzentrieren?
- Wo sollen meine Figuren stehen? Wie kommen Sie dort hin?

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verreisterNutzer  13.09.2023, 19:53
@MichaelStumpf

Ich danke dir schonmal für deine ausführliche Antwort. Aber ich hatte mich bei Zug 1 vertippt. Ich spielte c6, nicht e6. Bei e6 wäre ich ja nochnin der Theorie. Jedenfalls in den ersten Zügen, also korrigiert:

1.e4 c6

2.d4 d5

3.exd5 cxd5

4.Sc3 Sf6

5.Lf4 Sc6

Hier zeigt Stockfish +1,9

Häufig kann man unter 2000 selbst mit einer Figur weniger gut weiterspielen..

Uff.. Mit 2000 Elo in der Eröffnung ne ganze Figur plundern und trotzdem gewinnen? Übertreibs du da nicht ein bisschen?

Deine Sprüche sind echt mega heftig. "1800 stellen Figuren einzügig oder zweizügig ein" - "1800 schafft man nach 200h Taktik und bisschen Konzentration".

Lass uns doch mal ne Partie spielen bei Gelegenheit. Wie heißt du auf Lichess?

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MichaelStumpf  13.09.2023, 20:46
@verreisterNutzer

Bei Lichess heiße ich : Xelge Sehr gerne!
Bei der genannten Eröffnung sind es wie du sagst zwar de Regeln, jedoch fliegt auf c7 bereits was ein bzw. du musst schon einen Bauern geben. Da hast du recht: nicht zu blind nah den Eröffnungsregeln gehen.
Das Problem löst sich dann jedoch nicht wirklich durch auswendiglernen, hier sollte man versuchen die Variante zu "verstehen", d.h. du solltest versuchen selbst zu überlegen, bzw. erarbeiten, warum Sc6 nicht der beste Zug ist um die Stellung zu verstehen. Das gilt übrigens auch für Weiß: Mit der Stellung finden nur 37% der Spieler u1800 den richtigen Zug Sb5, jedoch 67% der Spieler ü2000. D.h. ein großer Unterschied zwischen den schwachen und starken Spielern ist, dass die starken sich entweder Gedanken machen, machen warum der Zug schlecht ist oder einfach bereits viel Erfahrungen haben und wenn ein L auf c7/f7 guckt automatisch an Sb5/Sg5 denken. Da die Stellung keine klasische Buchvariante ist, müssen die Spieler meistens selbst nachdenken.
Ich weiß häufig, dass eine Variante schlecht ist, aber nicht WARUM sie schlecht ist. Das reicht mir jedoch um am Brett zu wissen, worüber ich nachdenken muss und wonach ich suchen muss.

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IchspieleSchacj  07.09.2023, 15:24

Man sollte grundlegende Eröffnungstheorie wie Spansich und Italienische mit schon so ab 1500 können. Ich habe ne ELO von 1894 und diese verdanke ich auch meimem Eröffnungskenntnissen. Stehe nach 15 Zügen oft +1/-1. Wichtig ist halt nicht Züge auswendig zu lernen sondern die Pläne der Eröffnung zu verstehen.

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MichaelStumpf  07.09.2023, 17:23
@IchspieleSchacj

Klar, man sollte wissen, dass man nach e4 e5 Sf4 nicht f6 spielen sollte. Allerdings lernt man das wenn man viel spielt und viele Meisterpartien zuschaut und ggf. analysiert automatisch.

Als ich 1800 habe , habe ich mir mal die chessbase e4/e5 Eröffnungs DVDs von Gustafsson reingezogen. Extrem analytisch, aber sehr gut! Nur weil ich genervt war immer auf die gleichen Tricks reinzufallen und wissen wollte welche Ideen dahinter stecken.

Die Tigersprung Reihe ist das beste Lehrbuch was es gibt. Ich habe aber weniger als 10 Schachbücher gelesen, das reicht.

Als ich 1300 habe, habe ich 1x wöchentlich mit einem Bundesligaspieler (2200) kostenlos trainieren können. Dieser hat keine Eröffnungen erklärt (weil man die sich selbst online anschauen und ausprobieren kann), sondern viel Wert auf Mittelspiel- und Endspiel gelegt.

Ich gewinne eigentlich nur gegen Spieler die 300 Punkte weniger haben aus der Eröffnung raus weil diese einfach unambitioniert und zu zaghaft, weiche Züge spielen. Gegen gleichstarke ist der wissensstand immer ähnlich. Hier ergibt sich aus der Eröffnung eine Struktur, die muss ich halt besser behandeln können als mein Gegner.

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IchspieleSchacj  07.09.2023, 17:45
@MichaelStumpf

Die tigersprung reihe nutze ich auch. Ich habe 1×mal wöchentlich Training bei nem FM, spiele viele Tuniere und habe auch schon häufiger bewiesen starke Gegner schlagen zu können. Ich fokussiere mich momentan sehr auf Endspiele, ganz besonders Turnendspiele(Phillidor, Lucena und co kemne ich natürlich aber etwas komplizierte) und komplexe Baueenendspiele. Meine Eröffnungen kann ich gut genug, lerne nur max. 5% der trainingszeit Eröffnung und beschäftige mich so zu 30% mit Endspiele so 30% mit Strategie und so 25% mit Spielen. Nebenbei löse ich natürlich auch viele Taktikaufgaben. Was hältst du davon?

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MichaelStumpf  07.09.2023, 21:31
@IchspieleSchacj

Klingt sehr gut, genauso sollte es sein.
Eigene Partien analysierst du regelmäßig nach den Spielen mit dem FM. Passt alles!

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Wähle die Variante, die dein Gegner nicht mag und die für Dich von Vorteil ist.

Mit besten Grüßen

gregor443