Eine Frage an Christen

34 Antworten

Ich habe sowas auch nicht gelesen. und ich kenne die Bibel recht gut. es heißt nur man soll nicht nach Äußerlichkeiten streben... etc

Aber warum deine Mama nein sagt... naja es ist einfach Geschmackssache

mit der Bibel hat es nichts zu tuen, aber man geht bei Christlichen verhalten von Reinheit und unschuld aus.

Das heißt der Körper nicht durch mutwillige Verzierungen zu verunreinigen etc. Es wird einfach geschmacklich nicht gut geheißen aber das ist wie gesagt: Geschmackssache

Es wird zwar mehrere Male in der Bibel erwähnt, dass keine Einschnitte, Bemalungen des Körpers oder Durchlöchern der Haut vorgenommen werden sollten. Aber ein kleines Loch fuer hübsche Ohrringe habe ich nie damit in Verbindung gebracht. Für deine Mutter ist es aber offensichtlich sehr wichtig, sich streng an jede Aussage der Bibel zu halten und auch dich davon zu überzeugen. Wenn deine Kirche das so lehrt, halte dich am besten daran und zerstreite dich nicht wegen so einer Kleinigkeit mit deiner Mutter, denn das lohnt sich wirklich nicht!. Es gibt auch sehr viele Ohrringe, für die man sich nicht die Ohrläppchen durchlöchern lassen muss, die aber trotzdem sehr hübsch aussehen!


annbeu 
Fragesteller
 03.11.2014, 21:03

Dankeschön

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pinkyitalycsb  03.11.2014, 21:08
@annbeu

Ich freue mich wirklich, wenn ich dir ein bisschen weiterhelfen konnte! Alles Gute!

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Moin,

Du findest dazu eine sehr kleine Stelle im Alten Testament.

Ihr sollt um eines Toten willen an eurem Leibe keine Einschnitte machen noch euch Zeichen einätzen; ich bin der HERR. (3. Mose 19,28; Luther, revidierte Fassung 1984)

In der Bibelgeschichte spricht dort Gott zu Moses und sagt ihm, was er dem Volk Israel weiterleiten soll...

Ich weiß, dass die Zeugen Jehovas dies als Ablehnungsgrund nehmen, jedoch ist diese Stelle in den anderweitigen christlichen Konfessionen eher unwichtig und in Vergessenheit geraten, weil die Botschaft von Jesus, Liebe, Gemeinsamkeit etc. viel wichtiger ist, als das Verbieten von Farbe unter die Haut spritzen (bezogen auf Stechen).

Dazu muss man sagen, dass es in diesem kleinen Vers nicht um das Verbot einer Verschönerung geht, sondern darum, dass man sich nicht aus Frust eines Verlustes (z.B. jemand ist gestorben) selbst verletzen soll.

Dies ist der Grund, warum das Stechen eines Ohrlochs unbedenklich ist (aus protestantischer Sicht).

Da du noch minderjährig bist, kannste ja sonst einfach warten bis du ohne eine Einverständniserklärung deine Ohrlöcher bekommt.


Klaraaha  03.11.2014, 14:50

Es gibt noch eine andere Stelle, auf die sich oft bezogen wird. Kenne den genauen Wortlaut nicht, aber da ging es darum, dass der Körper ein Tempel Gottes ist, der nicht unnötig zerstört werden darf. Da ging es in der christlichen Auslegung eher darum, unnötige Ops und Verstümmelungen zu vermeiden, denn die hatten ja kein Penicillin und starben z.B. schnell an Blutvergiftungen, da sie auch keine modernen Hygienevorschriften kannten. Das war sozusagen ein unnötiges Risiko, das tödlich enden konnte. Das Ohr ist ja kein lebenswichtiges Organ, das Ohrstechen war relativ harmlos und schlimmstenfalls konnte das Leben des Betroffenen noch durch eine Totalambutation gerettet werden.

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xschwedex  03.11.2014, 15:00
@Klaraaha

Genau, kann sein. Die Stelle ist mir aber gerade nicht zugegen. Vielleicht kennt die ja jemand. Der Aspekt mit dem Penicillin ist vollkommen richtig. Das kannten die "alten Christen" nicht.

Deshalb könnte man drauf kommen, dass diese.. ich nenne es mal Regeln situativ/gesellschaftlich/menschlicher Natur sind, die sich durch neue Begebenheiten als überholt und nicht mehr zeitgemäß herausstellen können und auf den abstrakten Ablagestapel von "heute weniger wichtige Bibeltexte" abgelegt werden dürfen.

Spannend ist da die Sicht von Friedrich Schleiermacher zum Thema: Ist Gott noch im Himmel lokalisierbar? Allerdings übersteigt das die eigentliche Frage und wird zu theoretisch. :-)

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nemoUnfound  03.11.2014, 15:45
@xschwedex

Ergänzung (Danke schonmal für den Beitrag, sonst hätte ich den geschrieben^^):

Was noch eine Rolle spielt, ist auch, nicht die Sitten der Heiden nachzuahmen, wo es dann über die Trauerriten hinaus gehen und auch invasiven Körperschmuck betreffen kann.

Dem entgegenstellen kann man die Freiheit der Christenmenschen – die Bindung an Gott und Jesus Christus überwiegt alle anderen Bindungen bis hin zu deren Aufhebung, sodass "heidnische" Riten und Sitten wirkungslos sind und daher keinerlei Bedrohung darstellen können (solange man nicht dem Irrtum erliegt, dass sie doch eine Bedeutung haben, weshalb Paulus die Rücksichtsklausel eingefügt hat, dass man seine Freiheit nicht so nutzen solle, dass andere Gläubige dadurch in ihrem Glauben durch Anstoß gefährdet würden (was man mit einem Augenzwinkern auch zu einem "Lass Dich wenigstens nicht erwischen" deuten kann)). Bezogen auf den Körper als Tempel des heiligen Geistes: Der weht, wo er will. Wie man den Tempel also berücksichtigt, respektiert und ehrt, ist mithin mehr oder weniger eine Frage der persönlichen Frömmigkeit, solange man ihn nicht einreißt.

Heißt alles zusammengenommen für den Umgang mit Bedenkenträgern: Drüber reden, versuchen, sich verständlich zu machen und schauen, was passiert; und, nötigenfalls, sich eben nicht erwischen lassen (was das schlechteste und schwerste aller möglichen Ergebnisse ist, aber nicht immer zu vermeiden).

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kdd1945  08.11.2014, 01:32
Ich weiß, dass die Zeugen Jehovas dies als Ablehnungsgrund nehmen

Jehovas Zeugen sehen das Stechen von Ohrlöchern als Angelegenheit des Gewissens jedes Einzelnen.

Das heidnische Ritual aus 3. Mose 19:28 wäre als Anlass für ein Verbot denkbar ungeeignet.

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Eine Bibelstelle gegen Ohrlochstechen und Tattoos gibt es nicht. Die zitierte sagt ja "wegen eines Toten" soll man es nicht machen. Und dann ist da von Schneiden und nicht von Stechen die Rede.

Es kann logisch auch gar nicht sein, dass Gott generell gegen körperliche Veränderungen ist, fordert er doch sogar, dass alle männliche Juden beschnitten werden. Dagegen ist Ohrlochstechen ja gar nichts.

Deine Mutter hält persönlich nichts davon, und um Diskussionen mit dir aus dem Weg zu gehen, kommt sie mit Gott an.


Empylice  03.11.2014, 22:23

Widersprüche... ja: Gott und Jesus und Gottesus und Jegottis. Fundis können anstrengend sein.

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Dein Vorhaben hat nach meinem biblischen Verständnis nichts mit dem Glauben zu tun. - Deine Mutter wird das anhand der Bibel auch nicht direkt nachweisen können. - Bitte sie doch darum, wenn sie sich so direkt auf eine Anweisung Gottes bezieht. Vielleicht fällt bei ihr dann der "Groschen" und sie beruft sich mit ihrem Verbot wenigstens nicht mehr auf den christlichen Gott.

Dennoch halte ich das Verbot deiner Mutter aus reinen Vernunftsgründen für klug und weitsichtig. Du bist gerade in einem Alter, in dem man bekanntermaßen viele Dummheiten macht, welche man später bereut. - Da Löcher für Ohrringe und andere Piercings, genau so wie Tattoos jedoch 'bleibenden Bestand' am Körper des Menschen haben, sollte man sehr vorsichtig damit umgehen. - Sie lassen sich normalerweise nicht mehr abwischen und beseitigen.

Mein Vorschlag deshalb, warte ab bis du "18" bist. - Wenn du dann immer noch auf dem gleichen "Trip" bist, kannst du es immer noch machen lassen. Vielleicht willst du es aber, inzwischen ein wenig reifer, dann gar nicht mehr. - Oder es gibt bis dahin einen neuen Modetrend, an seinem Körper Veränderungen vornehmen zu lassen.