Elektro Unterverteilung

8 Antworten

Hier ergänzend zu den übrigen mehr oder weniger richtigen Antworten und zu deiner ergänzenden Frage in den Antworten.

Bei deiner Anspeisung zur Garage handelt es sich offensichtlich um eine Installation mit Drahtfarben nach der alten DIN VDE 0293:1990-01 und nicht nach alter deutscher Norm (bis 1965) wie einigen Antworten zu entnehmen ist. Dabei müßte aber sichergestellt sein, dass die Drahtfarbe für den PEN GRÜN/GELB ist!

Nach alter Norm (bis 1964) dürfte der PEN nur die Farbe „GRAU“ haben, aber die Farbe BRAUN war damals im Dreileiternetz nicht vorgesehen. Die Standardfarben im Dreileiter Wechselstromnetz für Außenleiter und PEN waren damals: L1: Schwarz; L2: Rot; L3: Blau; PEN: Grau.

Es muss daher vorerst durch Messung nachgewiesen sein, dass nach alter VDE 0293 installiert wurde.

Ist das der Fall, dann ist zu allererst einmal darauf zu achten, dass an der Übergabestelle Klemmen verwendet werden, die für Alu-Leitungen geeignet sind. Ein PEN System kann jederzeit (in einer Verteilung) in ein PE und N System aufgeteilt werden. Es ist nur streng darauf zu achten, dass der PE und der N nach der Aufteilung nicht wieder verbunden werden. D.h. nach der Aufteilung ist die weitere Verdrahtung 5 adrig für das Dreileiternetz und 3 adrig für das Wechselstromnetz.

Welche Leitungsschutzschalter (LS) du verbauen kannst hängt vom Drahtquerschnitt und Leitungslänge nach dem LS und von der Vorsicherung ab, wenn die Kriterien für die Selektivität erfüllt sein sollen (die vermutlich ohnehin nicht einzuhalten sind). In einer nicht selektiven Schaltung fällt bei einem Kurzschluss sehr oft auch die davor liegende Sicherung, was man in einer privaten Installation zur Not verkraften kann.

Für herkömmliche Schuko-Dosen ist auch für einen 2,5mm² ein LS B16 das absolute Limit. Für geeignete CEE Steckdosen und Querschnitt kann auch höher, oder mit C Kennlinie (z.B. für Festanschluss) abgesichert werden. Je nach Querschnitt, Nennstrom und Kennlinie liegen die maximal zulässigen Leitungslängen beim 1,5mm² bei 27 bis 64m und beim 2,5mm² bei 33 bis 106m (für C Kennlinie).

Ab der PEN Aufteilung gibt es grundsätzlich getrennte Schienen für den PE und für den N, die auch entsprechend zu bezeichnen sind. Gängige Verteilerkästen haben solche Schienen meist bereits eingebaut und man muss sich nur entscheiden, welche man wofür nimmt.

Einen RCD (FI) kann man jederzeit setzten, auch wenn über ein PEN System angespeist wird, also in der Installation davor gar keiner sein kann. Wesentlich wie gesagt 5 adrig ab der PEN Aufteilung.

welche farbe hat der PE,das wäre wichtig zu wissen dann könnte man es auf den neuesten stand bringen und welcher querschnitt ist da alukabel wegen absicherung

Hallo!

Mitunter wird der Blaue auch als Phase verwendet; nur der gelb-grüne ist farblich an das Erdpotential gebunden.

Messe mit einem Voltmeter den schwarzen sowie den braunen Draht gegen den Blauen; Du musst jedesmal 400V messen; dann ist der Blaue tatsächlich eine Phase und kein Nulleiter.

So, wenn Du dann die drei Phasen hast, dann führe diese zusammen auf einen 3phasigen Sicherungsautomaten (z.B. Siemens 5SY6-3xx); ggf. kannst Du auch über Einspeiseklemmen gehen. Den gelb-grünen legst Du auf die PE- Schiene.

Um einen Nulleiter zu erhalten führst Du nun Deine drei Phasen, nach dem Sicherungsautomaten, durch einen FI. Den ankommenden N des FI legst Du auf die PE- Schiene; der abgehende N des FI ist nun Dein Unterverteilungs- N; diesen legst Du auf die N- Schiene.

Jetzt hast Du L1-L2-L3-N-PE... mit denen kannst Du nun arbeiten. Die Phasen verteilst Du sinnvoll auf die Sicherungsautomaten der Abgänge (Steckdosen, etc.); den zugehörigen N und PE findest Du auf Deiner jeweiligen Schiene.

Zur Wahl der Sicherung: Deine ankommende Leitung ist in der übergeordneten Verteilung abzusichern; in Deinem Fall dann wohl das Haus. Der Sicherungsautomat der Unterverteilung bzw. die dann darauf folgenden Sicherungsautomaten der Abgänge sollten im Nennstrom immer 2 Stufen unter der übergeordneten Sicherung liegen; damit wird dann die Selektivität gewahrt und es löst im Fehlerfall der Verbraucherabzweig aus, nicht aber die übergeordnete Sicherung.

Frage beantwortet?

Frank

also was du hier hast, ist ein ganz klassisches TN-C System. das wurde früher bei größeren Leistungen immer genutzt. PE und N sind ein und der selbe draht. das hat aber auch gewisse schattenseiten. deswegen solltest du folgende richtlinien beachten:

1.) sicherstellen, dass das kabel zugangsseitg NICHT an einem FI hängt. bei einem TN-C System praktisch schon mal ausgeschlossen

abgangsseitig einen FI-Schalter mit einer maximalen Auslöseschwelle von 30 mA verwenden. dein PE/N Leiter kommt auf die PE Schiene der neuen Verteilung. von dort aus ziehst Du einen N zum Eingang des FI, vom Abgang des FI aus einen weiteren N zu deiner neutralleiterschiene. hinter dem ganzen wird regulär weiter verdrahtet. sprich 3(5)adrig

je nach dem Querschnitt deiner Zuleitung und der zu erwartenden Belastung muss noch ein Anschluss an den Potentialausgleich gelegt werden. bei Kupferleitungen gibt es hier eine Untergrenze von 10 mm² ab der eine solche Leitung betrieben werden darf, wie es bei alu aussieht, weiß ich gerade nicht. aber deutlich mehr als 10 mm² sollten es schon sein.

was deine abgangssicehrungen betrifft: für 16 A CEE steckdosen verwende einen Automaten 3polig schaltend C16, für Lichtstromkreise verwende bitte einpolige B16 Automaten (bei 2,5 mm² abgangsqzerschnitt, bei 1,5 mm³ bitte B13 !

zugangsseitig absichern ist etwas schwieriger. hier müsste ich wissen, wei lang die leitung ist, und wo sie verlegt ist. und gaaaanz wichtig, welchen querschnitt sie nun effektiv hat. fakt ist, dass es gewisse selektivitätsgrenzen einzuhalten gibt, damit im fehlerfalle nicht die vorsicherung mit auslöst. ich sage mal grob, für eine C16 sicherung sollte es schon ein NEZOZED Element mit 25 Ampere sein. für für eine C32, 50 Ampere und für eine B13, reichen 20 Ampere neozed aus...

wenn du nun ein sehr dünnes kabel hast, gehen wir mal von 4 mm² AL aus, dann würde ich dir raten, abgangsseig garkeine (oder nur eine sicherung fürs Licht) zu setzen, und den 3poligen Auotmaten einfach zugangsseitig einzubauen...der FI Schalter soll natürlich bleiben, der muss übrigens aus logistischen gründen an das Ende der Leitung !

übrigens, wenn du von 400 auf 230 volt verzweigst, dann MUSS entweder ein sicherungsorgan an der abzweigstelle sitzen, oder der zugang 3polig schalten. wie du das auch immer anstellst... z.b. über ein netzüberwachungsrelais oder eben einen 3polig schaltenden automaten...

ach noch was das ist GAAAAAAANZ wichtig. für das einklemmen der AL Leiter brauchst du gegebenenfalls spezelle kabelschuhe, sonst kann es an der übergangstelle zum kupfer zu kontaktkorosionen kommen....

lg, anna


elektrofuzzi49  09.11.2011, 17:41

anna wie immer sehr gut wenn auch kompliziert dargestellt. Der FI sollte in die neue Unterverteilung. der vorhandene Gr/gelbe als Nullleiter direkt an die Zugangsklemme N des FI Schalters in der neuen UV, vom Abgang N auf die N - Sammelschiene. Den Schutzleiter mit einen Erdungsstab neu bilden. Erdungsstab einschlagen am besten 2m Länge und mit Schutzleiterschiene mit Hilfe NyyJ 1x 10 verbinden. Den Schutz des Alus kann man bei Verbindung mit blanken Kupfer durch Einfetten mit Vaseline sicherstellen. Daran denken das Alu unter dem Druck von Klemmen fliest und dadurch sich lockert.. Also immer mal nachziehen. Das Alu vor dem Anklemmen abschaben und dann einfetten. Dadurch wird rie schlecht leitende Oxidschicht beseitigt und das Fett verhindert die Neuoxidation durch Sauerstoff - Abschluss. Wie ich die Zeit in der DDR kenne, denn sonst wurde ja Alu - Leitungen nicht eingesetzt, wird des wohl allenfalls 2,5qmm Alu sein. Besorg dir ein Stück 2,5 Cu, wo du es genau weist und vergleich es. Da kannst du maximal mit Augenzwinkern eine 3 x16A Schraubsicherung vorschalten. In der neuen UV dann maximal eine 3 x 16A Leitungsschutzschalter für die CEE 5x16A Steckdose. Die Schraubsicheringen sind etwas träger wie die Automaten. Dadurch ist eine Selektivität gewährleistet.

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Dann hast Du noch da das TN-C-System, der PE ist auch der Neutralleiter, hier: http://de.wikipedia.org/wiki/TN-System


Sorbas48  09.11.2011, 11:01

das ist dan kein PE sonder ein PEN

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