Existieren wir überhaupt?

3 Antworten

Es macht keinen Sinn, sich über Existenz zu unterhalten, bevor man nicht gesagt hat, welche Definition des Begriffes "Existenz" man der Diskussion zugrunde legen möchte.

Man könnte z.B. definieren:

Existent zu sein bedeutet, Instanz X mindestens eines in sich widerspruchsfreien (d.h. wohldefinierten) Konzepts K zu sein.

Man sagt dann, dass X mindestens als K existiere (also z.B. gedanklich existent sei, wenn K für das Konzept "ein anderen mitteilbarer Gedanke" steht: Es kann X dann ja zwischen Menschen weitergereicht werden).

Wir sehen: Wirklich konkret wird etwas immer erst dann, wenn man es als Instanz wenigstens eines wohldefinierten, d.h. in sich widerspruchsfrei beschreibbaren Konzepts K erkennt.

Für mich also bedeutet zu existieren, wenigstens so konkret zu sein, dass man darüber nachdenken kann.


grtgrt  22.05.2024, 17:11

Vielleicht sollte man darüber nachdenken, wie sich diese Definition des Begriffes "Existenz" unterscheidet von der, die George Berkeley gab, als der schrieb

Esse es percipi.

zu deutsch:

Zu existieren bedeutet, Gegenstand von Betrachtung zu sein.
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Existieren wir überhaupt?

Diese Frage stellten sich schon andere, bekannt ist z.B. Rene DEscartes, der zu dem Schluss kam, dass er existiere, weil er denke.

 Es kann ja nicht schon immer Materie geben, aus der so etwas entsteht. 

Warum nicht? Alles deutet darauf hin. Nach den Hauptsätzen der Thermodynamik kann Materie/Energie weder erzeugt noch vernichtet werden.

Manches kann man nicht verstehen, (selbst relativ einfache Sachen) man muss es hinnehmen. 


juliusueuru 
Fragesteller
 15.04.2024, 23:05

Das ich nicht der erste bin der sich diese Frage stellt ist schon klar, nur wie wahrscheinlich ist das tatsächlich und was fangen wir mit dieser Wahrscheinlichkeit schlussendlich an. Zum zweiten Punkt: Genau das ist mein Problem, ich kann das nicht einfach hinnehmen und werde von dieser Ratlosigkeit zerdrückt. Der Fakt, dass ich auf solche Fragen niemals eine Antwort bekommen werde, macht das ganze nicht besser.

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Elementarer  16.04.2024, 08:25
@juliusueuru

Wahrscheinlichkeiten über die Richtigkeit von Gedankengängen lassen sich nicht aufstellen. Letztendlich musst du akzeptieren, dass es Dinge gibt, die wir nie mit Sicherheit wissen können.

Manches ist real, bewiesen sozusagen, aber doch nicht für Menschen verständlich. Schon einfache Dinge. So ist 5 hoch 3 das gleiche wie 5 mal 5 mal 5. Leicht vorzustellen, aber wie ist es mit 5 hoch 3,2? Oder gar mit 5 hoch null? Oder 5 hoch minus 3,2? Manches muss man akzeptieren, wenn es nicht mehr verständlich, aber nachweisbar ist.

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Wie kannst du sagen, dass eine höhere Macht (nennen wir sie Gott) nicht aus dem Nichts entstanden sein konnte oder schon immer existieren konnte?

Allein der Begriff "Höhere Macht" impliziert ja schon, dass unsere geistes- und naturwissenschaftlichen Erkenntnisse hier nicht zur Anwendung kommen können.

Und: letzten Endes ist es doch egal, ob wir existieren oder nicht. Was würde sich für dich ändern, wenn du annehmen müsstest, dass du gar nicht existierst?