Fluglotse und Pilot, Pro und Contra

Hi!

Ehrlich gesagt solltest du das selber wissen! Denn Pilot und Fluglotse unterscheidet sich in einigen Punkten. Als Pilot bist du in der Luft und fliegst ein Flugzeug. Du bist Manager zwischen Mensch und Technik. Als Fluglotse sitzt du am Boden im Tower und gibst den Piloten Anweisungen. Du bist allerdings nicht am Flugzeug und hast eben nur vom Boden aus, bzw. vom Tower aus damit zu tun.

Das solltest du eben abwägen, was möchtest du lieber machen? Fliegen oder am Boden Anweisungen geben? Interessiert dich die Technik der Flugzeuge und möchtest du es hautnah erleben und so ein Ding fliegen? Oder willst du lieber die Kontrolle über die Flugzeuge in einem Luftraum haben und die Piloten beim Fliegen vom Boden unterstützen?

Vorteile eines Piloten: - Interessantes Arbeitsumfeld - Möglichkeit, andere Länder ab un zu etwas anzuschauen - Fliegen natürlich :-)

Nachteile: - Bezahlung ist nicht mehr die beste - Ist mit Stress verbunden - Schichtdienst (beim Fluglotsen auch, aber....Fluglotsen haben mehr Pausen) - wenig Zeit für Familie, Freunde etc. - lange Arbeitszeiten, wo man die ganze Zeit gefordert ist

Vorteile eines Fluglotsen: - guter Verdienst - viele Pausen während der Arbeit - mehr Freizeit - angenehmer Arbeitsplatz

Nachteile: - Schichtdienst (hält sich aber in Grenzen und nicht so wie beim Piloten) - ebenfalls mit Stress verbunden( ständig konzentriert und gefordert sein) - dauernd vorm Bildschirm hocken (oder zumindest ziemlich oft)

Die Vor-und Nachteile beider Berufe können natürlich auch anders gesehen werden und vielleicht habe ich auch nicht in mancher Sache Recht, dann korrigiere mich bitte jemand, aber ich sehe das so aus meiner Sicht. Wichtig ist doch, welcher Beruf dich mehr anspricht, welchen du also lieber ausüben möchtest. Wie du siehst, sind die Nachteile sowieso fast gleich. Hoffe du findest deine Entscheidung, hast ja noch Zeit! LG

Hallo,

wenn Du nicht entscheiden kannst, welcher Job besser zu Dir passt, dann lass es doch die Fachleute entscheiden. Mach ein gutes Abitur und bewirb Dich für beide Jobs. Das geht, auch wenn z. B. LH und DFS beide ihre Bewerber vom DLR testen lassen, aber für verschiedene Arbeitgeber funktioniert es.

Was haben beide gemeinsam? Du musst beweisen, dass Du mehrfachbelastbar bist, konzentriert arbeiten kannst, Probleme erkennen und schnell in Lösungen umsetzen kannst, dazu teamfähig sein, sehr gute Englischkenntnisse haben, nicht vorbestraft sein, eine positive Sicherheitsüberprüfung haben.

Einige Unterschiede: Ein Pilot bekommt viele Inputs über mehrere Systeme aus der "Innenwelt": Cabincrew, Flugzeugsysteme (Elektrik, Hydraulik, Kraftstoff etc.) und einige von außen z. B. durch die Fluglotsen und muss sich daraus ein Bild bezüglich seines Flugzeugs machen.

Ein Fluglotse bekommt dagegen den Input von vielen "äußeren" Einheiten, die ihm von einem System auf dem Radarschirm aufbereitet angeboten werden und er muss dann daraus in seinem Kopf ein räumliches Bild erstellen. Deshalb muss er vor allem über ein herausragendes räumliches Vorstellungsvermögen verfügen, eine Fähigkeit, die laut DLR bei vielen Jugendlichen durch zuviel Umgang mit Computern und Spielkonsolen immer mehr verloren geht.

Gerät seine Ordnung durch einen Zwischenfall durcheinander, muss der Lotse sehr sehr schnell umdenken und alle Flugzeuge, für die er verantwortlich ist, blitzschnell in eine neue Reihenfolge bringen, ohne den ganzen restlichen Verkehr zu gefährden.

Vorteile Pilot: Bewunderung in der Bevölkerung (die Frauenherzen fliegen ihm zu ;-), viel Geld, klare Entscheidungsbefugnis, Chef an Bord, Systemmanager, Möglichkeiten des Aufstiegs zum Ausbilder oder Prüfer.

Nachteile: Fliegen durch und in unterschiedliche Zeit- und Klimazonen, Schichtdienst nicht in festem Rhythmus, Risiko der Flugdienstuntauglichkeit.

Vorteile Fluglotse: Großzügiges Gehalt, sicherer Job auch bei Untauglichkeit (es lässt sich einfacher ein anderer Job bei der DFS finden).

Nachteile: Schichtdienst (aber zu festen Arbeitszeiten), extremer Stress, sehr hohe Konzentrationsfähigkeit erforderlich, extremes räumliches Denken.

Wirklich helfen kann Dir hier niemand. Wichtig ist, dass Du selbst Deine Fähigkeiten und Fertigkeiten realistisch einschätzt. Bist Du sicher, mit den Anforderungen zurechtzukommen? Kannst Du Dir vorstellen, den Job auch noch in 30 Jahren zu machen? Ein Zurück gibt es nicht, schließlich lernst Du etwas, was es in der realen Welt des Normalverdieners nicht gibt.

Deshalb mein Vorschlag, sich zweimal zu bewerben. Und Du machst den Job, für den Du als erstes den Test bestehst. Wenn Du Dich daran hältst, brauchst Du Dir später keine Vorwürfe zu machen, Du hättest es auch anders (und besser) machen können.

Viel Erfolg! Und stell mal Deine Entscheidung hier ein.