Funktioniert die Birkenbihl-Methode?

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Ich fand die Methode sehr sinnvoll. Mir hat besonders die wörtliche Übersetzung geholfen. Also das was Frau Birkenbihl Dekodieren nennt, wenn man die Übersetzung selber macht. Das muss aber nicht Jedem gefallen.

Wichtig ist, dass man sich an das hält, was Frau Birkenbihl empfielt, also alle vier Schritte einhält. In Österreich gibt es zwei, drei Schulen, die mit der Methode den Sprachenunterricht durchführen. Außerdem gibt es sehr viele Videos auf YouTube von ihr, in der sie das System erklärt und auch warum es so ist, wie es ist.

Inzwischen ist für das Konzept eine Software entwickelt worden. Mit der komme ICH gar nicht klar. Ich habe mir damals zwei Kurse gekauft, die von Frau Birkenbihl waren. Ich wollte die Texte auch hören können, während ich sie lese. Ich habe also sowohl mehrere Lektionen dekodierter Texte als PDF-, als auch Audiodateien.

Nachdem ich schon etwas Spanisch konnte, habe ich mir auch Texte gesucht, die ich selbst dekodiert und auch als Sprachdatei aufgenommen habe. Das ging besonders leicht mit Internetseiten, die mehrsprachig sind. Man muss nicht mehr nach der Übersetzung suchen, sondern nur die fremdsprachigen Wörter der Muttersprache zuordnen. Zum Beispiel war ich auf einer Seite, die Sprachreise anbietet. Ich habe mir deutsche und spanische Textabschnitte in Word kopiert und dann jedem Wort seine Entsprechung zugeordnet

Es war lustig festzustellen, wie die Texte sich unterschieden, wenn man sie in beide Richtungen übersetzt hat. Das erlebst man eben, wenn man eine Wort-für-Wort-Übersetzung macht und nicht den Sinn übersetzt.

An der Flut von Antworten kannst Du erkennen, dass die Methode nicht sehr bekannt ist. Die meisten Leute kennen das, was in die Schulen gemacht wird. Und dort hat man Frau Birkenbihl totgeschwiegen.

Gruß Matti


earnest  12.09.2016, 15:06

Nein, "man" hat sie nicht "totgeschwiegen".

Mal wieder eine Verschwörungstheorie?

"Man" hält sie schlicht für nicht sonderlich geeignet für fortgeschrittenen Sprachunterricht.

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Kuhlmann26  12.09.2016, 18:55
@earnest

Über die Gründe des Totschweigens will ich mich gar nicht auslassen und auch keine Absicht unterstellen; und eine böse schon gar nicht. Insofern existiert auch meinerseits keine Verschwörungstheorie.

Ich frage mich allerdings, wer kann entscheiden, ob die Birkenbihl-Methode (oder jede andere) geeignet ist oder nicht, wenn nicht der Schüler selbst? Dazu muss er sie aber kennen und eine Chance haben, sie auszuprobieren. Ich bestreite, dass es EINE Methode für alle gibt.

Eins ist doch mal sicher: Die Methode, die in der Schule für sonderlich geeignet gehalten wird (vielleicht sind es auch verschiedene), sind es für einen Teil der Schüler garantiert nicht.

Hier sind wir wieder bei meiner grundlegenden Kritik an der Schule, die nichts mit einer Verschwörungstheorie zu tun hat, sondern schlicht mit der Realität: Nicht der Lernende entscheidet, womit er sich wann und wie beschäftigt, sondern Schulbürokraten. Und Lehrer setzen das ganze um.

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earnest  12.09.2016, 22:32
@Kuhlmann26

Noch einmal: Da wird nichts "totgeschwiegen".

Wenn der Lernende allein entschiede, womit er sich wann und wie beschäftigt, dann hätten wir wahrscheinlich ein Schulsystem à la gutefrage.net.

(Aber das möchte ich dir hier nur als Meinung sagen - und nicht mit dir diskutieren.)

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Kuhlmann26  13.09.2016, 07:28
@earnest

Im letzten Satz scheint mir der Lehrer in Dir hochzukommen. Ich kenne das noch von früher. Nachdem der Lehrer gesagt hatte, was er zu sagen hatte, war der letzte Satz oft: "Schluss jetzt, ich will darüber nicht diskutieren!

Wenn Du mich mit Deiner Meinung konfrontierst, was ich im übrigen gut finden, musst Du mit einer Antwort von mir rechnen.

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earnest  14.09.2016, 01:05
@Kuhlmann26

Welcher Lehrer?

Hast du meinen Kommentar nicht verstanden?

Ich habe nichts dagegen, wenn du deine Meinung gegen meine Meinung setzt, ich werde aber nicht mit dir darüber diskutieren - weil ich weiß, dass es bei dir wohl aufgrund traumatischer Erfahrungen "aussetzt", wenn es um das Thema "Schule" geht.

Du solltest genauer lesen.

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Kuhlmann26  14.09.2016, 09:09
@earnest

Bevor wir uns im Klein-Klein der Nebensächlichkeiten verlieren, komme ich noch mal auf den Anlass Deines Kommentars zurück. Ich glaube, es war mein Satz:

Und dort hat man Frau Birkenbihl totgeschwiegen.

Wollen wir mal eine Umfrage starten, wer von den Personen, die sich üblicherweise in einer Schule aufhalten, die Birkenbihl-Methode kennen? Ich meine wirklich kennen und nicht nur von ihr gehört, geschweige denn sie angewendet haben.

Wenn ich "totschweigen" schreibe, habe ich noch nichts über die Gründe gesagt, warum dies geschieht. Und noch einmal: schon gar nicht unterstelle ich böse Absichten. Du bauscht einen abschließenden Satz von mir auf, der mit der Antwort zur Frage nur am Rande zu tun hat.

Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn bei den Verantwortlichen in den Schulministerien Frau Birkenbihl nicht bekannt wäre. Und dennoch kommt ihre Sprachenlernmethode im Unterricht nicht oder sehr selten vor. Das nenne ich "totschweigen", ohne über die Gründe zu spekulieren. Der von Dir genannte Grund überzeugt mich nicht. Ich habe auch geschrieben warum.

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earnest  22.09.2016, 09:19
@Kuhlmann26

Nur noch ein Satz von mir.

Was du, völlig überzogen, "totschweigen" nennst: Vielleicht liegt es jenseits deiner Vorstellungskraft, dass Experten der Meinung sein könnten, diese Methode sei, auf den gesamten Sprachunterricht bezogen, nicht das Gelbe vom Ei?

Und damit möchte ich mich in diesem Thread von dir verabschieden.

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Kuhlmann26  22.09.2016, 09:43
@earnest

Die "Experten", was immer das ist, mögen ja ihre Ansichten haben und die seien ihnen auch gegönnt. Es gibt auch Experten, die bestimmte Nahrungsmittel, in Bezug auf eine gesunde Ernährung, für ungeeignet halten. Deshalb unterbinden sie aber noch lange nicht deren Verzehr. Selbst dann nicht, wenn nachgewiesen ist, dass sie Recht haben.

Ob eine Lernmethode geeignet ist oder nicht, muss doch der Lernende selbst entscheiden dürfen. Wenn er sie wieder zu den Akten legt, weil er nicht damit zurecht kommt, auch gut. Ich kritisiere, dass er dazu in der Schule meist keine Gelegenheit hat. 

Es geht hier darum, das man es in der Schule für selbstverständlich hält, in die Rechte des Einzelnen einzugreifen und diese zu beschneiden. Warum? Weil Experten etwas zu wissen glauben.

Der von mir hier oft zitierte André Stern (Er war bekanntlich nie in der Schule.) hat mit 18 Jahren entschieden, Deutsch zu lernen. Er tat das mit "Assimil" und "Birkenbihl". Vom Lernergebnis kann man sich im Internet überzeugen. Abgesehen davon spricht er vier Fremdsprachen.

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Kuhlmann26  30.10.2016, 09:49

Ich danke Dir für den Stern.

Gruß Matti

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Hi,
falls das noch interessant ist, so kannst du dir einen Sprachkurs nach der Vera Birkenbihl Methode kaufen. Dann hast du alles in einem Paket. Ich weiß, man ist gewohnt, im Internet vieles kostenlos zu bekommen, aber manche Sachen gibt es nicht gratis. Es kostet auch kein Vermögen. Solche Sprachkurse gibt es schon für ca. 50 € oder weniger. Ich hatte mal sogar ein einfaches Englischpaket für 10 € gekauft. Du kannst es auch in Deiner Stadt in der Stadtbibliothek versuchen. In Köln kostet die Mitgliedschaft 10-30 es je nachdem, ob man Schüler, Erwachsener ist oder Ermäßigungsansprüche hat.
Da gibt es viele Sprachkurse gratis. Sowohl Birkenbihl als auch Rosetta Stone mit 30 Sprachen. Ich mache es gerade und es ist neben Vera Birkenbihl der beste Sprachkurs. Außerdem hat man weitere Vorteile wie: Bücher, Videos, Geräte, Werkzeuge, Musikinstrumente und vieles mehr ausleihen und hat Internetnutzung gratis und vieles mehr. Ich hoffe, das hilft weiter.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich stimme Kuhlmann26 voll zu:

Die Birkenbihl-Methode besteht aus 4 Schritten, die man alle durchlaufen sollte, um zu sehen, wie man sich einzelne Details auf die eigenen Bedürfnisse anpasst.

Ich bin ein fauler Hund, habe mich bisher davor gedrückt, alle Schritte ordentlich abzuarbeiten. Aber selbst die von mir regelmäßig verwendeten Bruchteile haben mir weiter geholfen und mir einen Sprache nahe gebracht, ohne dass ich mich bewußt lernend dahinter geklemmt habe.

Ich habe als Lehrperson dekodierte Versionen der fremdsprachigen Aussagen vorgegeben ("Die Briten denken so"), und die Lernenden machten weniger Fehler. Ich muss noch immer Italienisch lernen, weigere mich aber innerlich, der vor Ort gehuldigten "Heiligen Grammatik" zu frönen. Also HÖRE ich viel (was ja in viel zu vielen Sprachkursen sträflichst vernachlässigt wird), schaue z.B. mir bekannte Serien auf Italienisch ... und taste mich auf diese Weise langsam ran...

Lange Rede: Diese Methode ist eine Arbeitsgrundlage, die sicher unheimlich viel mehr Erfolg bietet als traditionelles Lernen. Je bewußter und intensiver (mehrmals täglich 10 - 20 Minuten, so speichert das Gehirn besser), desto schneller der sichere Spracherwerb. Und man kann sich DAS Lernmaterial aussuchen, das einen anspricht...

Die Methode funktioniert nach meiner Erfahrung nur für Anfänger recht gut. 

Gruß, earnest


Nidda64  22.09.2016, 09:09

Earnest, hast Du schon alle Schritte für mehrere Texte durchlaufen? Dekodieren-Hören aktiv-Hören passiv-Aktivitäten (=all das, was in der Schule üblicherweise gemacht wird)

Für Anfänger ist das Dekodieren wohl am interessantesten, bei Fortgeschrittenen dürfte sich dieser Bereich auf das Nötigste reduzieren und die Bereiche Hören + Aktivitäten nehmen einen höheren Stellenwert ein.

Frau Birkenbihl orientierte sich an den Ergebnissen der Hirnforschung und daran, WIE Informationen verarbeitet werden und da überschneiden sich viele Sachen.

Lange Rede: Fortgeschrittene können diese Lernform sehr wohl nutzen, indem sie sie auf IHRE Bedürfnisse zuschneiden und durch weiteres ergänzen...

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earnest  22.09.2016, 09:31
@Nidda64

Kurze Rede zu deinem Beitrag, Nidda.

Es ist doch eine Binsenweisheit, dass - gemäß Schritt 4 - eigenständige und auf die Bedürfnisse des Lernenden zugeschnittene Lernaktivitäten bei Fortgeschrittenen das A & O für den Lernerfolg sind.

Das muss uns doch nicht erst Frau Birkenbihl sagen, das ist offensichtlich.

Nun noch ein Wort zum Anfängerunterricht, bei dem die Methode B ja sehr erfolgreich sein kann. Viel wichtiger als jegliche Theorie ist in meinen Augen die von der Lehrerpersönlichkeit gelebte und verkörperte Praxis.

Einem Lehrer-Schlaffi, den nichts mehr interessiert, hilft auch die beste Methode nichts. Einer glühenden Birkenbihl-Jüngerin, die die Schüler durch ihren Enthusiasmus für das Lernfach begeistert, werden ihre Adepten an den Lippen hängen.

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Hooks  18.01.2018, 20:49

Für Fortgeschrittene ist es interessant, das Material für andere herzustellen. So habe ich sehr gut Dänisch gelernt, indem ich die Filme "Thomas og venner = Thomas and friends" (à 5 min) abgehört und aufgeschrieben habe. Durch Abhören bei halbem Tempo und Suchen in Vokabellisten habe ich einiges gelernt.

Vor allem für das Lernen von ganzen Ausdrücken ist diese Methode gut.

Ich habe als erstes einen Kurs für Anfänger besucht, wo sehr fürs Interagieren gelernt wurde - für mich absolut untauglich, weil ich ein visueller Lerner bin. Ich ersage, wenn es nur um Hören / mündliches Lernen geht. Da ist die Birkenbihlmethode mit dem parallelen Lesen super.

Sehr gut sind auch Bücher mit Hörtexten dabei. Die kann man sich ganz einfach zurechtarbeiten.

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Also ich hatte mein ganzes Schulleben große Probleme in den Sprachfächern. In Deutsch und Englisch konnte ich mich geradeso mit einer 4 halten, und das wirklich nur mittels viel Sympathie und Mitleid seitens der Lehrkräfte. Als ich dann in die Oberstufe eines beruflichen Gymnasiums wechselte, musste ich allen übles eine 2 Fremdsprache lernen. Man hatte die Wahl zwischen Spanisch und Französisch.

Schon in der ersten Spanischstunden kam dann die Lehrerin mit Konjugationstabellen an und ich war schon verloren. Wenig später in der ersten Klausur gab es dann auch die erste 5!

In meiner Verzweiflung gab ich dann auf Youtube so was ein wie ,,wie lernt man Sprachen?" und prompt stoß ich auf die besagte Methode.

Lange Rede kurzer Sinn, ich wurde zum besten Schüler des ganzen Kurses und bekam im zweiten Halbjahr der 11.Klasse 13 Punkte (1-), und dann in der 12. 15 Punkte (1+) auf dem Zeugnis.

Für Vokabeltest musste ich kaum lernen, da ich die Wörter schon längst aus den dekodierten Text kannte, die Grammatik ebenso und die Texte in den Klausuren, bei denen viele Probleme hatten, verstand ich meist schon nach einmaligen Lesen.

Ich hab die Texte per Hand dekodiert und auch sonst keine Sprachkurse verwendet.

Alles in allem würde ich jedem empfehlen, nach dieser Methode Sprachen zu lernen und/oder zu lehren!