Hund gibt ohne Aufforderung pfote?

8 Antworten

Dein Hund hat dich gut erzogen und scheinbar Erfolg wenn er ein Verhalten immer wieder zeigt.

Er hat bestimmt gelernt das es nach dem geben der Pfote was zu essen als Belohnung gibt.

Dieses Verhalten hast du deinem Wuffi - deiner Schilderung nach wohl unbewusst - antrainiert. Oder vielleicht eher er dir xD

Er gibt dir Pfote und bekommt was zu essen. Nächstes mal gibt er dir wieder Pfote und bekommt wieder was. Mit der Zeit merkt er sich, "wenn ich Pfote gebe bekomme ich was zu essen". Somit ist klar, was er tut, wenn er Hunger hat.

Ob es gut ist, wenn dein Hund bei dir (erfolgreich) Essen einfordert, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Ich denke, es kann langfristig zu Problemen führen, wenn der Hund darüber bestimmen kann, was der Mensch tun soll. Das könnte dazu führen, dass er sich in der Rangordnung über dir sieht, wobei es zu dieser Thematik natürlich sehr viele verschiedene Ansichten gibt.
Ich jedenfalls habe es so gelernt, dass man einen Hund 1x am Tag füttern sollte, und zwar nachdem die Menschen gegessen haben. Ob er die ganze Portion auf einmal verschlingt oder sich aufteilt ist dann ihm überlassen.


Tierglueck  18.02.2024, 08:24

Diese verschiedenen Ansichten sind aber seit über 20 Jahren veraltet. Sie sind aus dem letzten Jahrhundert und wurden widerlegt.

Es gibt keine Rangordnung zwischen zwei Arten. Und bei einem richtigen Rudel auch nicht, das ist eine Familie.

Ein Hund hat Bedürfnisse und darf diese auch äussern. Er ist kein Plüschtier. Wenn ich gerade mag, kann ich darauf eingehen. Wenn nicht, dann breche ich das Verhalten ab. Ist ganz einfach.

Es gibt Hunde, die vertragen Füttern 1x täglich nicht.

Mein Hund bekommt vor uns Futter, denn wir Menschen essen zu spät. Der Hund sollte nicht erst um 20Uhr Futter bekommen. Und auch da ist es wieder völlig blödsinnig, dem Hund erst später sein Futter zu geben. Das verbindet er nicht mal mehr miteinander.

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daedag  18.02.2024, 15:26
@Tierglueck

Genau das meinte ich mit unterschiedlichen Ansichten. Es gibt Hundeexperten, die die Rangordnungstheorie vertreten, und auch solche, die diese ablehnen. Ich selbst bin kein Experte sondern nur ehemaliger Hundebesitzer und kann nur das wiedergeben, was ich selber gehört und gelesen habe und selber wahrnehme.

Ich denke mal, irgendeinen Grund muss es dafür geben, dass manche Hunde zu Tyrannen werden, tun was sie wollen und sich nichts sagen lassen. In meinem persönlichen Umfeld sind das dann meist genau jene Hunde, die eben quasi wie ein menschliches Familienmitglied behandelt werden, mit den Menschen essen, mit den Menschen im Bett schlafen, dann spazieren gegangen wird wenn sie es einfordern, usw., während Hunde, die unter Berücksichtigung der "veralteten" Rangordnungstheorie erzogen werden, meist sehr angenehme und unproblematische Familienmitglieder sind.

Und das bedeutet ja nicht, dass man den Hund schlecht behandelt, nicht als Familienmitglied sieht oder nicht auf seine Bedürfnisse eingeht, aber dass man halt ein paar Dinge beachtet, mit denen man dem Hund signalisiert, wo er in der Rangordnung steht.

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Tierglueck  19.02.2024, 19:02
@daedag

Nein, das sind nicht unterschiedliche Ansichten.

Das eine sind Menschen, die sich auf widerlegte Theorien stützen. Also auf veraltete Wissenschaft. Das andere sind Menschen, die sich auf moderne, neue Erkenntnisse stützen. Was klingt für dich sinnvoller?

Und ja, es gibt leider immer noch ganz viele, die sich nie weitergebildet haben. Jede Person kann sich Trainer:in nennen, ist kein geschützter Begriff. Diese Menschen müssen sich nicht mit neuen Erkenntnissen auseinandersetzen.

Wieso sind die „angenehm“? Weil sie aufgegeben haben, für sich selbst einzustehen. Das ist nichts Tolles.

Und Vermenschlichung ist ausserdem auch nicht gut. Natürlich werden diese Hunde mal auffällig.

Was willst du denn beachten? Willst du den Hund einschüchtern, wenn er mal was tut, was er nicht soll (da zählt auch erschrecken dazu)? Willst du ihn an der Schnauze halten? Ihn auf den Rücken drehen? Ihn immer hinter dir laufen lassen? Ihm das Futter vorenthalten oder wegnehmen, wenn du magst? Weisst du, wozu das führt? Zur erlernten Hilflosigkeit. Das ist nichts, was ein Ziel sein sollte.

Ausserdem: Wenn sich der Hund mal wehrt, weil du so mit ihm umgehst, was tust du dann?

Es gibt keine Rangordnung zwischen Mensch und Hund. Das ist wissenschaftlich bewiesen! Also sind all diese Dinge völlig unlogisch und führen nur dazu, dass der Hund eingeschüchtert ist und dir nicht vertraut.

Es gibt ausserdem auch keine Rangordnung in einem Rudel. Denn ein Rudel besteht aus einer (oder manchmal mehreren) Familien. Die haben eine Familienstruktur.

Weisst du überhaupt, wer diese Rangordnungstheorie damals aufgestellt hat? David Mech.

Und wer hat sie etwa 20 Jahre später widerlegt? Ebenfalls David Mech.

Wieso? Weil er realisiert hat, dass er eine völlig falsche Annahme aus eingesperrten, sich fremden Wölfen und deren Verhalten gemacht hat.

Sozialverhalten ist Biologie, es ist Wissenschaft. Und veraltete Theorien sind eben heutzutage widerlegt worden.

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Es kann sein, dass dein Liebster dir auch etwas anderes mitteilen möchte.

Katzen miauen nur für uns Menschen, weil sie gelernt haben, dass wir auf Geräusche reagieren. Hunde haben gelernt, extra für uns Menschen zu bellen. Wenn dein Hund gelernt hat, dass du auf diese Geste reagierst, dann wird er sie immer wieder machen. Du hast einen klugen Hund. Der weiß, wie er mit dir kommunizieren kann.