In Deutschland bekommt man 59.000 Euro im Jahr, wie findet ihr das?

Chessie002  14.05.2022, 11:25

Ich verstehe deine 5 Millionen irgendwie nicht

vaidotaz 
Fragesteller
 14.05.2022, 11:26

Was für 5 Millionen?

14 Antworten

Bitte höflich bleiben ;-)

Leider kannst Du solche statistischen Werte wie zumeist einfach in die Aschetonne schütten oder im Kamin verbrennen.

Denn der Abstand zwischen einem Hartz4 Bezieher und dem Höchstverdiener in Deutschland beträgt u.U. mehrere Millionen Euro. Daher ist der Durchschnittsverdienst als Zahl wertlos, wenn man diesen nicht gewichtet betracht, auf Alter und Einkommensschichten bezogen.

Zudem: Wohlstand überall? Kann ich so nicht feststellen.

Ja, die BRD ist grundsätzlich kein armes Land und grundsätzlich geht es Einwohnern halbwegs gut. Aber leider sind dies auch wieder Ausagen, welche verallgemeinert sind.

Wenn man z.B. mal durch die östlichen Bundesländer fährt und sich anschaut, wieviele Leute hier in Plattenbausiedlungen leben müssen, da sie sich nichts anderes leisten können, dann bekommen solche Aussagen ganz schnell ganz massive Risse.

Wenn man seine Tour dann man durch gewisse Viertel der Großstädte fortsetzt, und man dort die herrschenden Verhältnisse betrachtet, bröckelt das Fundament der Aussage ganz massiv.

Und wenn ich dann mal einen Blick unter die Brücken werfe, bricht die Aussage vollständig in sich zusammen. Dann da "wohnen" die Menschen, welche noch nicht einmal Hartz4 bekommen, somit nicht in der STatistik erfasst sind, dennoch zu Hundertausenden gezählt werden müssen.

Das Durchschnittsgehalt sagt sehr, sehr wenig aus über die realistische, persönliche Situation der Menschen.

Stark vereinfachtes Beispiel: 100 Leute verdienen 10 Euro im Monat. Eine weitere Person verdient aber 10.000 Euro im Monat. Dadurch entsteht folgendes Durchschnittsgehalt: ((100 € x 10 Personen) + (10.000 € x 1 Person)) / 101 Personen = (gerundet) 109 € pro Person Durchschnittsgehalt.

Durch diesen einen großen Ausreißer nach oben wirkt diese Zahl jetzt also so, als würde die Mehrheit der Betrofffenen plötzlich das 10fache dessen, was sie tatsächlich haben, bekommen. Tun sie aber nicht. Das Durchschnittsgehalt ist nur deshalb so in die Höhe geschossen, weil eben eine einzige Person das 1000-fache der anderen bekommt...

Wesentlich mehr Aussagekraft hat deshalb das sogenannte Medianeinkommen. Das ist das Einkommen, bei dem es genau so viele Menschen gibt, die weniger verdienen, wie Menschen, die mehr verdienen. Und dieses Medianeinkommen liegt in Deutschland bei ungefähr 41.000 € Bruttogehalt pro Jahr, also deutlich unter dem Durchschnittseinkommen. Bedeutet also, dass es auch in Deutschland ein paar Wenige gibt, die so viel verdienen, dass sie das Durchschnittseinkommen mächtig hochziehen, während die große Mehrheit dann doch mit deutlich weniger Gehalt nach Hause geht.

Zudem musst du dann noch bedenken, dass ein Bruttogehalt nicht das ist, was man als Arbeitnehmer auch ausbezahlt bekommt. Von diesem Brutto werden Steuern und Sozialversicherungsbeiträge abgezogen. Das Nettogehalt ist dann das, was überwiesen wird und wovon man Miete, Lebensmittel und Co. bezahlt. Und das wiederum sind nur noch so ca. 60-70% des Bruttogehalts bei den meisten Menschen.


fluffiknuffi2  14.05.2022, 12:21

Ja bei 59000 € brutto jährlich sind es rund 60% (bei Steuerklasse 1)

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Auf solche Statistiken gebe ich nichts da die kaum korrekt zu interpretieren sind. Mittelwert vs Median wurde bereits von anderen angesprochen. Aber das geht ja noch weiter. Wer wird überhaupt mit in die Auswertung einbezogen? Auch Teilzeitkräfte? Und was ist mit Freelancern? Mir ist deine Zahl zu nebulös.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Interesse an Finanzen

Sehr viele Leute kommen nicht auf die 5.000 EUR Brutto. Ich denke da gerade an meine Frisörin oder die netten Jungs und Mädels, die mich heute Morgen beim Einkaufen bedient haben. Meine Nachbarin kommt mit 2 Einkommen auch nicht auf diese Summe.

Wenn ich so darüber nachdenke, was wir an einem WE fürs Einkaufen ausgeben, frage ich mich, wie das andere schaffen oder Leute, die vom Existenzminimum leben müssen.

Das kommt immer auf die jeweiligen Berufe an. Viele liegen natürlich auch unter dem Durchschnitt und andere wiederum darüber. Ein Chemikant in der BASF der nur einen Hauptschulabschluß hat, kann das nach mehrjähriger Berufstätigkeit auch verdienen. Dazu zählen allerdings auch die Jahresprämien incl. Weihnachtsgeld usw. Wieviel mehr dann ein höherer Job bezieht gleicht eben dann die niederen Löhne aus. Ähnlich gut wird auch den Arbeitern in den Automobilwerken bezahlt, wobei natürlich Menschen mit Studium meist grundsätzlich besser bezahlt werden.