Ist es echt so das Autisten am besten keine Kinder bekommen sollten?


04.03.2022, 09:33

Danke :))

5 Antworten

Zuerst einmal ist Autismus keine Erkrankung. (Du sagst, dass du deine Erkrankung nicht weitergeben möchtest, aber ich weiß natürlich nicht, ob du damit auch deinen Autismus meinst. Eventuell meinst du etwas anderes, was auch wirklich eine Krankheit ist, aber für mich kam es so rüber, als wolltest du sagen, dass Autismus auch eine Erkrankung ist. Ich werde es trotzdem so stehen lassen.) Dann ist es auch - selbst wenn dein Freund Autist ist - gar nicht sicher, ob das Kind wirklich Autismus hätte. Ja, wenn ein Elternteil (oder die Großeltern, ...) Autismus haben, ist die Wahrscheinlichkeit höher, aber es kann eben auch sein, dass es keinen Autismus hätte.

Dein Freund sollte lernen, sich zu akzeptieren - Auch mit seinem Autismus. Das liest sich für mich so, als hätte er etwas dagegen, wenn er behauptet, er "wolle es nicht weitergeben". Als würden wir hier von einer lebensbedrohlichen Krankheit reden. Das Kind würde nicht an Schläuche befestigt werden müssen, nur damit es gerade noch so am leben ist, sondern es hätte - theoretisch - Autismus. Das ist nichts, wo man sagen kann, man "wolle es nicht weitergeben".

Schlussendlich liegt die Entscheidung, ob man Kinder haben möchte oder nicht, bei den Paaren selbst. Ich finde die Begründung, dass es ja Autismus haben könnte, nur fürchterlich. Dann doch lieber einfach sagen, man möchte generell keine Kinder. Was vollkommen okay ist.

Ich bin gerade 60 Jahre geworden und habe das Ausmaß meiner sehr unschönen Kindheit erst mit meiner Ausbildung als Schulbegleiter annähernd verstanden. Mein Vater ein Wissenschaftler mit all seinen seltsamen Verhaltensweisen hilt ich anfangs nur für zwanghabt. Ich will die Situation unterteilen weil sehr komplex:

Ehestreit: Meine Mutter warf meinen Vater Teller und Vasen vor die Füße und schrie. Mein Vater zog sich eine Jacke an und ging eine Stunde weg. Kam nach Stunden wieder und stellte fest der Ärger war: Also ging er noch meherer Stunden seine Runden. Eine Problemklärung war meiner Mutter nicht möglich. Nur die Fähigkeit meiner Mutter es zu tollerieren hielt die Ehe zusammen. - Ich jedenfalls erlernte keine konstruktiven Problemlösungsstrategien in meiner Kindheit.

Bürgersteig: Wenn einen sein Vater entgegenkommt und an eimen auf dem selber Bürgersteig vorbei geht ohne sein Kind warzunehmen mach es was mit einem Kind. Ich habe es erlebt - Ich war nicht in der Gedankenstruktur meines Vaters zu der Zeit und bei Zufallbegegnung in seinem Kopf präsent. In der Schule reagierte ich mit LRS und ADHS und dies war auch meine Rettung. Ich fühlte mich nicht geliebt, nicht mal von meinen Eltern gehört. All meine gezeigtenEmotionen waren um sonst und brachten keinerlei Gewinn oder Änderung des Verhaltens meiner Eltern ein.

Prügel: Meine Mutter war mit 2 Kindern und dem Ehemann überfordert. Mehrfach wurde mein Vater von meiner Mutter instrumentaliesiert mich zu verprügeln (ich kam ja in den Verhältnissen zu hause nicht zurecht) Besser schmerzende als keinerlei Zuwendung von Eltern hatte ich damals gelernt. Die Prügel mit Gegenständen auf mir, führte er emotionslos aus. Erst als mein LRS so schlimm war, dass eine Untersuchung fon Seiten der Schule angeregt wurde und ich dann ein Jahr in einem Krankenhaus verbrachte hörte das Prügel-Verhalten auf. Sicher hat man mit meinen Eltern gesprochen und ihre Perspektive geweitet. Die massive Manipulierbarkeit eines Autisten wie meinen Vater durch meine Mutter hat mir den Glauben an den Sinn einer Ehr zerstöhrt.

Bruder: Mein Bruder lebt die selben Strukturen wie mein Eltern diese gelebt haben aus.

Schwester meines Vaters: Sie starb nachdem sie 40 Jahre kein Gespräch mit ihrem Bruder geführt hat. Wohlgemerkt sie lebte in der gleichen Stadt und in der Wohnung mit seiner Mutter. Die Ursache des Dissens konnte mir weder mein Vater noch meine Tante benennen. Er kam auch nicht zu iher Beerdigung. Sie hat darunter gelitten nie zu verstehen was überhaup des Problem ihres Bruders war.

Ich. Ich bin gerne alleine, meide laute Orte und frage mich wo ich was vererbt bekommen habe, außer den lebenslangen Schaden durch genau diese Verhältnisse in meiner Kindheit.

Mein Gedanke zum Thema: Jeder Autist tickt sicher anders und es gibt "kein allgemein"

Aus meiner Sich war es unverantwortlich Kinder unter sochchen Bedingungen in diese Welt zu werfen und mein Vater ist ein sehr gut angepasster und in der Gesellschaft funktionierender Autist.

Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich würde sagen es kommt darauf an wie gravierend das Problem ist.

Jeder kann und darf selbst entscheiden ob er Kinder will.


xMxUniverse67 
Fragesteller
 04.03.2022, 09:53

Ja klar :)) weil hörte sich so an als darf man als Autist nicht, aber dann weiss ich das er es zb 10000% einfach nicht möchte was ich nachvollziehen kann

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Dafür gibts kein SOLLTE.

Das darf jeder selbst entscheiden. Richtig ist, womit man selbst leben möchte.