Ist man, nachdem man der dunklen Seite verfallen ist, noch man selbst?
An die Star Wars-Community:
Mir ist eben diese Frage an den Sinn gekommen, als ich über die Szene in Episode III nachgedacht habe, in der Yoda Obi-Wan erklärt, dass Anakin nicht mehr da ist. Ich hab grad nur den englischen Wortlaut im Kopf. „The boy you trained… gone he is. Consumed by Darth Vader“.
Wenn man Anakins Verhalten beachtet, welches sich sehr plötzlich drastisch verändert, nachdem er gegenüber Sidious seinen Eid ablegt und auch dass die Augenfarbe sich bei einem Sith zu gelbrot verändert, frage ich mich, ob jemand, der sich der dunklen Seite anschließt, überhaupt noch er selbst ist bzw. in der Lage ist, klar zu denken. (über die Lage eines normalen Menschen hinaus, der einfach nur aufgrund von Hass und Wut eine eingeschränkte oder voreingenommene Sicht hat.)
Ausführliche Antworten von Kennern würden mich interessieren.
Möge die Macht mit euch sein!
3 Antworten
Ist eine gute Frage. Star-Wars ist bei den Filmen noch sehr schwarz-weiß. Graue Jedi oder Machtnutzer die keiner der Seiten angehören kommen dort ja nicht wirklich vor.
Ich hab es mir immer vorgestellt wie einen Dammbruch. Gerade Anakin hat diese ganzen Gefühle die ein Jedi eigentlich nicht haben soll. Er schafft es nicht sie zu bewältigen; sie drücken und zerren die ganze Zeit an ihm. Und mit dem Wechsel zur dunklen Seite bricht diese Gefühlsbarriere und schwemmt den Rest seiner Menschlichkeit hinweg. Bzw. das Tal läuft voll und es überdeckt den Rest seiner Menschlichkeit. Offenbar sinkt der Wasserstand dann ja irgendwann so weit, dass er dann seinem Sohn doch beisteht.
Nein. Diese Personen sind von Hass zerfressen, von Wut, Zorn usw. Die Personen sind danach nicht mehr sie selbst.
Das verstehe ich schon… aber ich kann auch von negativen Gefühlen zerfressen sein und in dem Sinne nicht mehr klar denken, ohne mich gleich der dunklen Seite anzuschließen.
Hey!
Erst einmal muss ich sagen, dass das eine gute Frage ist! Ich versuche sie mal so zu beantworten, wie es für mich logisch wirkt.
Verfällt man der dunklen Seite der Macht, verliert man die Werte und Moral für die man eingestanden ist im Grunde. Die Gier, Wut und Hass, sowie negative Emotionen generell die von der dunklen Seite ausgehen, beherrschen einen fortan. Ein gutes Beispiel ist da natürlich Anakin Skywalker, der zu Darth Vader wird. Schlichtweg verliert er dadurch seine Identität als Anakin Skywalker schlagartig. Er ist ja dadurch nicht gestorben, aber seine dunkle Identität namens Darth Vader hat ihn eingenommen und lässt ihn so weiterleben. Stell dir die Rüstung Darth Vader's wie ein Symbol und Manifestation des Bösen und alles damit verbundenem vor. Negative Emotion, Hass, Wut, Gier. All das zog sich über die Person, die er vorher war, nämlich Anakin. Der Auserwählte mit guten Absichten das Böse zu vernichten, außergewöhnlichen Fähigkeiten (insb. Flugkunst) und einer Zukunft mit seiner geliebten Frau für eine friedliche Zukunft in der Galaxie.
Interessant ist aber, dass auch Darth Vader derjenige ist, der Luke später in der Trilogie rettet vor seinem Meister Palpatine und somit der dunklen Seite (wenn auch etwas spät) widersteht und zum Licht zurükkehrt, was für mich ein Indiz dafür ist, dass selbst nach einem Verfall zur dunklen Macht nicht alles verloren ist, was vorher da war. Und erst recht, dass sie nicht unaufhaltsam ist, wenn man sich ihr einmal ergeben hat. Es gibt immer Hoffnung und Erlösung und Rückkehr zur Helligkeit.