Kann Kommunismus wirklich funktionieren?

22 Antworten

Nein.

Das scheitert schon daran, dass Marx gar keine geschlossene Vorstellung von einer kommunistischen Gesellschaft gehabt hat und auch nicht haben konnte. Von ihm gibt es lediglich ganz abstrakte, sehr allgemeine Hinweise auf eine kommunistische Gesellschaft.

Zu Massenmord und staatlicher Bevormundung mussten die kommunistischen revolutionsversuche zwangsläufig und unvermeidbar führen, weil die objektiven Voraussetzungen für eine postkapitalistische Gesellschaft nicht existiert haben und auch jetzt nicht existieren. Demnach wurde also lediglich versucht, der gesellschaftlichen Entwicklung - übrigens auch gegen die Marxsche Theorie - vorzugreifen. Das kann nur scheitern und eben auch nur verlustreich.

Kommunismus kann nur funktionieren, wenn alle Menschen gleich viel verdienen und der Überschuss in die Wirtschaft gepumpt wird, doch das hat noch nie funktioniert. Da die politischen Führer immer, besser lebten.
Bestes Beispiel ist aktuell China.

Nein der Kommunismus kann nicht funktionieren. Der Kommunismus ist eine schöne Vorstellung die auch eigentlich am gerechtesten wäre, allerdings liegt das Problem in der Mentalität.

Wir Menschen sind gierig und egoistisch. Kommunismus heißt alle sind gleich, keiner ist besonders arm oder reich, es gibt keine staatliche Gewalt und niemand hat mehr Macht als der andere.

Es gibt aber immer Menschen die der Meinung sind sie wären gleicher als andere. Menschen sind gierig und wollen immer mehr und mehr. Jeder will auf den Thron. Im Kommunismus gibt es das nicht mehr. Es wird demnach Menschen geben die mehr haben wollen als andere. Genauso wird es Ausgrenzung und Rassismus geben. Menschen sind A*schlöcher. Ein System in dem es sowas nicht geben soll kann demnach nicht funktionieren.

Es gibt immer jemanden der der Meinung ist er hat mehr verdient als du. Das ist unsere Plage. Die Mentalität.

Woher ich das weiß:Hobby – Beschäftige mich gern mit philosophischen Themen
Kann Kommunismus wirklich funktionieren, so wie es sich Karl Marx vorstellte?

Ganz egal, in welchem politischen Graben man sich befindet: Es wird über kurz oder lang völlig neue gesellschaftliche und wirtschaftliche Modelle geben müssen, wenn die Menschheit überleben will.

"Kommunismus", also eine "gemeinsame Gesellschaft" ist dabei der zentrale Dreh- und Angelpunkt, um den man nicht herumkommen wird. Auch in Bezug auf die marx'sche Frage nach dem Eigentumsvorbehalt der Produktionsmittel.

Beispielhaft kannst du das sehr plastisch an den "PPP" (Private Public Partnership), also jenen Projekten, in denen die sogenannte "öffentliche Hand" (also die Gesellschaft) und die Privat-Wirtschaft zusammenarbeiten, nachvollziehen: JEDES EINZELNE DIESER PROJEKTE ist entweder um den Faktor 3+ teurer, als wenn es die öffentliche Hand gleich ganz allein gemacht hätte, geworden oder sogar gänzlich gescheitert.

Und auch die Behauptung, dass die Privatwirtschaft "besser als die öffentliche Hand wirtschaften kann", ist mittlerweile nahezu allumfassend widerlegt: Auch hier versuchen die Kommunen mittlerweile immer verkrampfter, die Fehler der Liberalisierung der vergangenen 30 Jahre wenigstens ansatzweise rückgängig zu machen und zahllose Unternehmen zu "rekommunalisieren", sie also "wieder kommunistisch" zu machen.

Oder fürht Kommunismus immer zu Massenmord, und staaliche Bevormundung?

Kommunismus und Massenmord bzw. staatliche Bevormundung schließen einander aus. Kommunismus bedeutet per Definition, dass die gesamte Gesellschaft (und zwar die Menschheit als Ganzes) kooperiert.

Der Zusammenhang dieser Begriffe wird erst in der (rechtsgerichteten) politischen Propaganda hergestellt, um den Kooperationsgedanken zu unterdrücken.

Anderenfalls müsste man beispielsweise auch sagen: "Kapitalismus führt immer zu Faschismus und Totalitarismus.", was logischerweise auch nicht vollständig richtig ist; auch wenn hier durchaus nachweisliche Zusammenhänge bestehen. (In Großbritannien gibt es beispielsweise schon heute mehr Kameras an öffentlichen Plätzen als Einwohner; ohne dass dabei die vielbeschworene "Sicherheit" messbar angestiegen ist. Im Gegenteil.)

Wenn nein, warum funktionierte Kommunismus dann noch nie?

Zunächst einmal, weil es für den Kommunismus gewisser Voraussetzungen bedarf. Dazu gehört eine umfassende politische Bildung ebenso, wie ein grundlegend trainierter Verstand, der sich von der vorgegebenen Propaganda lösen kann.

Darüber hinaus kann und wird Kommunismus nur global funktionieren können: Die Widerstandskräfte, also die Gegner solcher fundamentaler gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Veränderungen, sind hochgradig aggressiv und neigen dazu, autodestruktiv zu werden; was in nahezu vollkommen diametralem Gegensatz zu den Zielen der Internationale steht.

Und schließlich braucht es einen völlig neuen Wertekompass in der Gesellschaft, den man nicht oktroyieren kann, der also aufgrund der vorgenannten fundamentalen Voraussetzungen allein wachsen muss.

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Und was das "Nicht-Funktionieren-Können" des Kommunismus betrifft: Warum, glaubst du, wird so unendlich viel Geld in Propaganda und Rüstung gegen die Sozis/Kommies gesteckt, wenn man doch einfach nur abwarten müsste, bis sie verhungert sind? Warum, glaubst du, steckt man so viel Energie in die Ermordung sozialistischer Staatschefs? Warum werden Modelle, wie etwa "Freigeld" oder Kibuzze, überall auf der Welt so vehement unter Druck gesetzt, bekämpft und sogar verboten, wenn man doch eigentlich weiß, dass sie gar nicht funktionieren können?

Warum, glaubst du, investiert man so viel Zeit und Geld in eine Sache, die doch eigentlich gar nicht nötig wäre, wenn stimmen würde, was behauptet wird? Weil man die Verschwendung liebt und gar nicht weiß, wohin man all das eigene Geld stecken soll? Wirklich? ;)


Rotbraun76 
Fragesteller
 24.04.2018, 13:59

Warum ist dann Venezuela so arm?

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Trollkeks  24.04.2018, 16:10
@Rotbraun76

Venezuelas Wirtschaft ist größtenteils in privatem Besitz, hat also nicht mit Sozialismus und erst recht nicht mit Kommunismus zu tun.

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TaowakiKatako  12.05.2018, 06:02
@Rotbraun76

E war nie sozialistisch und wird durch die Politik desUS-Imperialismus in Armut und Abhängigkeit gehalten.

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TaowakiKatako  12.05.2018, 06:03
@Trollkeks

Genau das ist es, auch wenn Teile der Industrie verstaatlicht sind, die Arbeiterklasse aber nicht die politische Macht hat, ist es noch kein Sozialismus.

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TaowakiKatako  12.05.2018, 06:06

Man braucht diese Lüge, um das kapitalistische System am Leben zu erhalten. Mit diesem sind die Privilegien der Superreichen verbunden. Fällt der Kapitalismus, verlieren sie ihre Macht über andere.

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thetee99  18.08.2020, 13:58
Warum, glaubst du, wird so unendlich viel Geld in Propaganda und Rüstung gegen die Sozis/Kommies gesteckt, wenn man doch einfach nur abwarten müsste, bis sie verhungert sind? 

Genau das passiert doch bereits in Nord-Korea... es wurden dort Menschen beobachtet, die auf einer Wiese Gras gegessen haben, in ihrer Verzweiflung.

Kommunismus blendet leider grundlegende Bedürfnisse und Denkweisen des Menschen aus. Es würde evtl. funktionieren, wenn wir tatsächlich alle nur willenlose Arbeiterdrohnen wären...

Ohne Berücksichtigung des Individualismus führt jedes derartige System zur "erzwungenen Harmonie" durch Unterdrückung.

Ganz egal, in welchem politischen Graben man sich befindet:  Es wird über kurz oder lang völlig neue gesellschaftliche und wirtschaftliche Modelle geben müssen, wenn die Menschheit überleben will.

Möglicherweise, aber Kommunismus wird es ganz, ganz, ganz sicher nicht sein ;)

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okieh56  18.08.2020, 14:08
@thetee99

Willst du etwas behaupten, Nordkorea hätte Kommunismus?

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thetee99  18.08.2020, 14:12
@okieh56

Die Volksrepublik Nord-Korea? Niemals ;) Genau so wenig wie China oder Kuba...

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okieh56  18.08.2020, 14:19
@thetee99

So sehe ich das auch. Es hat bisher noch keinen kommunistischen Staat gegeben - auch wenn die Medien das gern propagieren. Nach meiner Einschätzung wird es auch nie einen geben, denn dazu sind wir Menschen bis auf einige wenige nicht geeignet.

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thetee99  18.08.2020, 14:26
@okieh56

Sehr witzig ;) Ich glaube es spielt überhaupt keine Rolle, was jeder subjektiv unter Kommunismus versteht... entscheidend ist was in der Realität daraus gemacht wird und das spricht seine eigene Sprache.

Es waren Anhänger des Kommunismus die daraus unterschiedliche Gesellschaften und Ideologien gegründet haben, aber was sie gemeinsam hatten war, dass sie sich vom Kommunismus inspiriert haben.

So gehörten Marxismus, Leninismus, Stalinismus, Trotzkismus, Maoismus, Rätekommunismus oder Realsozialismus selbstverständlich dazu. Auch Volksrepubliken unter Führung einer Partei wie eben Nord-Korea oder die DDR.

Hältst du das etwa für Diktaturen? Hmmmmm.... darüber sollte man nachdenken ;)

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okieh56  18.08.2020, 14:32
@thetee99

Es hat noch nie einen kommunistischen Staat gegeben - außer in der westlichen Propaganda.

Die DDR hat sich selbst als Diktatur gesehen, die „Diktatur des Proletariats“, als einen sozialistischen Staat, der (angeblich) den Kommunismus anstrebt. Stalin oder Mao waren nicht besser als Hitler, Kim Jong-un steht ihnen in nichts nach.

Das Verteilungsprinzip des Kommunismus: „Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen“ ist noch nie in der Geschichte durchgesetzt worden - außer vielleicht in einigen Sippen der Urgesellschaft.

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thetee99  18.08.2020, 14:46
@okieh56

Auch in Sippen der Urgesellschaft gab es klare Hierarchien und vermutlich galt da noch wesentlich ausgeprägte das "Recht des Stärkeren". Wenn die Ernte schlechter ausgefallen war, hat der Stammeshäuptling eben ein paar Menschenopfer für die Götter dargebracht... ;)

Auch die Definition der "Urgesellschaft" nach Engels basiert auf romantischem Wunschdenken und Annahmen...

Kommunismus ist und bleibt eine theoretische Utopie, denn sobald du was hast von dem ich vllt. mehr möchte, komme ich mit einer Keule bei dir vorbei... ;) Dabei würde ich mich aus meiner Perspektive mir selbst gegenüber sogar noch moralisch und ethisch korrekt verhalten...

Das beste was uns Kommunismus bisher beschert hat, sind die o. g. Gesellschaftsideologien und man wird dabei bis in alle Ewigkeit argumentieren können, dass es nie "echter Kommunismus" war, solange er nicht funktioniert.

Wir werden daher alle genau so lange auf "echten Kommunismus" und den Zerfall des Kapitalismus warten, wie Karl Marx selbst: bis zu unserem Tod.

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okieh56  18.08.2020, 19:17
@thetee99

"Kommunismus ist und bleibt eine theoretische Utopie"

Da bin ich ganz deiner Meinung.

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verreisterNutzer  18.08.2020, 13:58
Und was das "Nicht-Funktionieren-Können" des Kommunismus betrifft: Warum, glaubst du, wird so unendlich viel Geld in Propaganda und Rüstung gegen die Sozis/Kommies gesteckt, wenn man doch einfach nur abwarten müsste, bis sie verhungert sind? Warum, glaubst du, steckt man so viel Energie in die Ermordung sozialistischer Staatschefs? Warum werden Modelle, wie etwa "Freigeld" oder Kibuzze, überall auf der Welt so vehement unter Druck gesetzt, bekämpft und sogar verboten, wenn man doch eigentlich weiß, dass sie gar nicht funktionieren können?

Hier merkt man, dass sich viele aus dieser "Szene" nicht stark unterscheiden von den Rechten, die Verschwörungstheorien in ähnlicher Art wie diese Antwort verbreiten, nur eben in rechts.

Kommunismus kann und wird nicht funktionieren, weil sie schon am Menschen alleine scheitert. Immer wird es welche geben, die gierig sind und immer wird es Menschen geben, die den Menschen in einem gewissen Bild "formen" wollen und nicht die Freiheit des Individuums lassen wollen. Und diese gierigen Menschen werden das System auch genauso schamlos ausnutzen wie jedes andere System (ja, auch unser jetziges).

Den Kommunismus als den Heilsbringer und als einfache Lösung aller Probleme anzupreisen ist genau das gleiche Dummgeschwätz von Rechten und Rechtsextremisten, die glauben, dass nur durch Isolationismus, Protektionismus und Schließen aller Grenzen endlich alle unsere Probleme auf der Welt gelöst werden.

Wie man so schön sagt: Setz den Aluhut ab.

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Ob der Kommunismus eine Utopie ist oder nicht, kann aus heutiger Sicht nicht beurteilt werden, sofern wir Menschen im Kapitalismus geboren wurden, hier arbeiten und an das heutige Verteilerprinzip gewohnt sind, bei dem ständig ein Überangebot materieller Güter da ist, koste es die Umwelt und und Bodenschatzbestände. Marx setzte seinerzeit eine Weltrevolution des Proletariats voraus, wo es keine konkurrierende kapitalistischen Wirtschaftssysteme mehr gibt. Andererseits muss der Faktor Zeit berücksichtigt werden, denn wie lange dauerte die Gesellschaftsordnung "Feudalismus", also mehrere 1000 Jahre bis eben zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Aber die in jener Phase lebenden Menschen waren dem Prinzip anvertraut, dass der Kaiser, König, Fürst oder wie auch immer die Herrscher hießen das diktatorische Sagen hatte, bis die Widersprüche immer mehr zunahmen, bis die bürgerlichen Revolutionen siegten. Andererseits spitzen sich die Widersprüche ( Arm und Reich ) in den hochentwickelten Ländern stetig zu, so dass es irgendwann ( der Zeitpunkt ist ungewiss! ) eine veränderte Gesellschaftsordnung geben wird. Über das "Wie" kann nur spekuliert werden, aber der Schutz unserer Erde könnte da eine Rolle spielen.