Kommt es öfter vor, dass Obdachlose durch mehrere Länder in Europa ziehen und ggfs. im Winter in Richtung süden umsiedeln?
Vor einem Jahr hat eine Bekannte ihre Wohnung verloren. Sie hat sich um nichts gekümmert. Hat auch nicht mit ihrer Betreuerin zusammengearbeitet. Deshalb musste die Betreuung beendet werden. Nur kurze Zeit später, verlor meine Bekannte die Wohnung.
Die ersten paar Wochen konnte sie sich in Obdachlosenheimen aufehalten oder in Notschlafstellen schlafen.
Später organisierte sie sich ein Zelt und zog damit umher.
Im Sommer hielt meine bekannte sich viele Wochen in Schweden auf. Aus dem Grund weil es dort im Sommer kaum/nicht dunkel wird, und sie Dunkelheit nicht ausstehen kann.
Im Spätsommer kam sie wieder zurück. War vorübergehend in Köln. Zog weiter in die Niederlanden, Luxemburg und nach Frankreich. War Wochenlang nicht erreichbar.
Als es im November 2022 kälter wurde, fuhr meine Bekannte nach Italien. Dort hält sie sich derzeit immer noch auf. Sie kann dort ohne Probleme im Zelt schlafen. Nachts liegen Temperaturen zwischen 5 bis 10 Grad. Tagsüber bei bis zu 18 grad.
Zurück möchte sie erst wieder im Frühjahr kommen wenn es wärmer ist.
Ist so etwas üblich?
5 Antworten
Ja, in Deutschland sind 75 % der Obdachlosen nicht aus Deutschland. In Großstädten noch mehr…
Ich glaube eher nicht nein. Schon alleine, weil viele Obdachlose u.a. von Pfandflaschen leben. Und es hier in Deutschland auch viele Hilfsangebote gibt. Tafeln, Übernachtungshäuser, Streetworker, Fairteiler usw. Manche bekommen sogar Sozialhilfe.
All das gibt es in südlichen Ländern so nicht. Da sind die wirklich auf betteln angewiesen, um nicht zu verhungern.
Obdachlose leben meist in Notwohnungen an einem Ort. Denn sie Leben von Sozialgeld.
Nein, sowas ist nicht üblich. Aber kommt vor. Ich würde mal sagen, dass es eine ganz eigene Art von Lebensstil ist.
ist normal