Was sind die Vor- und Nachteile einer parlamentarischen Monarchie?

3 Antworten

Du suchst Vor- und Nachteile der parlamentarischen Monarchie im Vergleich zu was? Der parlamentarischen Demokratie (D), der präsidialen Demokratie (USA), der konstitutionellen Monarchie (Marokko) oder der parlamentarischen Demokratie? Die Frage ist nicht besnders präzise gestellt.

Die Frage, die Du Dir grudnsätzlich stellen musst, ist wieviel Macht beim Regenten liegt. Ist er nur die Exekutive, oder auch noch mehr oder weniger viel von Legislative und/oder Judikative.

Umso näher die Regierungsform an der absolutitischen Monarchie ist, umso mehr Macht ist beim Regenten versammelt (also wie bei der Tyrannie, der Despotie oder der Diktatur). In der Demokratie sind alle drei Gewalten - Exekutive, Legislative und Judikative - getrennt.

Was sind die Vor- und Nachteile einer parlamentarischen Monarchie?

Hey Leute ich beschäftige mich mit dem Thema 'Parlamentarische Monarchie'. Ich sammel gerade Vor-und Nachteile und bin auf paar Themen zugestoßen.

Undzwar hab ich gelesen, dass die parlamentarische Monarchie nicht die Möglichkeit hat, die Regierung abzusetzen.(im Gegensatz zur konstitutionellen Monarchie) Ist das jetzt ein Vorteil oder ein Nachteil?

Beim folgenden war ich auch kritisch: Der Monarch hat nur repräsentative Aufgaben. Ist das jetzt ein Vorteil oder ein Nachteil?

I. d. R. ist auch eine parlamentarische Monarchie eine konstitutionelle Monarchie, weil Rechte und Pflichten des Monarchen bzw. der Regierung und des Parlamentes und ihr Zusammenwirken in einer Verfassung, einer Konstitution, festgelegt sind.

Das deutsche Kaiserreich war eine konstitutionelle Monarchie, aber keine parlamentarische, weil das Parlament die Zusammensetzung der Regierung nicht bestimmen konnte, noch nicht einmal ein Recht zur Gesetzesinitiative hatte. Die Bestellung der Regierung war eine Prärogative des Kaisers, der keinerlei Rücksichten auf die Mehrheiten im Reichstag zu nehmen brauchte. Der Reichskanzler und die ihm unterstellten Staatssekretäre konnten vom Reichstag nicht gestürzt werden, weil der Kaiser ein entsprechendes Misstrauensvotum lediglich zur Kenntnis zu nehmen, darauf aber nicht zu reagieren brauchte.

In einer parlamentarischen Monarchie ist das anders. Das Parlament wählt die Regierungen, kann sie abwählen und hat selbstverständlich auch das Recht der Gesetzesinitiative. Zwar ernennt und entlässt ein parlamentarisch-konstitutioneller Monarch auch heute noch - mit Ausnahme in Schweden, wo der Monarch vollkommen entmachtet ist - den Regierungschef und die Minister, aber er hat kaum noch Möglichkeiten, Persönlichkeiten gegen die Regierungsmehrheiten im Parlament durchzusetzen. Sich mit dem Parlament anzulegen, könnte den König sein Amt kosten. Ein parlamentarischer Monarch kann seine Rechte eigentlich nur noch dann zur Geltung bringen, wenn das Parlament nicht in der Lage ist, eine Regierung zu bilden.

Ansonsten gibt es im Hinblick auf Prärogative des Monarchen wenige Unterschiede zwischen beiden Monarchieformen. Beispiele: Die Monarchen sind i. d. R. die Oberhäupter ihrer Länder, in ihrem Namen werden die Gesetze veröffentlicht, wird das Recht gesprochen und auch sonst staatlich gehandelt. Zumeist ist der Monarch der Oberbefehlshaber der Armee, allerdings würde in einer parlamentarischen Monarchie der Einsatz der Armee nur auf Rat des Ersten Ministers/Kanzlers und/oder aufgrund eines Parlamentsbeschlusses erfolgen. In beiden Systemen haben die Monarchen das Recht, den Gesetzen, die das Parlament beschlossen hat, zuzustimmen oder sie (endgültig oder nur mit aufschiebender Wirkung, je nach Verfassung) abzulehnen. Ein parlamentarischer Monarch würde eine Gesetzesablehnung aber kaum ohne Rat des Ersten Ministers/Kanzlers vornehmen und sich auf jeden Fall sehr genau überlegen, ob er sich mit dem Parlament anlegen will. Hat ein konstitutioneller Monarch großen Einfluss auf die Außenpolitik, so ist der parlamentarische Monarch über seine Repräsentationsaufgaben in diese eingebunden, aber an die Vorgaben der parlamentarischen Regierungsmehrheit und die vom Parlament gestützte Regierung gebunden. Politische Spielräume, die ein konstitutioneller Monarch immer hatte, ergeben sich für die parlamentarischen Monarchen durch ihre Gespräche mit den Regierungsmitgliedern, bes. dem Ersten Minister/Kanzler, der regelmäßig Bericht über alle Staatsangelegenheiten erstattet, aber ob sie sich mit ihren Vorstellungen durchsetzen können oder nicht, liegt an ihrer Intelligenz und ihrer Persönlichkeit.

Wie man feststellt, haben auch parlamentarische Monarchen nicht nur repräsentative Aufgaben, auch wenn sie sich, um nicht in Konflikt mit dem Parlament zu geraten, nur selten öffentlich in politische Angelegenheiten einmischen - nichtöffentlich über Gespräche oder indirekt, über die Beziehungen des Hofes in die Gesellschaft hinein, geht das schon. Dagegen konnten alle konstitutionellen Monarchen ihre politischen Ansichten öffentlich machen, hatten natürlich auch repräsentative Aufgaben, für deren immer wieder Aufsehen erregende Wahrnehmung Wilhelm II. bekannt war.

Vor- und Nachteile beider monarchischer Systeme: Ein ausgewogenes Urteil ist Geschmackssache. Die parlamentarische Monarchie hat den Vorzug, dass ein fähiger Monarch der Garant für das Wohlergehen seines Staates sein und die Bevölkerung für den Staat einnehmen kann, zugleich aber den Vorzug einer parlamentarischen Demokratie, in der sich der Wille des Volkes manifestiert. Ein guter parlamentarischer Monarch wirkt dabei mit, eine Politik zum Wohle des Landes zu verwirklichen, ein schlechter Monarch hat keine Macht, allzu großen Unfug zu treiben. Ein konstitutioneller Monarch wie Wilhelm II. konnte nur sehr schwer daran gehindert werden, allerlei Unfug zum Nachteil der deutschen Politik zu treiben.

MfG

Arnold 

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich arbeite als Historiker.

Wenn ein Monarch eine Regierung absetzen kann ... dann kann das ein Vorteil sein ... aber auch eine Sauerei. Kommt drauf an, was das für ein "Monarch" ist. Es kann sogar sein, dass der Monarch anfängt zu spinnen ... dann wird es sehr problematisch.

Der Monarch hat nur repräsentative Aufgaben. Ist das jetzt ein Vorteil oder ein Nachteil?

Ein "normaler" Monarch wird für seine Aufgabe "erzogen". Man kann dann eher erhoffen, dass der sich nicht daneben benimmt, wie zum Beispiel viele Bundespräsidenten.