Politik undGesellschaft: Hat Jürgen Klopp (FC Liverpool) wirklich viel für das deutsch-britische Verhältnis getan?
Der in Liverpool geborene Peter Moore, ehemaliger Geschäftsführer der ortsansässigen "Reds", meint, dass Jürgen Klopp, der gestern sein letztes Spiel als Manager des englischen Fußball-Erstligisten hatte, in seinen etwa neun Jahren Amtszeit nebenbei eine Verbesserung des deutsch-britischen Verhältnisses herbeigeführt hatte.
Ist dem so?
3 Antworten
Vom Fußball abgesehen haben die Engländer kein schlechtes Bild von den Deutschen. Da ist also nicht unbedingt viel zu verbessern.
Kann ich dir leider nicht sagen, da ich in England wohne. Aber generell bekomme ich wenig Probleme für deutsche hier in UK mit.
Ok danke. Es war aber auch so, dass ein deutsches Mädchen während der Fußball-Europameisterschaft vor drei Jahren verhöhnt und beleidigt wurde. Natürlich waren das nicht alle Engländer, das mal so nebenbei.
Ohne Witz: Wenn England Europameister werden würde, würde ich mich für die Engländer freuen. Trotz der deutsch-niederländischen Fußballrivalität. Vor drei Jahren war ich im Endspiel sogar für die Drei Löwen.
Was ein paar Idioten im Stadion machen, spiegelt nicht wider, wie eine Nation gesehen wird. Das wurde damals hier genauso verurteilt sieben Deutschland.
Für die Engländer ist Deutschland halt Gegner Nummer eins, den es zu schlagen gilt. Viel mehr, als es Deutschland juckt, gegen England zu spielen
Ich kann nur positives über die britischen Sportfans berichten.
So war ich zum Beispiel bei Conference League Finale letztes Jahr zwischen dem AC Florenz und West Ham United in Prag. Ich war in der West Ham Fan Zone unter lauter Fans aus London. Man findet sehr schnell Kontakt, wird zu einem Bier eingeladen und auch nicht dumm angemacht. Es war eine überaus schöne Zeit und hat echt Spaß gemacht.
Ich bin sehr oft bei Auswärtsspielen von britischen Mannschaften dabei. Es gab nie Probleme und man wurde immer freundlich aufgenommen. Dies war schon vor der Zeit von Jürgen Klopp in Liverpool so.
Rugby Fans sind ein wenig anders. Letzten Herbst war die Rugby Weltmeisterschaft in Frankreich und ich bin immer jedes Wochenende mit FlixBus zu den Spielen gefahren. Sie zeigen einem dann den Hitler-Gruß oder machen Nazi-Witze. Aber dies meinen sie nicht böse und ich habe es auch ihnen nicht übel genommen. Viele Briten denken eben sofort an Nazis, wenn sie Deutschland hören.
Es gibt doch die berühmte Folge von Fawlty Towers über das Verhältnis zu den Deutschen. Der Hotelbesitzer sagt allen seinen Angestellten, dass Deutsche nun als Gäste kommen und sie auf keinen Fall den Krieg erwähnen sollen. Die Bestellung des Essens gerät aber völlig außer sich und der Hotelbesitzer läuft im Stechschritt herum. Siehe: Don't Mention the War | Fawlty Towers (youtube.com)
Man darf dies den Briten nicht übel nehmen und es kommt eben ganz automatisch.
Ich kann die Liebe für Jürgen Klopp nicht verstehen. Ich wohne zwölf Kilometer von seinem Heimatort im Schwarzwald entfernt, wo seine gesamte Verwandtschaft lebt. Ich habe nie verstanden, warum die Deutschen (ich bin ja selbst Deutscher) immer gemeint haben, dass er so ein guter Trainer sei. Einmal bin ich mit dem örtlichen Reiseunternehmen zum Weihnachtsmarkt nach Nürnberg gefahren, seine Schwester war auch dabei und wir saßen in der selben Reihe. Öfters sind Leute gekommen und meinten, wie toll sie ihn finden und ob sie eventuell Autogrammkarten besorgen können. Damals war er noch Trainer von Dortmund und ich habe mich eigentlich nicht für ihn interessiert.
Evertonfans wie ich(auch wenn ich kein Brite bin) haben nicht gerade eine grössere Sympathie für Deutschland entwickelt wegen Klopp. Allgemein finde ich auch, dass dies eher nicht der Fall ist.
ja er hat ein anderes Bild von Deutschland zumindest in Liverpool vermittelt
Wie ist generell das Ansehen von Deutschland in Wales und Schottland?