Seid ihr für oder gegen die Todesstrafe in Deutschland?
Eben wurde so ziemlich die gleiche Frage gestellt. Ich habe jedoch meine eigene Ansicht gegenüber dessen:
Gibt es die Todesstrafe in Deutschland nicht schon? - "Lebenslang mit anschließender Sicherheitsverwahrung"
Die Person hat keine hoffnung mehr ein teil der Gesellschaft zu werden, geschweige denn jemals aus dem Gefängnis zu kommen. Des Weiteren hat diese Person über das Leben eines anderen gerichtet ... warum also sollte sie also selber über ihr eigenes Leben entscheiden dürfen? Ein Geiselnehmer beispielsweise, darf auch nicht über seine eigene Freiheit bestimmen, wenn es um die Feststellung eines Strafmaßes geht ... der ermordung eines Menschen geht sogar noch weiter darüber hinaus, weil über Leben und Tod gerichtet wird. Wieso sollte ein veruteilter Mörder, der über Leben und Tod gerichtet hat, überhaupt die Möglichkeit besitzen das für sein eigenes Leben entscheiden zu drüfen, während ein Geiselnehmer dagegen nichtmal über seine Freiheit bestimmen darf, obwohl er darüber gerichtet hat? Das macht für mich keinen Sinn.
Des Weiteren finde ich es moralisch verwerflich, verurteilte Mörder ohne aussicht auf Freilassung am leben zu halten, um sie am ende doch sterben zu lassen. Es ist meiner Ansicht nach sogar noch gefährlicher ihn (Mörder) am Leben zu lassen, als gerichtlich anzuordnen ihn umbringen zu lassen. Was hat dieser Mensch noch zu verlieren? Er kann jetzt noch 100 Menschen umbringen und es würde an seiner Situation nichts ändern.
Was sagt ihr zur Todesstrafe? Und inwiefern stimmt ihr meiner Auffassung zu? Ich hoffe mich klar ausgedrückt zu haben und dass ich damit einen Anstoß zu einer konstruktiven Diskussion bieten kann.
Danke für jede konstruktive Antwort!
Ich würde mich vor Allem über gegenstimmen bzw. Meinungen freuen, Danke!
Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen
5 Antworten
Hinter lebenslänglich mit anschließender Sicherheitsverwhrung steckt ein bisschen was anderes. Das bekommen nämlich mir Straftäter von denen man überzeugt ist, sie werden ihr leben lang eine Gefahr für dze Gesellschaft sein. Es geht dabei nicht darum sie ihr restliches Leben lang zu bestrafen, sondern darum dhe Gesellschaft vor ihnen zu schützen.
Warum dann nicht umbringen? Weil niemand das Recht hat über Leben und Tod anderer zu entscheiden. Ein Mörder hat das getan, dafür wird er allerdings bestraft. Ihn Zu töten wäre nicht besser als das was er selbst tat. Der Henker wäre ebenso ein Mörder. Wir sind zum Glück weiter als eine "Auge um Auge" Gesellschaft. Zumindest in Deutschland.
Es ist absolut richtig dass es hier keine Todesstrafe mehr gibt.
Nein finde ich nicht, denn diese Person lebt und ist nicht tot.
Und dein Vergleich hinkt gewaltig. Wenn jemand ein entsprechend verwerfliches Verbrechen begeht, ist es legitim ihn einzusperren, nicht aver ihn zu töten. Ein Mörder und ein Geiselnehmer dürfen beide eingesperrt weder, aber sie dürfen beide nicht ermordet werden.
Ich habe die auch nicht unterstellt dass du von einer Auge um Auge Gesellschaft geredet hast, aber jemandem zu ermorden weil er selbst gemordet hat wäre genau das.
Zu deinem letzten Satz, ich halte deine Argumentation zwar für falsch, aber du diskutierst zumindest sachlich, das tun hier wenige, deswegen schreibw ich für hier such wieder eine ausführliche antwort. 😉
Danke für die Antwort und Deine Worte :)
Ich sag Dir ehrlich: Ich merke gerade auch, dass mein Vergleich vielleicht ein bisschen unpassend bezüglich der eigentlichen Thematik ist. Man kann in der Tat die Frage nach Leben/Tod nicht mit der Frage nach Freiheit gleichstellen.
Ich bin mir gerade ehrlichgesagt selber ein bisschen unschlüssig, wie ich eine nicht redundante Gegenargumentation entwerfen kann. Bei mir steht meine eigene Auffassung mit Deiner gerade in Konflikt, falls Du weißt was ich meine 😅. Falls es für Dich in Frage kommen sollte, wäre es möglich wenn ich Dir in nächster Zeit eine Antwort zukommen lassen würde? Ich muss meinen Ansatz anscheinend nochmal überdenken. (keine Antwort würde ich als nein werten 😅)
Tausend Dank, dass Du bereit bist/warst mit mir die Diskussion zu führen! Ich werde mich etnsprechend nochmal melden ... brauche wie gesagt etwas Zeit ^^.
Danke für Deine Zeit und Meinung!
Heyho ... hat 4 Tage gedauert ^^.
Ich hatte heute die Möglichkeit mit einem Mann vom Fach zu sprechen, der selber Jurist ist. Und ich sage Dir ehrlich: Meine Auffassung hat sich geändert. Ich fühle mich zwar ehrlichgesagt unwohl damit, aber ich weiß, dass es das richtige ist. Wieso? Bei mir waren es vor Allem die Punkte, die Du bereits genannt hattest plus noch diese hier:
- Der Prozess ist unumkehrbar. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand unverschuldet durch ein Urteil getötet wird ist gegeben (auch wenn sie gering ist, ist sie dennoch gegeben). Des Weiteren würde die Einführung der Todesstrafe in konflikt mit unserer Verfassung steht, insofern, dass jeder (unabhängig von den Gegebenheiten) das Recht auf Leben hat und dessen Würde unantastbar ist.
- Außerdem ist eine verhängung der Todesstrafe mitunter eine Ermessenssache, da ein Richter bzw. der Ausschuss sich die Entscheidung vorenthält. Ein Richter sind zwar verpflichtet neutral und unabhängig zu urteilen, jedoch ist nahezu ausgeschlossen, dass dieser eine neutrale politische/gesellschaftliche Sichtweise bezieht. Vergleicht man diese Tatsache mit der ausführung der Todesstrafe in anderen Ländern, liegt es nahe, dass zum Teil sozial benachteiligte/diskriminierte Gesellschaftsgruppen häufiger von solch extremen Urteilen betroffen sind, als andere. Auch wenn der Punkt nicht eindeutig Nachgewisen werden kann, liegt es dennoch nahe.
- Der Staat hat die Verantwortung, die Menschenrechte aller Bürger zu schützen (Häftlinge und anderweitig gefangen gehaltene Bürger werden mit einbezogen). Die Ausführung der Todesstrafe wiederspricht sich mit dieser Verantwortung.
... zusätzlich kommen noch Deine genannten Punkte.
Du hast mich überzeugt davon und ich kann Dir im Anbetracht dessen keine Gegenargumente liefern, die in dieser hinsicht einigermaßen gewichtig ausfallen. Es ist schwierig gewesen das zu akzeptieren, aber es ist das eindeutig richtige ^^!
Danke Dir für Deine Meinung und Zeit, Dich mit mir darüber auseinanderzusetzen! Du hast mir damit massiv weitergeholfen!
Viele Grüße und nochmals Danke,
Milan
Wenn man sich in bestimmten Fällen zum Beispiel Mord sicher ist das der Täter es war finde ich es nicht verwerflich er hat das Leben einer anderen Person auch beendet. Soll er nicht von den Steuergeldern Leben.
Wie du sagst er hat sowieso keine Aussicht auf ein Normales Leben und so eine Perosn sollte definitiv nicht wieder auf freiem Fuß laufen. Also finde ich Todesstrafe ja, aber nur in schweren Fällen.
Allein, das es die Möglichkeit gibt, das jemand wegen einem Verbrechen verurteilt wurde, das er nicht begangen hat: allein deswegen ist eine nicht Umkehrbare Strafe völlig unangemessen. Das Leben ist einzigartig und jedes Leben ist einmalig.
Den Schutz der Gesellschaft vor Verbrechen ist natürlich auch ein Ziel der Strafverfolgung. Aber nicht Rache.
Das ist ein richtig guter Punkt über den ich tatsächlich noch garnicht nachgedacht habe. Auch wenn es Ausnahmefälle sind, die Du beschreibst muss das in der Tat berücksichtigt werden. Ein möglicher Lösungsansatz, den ich jetzt spontan in den Raum werfen würde, wäre eine art Berufungsfrist, um den Fall nochmals aufzurollen. Aber darüber muss ich nochmal genauer Nachdenken.
Ich bleibe zwar bei meiner Position, jedoch hast Du mir damit nochmal einen Denkanstoß gegeben. Danke!
Falls es in Ordnung für Dich ist, wäre es okay wenn ich Dir Zeitnah eine Mögliche Antwort zukommen lassen würde (Eine nichtbeantwortung würde ich als nein werten)?
Danke für Deinen Beitrag!
Nun: was Fehlurteile betrifft: kann man in den USA sehen. Da gibt es einige - sich später als falsch herausgestellte und vollstreckte Todesurteile. Da wurden Unschuldige hingerichtet. Wie hoch die Dunkelziffer ist: das weiß keiner genau. Allein deswegen: ist es in meinen Augen völlig indiskutabel ein Urteil zu fällen, was man mit nichts mehr wieder gut machen kann. Das Leben ist und bleibt von jedem Menschen sein einziges. Unwiederholbar.
Wer mordet, sollte auch ermordet werden. Ganz einfach. Und die Aussage mit "aber dann ist der Staat kein bisschen besser" als die Mörder, ist aus moralischer Sicht absoluter Quatsch. Es kommt auf das Motiv an finde ich
Ich finde es „verdient“ aber auch nur die welche wirklich sehr grausames und ekelhaftes gemacht haben. Z.b finde ich es gerecht wenn ein 10 facher Serienmörder auf brutalster art und weise unschuldige Menschen/kinder tötet.
10 Familien habeb wichtige Menschen verloren dank ihm. Da ist ja nichtmal eine „Entschuldigung“ gerecht.
Wär ich an seiner stelle würde ich eher sogar die Todesstrafe nehmen, anstatt unnötig Lebenslang im Gefängnis zeit zu vertreiben.
Ich verstehe Deine Punkte absolut!
Aber inwiefern wird hier nicht über Leben und Tod entschieden? Jemanden sein ganzes Leben lang (ich formuliere es jetzt ein bisschen drastisch, aber wir wissen alle was gemeint ist) wegzusperren ist doch genau das selbe, findest Du nicht?
Ich übertrage Deine Argumentation mal auf mein Vergleichsbeispiel: Das würde heißen, ein Geiselnehmer hat das recht über seine eigene Freiheit zu entscheiden. Ihn wegzusperren wäre nicht besser als das, was er selbst tat. Deswegen ist es falsch ihn Wegzusperren.
Das hat meiner Ansicht nach auch nichts mit der Bestimmung eines Strafmaßes zu tun ... das wurde von mir aber auch nirgends genannt.
Ich hoffe ich habe mich entsprechend korrekt ausgedrück ohne jemanden anzugreifen etc.
Danke!