Sind die Nichtwähler, also Leute die nicht zur Wahl gehen und nicht wählen, gegen eine Demokratie?

11 Antworten

Nein, sie sind nicht gegen die Demokratie. Aber wie schon oben ausgeführt, sind sie enttäuscht von den Parteien, weil alle vor der Wahl viel versprechen, aber dann wenig halten. Außerdem sieht es so aus, als wenn die Parteien und ihre Abgeordneten nur ihr eigenes Wohl im Auge haben. Allerdings sollte - wer nicht zur Wahl geht - dann auch nicht über das Ergebnis meckern. Auch wenn man mit vielem nicht einverstanden ist, sollte doch jeder von seinem Wahlrecht Gebrauch machen. Vielleicht kann man doch etwas ändern.


KleinOrange 
Fragesteller
 18.09.2013, 16:08

Es geht eher weniger darum, dass sich vielleicht doch etwas ändern kann oder dass man selbst etwas mit seiner Stimme zur Veränderung beitragen kann/beiträgt, sondern es geht viel mehr darum, dass die Wahl/Abstimmung über die Regierung gerecht vor sich geht. Wenn ich nicht neutral wäre, und somit wählen würde, dann wäre ich nicht froh, wenn ich, als Wähler in einer Minderheit, durch einen Wahlsieg meiner Partei, die Interessen von meiner Partei und mir durchsetzen würde, die in Wahrheit eine Mehrheit der Wahlberechtigten des Deutschen Volkes gar nicht will. Wenn einige Wahlberechtigte durch die Nichtabgabe ihrer Stimme zwar nicht gegen eine Demokratie sind und scheinbar ihr Recht zum Wählen nicht nutzen und ihre Stimme verschenken, können sie aber trotzdem generell gegen die Mitbestimmung des Volkes an der Politik durch die Wahlen sein und sie somit für eine andere Form der politischen Mitbestimmung kämpfen und das auch fordern. Zum Beispiel Volksentscheid oder Volksabstimmung.

0
Pinko97  18.09.2013, 16:41
@KleinOrange

Das widerspricht sich aber irgendwie. Wer nicht gegen die Demokratie ist und trotzdem gegen die Mitbestimmung des Volkes an der Politik durch Wahlen ist, der würde die heutige Zeit zurückversetzen . Dahin, als noch nicht jeder wählen durfte. Von den Männern nur die Adeligen und die Frauen durften überhaupt nicht wählen. Denn wenn ich gegen die Mitbestimmung des Volkes bin, dann bin ich auch gegen eine Demokratie. Da nützt es nichts, wenn ich für Volksentscheid oder Volksabstimmung bin.

2
KleinOrange 
Fragesteller
 18.09.2013, 17:45
@Pinko97

Es ging nicht darum, dass die Nichtwähler die Mitbestimmung des Volkes an der Politik in der Demokratie oder die Demokratie selbst nicht wollen, das würde sich widersprechen wie du schon sagtest, sondern es ging darum, dass die Nichtwähler die Mitbestimmung des Volkes an der Politik durch die WAHLEN, in der Form wie sie jetzt sind, nicht wollen. Man gibt ja nur seine Stimme ab und bestätigt somit, dass andere etwas in Deutschland zu sagen haben und durch ihr Regieren bestimmen dürfen was in Deutschland passiert oder halt nicht passiert. Es sind ja eh nur indirekte Wahlen, die das Volk macht. Das Volk wählt ja eh nur die Partei und nicht zum Beispiel den Bundeskanzler oder Bundespräsidenten und so. Die Partei wählt bestimmt den Bundeskanzlerkandidaten und kann ihn auch noch noch der Wahl wieder ändern. Die Politiker bestimmen wär die Ämter besetzt. Wie wäre es mal mit anderen Abstimmungs-/Wahl- oder Entscheidungsverfahren, wo auch mal die kleinen Bürger die gleichen Rechte und Werte wie die großen Politiker haben. Volksabstimmungen, Volksentscheide, Direktwahlen und ähnlichem. Da nützt es auch nichts, wenn man verschiedene Parteien zur Wahl hat, die seine Meinung und Ansicht vertreten sollen oder das man das Recht hat eine eigene Partei zu gründen. Die deutsche Regierung kann mal froh sein, dass das deutsche Volk nach der Wiedervereinigung so friedlich und gutmütig ist und es nicht gleich zu Aufruhren, Demonstrationen oder sonstigen wohl möglich noch gewalttätigen Ausartungen kommt. Aber wenn man Pech hat, dann wird es schon bald mal zu so einer Zeit kommen, wo sich das Volk durch solche gewalttätigen Ausartungen und einen Volksaufstand oder Bürgerkrieg gegen eine ungewollte Regierungsform Aufsehen verschafft. Es hofft wohl keiner und will auch keiner, dass es mal dazu kommt, aber wenn sich nichts ändert und eine Besserung der Regierung ergibt, dann wird es früher oder später leider dazu kommen.

1
Pinko97  18.09.2013, 19:13
@KleinOrange

Da haben wir uns etwas mißverstanden. Ich bin mit Dir der Auffassung, dass es schön wäre, wenn ich meinen Kandidaten direkt wählen könnte, so wie es auch bei den Bürgermeisterwahlen der Fall ist. Dann hätte jeder das Gefühl, wirklich etwas bewirkt zu haben. Ich glaube aber nicht und hoffe auch nicht, dass es irgendwann einmal zu gewalttätigen Ausartungen kommen wird, denn dann wären wir nicht besser, wie so verschiedene Länder, die ich nicht aufzählen möchte. Abschließend möchte ich noch bemerken, dass ich am Sonntag zur Wahl gehen werde, und ich werde abends auch vor dem Fernseher sitzen und meinem Kandidaten(in) (nicht der Partei) den Daumen drücken.

1
KleinOrange 
Fragesteller
 19.09.2013, 18:00
@Pinko97

Die Politik verfolge ich auch, besonders in den letzten Wochen wegen des Wahlkampfes sehr stark und schaue mir auch die Wahl und das Ergebnis im TV an, aber ich gehe nicht wählen, denn ich bin politisch neutral eingestellt. Ich bin nicht für das Regieren/Herrschen von Politikern über ein Volk. Egal ob jetzt die beauftragten Herrscher, die vom Volk gewählt wurden oder vielleicht auch nicht gewählt wurden, eine Minderheit sind, die über eine Mehrheit herrschen und bestimmen was gemacht werden muss und so oder andersherum. Ich bin für die Gleichberechtigung und Gleichstellung jedes einzelnen Menschen. Das wird aber bei unserer Regierungsform, der Demokratie, und der Einstellung, Bedürfnisse und Verlangen der ganzen Menschen und der sozialen Entwicklung des Lebens niemals möglich sein können und darum gehe ich nicht wählen und bin somit politisch neutral eingestellt.

0
Pinko97  19.09.2013, 20:06
@KleinOrange

Dein Gedankengang ist interessant, aber ich bin doch anderer Meinung. Wir sind von dem Thema "Demokratie" ausgegangen und Demokratie bedeutet "Volksherrschaft", die wir ja auch im weitesten Sinne haben. Im Grundgesetz sind die Grundrechte geregelt. Du bist für die Gleichberechtigung. Dann lies Dir mal das Grundgesetz durch: Wir sind "gleichberechtigt" und können unsere Meinung frei äussern. Das wir nicht direkt wählen können, haben wir schon erörtert und das ist ein Manko. Du bist aber mit unserer "Demokratie" im ganzen nicht einverstanden. Nenn mir ein Land,in dem "Demokratie" anders gehandhabt wird. Oder willst Du in einem Land leben, wo es überhaupt keine Demokratie gibt? Dann könnten wir auch diese Diskussion nicht führen. Es gibt aber noch eine Möglichkeit: Werde selbst politisch aktiv und versuche, etwas besser zu machen.

1

Hallo,

ich denke viele sind verunsichert oder enttäuscht von den Parteien und deren Versprechen und Programmen. Manchen ist es auch schlichtweg egal.

Nein, nicht zwangsläufig. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Ob man von seinem Stimmrecht gebrauch macht, sagt nichts über die Haltung unserem politischen System gegenüber nichts aus.

in einer demokratie haben sie auch das recht nicht zu wählen.

Nein Nicht automatisch.

Sie sind auch nicht automatisch enttäuscht von der Politik, der Regierung oder den etablierten Parteien, wie viele populistische Protestparteien weißmachen wollen.

Denn was die leute am ehesten zur Wahlurne treibt, ist nicht Gleichgültigkeit und Zufriedenheit, sondern verärgerung, Wut, der Drang nach Veränderung.

Eine relativ niedrige Wahlbeteiligung ist insofern entgegen der landläufigen Menung/Ideologie eher ein Ausdruck von relativer Zufriedenheit mit den gegebenen Verhältnissen. :-)