Was ist der Unterschied zwischen weißer Schäferhund und Berner Sennenhund?

4 Antworten

Hallo,

Charaktereigenschaften von Hunderassen theoretisch zu vergleichen ist immer etwas unglücklich. In erster Linie kommt es darauf an, wie die Hunde - bei einem ordnungsgemäßen, erfahrenen Züchter - aufgezogen, geprägt und sozialisiert wurden.

Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind dann ist der Berner Sennenhund ein immer gut gelaunter und selbstsicherer Begleiter der Familie.

Anhänglich, gutmütig und friedlich ist er auch ein verlässlicher Kinderfreund und Hüter und Beschützer der Familie. Allerdings ist diese ihm auch extrem wichtig, daher eignet er sich nicht für Familien, die wenig Zeit gemeinsam und mit ihm verbringen.

Der weiße Schäferhund besitzt ein lebhafteres aber ebenso ausgeglichenes Temperament, ist aber viel bewegungsfreudiger. Mehr als der Berner Sennenhund möchte er sportlich und/oder arbeitsmäßig ausgelastet werden.

Durch ihre hohen sozialen Kompetenzen und ihre Anpassungsfähigkeit lassen sich beide Rassen hervorragend in das soziale Umfeld einer Familie integrieren.

Ausreichend Zeit für lange Spaziergänge und intensive Beschäftigung muss für beide Hunderassen vorhanden sein - aber das ist eine Grundvoraussetzung für die Haltung eines jeden Hundes.

Familien mit einer hohen sportlich aktiven Orientierung finden sicher im Vergleich eher Gefallen am Weißen Schäferhund.

Wenn alle Voraussetzungen für eine verantwortungsvolle Hundehaltung überlegt, besprochen und gegeben sind, dann sollte man sich, wenn es um die Auswahl der Rasse geht, die Zeit nehmen und Züchter der ausgewählten Rassen besuchen.

Dort kann man die Hunde live erleben und erfahrene Züchter können die besten Auskünfte über die Rasse geben und Fragen beantworten. Und ein verantwortungsvoller Züchter wird sich auch nicht scheuen (zum Wohl seiner Welpen), einem möglichen Käufer von der Rasse abzuraten, wenn er das Gefühl hat, dass es "nicht passt". Und so ein Orientierungsgespräch erfordert auch nicht, dass man dort dann einen Hund kauft. Die Chemie muss auf allen Seiten stimmen - nur das ist wichtig. Lieber mehrere Züchter und Hunde anschauen - als dass man hinterher auf allen Seiten unglücklich wird.

UND: einen Welpen bitte bei einem eingetragenen VDH-Züchter kaufen. Nur dort ist gewährleistet, dass man einen sachgerecht aufgezogenen Welpen erhält, der all das mitbringt, was ein glückliches gemeinsames Leben ermöglicht. Dass Rassehunde aus einer VDH-Zucht einen hohen Anschaffungspreis haben, liegt nicht darin begründet, dass die Züchter möglichst viel Geld verdienen wollen, sondern das liegt daran, dass eine verantwortungsvolle und hoch qualitative Zucht eine Menge Geld und Zeit und Aufwand kostet.

Gutes Gelingen

Daniela


momolo13  01.10.2014, 15:07

sehr gute antwort, allerdings ist der weisse schäferhund wirklich nur für sportliche menschen geeignet. sein bewegungs- und lerndrang ist um einiges höher als beim berner. wenn ich im hundekurs die beiden vergleiche, ist der berner die reinste schlaftablette. der weisse ist sehr viel lebendiger und agiler und kaum müde zu kriegen.

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Da vergleichst Du gerade Hütehund mit Wachhund....Erdbeeren und Birnenvergleich wäre dass Selbe...!


Alohakauai 
Fragesteller
 29.09.2014, 22:06

Ich weiß dass ich Äpfel und Birnen vergleiche. Ich frage weil mich der genauere unterschied von Apfel zu Birne interessiert :-)

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ich hatte früher eine bernermischung und heute einen weissen. da sind schon markante unterschiede. ich kann mich dsupper weitgehend anschliessen, möchte aber noch was anfügen. natürlich werden beide gerne beschäftigt, aber der berner verträgt es auch, wenn er zum beispiel auf einem bauernhof mehrheitlich rumliegt und den hof bewacht. hunggen der schweizer braucht eine beschäftigung, eine aufgabe. alleine mit spazieren gehen und etwas ball werdefen ist es nicht getan. er ist anspruchsvoller, weil er intelligenzmässig dem berner überlegen ist. das kannst du übrigens auf jedem hundesportplatz beobachten. er braucht auch geistige nahrung und sein bewegungsdrang ist eher hoch. mein 1,5 jahre alter weisser ist zwar schon gut erzogen, arbeitet bereits in meinem beruf mit, aber ich habe auch täglich etwas mit ihm gearbeitet. weil er das einfach brauchte. der weisse braucht einiges mehr zur auslastung als der berner. beide sind aber tolle familienhunde sofern sie richtig platziert sind.


Alohakauai 
Fragesteller
 30.09.2014, 20:17

wie lang hält es denn der weiße aus, einfach nur rumzuliegen? ist er eher ungeduldig?

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momolo13  30.09.2014, 20:33
@Alohakauai

...also meiner ist erst 1,5 jahre alt, also noch voll im saft. von sich aus würde der selten einfach rumliegen, aber ich kann es ihm empfehlen und bestimmen wenn es in "seinem takt" weiter geht. (smile) die weissen sind schon eher an aktivitäten interessiert, aber bei guter erziehung, bzw. auslastung, durchaus auch mal zum ausruhen zu überzeugen. in echt, der braucht einfach mindestens drei stunden abwechslung, aufgaben, spazieren, lernen, spielen. ich habe meinen weissen als therapiehund ausgesucht und von anfang an entsprechend an seine zukunft gewöhnt. ich begann mit dem training ab 12 wochen, sehr behutsam und ohne druck. weil er sehr aufgeschlossen und neugiereig war, sehr gerne lernte und intelligent war, wuchs er in seine aufgabe ohne mühe hinein und ist jetzt in seinem zarten alter schon ein erfolgreicher hund in seinem job. wenn ich mir vorstelle, er wäre in der zeit nur etwas spazieren gegangen, ein bisschen stitz und platz, wer weiss was denn aus diesem gescheiten wesen geworden wäre...

mein bernersennen- mix war eindeutig mit weniger programm zufrieden, aber auch dankbar dafür, dass er nicht nur die haustüre bewachen musste. auch er war therapiehund, einfach weniger sportlich. eher der : streichle mich ohne ende typ. - und ein guter wächter, auch wenn er in dieser funktion nicht gefragt war.

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Ich kenne persönlich Exemplare beider Rassen, bin und war aber kein Besitzer. Im Vergleich kann ich aus meiner persönlichen Erfahrung sagen, daß der Berner etwas gemütlicher und ruhiger ist als der weiße Schäferhund und das trifft auch auf die Wacheigenschaften zu. Insgesamt erscheint mir der weiße Schäferhund agiler als der Berner. Für Familien, auch mit Kindern, scheinen beide geeignet und sind recht tolerant im Umgang. Die ich kenne bzw. kannte von beiden Rassen, hatten beide Rassen wenig Jagdtrieb und konnten beimSpaziergang auch ohne vorherige Hundeschule mit "laienhafter" Erziehung beim Spaziergang frei und ohne Leine laufen gelassen werden. Wenn gut sozialisiert, dann sind beide Rassen gutmütig und rel. leicht häandelbar - der Berner vielleicht einen Tick sturer.