Warum hassen sich Russland und USA ?

8 Antworten

Ich würde mir auch mal etwas zum "Kalten Krieg" durchlesen. 
Aber das heutige Verhältnis ist natürlich noch komplexer geworden, von wirtschaftlichem Kräftemessen bis hin zu politischen Akten, um die jeweilige Vorherrschaft nicht zu verlieren. 
Ich glaube, der Begriff "Hass" ist auch weit aus zu emotional, wenn man von den Regierungen spricht, denen es ja nicht um persönlichen Ab- oder Zuneigungen geht, sondern darum, die wirtschaftliche, somit die technische, wissenschaftliche und politische Nase vorn zu haben!


Snanifo  09.03.2016, 10:36

Ich würde zu deinem ersten Abschnitt das so ausdrücken, dass Russland die "Vorherrschaft" in dieser Region bereits verloren hat, wenn man sich die Ausbreitung der NATO und der EU in Osteuropa ansieht, also sowohl militärisch als auch ökonomisch ist Russland auf dem Rückzug gewesen. Es gibt bereits gute Kontakte von den USA nach Georgien und anderen Randstaaten von Russland. Auch gibt es bereits Verhandlungen zur Eingliederung dieser Staaten in die NATO. Ökonomisch gibt es bereits Freihandelsabkommen z.B. der EU mit Georgien.

In deinem 2. Abschnitt hast du etwas verharmlosend ("die Nase vorn zu haben") ausgedrückt, worum es geht, um wirtschaftlichen und politischen Einfluss in der Region. Da die Interessen von Russland und dem Westen aber nicht die gleichen sind, wird bei ökonomischer und politischer Anbindung durch die EU auch die militärische Anbindung nach- oder vorgeschoben. Und von der anderen, der russischen Seite versucht, das zu unterbinden (z.B. Boykott polinischer Waren, in der Ukraine militärische Unterstützung der Rebellen im Dombass). Also so harmlos ist das nicht.

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Russland und die USA hassen sich nicht. Sie haben Interessen, die gegeneinander stehen:

Die USA ist die einzig übrig gebliebene (zumindest militärische) Supermacht. Nach der Aufgabe des kommunistischen Weges durch die KP der SU "zerfielen" Warschauer Pakt und auch die Sowjetunion, zunächst GUS, dann Russland. Das Problem für die einzig übriggeblieben Supermacht, die USA, ist, dass Russland selber zwar seine Pufferstaaten in Europa verliert (verlor), allerdings seine nukleare Schlagkraft in etwa behielt. Diese beinhaltet atomar bestückte Unterseeboote und landgestütze Atomraketen, die ohne Probleme die USA erreichen können. Auch im asiatischen Bereich an der Grenze zu Russland hat die westliche Welt bereits Fuß gefasst. Obwohl zugesagt wurde, dass die Ukraine nicht in den NATO-Bereich eingegliedert werden sollte, stand dies kurz bevor. Das brachte Russland unter Putin dazu, eine andere Politik zu machen. Sie ließen eine weiter Eindämmung ihres Einflusses nicht zu. Auch in Syrien stützt Russland seinen Freund Assad und sichert sich so den Zugang zum Mittelmeer. Zusammenfassend gesagt: die USA will die Zurückdrängung des Einflusses von Russland um sie herum bis an ihre Grenzen. Russland will seinen Einfluss in der Region behalten. Das ist der Inhalt von hassen, was die beiden Staaten betrifft.


palzbu  08.03.2016, 09:51



Zusammenfassend gesagt: die USA will die Zurückdrängung des Einflusses von Russland um sie herum bis an ihre Grenzen.

Was meinst du damit?? Die USA umzingeln und bedrohen doch Russland seit jahrzehnten. Russland hasst nicht die USA, Russland fürchtet die USA weil Russland permanent bedroht wird. Warum? Na, es wäre doch herrlich wenn der Westen endlich Putin davonjagen und eine willfährige Regierung in Russland installierten könnte, die die russischen Rohstoffe zu Schleuderpreisen an die westlichen Konzerne verkauft. 

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Snanifo  08.03.2016, 14:39
@palzbu

Deiner Zusammenfassung stimme ich zu. Auch deinen Schluss, dass die USA eine willfährige Regierung in Moskau hätte, das heißt eine schwache a la Jelzin, u. anderem auch, um an die Rohstoffe der Russen ranzukommen. Vielleicht hast du übersehen, dass Russland ebenfalls eine nationale, interessengeleitete Politik, auch militärisch macht. Es, Russland, ist zwar in der Defensive, also verteidigt seine bisherige Position, nichtsdestotrotz beansprucht sie für sich den Status einer Ordnungsmacht (im nahen Osten), die nicht übergangen werden kann. Man könnte, wie auch für den Westen, imperialistische Politik dazu sagen. Ist noch was offen?

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Germany99  08.03.2016, 17:50
@palzbu

Russland wird permanent bedroht, na vielleicht von der Demokratie. Ich sag euch eins, ihr verspinnt euch in Euer Ideologie von den bösen USA und dem bedrohten Russland, genau dass will die russische Propaganda. Versucht doch einmal sachlich zu denken. Die USA wollen vor allem, dass Russland niemanden einschüchtert und bedroht wie die Ukraine oder die Balten. Die Russen rechtfertigen jegliche Rüstung mit dem Argument sie seien be,droht, doch wo ist diese Bedrohung? Putin ist ein gewaltsamer Diktator, der sein Volk einschüchtert und eine Repressalien nach der anderen erlässt. ich habe Familienangehörige, die in Russland waren und die genau davon Berichte. Ich habe es nicht für möglich durchlagen, aber russische Flüchtlinge haben mir erzählt, wie es ihnen Wangen ist. Schlimm, dass ihr dass nicht einsehen wollt. 

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Snanifo  09.03.2016, 10:03
@Germany99

Du bist bei deinem Urteil etwas ungenau: Russland bedroht weder die Ukraine noch die Balten. Sie wollen die in der Ukraine lebenden Russen vor ihrem eigenen Staat schützen. In unserer, der deutschen und amerikanischen Presse würde das bei der umgekehrten Interessenlage heißen: Der Ukrainische Staat schießt auf sein Volk! Also auf die Leute im Dombass. Damit will ich nicht ableugnen, dass Russland auch ihre eigenen Interessen schützen will. Bei den 2+4 Verhandlungen wurde den Russen damals zugesagt, dass die Ukraine nicht der NATO angegliedert werden solle. Dies wurde nicht eingehalten. Wenn du die Gesamtentwicklung nach der Aufgabe der Sowjetunion durch die Kommunisten anschaust, kannst du vielleicht sehen, wie weit sich die NATO bis an die Grenzen von Russland ausgebreitet hat. Vielleicht revidiert das dein Urteil über den Demokratischen Westen etwas.

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Germany99  09.03.2016, 20:47
@Snanifo

Ich was nicht was du willst, die Ukraine gehört nicht zur NATO und wenn du sagst, die Regierung beschießt die eignen Leute, dann lässt du doch außer Acht, dass Rebellen hier gewaltsam ein Stück der Ukraine unter ihre Kontrolle bringen wollen, indem sie Krieg gegen den Staat führen mit Waffen auch aus Russland und russischer Unterstützung. 

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Snanifo  10.03.2016, 11:02
@Germany99

Die Ukraine gehört nicht zur NATO, da hast du recht. Das habe ich allerdings so auch nicht behaupten wollen. Es bestehen aber bereits Waffenlieferungen von hauptsächlich seiten der USA an die Ukraine und die Regierung der Ukraine hat bereits gebeten, sie in die NATO aufzunehmen. Damit ist die Beteiligung von Russland nicht in Abrede gestellt. Mit dieser westlichen Ausrichtung sind offensichtlich die Leute aus dem Dombass nicht einverstanden, zum einen, weil sie ökonomisch stark mit Russland verbunden sind und auf der anderen Seite, weil es im Hauptteil Russen sind, die dort wohnen. Sie sprechen dort russisch. Die "Rebellen" sind also zum größten Teil Menschen, die in diesem Gebiet leben und arbeiten. Das war zu Zeiten der SU und auch nachher kein Problem, sowohl die Anbindung an Russland als auch die Sprache, allerdings gab es dann die Zuwendung der Regierung zur EU, die diese Menschen von ihrer Lebensgrundlage abgeschnitten hätte. Der 2. Punkt war der, dass die Zentralregierung in Kiew Russisch als Amtssprache neben Ukrainisch abschaffen wollte.Die "Rebellen" sind also zum größten Teil Menschen, die in diesem Gebiet leben und arbeiten.

An den jeweiligen Waffenlieferung kannst du sehen, dass es sich hier nicht nur um einen innerukrainischen Konflikt handelt, sondern dass da Interessen der USA, der EU, allgemein des Westens und denen von Russland konträr aufeinandertreffen.

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Der Macht wegen! Je mehr Macht Menschen erhalten, desto größer wird die Warscheinlichkeit nach Begehrlichkeiten und einer immer stärker werdenden Obsession nach immer mehr. 

Treffen dann zwei oder auch mehr Seiten aufeinander welche jeweils ihrer eigenen Obsession erlegen sind, ist ein Konflikt nahezu unvermeidbar..

Um die Menschen von den wichtigen Problemen abzulenken. Dazu braucht man ein Feindbild.


Germany99  08.03.2016, 17:52

Ich war in den USA, da wird niemand abgelenkt und Putin und Russland spielen eine so geringe Rolle. dass trifft hauptsächlich für Russlands Propaganda zu, da würde ich dir zustimmen.

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Snanifo  10.03.2016, 11:37
@Germany99

Ja wenn man in den USA mit einer rosaroten Brille rumläuft und in den Zeitungen nur antirussische Propaganda liest, ja dann. Übrigens, warst du schon in Russland?

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barfussjim  10.03.2016, 13:44
@Snanifo

Ja, ich war schon einmal in Russland und bin zehnmal drübergeflogen. Deine Vorstellung von den USA basiert offenbar ausschließlich auf russischer Mediendarstellung.

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Snanifo  15.03.2016, 13:45
@barfussjim

Ich kann keine "russische Mediendarstellung" verfolgen, da ich kein russisch kann außer "da", "njet" und "Na sdorowje". Du scheinst ja ein "Überflieger" zu sein und Russland aus der Vogelperspektive zu beurteilen. Mir ging es gar nicht darum Russland positiv und die USA im Vergleich dazu negativ darzustellen. Den Vergleich kann man eigentlich nur dann seriös machen, wenn man beide beurteilt und dann versucht Vergleiche zu ziehen. Was die USA betrift, halte ich an dem Vorwurf der rosaroten Brille fest. Etwas anderes (etwas über Russland) wollte ich damit gar nicht ausgesagt haben. Bezgl. der Politiker und der Medien in den USA erinnere ich nur an die Behauptung, der Irak hätte Atomwaffen, als angeblichen Grund für den Irak-Krieg; sie suchen noch heute danach. Oder auch weiter zurück an die watergate-Affäre.

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Beide haben zu viel Macht,was wiederum gefährlich für die jeweilige andere Seite ist.