Warum sind aller guten Dinge drei und nicht etwa vier?

7 Antworten

Das hat eine uralte mythologische Tradition, die bis in die Jungsteinzeit zurückgeht, jedenfalls im Mittelmeerraum.

Damals wurde eine dreifaltige Göttin verehrt, die die Gestalt der Jungfrau, der Mutter und der alten Königin hatte. Sie wurde angesehen als verkörpert im Mond mit seinen drei Mondphasen - zunehmend, Vollmond und abnehmend. Vielfach wurden auch drei Jahreszeiten unterschieden: Winter (November, Dezember, Januar, Februar), Frühjahr (März. April, Mai, Juni) und Sommer (Juli, August,September, Oktober). Der Herbst ist eine spätere Erfindung. (Quelle: Robert von Ranke-Graves, Griechische Mythologie)

Die christliche Vorstellung vom dreifaltigen Gott (Vater, Sohn, Heiliger Geist) und auch die Verehrung der Maria als Jungfrau, Mutter Gottes und Himmelskönigin gehen auf diese Tradition zurück.


qduzu 
Fragesteller
 03.06.2017, 20:28

Der Link von Nashota besagt es etwas völlig anderes. Ich glaube deine Geschichte hast du dir gerade ausgedacht.

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Ottavio  04.06.2017, 11:39
@qduzu

Nein, ich habe meine Quelle angegeben: Robert von Ranke-Graves, Griechische Mythologie. 

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Aller guten Dinge sind dreiHaben die ersten beiden Versuche nicht den gewünschten Erfolg gebracht, starten wir mit diesem Spruch einen erneuten Anlauf - wir probieren etwas mehrfach (dreimal), um es so als Teil einer Gesamtstrategie darzustellen.
Der Ursprung liegt wohl in der altdeutschen Rechtspraxis: Dreimal pro Jahr wurde Gericht (Thing, Ding) gehalten. Ein Angeklagter war dreimal vorzuladen. Erschien er auch beim dritten Mal nicht, wurde in Abwesenheit verhandelt.
Weitere Deutungen ließen sich auch aus der Drei für »Vater, Mutter, Kind« oder für die Trinität (Vater, Sohn, heiliger Geist) herleiten. Schon in der ägyptischen (Osiris, Isis, Horus) und indischen Mythologie (Brahma, Vishnu, Shiva) war die Drei die Zahl des ganzen Menschen aus Körper, Seele und Geist.

http://etymologie.tantalosz.de/index.php

Weil die drei sich etabliert hat und es eigentlich nicht Ding sondern Thing hieß. Das Thing war eine große Versammlung, die drei mal im Jahr stattfand. War jemand angeklagt, konnte er zwei mal nicht erscheinen, aber beim dritten mal konnte er auch ohne seine Anwesenheit verurteilt werden. Germanen eben, man kann nicht ohne sie und auch nicht mit ihnen. :-)

Ich halte den Satz für wenig plausibel, denn in meiner Welt könnte ich sagen Aller guten Dinge sind enorm viele..

Wahrscheinlich nimmt man den Spruch, um in einer beliebigen Situation, in der etwas nicht ganz passt, eine innere Ausrede zu finden, um es doch zu tun.

Eigentlich gibt es gleichwertige Sprüche ebenso für die Zahl vier oder fünf...

Weil beim dritten Mal eine Absicht unterstellt werden kann.