Warum werden osteuropäische Städte nicht mehr bei ihren deutschen Namen genannt?


17.10.2022, 17:07

Ihr missversteht die Frage. Ich frage, warum sie im deutschen Sprachraum nicht mehr deutsche Namen haben. Wie zum Beispiel: Brünn - Brno, Breslau - Wrocław.

7 Antworten

Ich frag mich nicht, wieso, sondern bedaure es einfach. Doch wieso, frage ich mich, empört sich eigentlich niemand, dass wir eine französische Stadt immer mit einem italienischen Namen bezeichnen? Wer sagt jemals "Nice"? Aber Guangzhou heißt jetzt stets in unseren Medien jene Stadt, die selbst noch Werbung für die The Canton Fair macht: "in Peking, Shanghai und Guangzhou". hab ich z.B. gelesen, sei etwas los gewesen..

Und gehn wir von Städten zu Ländernamen: Niemanden regt es auf, dass wir von "Montenegro" sprechen und von "Albanien", aber "Myanmar", ja, das muss sein, obwohl es doch wohl letzten Endes nichts wie das Bestreben um eine möglichst unkolonialistische Romanisierung des Landesnamens Birma oder Burma(h) - Mranma,  Mramma, Bama - ist! Die Ägypter andererseits lassen selbst niemanden wissen, dass sie in "Masr" leben. Absurd, all das!

Du darfst sie weiterhin so nennen, das ist hier nicht verboten.
Allerdings besteht keine Notwendigkeit, Städte die nicht mehr deutsch sind, deutsch zu bezeichnen.

Bevor die Gebiete "deutsch" wurden, hatten sie bereits andere Namen. Warum sollten Städte in Ländern mit einer anderen Landessprache denn deutsch Namen haben?

Ich meine, wir sagen auch "Straßburg" zu "Strasbourg" oder "Venedig" zu "Venezia", ohne dass die Städte offiziell umbenannt werden.


Blindi56  17.10.2022, 17:09

Ansonsten ist es ein Zeichen von Höflichkeit, wenn man Städte nach ihrem richtigen Namen nennt, da die Welt immer internationaler wird.

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Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs gab es auch für den Westen keinen Feind mehr den man erniedrigen musste in dem man seine Städte eingedeutscht hat. Ljubljana, Brno, Maribor wären auch noch solche Beispiele.


Koschutnig  17.10.2022, 17:13

Die deutschen Namen sind die alten Namen der Städte! "Städte eingedeutscht"? Und "Ljubljana" ist für die Österreicher immer noch "Laibach"! Geschichte ist wohl nicht dein Fach?

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Jack98765  17.10.2022, 17:17
@Koschutnig

Damit meine ich, dass man sie nicht nach ihrem tatsächlichen Namen benannt hat. Wie die wann mal hießen, spielt ja keine Rolle.

Sopron heißt nunmal Sopron und nicht Ödenburg. Vor 1990 hat aber jeder nur Ödenburg gesagt, obwohl es schon lange Sopron hieß. Nachher plötzlich nur noch Sopron. Das hat in erster Linie nichts mit Geschichte zu tun.

In Österreich war Brno bis 1989 auf Wegweisern sogar noch mit Brünn beschildert oder Ljubljana mit Laibach und wurde erst danach geändert. Alles politisch so gewollt damals.

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Koschutnig  17.10.2022, 17:30
@Jack98765

Nun, umgekehrt hat kein Slowene jemals "Wien" gesagt und kaum jemals "Vienna", dort heißt's immer nur "Dunaj"!

Und warum empört sich eigentlich niemand, dass wir eine französische Stadt immer mit einem italienischen Namen bezeichnen? Wer sagt jemals "Nice"?

Und gehn wir von Städten zu Ländernamen: Niemanden regt es auf, dass wir von "Montenegro" sprechen und von "Albanien", aber "Myanmar", ja, das muss sein! Absurd, all das!

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Einige wenige Städte Ost- und Südosteuropas sind durchaus noch immer „eingedeutscht“: mir fallen da Namen ein, wie Warschau, Prag, Danzig, Stettin, Belgrad, Bukarest


Koschutnig  17.10.2022, 18:26

Was kaum einer für möglich halten wird: Belgrad hatte einmal einen anderen deutschen bis ins 19. Jh. verwendeten Namen: Griechisch-Weißenburg,

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mulan  17.10.2022, 18:43
@Koschutnig

Man lernt doch immer wieder was dazu. Ich nehme an, das stammt aus der guten alten K.u.k.-Ära.

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Koschutnig  17.10.2022, 18:46
@mulan

Vortürkisch bis ins 16. Jh. Den gelinkten WP-Artikel (mit Belagerungs-Bild) finde ich schon interessant.

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