Was denkt ihr über Prostitutionsverbot in Deutschland?

Ein generelles Verbot ? Nein!

Andererseits sollte der Staat mehr gegen Armutsprostitution unternehmen, d.h. gegen organisierte kriminelle Banden, die Frauen in Notlagen im Ausland unter falschen Versprechungen anheuern, ihnen in Deutschland die Pässe abnehmen und sie mit Gewalt zur Prostitution zwingen.

Die Prostitutionsgesetze wurden mal gelockert, weil man die Prostitution aus dem Untergrund holen wollte und meinte, dadurch die Frauen besser schützen zu können. Das Gegenteil ist eingetreten: Es gab einen Sextourismus aus den Nachbarländern, und die Zahl der illegal beschäftigten , versklavten und ausgebeuteten Mädchen ist nicht gesunken.

Wieder in die Unterwelt schicken ist auch keine Lösung. Vor allem, wenn Frauen das freiwillig machen, sollen sie es dürfen.

Als eine Maßnahme, das Schlimmste einzudämmen, sehe ich eine Bestrafung von Freiern, wenn sie mit einer nicht offiziell registrierten Prostituierten "bedienen" lassen.

Wenn jeder Freier Angst haben muss, dass er bei einer Razzia mit einer versklavten Frau erwischt wird und verurteilt wird, werden die Männer schon zusehen, sich vorher die Konzession zeigen zu lassen.

Kein Verbot, aber für die Umsetzung der EU Richtlinien, die beschlossen sind:

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/eu-parlament-vorgehen-prostitution-100.html

Christine Schneider (CDU), Berichterstatterin der EVP-Fraktion, sagte, Deutschland sei durch sein liberales Modell zum "Bordell Europas" geworden. Die Zahl der Prostituierten in der Bundesrepublik werde auf 250.000 geschätzt, von denen nur zehn Prozent behördlich angemeldet seien, während die anderen in der Illegalität lebten. 

Solch ein gesetz ist nicht durchsetzbar - vor allem deswegen, weil damit nicht die Prostitution abgeschafft, sondern wieder einmal in die Illegalität gedrängt wird.

Prostitution ist eines der ältesten Gewerbe der Welt - und wird sich niemals vom Antlitz dieses Planeten tilgen lassen.

Das Konzept heißt sexuelle Selbstbestimmung. Es bestimmt also - im Rahmen von Einvernehmlichkeit und Jugendschutz - jede(r) selbst, ob, was, wann, wo, mit wem und eben auch warum.