Themenspecial 08. Dezember 2021
1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland
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Was halten sie von den Stolpersteinen?

2 Antworten

Meiner Meinung nach geht es hier primär erstmal um das Aufmersam machen.

Es ist leider so, Das sämtliche Häuser, Kunstwerke, was auch immer, seinerzeit von Juden stammen die enteigenet worden sind. Für die nachkommen ist es unmöglich diese Dinge, Häuser etc. wieder zu bekommen.

Dahmals wurden all die Dinge ja verkauft, der Käufer hat sie also käuflich erworben. Sind nach dem Gesetz also rechtliche Eigentümer.

Ich höre so oft bei Bares für Rares, dass die Oma oder Opa, eben dieses und jenes mal bei einer Haushaltsauflösung erworben hat, mehr sei aber nicht bekannt.

Keiner fragt sich aber von welcher Haushaltsauflösung, die Sachen stammen. Es ist ja schon auffälig wie viele Haushaltsauflösungen mit doch recht guten Sachen, es zu einer bestimmten Zeit gegeben hat.

Daher finde ich die Stolpersteine nicht schlecht.

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, und das Präsidium des Zentralrats befürworten die „Stolpersteine“. Wir wissen jedoch, dass es auch Jüdinnen und Juden gibt, die die „Stolpersteine“ kritisch sehen. In mehr als 20 Ländern Europas sind mittlerweile mehr als 70.000 „Stolpersteine“ durch den Künstler Gunter Demnig verlegt worden.

Die „Stolpersteine“ überraschen uns mitten im Alltag – z.B. vor Wohnhäusern, Schulen oder Geschäften. Menschen bleiben stehen, wenn sie die kleinen Messingsteine entdecken, beugen sich hinunter und betrachten sie. Durch die „Stolpersteine“ wird sichtbar, dass die Jüdinnen und Juden, die im Nationalsozialismus entrechtet, verfolgt und ermordet wurden, mitten in der Stadt lebten. Sie verschwanden und die wenigsten haben sich dafür interessiert, wohin. Die Stolpersteine regen zum Nachdenken und Nachfragen an. Sie werfen sehr direkt die Frage auf, wie die Verfolgung so vieler unschuldiger Menschen möglich war, obwohl sie nicht im Geheimen geschah. Durch die „Stolpersteine“ werden Menschen mit der Geschichte konfrontiert, ohne dafür aktiv einen Erinnerungsort oder ein Museum aufsuchen zu müssen.

Zum Projekt „Stolpersteine“ gehört auch die Recherche, die der Verlegung eines Steins vorausgeht. Wer einen Stolperstein verlegen lassen möchte, wird Pate oder Patin dieses Steins und muss zuerst selbst nachforschen: Wer wohnte in meinem Haus? Wohin wurden die Menschen verschleppt? Wie wurden sie ermordet? Gibt es noch Angehörige? Durch diese Recherchen findet eine Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit statt, wie sie intensiver kaum vorstellbar ist.

Es gibt neben den „Stolpersteinen“ natürlich auch andere sehr gute Formen des Gedenkens, beispielsweise Stelen oder Gedenktafeln.