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Erst einmal ist der Artikel von 2019. Also vor Corona. Das ist alles nicht mehr aktueller Stand der Dinge, Corona hat auch in der Kinder- und Jugendhilfe und damit auch in den Jugendämtern sehr vieles verändert.

Und dann hat dieser Soziologe aus über 160 Fällen, die ihm zugetragen wurden, gerade mal 42 für seine nähere Betrachtung ausgewählt. Nach welchen Faktoren diese Auswahl stattfand, wird zumindest in diesem Artikel nicht weiter erläutert. Bleibt also die Frage, ob diese Vorauswahl bereits auf eine Weise stattfand, die dazu führte, dass er genau das finden konnte, was er finden wollte...

Der zentrale Punkt in dem Artikel ist aber meiner Ansicht nach dieser: "[...]und legten 31 Müttern eine ambulante Erziehungshilfe nah und trennten die Familien schließlich in allen Fällen voneinander.".

Wenn ambulante Hilfen zur Erziehung nicht von den Eltern angenommen werden, ist das für Jugendämter tatsächlich immer ein großes Alarmsignal. Ich kann mir gut vorstellen, dass in diesen Fällen die Annahme dieser Hilfen vielleicht deutlich schneller die Erkenntnis hervorgebracht hätte, dass eben doch alles okay in den Familien ist!

Diese ambulanten Hilfen sorgen nämlich dafür, dass neben der zuständigen Person vom Jugendamt noch mindestens ein/e weitere/r Sozialpädagog/in ins Spiel kommt. Oft von freien Trägern der Jugendhilfe, also nicht vom Jugendamt selbst. Und somit auch mehr oder weniger noch mal eine Überprüfung der Einschätzung der Situation durch das Jugendamt.

Denn letztendlich arbeiten auch in Jugendämtern eben nur Menschen und Menschen machen nun mal aus verschiedensten Gründen Fehler. Klar, in solchen Fällen ist jeder einzelne Fehler ein Drama für die betroffenen Familien und vor allem die Kinder. Allerdings sehe ich bei 42 Fällen in ganz Deutschland, die vermutlich auch nicht alle in der gleichen Woche, im gleichen Monat oder auch nur im gleichen Jahr stattfanden, jetzt kein grundsätzliches Versagen aller 559 Jugendämter in Deutschland mit den rund 13.000 dort im Einsatz für Kinder und Jugendliche beschäftigen Personen.

ich glaube nicht, dass das wirklich so ist wie das dargestellt wird. Die Presse weiß halt nicht was wirklich passiert ist und kennt halt manchmal nur die halbe Wahrheit.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Armes Deutschland. Man sucht Hilfe und bekommt die Kinder weg genommen. Wenn man autonom ist, dann ist es auch falsch? Hat man dann zu viel und muss es mit dem Rest teilen?