Wie kann man einen Hund aus der Tötungsstation befreien?

5 Antworten

du solltest zumindest ein gesundheitszeugnis und einen gültigen EU pass haben wenn du einen Hund nach Deutschland holst.

der hund sollte auch auf Mittelmeerkrankheiten getestet sein. sonst kommt bald das böse Erwachen.

Bitte auch die rosarote Brille absetzen. in anderen Ländern gibt es noch oft Krankheiten wie Staupe, Parvo und sogar Tollwut. und das sind in der Regel auch keine Hunde die man hier einfach an die Leine nimmt und losläuft.

Ich kann dir auch nur empfehlen, Kontakt mit "Profis" also Orgas und Vereinen aufzunehmen. Es gibt einige, die Kooperationen mit hiesigen Tierheimen haben. Viele arbeiten mit Pflegestellen, bei denen die Hunde ins Leben begleitet und vorbereitet werden.

Dort wirst du aufgeklärt, auch was es heißt, einen traumatisierten Hund aufzunehmen. Davon kann ich Ersthundehalter:innen nur abraten. Nicht alle Hunde, aber viele aus der Tötung sind im Kontakt mit Menschen unsicher oder ängstlich, lassen sich nicht anfassen oder haben andere psychische Baustellen. Das sollte einem klar sein.

Auch sind von Orgas aufgenommene Hund bereits gesundheitlich durchgecheckt, geimpft, kastriert, gechippt und auf Mittelmeerkrankheiten getest. Ohne einen EU-Pass bzw. ohne Papiere, ohne entsprechende Nachweise, machst du dich dem illegalen Tierhandel strafbar. Man kann nicht einfach irgendwo hin fahren, einen Hund aussuchen, aus- und einführen. Zum Glück!

Diese Hürden sind für private kaum zu bewerkstelligen, ohne Know-How und Kontakte.

Also zum Adoptionsablauf: wenn du dir ausreichend Gedanken gemacht hast und du dir über Konsequenzen so einer Adoption im Klaren bist; suchst dir eine Orga, bewirbst dich auf einen entsprechenden Hund. Meistens gibt es Formulare zum Ausfüllen.

Sollte das passen, kommt jemand zur Vorkontrolle vorbei. Fällt diese ebenfalls positiv aus, wird ein Schutzvertrag vorbereitet, du bezahlst die Schutzgebühr und der Hund fährt/fliegt los.

Du nimmst ihn unter Sicherheitsauflagen in Empfang und dann lernt man sich kennen. Für diese Zeit ist Urlaub von der Arbeit unabdingbar. Der Verein bleibt für Fragen etc. an deiner Seite. In einigen Fällen bzw. bei einigen Vereinen wird eine Nachkontrolle gemacht.

Gleiches bei einem Hund, den du aus einem Tierheim oder von einer Pflegestelle übernimmst.

Sobald der Hund da ist, meldest du ihn bei der Steuer an, lässt ihn bei Tasso/Findefox registrieren, schließt eine Hundehalterhaftpflichtversicherung und eine Tierkrankenversicherung ab und stellst ihn bei Bedarf beim Tierarzt vor. Auch um ihn nach einiger Zeit auf Mittelmeerkrankheiten nachzukontrollieren.

Ersthundehalter:innen -wie oben erwähnt- kann ich von einer Direktadoption nur abraten. Oft haben viele Adoptanten die romantische Vorstellung, dass man einen Hund gerettet hat, der Hund einem auf ewig dankbar ist und alles wie am Schnürchen klappt. Nein. Es ist verdammt harte Arbeit. Immer. Der Hund kennt das Leben in geschlossenen Räumen nicht, Menschen nur vom Einfangen, keine Leine, kein Geschirr, hatte vielleicht schlechte Erfahrungen mit anderen Hunden, keine Alltagsgeräusche, verteidigt Ressourcen... und so weiter und sofort. Da ist man mit einem Hund von einer Pflegestelle, die die Hund besser einschätzen können, besser beraten. Man kann sich in Ruhe kennenlernen, auch die Bedürfnisse des Hundes lernt man spezifischer kennen, Spazieren gehen, Probewohnen. Und dann passt es vielleicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – lebe mit einer rumänischen Mischlingshündin zusammen

Tut mir leid dir das sagen zu müssen, aber so wie du dir es vorstellst, klappt es nicht.

Du hast keinerlei Erfahrung mit dieser Thematik. Alleine wenn ich schon lese:

Kann ich einfach zu einer Tötungsstation nach Kroatien, Rumänien, etc

Kannst du kroatisch oder rumänisch? Es ist kaum anzunehmen, dass die Mitarbeiter dort deutsch sprechen. Selbst wenn du englisch könntest, ist nicht gesagt, dass du damit weiterkommst. Und wie würdest du überhaupt hinkommen? Du bist 17, also selbst hinfahren ist nicht. Was sagen überhaupt deine Eltern dazu?

Und wie ist es mit der nervlichen Belastung? Solche Stationen sind mit Sicherheit schreckliche Orte. Du würdest dir dann einen Hund raussuchen, den du retten willst - aber was ist mit den vielen anderen Hunden? Könntest du denen so einfach den Rücken zudrehen, mit der Gewissheit, dass sie sterben werden?

Und was ist mit dem Verhalten des Hundes? Manche von denen haben ihr ganzes Leben auf der Straße gelebt und kaum Kontakt zu Menschen gehabt. Könntest du mit so einem Hund umgehen?

Was ich auch erwähnen wollte:

Vielen Organisationen kann man heutzutage leider nicht mehr trauen. Ich möchte genau wissen, wo mein Hund herkommt und möchte ihn deshalb selbst befreien.

Also erstmal: was sollten diese Organisationen den machen, was nicht regelkonform wäre? Glaubst du, die behaupten nur, dass sie Straßenhunde retten und züchten stattdessen selbst? Oder dass die Hunde in Wahrheit aus deutschen Tierheimen stammen? Und so nebenbei: den Leuten in der Tötungsstation würdest du trauen?

Und - sei mir nicht böse, aber ich hab mir deine anderen Fragen angesehen. Die Frage mit der Umfrage und dem iPhone wirkt reichlich naiv ...

Glaub mir, es ist auf jeden Fall keine gute Idee, deine Pläne durchzuziehen. Lass das die erfahrenen Leute vom Tierschutz machen. Die haben die Verbindungen, die Erfahrungen und die Ausrüstung.

Am besten suchst du dir eine Tierschutzorganisation, bei denen die Hunde bereits in Deutschland sind. So kannst du den Hund kennenlernen und dann entscheiden, ob ihr zueinander passt. Wenn der Hund noch im Ausland ist, und du nur eine Beschreibung hast, dann ist alles sehr unsicher. Die Beschreibung kann oft abweichen.
Ich wollte mal ein Hundemädchen zu meinem Rüden dazuholen. Ich hab einen hübschen Hund gefunden, der noch in Griechenland war. Es war eine Hündin, die allerdings einen männlichen Namen hatte. Auf Nachfrage hieß es, sie hätte den Namen ihres Bruders bekommen, der leider schon verstorben sei. Ich hab dann zugesagt, und der Hund wurde für den Transport vorbereitet. Dann, wenige Tage vor dem Transport bekam ich die Bestätigung, dass mein Hund (Rüde) reisefertig sei. Ich war erstaunt und hab noch mal nachgefragt, da hieß es: es ist ein Rüde. Damit kam er für mich nicht mehr in Frage (der Hund kam aber trotzdem nach Deutschland, zu einem Tierschutzverein).

Deswegen nur noch Tiere, die bereits in Deutschland sind, damit man sie kennenlernen kann.

Mach es lieber durch eine anerkannte TS Organisation.

Du kannst die Sprache vermutlich nicht, wie willst Du Dich vor Ort mit den Mitarbeitern aus dem Tierheim verständigen?

Du brauchst nicht zu erwarten dass jemand Deutsch oder auch Englisch beherrscht.

Unter den Umständen sind die meisten Hunde entweder krank oder angeschlagen und müssen erst tierärztlich untersucht und aufgepäppelt werden.

Hunde dürfen ausreisen, vorausgesetzt sie besitzen einen gültigen EU Pass. Es müssen mindestens 3 Wochen ab der letzten Tollwut Impfung zurück liegen. Welpen müssen mindestens 15 Wochen alt sein.

Garantiert kein Hund in dem Shelter hat einen EU Pass, darum musst du dich selber kümmern.

Wenn Du mindestens 4 Wochen Urlaub hast, könntest du zwar theoretisch nach Ungarn oder Rumänien fahren und einen Hund aus einer Tötung Station persönlich abholen, das ginge schon, nun Du brauchst auch gute Nerven, die Erfahrung, die Du nicht hast und nicht zuletzt genug Geld für die Zeit, die Du dort verbringen musst, eher Du mit dem Hund zurück nach Deutschland kommen kannst.

Theoretisch ja. Aber warum möchtest du das nicht über eine Organisation machen, die darauf spezialisiert ist und dir das alles abnimmt? Du sprichst ja noch nichtmal die Sprache vor Ort.


glambammm 
Fragesteller
 28.01.2024, 16:53

Vielen Organisationen kann man heutzutage leider nicht mehr trauen. Ich möchte genau wissen, wo mein Hund herkommt und möchte ihn deshalb selbst befreien.

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LottoOtto99  28.01.2024, 17:03
@glambammm

Wieso soll man denen nicht trauen können!?

Ich habe direkte Kontakte in Spanien. Kann dir gerne Infos geben.

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Sandkorn  13.03.2024, 18:29
@glambammm

Ich habe schon seit Jahren nur noch Hunde aus dem Auslandstierschutz und bin überaus glücklich mit ihnen. Ich möchte gar keine anderen Hunde mehr.

Meine beiden ersten "Fellnasen" (Auslandshunde) kamen vor 14 Jahren aus einer spanischen Tötungsstation direkt zu mir. Damals hatte ich auch noch einen Hund aus schlechter Haltung (D) und alle haben sich von der ersten Minute an problemlos vertragen. Auch meine jetzige Hündin (Tibet Terrier Mix, 5), die ich im September 2023 aus Rumänien bekommen habe, kam direkt von dort, war also auch auf keiner Pflegestelle in D. Ich kannte sie ebenfalls nur von Fotos und der Beschreibung der Tierschutzorganisation.

Fazit: Alles war wie beschrieben, sie versteht sich mit Katzen (was mir wichtig war da ich selber zwei Stubentiger habe) und anderen Kleintieren, ebenso mit Hündinnen und Rüden. Selbst Kleinkinder sind kein Problem für sie.

Ich nehme sie seit Mitte Februar auch mit zur Arbeit (halbtags) und da ist sie ebenfalls sehr gerne gesehen, verhält sich freundlich und allem Neuen gegenüber aufgeschlossen, begrüßt jeden Morgen freudig die Kolleginnen und bekommt dafür natürlich jede Menge Streicheleinheiten. 😀

Zwei Mal bin ich jetzt auch schon mit ihr im Bus gefahren und das hat super geklappt, völlig angstfrei, ohne Stress und Ärger. 😄 Sie ist - und das sagen alle die sie kennen - mein 6er im Lotto. Überhaupt waren alle Tierschutzhunde die ich bis jetzt hatte, "Engel auf vier Pfoten", anders kann ich es wirklich nicht nennen. Deshalb war es auch ein Drama für mich, daß ich sie alle drei innerhalb von 18 Monaten krankheitsbedingt habe gehen lassen müssen (Krebs). Das möchte ich keinesfalls noch einmal erleben. 😭

Du kannst Dir ja, wenn Du möchtest, einmal die Seiten der Tierschutzorganisation

https://shelta.tasso.net/Hunde/Index

anschauen, da stehen meiste so um die 17.000 - 18.000 Hunde aus ganz Europa zur Vermittlung.

Falls Du noch Fragen haben solltest kannst Du mich auch jederzeit gerne kontaktieren.

Viel Spaß beim Stöbern und lG.

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