Wie fühlt man sich als Nicht-ethnisch-Deutsche/r in Deutschland?
Die Frage ist übrigens nicht wertend gemeint.
Aber ich wollte mal fragen wie es für die Menschen in Deutschland ist, die hier nicht aufgewachsen sind oder ethnisch gesehen einen anderen Hintergrund haben (bspw weil die Eltern damals eingewandert sind)
Ich kann es mir halt absolut nicht vorstellen, dass meine Eltern bspw nur gebrochen Deutsch können oder nicht aus Deutschland stammen oder nicht schon seit Jahren die Deutsche Kultur die Familie prägt.
Also generell ist es doch super komisch sich einem Land zugehörig zu fühlen, wenn die gesamte Verwandtschaft nie Bezug zu dem Land hatte, oder?
Oder auch kulturell. In meiner Familie ist es eben die typisch deutsche Kultur und das vermutlich schon seit Jahrhunderten. Was ja auch cool ist, weil man ja in Deutschland lebt und sich dem Land 100%ig zugehörig fühlen kann auf allen Ebenen.
Ich kann es mir absolut nicht vorstellen Nicht-Deutsch zu sein (sowohl von der Nationalität als auch Ethnizität)
deswegen wollte ich mal nachfragen wie sich sowas anfühlt.
6 Antworten
Also ich habe einen türkischen Vater. Muss aber sagen, dass man mir es eher weniger ansieht. Es gab zwar schon Leute, die mich darauf angesprochen haben, aber die meisten sind überrascht, wenn ich Ihnen das erzähle. Ich verbinde auch nicht viel mit der Türkei, weil ich die Religion & Mentalität nicht sonderlich mag.
Ich mache mir auch nicht viel daraus. Ein Gentest von mir hat ergeben, dass ich mehr Italiener wie Türke oder Deutscher bin. Wobei niemand in der Familie weiß, woher das kommt. Was ich damit sagen will ist: Gene sind etwas wahnsinnig relatives.
Ich versuche ein guter & vernünftiger Mensch zu sein, weshalb das keine große Bedeutung für mich hat mit dem Migrationshintergrund. Und ich rate auch anderen Menschen, dass genauso zu sehen. Patriotismus und dergleichen hat der Welt noch nie etwas Gutes gebracht.
Und da du es ansprichst, Kultur ist etwas relatives & ein menschliches Konstrukt. Mach was dir gut tut & nicht was dir deine Kultur vorschreibt. Bedenke auch immer, dass in manchen Ländern Genitalverstümmelung bei Frauen Kultur ist!
Ich mag den Islam gar nicht, da er viele verachtenswerte Elemente hat, meiner Meinung nach. Aber in diesem konkreten Punkt hast du recht. Der Islam bietet keine Motive zur Genitalverstümmelung der Frau.
Aber ich habe das auch nicht behauptet. Deshalb habe ich ja auch bewusst von Kultur & nicht von Religion gesprochen!
Bedenke auch immer, dass in manchen Ländern Genitalverstümmelung bei Frauen Kultur ist!
Teilweise kommen diese Behauptungen sogar von Muslimen selber, die in dem Kulturkreis leben.
Das sind dann aber häufiger welche, die keine muttersprachlichen Araber sind und ihren al-Qur'ān ( القرآن ) im Original gar nicht wirklich lesen können.
Übrigens sind nur noch etwa ⅙ der muslimen Welt muttersprachliche Araber, und die verstehen das Hocharabisch des 7. Jahrhunderts auch nur zum Teil. (Versuche mal einen althochdeutschen Text zu lesen!)
Das hat nichts mit dem arabischen zu tun. Auch in Übersetzungen steht nicht, dass man Frauen genital verstümmeln darf. Generell machen Übersetzungen jetzt nicht so den großen Unterschied, auch wenn das total oft behauptet wird.
Es gibt allerdings auch welche, die ziemlich viel Mist behaupten.
Zum Beispiel müsste man einigen auch klar machen, dass der sogenannte Ehrenmord unislamisch ist. Das wollen einige nicht wahrhaben, und das sind eben keine muttersprachlichen Araber.
Das stimmt nur teilweise. Der Ehrenmord geht nämlich mit dem Apostatenmord einher, welche wiederum islamisch ist.
Für viele Nicht-ethnisch-Deutsche ist das Leben in Deutschland eine Mischung aus verschiedenen Gefühlen. Einige fühlen sich total integriert und haben kein Problem damit, sich als Deutsche zu sehen, auch wenn ihre Familie aus einem anderen Land kommt. Andere können sich manchmal als Außenseiter fühlen, besonders wenn sie mit Vorurteilen zu kämpfen haben. Es kann auch schwierig sein, eine Verbindung zu ihrer kulturellen Herkunft zu bewahren, während sie in Deutschland leben. Letztlich sind die Erfahrungen sehr individuell und hängen von vielen verschiedenen Dingen ab.
Ich fühle mich nicht sehr wilkommen und habe auch das Gefühl dass mein Stamm nur die Frauen wilkommen sind.
Sehr gut fühle ich mich.
Familie väterlicherseits niederländisch, mütterlicherseits deutsch/französisch.
Der Großvater meines Sohnes stammt aus Österreich. EIne voll europäische Familie.
Was ist ethnisch Deutsch? Ich fürchte das gibt es nicht, weil wir seit Jahrhunderten schon völlig durchmischt sind, was an unserer Lage in der Mitte Europas liegt. Wunschdenken einiger Nationalisten. Auch die Idee des Nationalstaates ist aus dem 19. Jahrhundert. Irgendwie fühle ich mich so, als wäre es langsam mal Zeit umzudenken.
Früher habe ich hier schon einmal einen kleinen Beitrag zu diesem Thema geschrieben.
Ich habe nur fränkische Ahnen seit Jahrhunderten und fühle mich fremd hier.
Dabei solltest Du beachten, dass FGM nichts mit dem Islam tun hat, obwohl das oft behauptet wird.