Wie konnte der erste Mensch entstehen?

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Die Entwicklung war über viele Generationen und so langsam, dass man es auch in X Generationen nicht bemerkte - Evolution ist nun mal meist sehr langsam und kann von den Lebenden nicht erkannt werden - nicht mal 1000 Jahre Beobachtung würden da ausreichen

Die Wissenschaft hat sich bis heute noch nicht ganz geeinigt, bei welchem Knochenfund man noch von Tier, schon von Vormensch oder gar von Mensch spricht.

Es geht nicht um die Religiöse Ansicht sondern die wissenschaftliche.

Dann fangen wir einmal damit an, dass Adam nie existiert hat. Und auch Eva hat es nie wirklich gegeben. Der ganze biblische Schöpfungsmythos ist eine nette Märchengeschichte, aber mehr nicht, in etwa so real wie "Der gestiefelte Kater" oder "Harry Potter".

Wie ist der Mensch wirklich entstanden und welche Beweise gibt es dafür? Der Mensch hat sich schrittweise (graduell) über einen langen Zeitraum aus menschenaffen-artigen Vorfahren entwickelt. Wir bezeichnen diesen Vorgang auch als Hominisation.

Stell dir vor, du tropfst rote Farbe auf ein Blatt Papier. Neben die noch nasse Farbe tropfst etwas gelbe Farbe und dann schaust du dir den Farbverlauf an, dort, wo Rot und Gelb ineinander fließen. Wo hört dort Rot auf und wo fängt Gelb an? Es ist unmöglich zu bestimmen, weil dort unzählig verschiedene orangene Farbnuancen auftreten und so wird quasi unmerklich aus Rot ein Gelb. Genau so verlief auch die Evolution der Menschheit. Die Entwicklung vom Affen zum Menschen verlief so fließend, dass man keinen Punkt festmachen kann, ab dem unsere Evolutionslinie plötzlich aufhörte ein Affe zu sein und auf einmal ein Mensch war.

Außerdem darf man sich nicht vorstellen, dass es jemals einen einzelnen ersten Menschen oder ein erstes Paar gab. Die Evolution setzt zwar über die natürliche Selektion am Individuum an (Individualselektion), sie wirkt sich aber auf ganze Populationen aus und diese umfassen für gewöhnlich hunderte, tausende oder noch mehr Individuen. So etwas wie einen "ersten Menschen" hat es also auch deshalb nie gegeben, weil die einzelnen Individuen stets ein Teil einer ganzen Population waren und die gesamte Population veränderte sich über die Zeit.

Woher wissen wir so genau, dass Menschen von Affen abstammen? Es gibt mehrere Belege dafür. Zunächst können wir die Anatomie und die Morphologie der verschiedenen Arten und des Menschen miteinander vergleichen. Dabei stellen wir fest, dass die Merkmale nicht zufällig verteilt sind, sondern in gruppenspezifischen Mustern auftreten. Man nennt dies auch das System der abgestuften Ähnlichkeit. Die größte Ähnlichkeit haben wir mit den Menschenaffen. Umgekehrt kann man natürlich auch sagen, dass die Menschenaffen die größte Ähnlichkeit mit uns haben. Ihnen fehlt z. B. ein knöcherner Schwanz, ihr Gebiss hat genau dieselbe Zahnformel mit 32 Zähnen. Und ihre Hände sind von den unseren kaum zu unterscheiden, sie haben genau wie wir einen opponierbaren Daumen und Nägel.

Zweitens wird die enge Verwandtschaft von Menschen und Menschenaffen durch die neuen Verfahren der Molekularbiologie bestätigt. Anfangs hat man sich auf den Vergleich der Struktur von Proteinen (Aminosäurensequenz) oder auf Vergleich von Form, Größe und Anordnung der Chromosomen gestützt. Mittlerweile können wir auch Gene oder gar ganze Genome miteinander vergleichen. Die größte Ähnlichkeit haben wir dabei mit Schimpansen. Rund 99 % unseres Erbguts sind mit dem der Schimpansen identisch. Schimpansen sind unsere engsten Verwandten, sie sind mit uns sogar enger verwandt als mit Gorillas oder Orang-Utans. Das heißt also, dass Schimpansen und Menschen sich aus einem unmittelbaren gemeinsamen Vorfahren entwickelt haben. Wir können mit Hilfe der DNA-Vergleiche sogar bestimmen, wann Schimpansen und Menschen sich entwicklungsgeschichtlich getrennt haben. Das Verfahren heißt molekulare Uhr und ergab für die Spaltung Mensch-Schimpanse einen Zeitpunkt, der etwa 6 Mio. Jahre zurück liegt.

Und drittens hat man vorwiegend in Ostafrika viele unterschiedlich alte Fossilien von Früh- und Vormenschen entdeckt, die es uns erlauben, die graduelle Evolution quasi be-greifbar zu machen. Die Fossilien demonstrieren den fließenden Übergang von einer Form zur anderen sogar so gut, dass es in vielen Fällen schwer fällt, ein Fossil einer bestimmten Menschenform eindeutig zuzuordnen. Während manche Forscher in einem Stück Knochen etwa "noch einen Homo erectus" sehen, sehen andere im selben Knochenstück "schon einen Homo sapiens".

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Adam war der Sohn von zwei Vormenschen, die sich kaum messbar von Menschen unterschieden.

Es ist ja nicht einfach plötzlich ein Mensch entstanden. Das ist die Falsche Grundannahme.