Wird das Bildungsniveau in Deutschland gesenkt, warum eigentlich?

Das Ergebnis basiert auf 11 Abstimmungen

Jo wird gesenkt 100%
Nö wird angehoben 0%

6 Antworten

Jo wird gesenkt

Das Bildungsniveau wird gesenkt, aber nicht systematisch.

Frueher haben sich die Lehrer im Unterricht immer am oberen Durchschnitt der Schueler orientiert. So war es auch noch zu meinen Zeiten.

Heutzutage geben die lernschwachen Schueler das Tempo im Unterricht vor. Folglich geht man mit dem Lernstoff deutlich langsamer voran, weil die Lehrer sicherstellen muessen, dass die schlechten Schueler auch alles mitbekommen und deren Eltern nicht verpflichtet sind, viel Geld und Zeit in Nachhilfeunterricht zu stecken.

In China ist es der Kultur und dem Vorleben durch Eltern und Gesellschaft geschuldet, dass man sich auch in der Schule einem harten Konkurrenzkampf hingibt.

Weder noch.

Das Bildungsniveau steigt seit Jahren denn immer mehr haben einen Fach oder Hochschulabschluss.

Allerdings ist auch irgendwann eine Grenze erreicht. Und an dieser steht Deutschland mangels Innovation seit Jahren. Das bedeutet der grundlegende Bildungsfortschritt steigt nicht aber mehr Menschen holen das Miximum heraus.

An dieser sind die Chinesen etwa noch lange nicht angelangt. Dort war vor 30 Jahren die Mehrheit der Bevölkerung im Vergleich zu Deutschland noch wesentlich ungebildeter als heute. Sie holen also auf.

Aber auch China wird irgendwann an diesem Punkt ankommen.

Jo wird gesenkt

Wenn es um das durchschnittliche Niveau am Gymnasium geht: Eindeutig ja - und das ist nur zum Teil der Jugend von heute geschuldet

Ist doch klar. Früher machten die klügsten 10% eines Jahrgangs Abitur. Wenn jetzt zusätzlich die klügsten Hauptschüler aufs Gymnasium wechseln, sinkt das durchschnittliche Intelligenzniveau. In beiden Schulen.

Dass damals mehr, heute immer noch, neben der Intelligenz auch die elterliche Finanzkraft eine Rolle spielt, ändert nichts an der statistischen Binsenweisheit.

welchen Sinn soll es haben Personen an die Uni zuzulassen

Das ging in zwei Stufen. Erste war so ab der 60-er-Jahre der "Bildungsnotstand" (Georg Picht: Bildungsnotstand heißt wirtschaftlicher Notstand), ausgehend von der Erkenntnis, dass zunehmend weniger körperliche und mehr geistige Arbeit für weiteres Wirtschaftswachstum erforderlich sei.

Das ging lange Zeit ohne Absenkung des Gymnasiums-Niveaus, indem man die, die aus finanziellen oder traditionellen (Mädchen auf dem Land) bisher nicht durften, ans Gymnasium holte.

Die zweite Welle, die dann zum https://de.wikipedia.org/wiki/Bologna-Prozess führte, ergab sich aus fehlerhaften internationalen Vergleichen, vor allem mit dem angelsächsischen System, und dem Bestreben, mit den anderen gleichzuziehen:

Politiker stellten fest, dass es dort mehr Uni-Absolventen gab als hier, und zogen daraus ihre falschen Schlüsse. Vor allem übersahen sie, dass viele hiesige Gesellenbriefe vielen dortigen College-Abschlüssen entsprachen.

Dass "Bildung für alle", im Extremfall "Abi für alle", weder zu mehr Gehalt für alle noch zu mehr Intelligenz für alle führt, ignorierten viele Politiker.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/tenorth-sozialer-aufstieg-durch-bildung-ist-eine-illusion.954.de.html?dram:article_id=143769

die nicht Mal mit chinesischen Grundschülern mithalten können?

Ich glaube nicht, dass maßloses Übertreiben hier weiterhilft. Und die Frage, ob asiatischer Drill die richtige Lehrmethode ist, ist eine gänzlich andere als die nach der angemessenen Anzahl Abiturienten.


Bevarian  24.08.2021, 23:04

Hinzu kommt noch die modische Ansicht, daß alle gleich seien und dieselben Chancen haben müssten - und um auch den Doofen eine Unizulassung zu garantieren, wird eben die Messlatte herabgesetzt.

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Weder das eine noch das andere, die Lehrenden haben einfach mehr nachsehen und es wird auch einiges nicht mehr so hart sanktioniert, des Weiteren finde ich, sind viele Menschen nur noch auf Schulstoff fixiert und sammeln sich kein eigenes Wissen an, ich kenne Menschen, die habe überall Einsen und irgendwelche Zertifikate, können dir aber nicht einmal sagen, wo der nächste Bäcker ist. Vielen wird das Lernen zur Last, der nur in bedingtem Maße nachgegangen wird.

Weder noch, ist nur schon lange schlecht. Würde uns, aber auch nicht mit den Chinesen vergleichen.